will. Bis Po t ami reicht eine gute fahrbare Strasse, hier aber
gebot der deplorable Zustand der steinernen Bogenbrücke,
die über das Flüsschen gleichen Namens führt, Halt zu machen.
In dem Augenblicke, als ich aus dem Wagen stieg und mit mir
zu Ratlie ging, wohin ich mich für diese Nacht O O/ um ein Quartier
wenden solle, trat ein junger Mann heran und offerirte mir gastfreundlich
seine Wohnung. Ich nahm das Anerbieten dankbar
an und war höchst erfreut in meinem Wirthe überdies einen so
gefälligen Mann zu finden, der sich bereit erklärte, mit mir in
die Umgebung dieser Dörfer einen Spaziergang zu machen.
Wir Og ingOen über Me l i c h i a hinaus und betraten einen ganz unfruchtbaren
hügeligen Boden, dessen Lehmschichten jedoch für
mich die besten Früchte trug, denn er war voll von wohlerhaltenen
T e r t i ä rp e t r efact en .
Ich weiss nicht, wie viele Zeit wir mit der Aufsammlung
derselben, wobei uns die Jungen des Dorfes hinlänglich unterstützten,
zubrachten; zuletzt hatte ich alle Taschen und Säcke
voll und vor der Hand genügend, um darnach eine Bestimmung
der Altersperiode dieser interessanten Ablagerung vornehmen
zu können. Da ich später bei Lixuri auf Cephalonia ein ähnliches
Lager von Fossilien auszubeuten Gelegenheit nahm, zugleich in
Erfahrung brachte, dass Herr Dr. Ro l l e sich mit den zu eben
diesen Schichten gehörigen Petr efacten von Rhodos beschäftigte,
so habe ich es ihm überlassen, die Wissenschaft mit diesen nicht
unwichtiog en Ergoebnissen zu bereichern. Unter den in beiden
Localitäten von mir gesammelten Fossilien waren am häufigsten
Dentalium Deiessertianum Chenu, Turritella communis Risso,
Aporrhais pes pelicani Liane, Buceinium semistriatum Broc.,
Natica miilepunctata Lam., Cardium edule Lin. var. rusticacea
Chemnitz, Vermetus semisurrectus Bivona, Cerithium vulgatum
Brug., Dentalium sexangulare Gmel. und Cardium tuberculatum
Lam. Die ganze Sammlung enthielt nach vorläufigen Angaben
Dr. Rol le ’s mehrere Arten, die dem Wiener Becken und
den Subapenninen nicht, wohl aber der heutigen Fauna des
Mittelmeeres fehlen. Die Tertiärlager von Corfu und Lixuri
deuten daher wie jene von Rhodos und Si c i l i en bestimmt
U 11 g e r , Keisc in Griechenland. *>