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II.
ULYSS AN DEN SIRENEN VORÜBERSCHIFFEND.
I m zweyten Heft unseres Werks, Taf. VI.
findet sich eine Abbildung dieses Gegenstandes
nach einem etrurischen zu Florenz befindlichen
Sarkophag, bey deren Erklärung Heyne
auf einen von Paciaudi bekannt gemachten
geschnittenen Stein, aus der Sammlung des
Bar. Stosch 0, verwies. Da sich die Abbildung
desselben, in vergröfsertem Maafsstab,
unter Herrn Tischbeins Platten findet, so
glauben wir sie unseren Lesern nicht vorenthalten
zu dürfen, und fügen noch ©ine kleinere
Darstellung hinzu, welche blofs den an
den Mastbaum gefesselten Ulyfs, ohne die Sirenen,
nach einer Grablampe aus dem Museo
des Canonicus Raphael Fabretti darstellt a).
C irce beschreibt dem Ulyfs das bevorstehende
Abentheuer also:
„Zu den Seirenen zuerst gelangest d u , welche die Menschen
Zauberisch all’ einnehmen, so jemand ihnen herankommt.
Wer nun thörichten Sinnes sich naht und der hellen Seirenen
Stimm’ anhört, nie wird ihn das Weib und die stammelnden Kinder
Als Heimkehrenden künftig mit Freud’ umsteh’n und begrüfsen;
Nein, ihn bezaubern daselbst mit hellem Gesang die Seirenen,
Sitzend am grünen Gestad’, und umher sind viele Gebeine
Modernder Männer gehäuft, und es dorrt hinschwindende Haut rings.
Aber du-lenke vorbey, und kleib’ auf die Ohren der Freunde
VIII. Heft. 6