zu erkennen gegeben, in dessen Haus zurück-
kehrt. Dorthin waren schon der Sohn Tele-
machos und die beyden treuen Hirten von ihm
vorausgesandt, und hatten sich mit Zubereitungen
zum Mahle beschäftigt, um die Kommenden
festlich zu empfangen.
Bald erreichten sie jetzt die schönbewohnten Gemächer,
Wo Telemachos schon, und der Rinderhirt und der Sauhirt,
Fleisch zerlegten in Meng* und mischten den röthlichen Festwein
Bevor sie aber zum Mahle sich setzen, badet
der alte Laertes, und Athene tritt hinzu und
erhöht ihm Wuchs und Ansehn. Da sie nun
auch hier ihrem Schützling nah ist, so könnte
der Künstler sie unmittelbar neben Ulyfs gedacht
haben, wie er in der ländlichen Wohnung
niedersitzend und des badenden Laertes
harrend, den Vorbereitungen zum Mahle zusieht.
Die behelmte jugendliche Figur würde
ganz für Telemachos passen; der vor ihm
sitzende nackte Jüngling wäre für den Rinderhirten
zu nehmen, und der knieende bärtige
Mann wäre Eumäos, eben im Begriff, seinem
Herrn eine Schaale voll Wein anzubieten.
Auch das neben Ulyfs liegende Schild und
Schwerdt erhielte eine Bedeutung, da Ulyfs,
eh’ , er zu seinem Vater in den Garten gieng,
seine Waffen durch die beyden Hirten in das
Haus tragen liefs *).
U n s r e Leser werden in beyden Erklärungen
günstige und ungünstige Momente finden, und
es bleibt ihrer Wahl überlassen, welcher sie
den Vorzug geben wollen. Übrigens machen
wir bey diesem Bilde noch zuletzt auf die
schöne Anordnung aufmerksam, welche das
Ganze in zwey Gruppen theilt, Ulyfs mit
Minerva und Eumäos, und Telemachos mit
Philotios. Der Künstler hat bey seiner Arbeit
alles Beywerk vernachlässigt; die Sitze der
beyden äussersten Figuren sind nicht angegeben,
und selbst die zurückstehenden Körper-
theile, wie das rechte untere Bein des nackten
Hirten, und der rechte Fufs des Telemach
fehlen. Auch an dem Knieenden sollte eigentlich
etwas vom rechten Bein oder Fufse sichtbar
seyn. Diese Mängel sind auf Rechnung
des engen Raums und der Kleinheit der Figuren
zu setzen, auf welche der Steinschneider
sich beschränken, und worin es ihm oft genügen
mufs, nur das Nothwendigste andeuten zu
können.
1 ) S. 56. Anm. 5.
2) Sämmll. Werke T h . IV. S. 149-
3) O d y s s . XVII. r . 181.
4) Ebendas. XVII. t . 3 6 o ff.
5) Ebendas. XXIV. y. 36s.
6) Ebendas. XXIV. y. 319.
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