bedürfen. Ob die Mühlräder sieh nun dort bewegen, wo sie jetzt
hingebaut sind, und ob sie nicht eben so und vielleicht noch
leichter nächst den Quellen im Hintergründe der Bucht in Bewe-
gung gesetzt würden, kann hier für uns nur Nebensache sein.
Wir hätten also im Grunde an den Mühlen von Ar g o s to l i
genau dasselbe Phänomen wie das scheinbar ganz entgegengesetzte
von Samo. Hier ist die Quelle vor dem Abflusse in
das Meer in ein Becken gefasst, dort fehlt das Becken oder es
ist vielmehr nur ausgedehnter, indem der ganze hintere Theil
des Golfes oder dessen südliche Bucht als solches anzusehen ist.
Übrigens ist es ja schon lange bekannt, dass auch in den
Klüften der ersten Mühle von Argostoli zu dem versinkenden
Seewasser auch Süsswasserquellen zufliessen, und zwar so stark,
dass bei Abschluss des Meeres das in denselben stagnirende
Wasser bald einen milden Geschmack annimmt. Es deutet aber
dieser Umstand zugleich darauf hin, dass hier muthmasslich
nicht geringe Quantitäten süssen Wassers durch untermeerische
Quellen dem Becken von Ar g o s to l i zufliessen.
Der beifolgende Holzschnitt mag zur Verdeutlichung der
oben ausgesprochenen Ansichten dienen. Eine Richtigstellung
desselben kann nur auf dem Wege fortgesetzter Beobachtungen
ermöglicht werden.
IV. Die Kyklopen-Mauern der jonischen Inseln.
Wie neuerlichst zu beweisen gesucht wurde, sind die Kyklopen
Mauern Überreste von befestigten Niederlassungen eines
Volkes, welches sich ursprünglich von Kanaan bis Lybien ausdehnte
und selbst das Niltbal in seiner Botmässigkeit hatte. Im
17. Jahrhundert v. Chr., als dieses Hirtenvolk (Hyksos) aus dem
fruchtbaren Nilthale verdrängt wurde, suchten einzelne Abtheilungen
desselben anderwärts bleibende Stationen zu gründen,
setzten sich am nördlichen Küstensaume des Mittelmeeres fest,
oder kehrten von da wieder nach dem heimatlichen Jordan zurück.
Einige Stämme dieses Volkes, Auswanderer —- Pelasger,
Philister — genannt, hatten sich, so viel bisher bekannt, zuerst
auf Creta niedergelassen. Die Reste der Kyklopen-Mauern daselbst,
die Felsengräber, die Bezeichnung der Orte, Flüsse u. s.w.
geben hierüber unbezweifelten Aufschluss. Andere Stationen
finden sich zahlreich auf dem Festlande Griechenlands, überall
durch Reste von Burgen und Einfassungsmauern von eigenthüm-
lichem Baustyle ausgezeichnet. Die pelasgischen Burgen von
Myken e , Ar g o s und T i ry n th , die Lykosura am Lykseon im
südwestlichen Arc adien, der älteste Wall der Acropolis (Pelas-
gikon) von Athen, die Laryssen in der th e s s a l i s c h e n Ebene
u. s. w. geben davon Zeugniss. Als dieses Volk aus Thessalien
verdrängt wurde oder daselbst nicht mehr hinreichend Platz
fand, wandte es sich in das Bergland von Epirus und mag wohl
von da aus die nahen jonischen Inseln berührt haben, ja selbst
bis Italien vorgedrungen sein. In Epirus liess es im Waldthal