brosianischen Bibliothek zu Mailand 47>. Sie
rühren aus dem 4;en oder sten Jahrhundert her,
und zeigen die trojanischen Geschichten nach
spätrömiseher Sitte und Art höchst mangelhaft
dargestellt.
A uf der Stelle wo die Bische Tafel gefunden
wurde, in der Nähe des alten Bovillae,
stand wahrscheinlich die Gruft und das Heiligthum
des Julischen Geschlechts, von Tiberius
errichtet48). Wenn es nun auch wenig Wahrscheinlichkeit
hat, dafs Nero ebendaselbst dem
Claudius ein Heiligthum geweiht, wie Fabretti
vermuthet, weil man an der nehmlichen Stelle
einen kolossalen Marmor, die Apotheose des
Claudius darstellend, gefunden, und dafs, w e gen
der besonderen Vorliebe dieses Kaisers
für den Homer, darin Sculpturen in Beziehung
auf den Dichter angebracht gewesen seyen,
so läfst sich doch annehmen, die Bische Tafel
stamme, wie die Apotheose des Homer, aus
der guten römischen Kunstzeit der ersten
Kaiser, und es ist wohl natürlicher, zu glauben,
dafs das Heiligthum des Julischen Geschlechts
selbst mit diesen Bildwerken verziert
gewesen.
A uf dem Pfeiler, welcher die beyden Abtheilungen
der Tafel trennt, befindet sich eine Inschrift,
welche eine kurze, nicht bestimmt auf
die bildlichen Darstellungen der Tafel passende
Inhaltsanzeige der Ilias vom 7ten bis zum laten
und vom ißten bis zum 24sten Gesang enthält.
Um der Einfachheit unseres Umrisses nicht
durch die Inschrift zu schaden, ist sie nicht
auf die Kupfertafel gebracht worden. Wir
lassen sie hier in derselben Zeilenabtheilung,
welche sie auf dem Pfeiler hat, folgen; die durch
Versetzung nothwendig gewordenen Ergänzungen
sind durch Cursivbuchstaben angedeutet.
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GESANG VE.
D ie Achäer aber machen einen Wall und
einen Graben um die Schiffe.
GESANG VlII.
A ber als beyde (Theile) gerüstet sind,
und im Gefecht auf dem Gefilde handgemein
werden, verfolgen die Troer die Achäer bis an
den Wall, und schlagen jene Nacht bey den
Schiffen ihr Lager auf
GESANG IX.
D ie Anführer der Achäer aber beschlies-
sen im Rath, Gesandte ah den Achill zu schik-
ken. Agamemnon giebt viele Geschenke und
die Briseis; die aber zu ihm gesandt werden,
Odysseus und Phönix, und mit diesen Ajas,
verkündigen dem Achill die Botschaft von Agamemnon;
dieser aber nimmt weder die Geschenke,
noch giebt er deren dagegen, und
weigert sich, ihnen zu helfen.
GESANG X.
D ie Anführer aber, nachdem sie diefs vernommen,
senden den Odysseus und Diomedes
als Späher aus; diese begegnen dem Dolon,
welcher von Hektor auf Kundschaft ausgeschickt
ist, und nachdem sie von ihm die Stellung der
Wachen um das Lager erfahren, tödten sie ihn
und den Rhesos (König) der Thraker, und