fahren mufs im Voraus durch die Treue des
Hundes getröstet wird, war ein zu anziehender
Gegenstand, als dafs nicht die Künstler
ihn nach ihrem Gefallen auf mancherley Weise
hätten ausbilden sollen.
D a s erste Bild ist schon von P a c i a u d i bekannt
gemacht 3>. Ulysses steht hier in Nachdenken
auf den Stab gestützt, und freundlich
den Hund betrachtend, der ihm mit zurückgelegten
Ohren und aufgehobener Pfote entgegenkommt.
Das thurmartige Gebäude, woraus
der Hund hervorkriecht, hielt man etwas
wunderlich für die Andeutung von Ulysses
Wohnung; es ist offenbar die Hütte des Hundes.
Nach Herrn Tischbeins Erklärung haben
noch jetzt die Feldwächter in südlichen Ländern
dergleichen Hütten, aus Reisern gebaut
Und so h o c h , dafs d e r IVTarrn sich h in au fs te llen
und das ganze Feld überschauen kann; unten ist
die Schlafstelle des Hundes. Allerdings ein
edlerer Gegenstand für den bildenden Künstler
als der Düngerhaufen, worauf Argos nach des
Dichters Beschreibung liegt.
I m zweyten Bild erscheint Ulyfs zwar
ohne Mütze, ist aber an der Ähnlichkeit des
Gesichts f>, der Haltung und des Anzugs leicht
zu erkennen. Die angenommene Demuth des
Bettlers spricht sich hier noch deutlicher aus.
Der Hund scheint etwas von der Kraftlosigkeit
auszudrücken, welche der Dichter an ihm
schildert.
A u f der dritten Tafel sehen wir den Helden
ebenfalls nicht ganz wie Homer ihn malt,
wo er von ihm sagt:
„Der dem bekümmerten Bettler von Ansebn gleich und dem Greise
Wankt’ am Stab, um den Leib mit häfslichen Lumpen bekleidet“ —
aber doch mit dem geflickten Ranzen am geflochtenen
Tragband auf dem Rücken 5X Er
deutet auf den Hund und scheint eben den
Eumäos über denselben zu fragen.
A l l e drey Bilder sind nach geschnittenen
Steinen und antiken Pasten gezeichnet. Das
erste nach einem Carneol, dessen Abdruck Paciaudi
von Gori erhalten hatte6); wo die Originale
der zwey anderen, unseres Wissens
bisher noch unedirten sich befinden, sind wir
nicht anzugeben im Stande.
D i e nähere Veranlassung dieser Vorstellung
und zugleich den Grund, warum sie sich grade
auf geschliffenen Steinen findet, erklären die
Denare der römischen Familie Mamilia, welche
dieselben Figuren zeigen: Ulyfs mit Pileus
und Stab, und einen schmeichelnden Hund
vor ihm. Die Mamilii nämlich, ein aus Tus-
culum abstammendes Geschlecht, leiteten ihren
Ursprung von Telegonus, dem Sohne des Ulysses
und der Circe her, und erinnerten defshalb auf
ihren Münzen an die glückliche Heimkehr des
Ulyfs % als deren Sinnbild allerdings die Scene
mit dem Hunde betrachtet werden konnte.
1) O dyss . XVII. y. 291 ff. nach Voaa.
2) E u i t a i h . Comment. in Odyss, XVII. y. »90—327. ¿yccBei dgiirngvis ävfyes.
VIII. Heft. *7