III. IV. V.
ULYSSES MIT DEM HUNDE,
Ei n e r der gröfsten Reize der Odyssee besteht
darin, dafs der Dichter mit dem Aben-
theuerlichen und Wunderbaren, das er seinen
Helden erleben läfst, und mit den grellen Zügen
von Rohheit und Grausamkeit — gleichsam
den blutigen Flecken, die eine frühere wilde
Zeit zurückgelassen — die zartesten und rührendsten
Bilder des engen Familienlebens, wie
sie noch alle Tage bey unverdorbenen Menschen
zu beobachten sind, verwebt hat. Die
züchtige, treue, hochherzige Penelope mit dem
unauslöschlichen Kummer um den „verloren
geglaubten Gatten und der zärtlich besorgten
Scheu vor dem herangewachsenen Sohne; Te-
lemachus selbst, welchem im Jammer um den
ausbleibenden Vater und das verwaiste Haus,
doch der Muth nicht gebricht, den rohen Prassern
zu wehren und seine häuslichen Rechte
zu vertheidigen; die emsige Wärterin und
der fromme, seinem Herrn bis in den Tod
ergebene Hirt, bilden eine Gruppe, in welcher
sich alle Verhältnisse einer eng verbundenen
Familie, nach aufsen und nach innen, zu Schutz
und Erhaltung, Liebe und Treue, auf das
Klarste und Vollständigste aussprechen; und
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