VI.
ULYSSES A L S B E T T LER .
U l y s s e s ist Mer durch den langen Stab,
worauf er sich stützt, hinreichend als Bettler
bezeichnet; seine niedergedrückte Gestalt und
das ärmliche Aussehen seiner Kleidung charak-
terisiren ihn noch deutlicher, wie überhaupt
die ganze Figur viel Übereinstimmendes mit
der auf der vierten Tafel hat, nur dafs
hier der Hund fehlt, und Ulyss das Haupt,
statt gedankenvoll abwärts, mit einer gewissen
innern Bewegung in die Höhe richtet.
W e l c h e n Moment aber der Künstler im
Sinne gehabt, ist schwer bestimmt zu sagen.
Bekanntlich trug Ulysses mehreremale das Bettlerkleid.
Das erstemal als Kundschafter in
Troja, wo er von Helena erkannt und freundlich
aufgenommen ward, und ihr, sodann die
Plane der Griechen entdeckte, wie sie selbst
in der Odyssee H dem Telemachos erzählt. Man
könnte annehmen, der schlaue Held stehe hier
in seiner angenommenen armseligen Gestalt
vor den Mauern von Troja, um ihre Höhe und
Befestigung zu erspähen, eh’ er Einlafs begehrt.
— Doch liefse sich dieselbe Stellung
auch auf den Augenblick deuten, wo er, neben
seinem treuen Hirten Eumäos einherwan-
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