IV.
ACHILLES UND ANTILOCHUS.
D ie Abbildung, welche wir hier liefern, ist
zwar schon bekannt; aber da sie zu den schönsten
Werken des Alterthums gehört, auch in
den früheren Kupferstichen nur unvollkommen
ausgeführt ist, so glauben wir sie hier um so
weniger übergehen zu dürfen, als Hrn. Tischbeins
Zeichnung allein unter allen uns bekannten
einen Begriff von der Trefflichkeit derselben
giebt und mit vielem Glück von
dem Kupferstecher nachgebildet worden ist.
Winckelmann theilte zuerst einen Umrifs von
dieser Darstellung mit'), die er auf dem Fragment
eines geschnittenen Steins im Besitz der
Gräfin Cheroffini fand. Er erwähnte dieses
Werks wiederholt in der Geschichte der
Kunst2), und in der Beschreibung des Stoschi-
sc-hen Kabinetts, welches eine von dem floren-
tinischen Künstler Barnabe in Carneol geschnittene
ergänzte Copie desselben besafs. „Das
Bruchstück dieses Cameo,“ sagt er daselbst,
„ist eine der schönsten Arbeiten dieser Gattung,
die uns übrig geblieben sind.“ 3) Auch
Heyne in seiner Ausgabe der Ilias 4), und Mil-
lin M theilten kleine, doch unbefriedigende
Abbildungen mit.
IX. Heft. 10