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erforderlich. Es wurde mir nun bei der Durcharbeitung des Farbensystemes
entgegengehalten, dass beim Teilen der Mappen alle Bezeichnung auf dem
Aussenschilde hinfällig würde. Dies ist jedoch keineswegs der Fall. Wenn sich
auch die einmal geklebten Marken nicht wieder entfernen lassen, so genügt
es ja doch einfach, die etwa nicht mehr in der Mappe vertretenen Marken
auf dem Aussenschilde mit noch darin vorhandenen zu überkleben. Diese
kleine Schwierigkeit würde überhaupt fortfallen, wenn das Material nicht
wie im Berliner Botanischen Museum in einzelnen, geschnürten Mappen mit
Aussenschild, sondern wie in Kew u. a. in verschlossenen Kästen ohne Aus-
senschild aufbewahrt wird.
Bei der A b g r e n z u n g d e r G e b i e t e galt es zwei sich zum Teil
entgegenstehende Prinzipien mit einander in Einklang zu bringen, nämlich
die topogeographische Einteilung, nach Ländern und die pflanzengeographische,
nach floristischen Gebieten. Die erste hat den Vorzug, dass jeder
auch pflanzengeographiscli nicht vorgebildete Benutzer des Herbar iums die
Gebiete (Länder) kennen kann ; sie hat aber den sehr grossen Nachteil, dass
manche floristisch zusammenhängende Oebiete zerrissen und zerstückelt
werden und ausserdem politische Änderungen ja doch nicht ausgeschlossen
sind. Die pflanzengeographische Einteilung hat den grossen Vorzug, dass
grössere zusammenhängende Gebiete, die floristisch zusammengehören, sich
aber durch verschiedene politische Gebiete erstrecken, im Aufdruck auf den
Kennmarken als zusammengehörig bezeichnet werden können z. B. die an-
dinen Pflanzen durch den Aufdruck A n d. Ist sehr viel Material einer solchen
vorhanden, so steht dem nichts im Wege, auch noch ausserdem das Ma te rial
nach Ländern, Chile, Peru, Bolivien u. s. w. zu trennen. Im ändern Falle
genügt B/V; Umschlagbogcn mit dem Aufdruck An d . Kommt eine andere Art
z. B. sowohl im andinen, wie im tropischen Peru vor, so erhält der Umschlagbogen
die beiden Kennmarken in hellrote r Farbe mit den Aufdrucken
T rop. S. Am. und And. Eine andere Art, welche durch ganz Mittel- und
Südamerika verbreitet ist, von der jedoch nur sehr wenig Material vorhanden
ist, würde dann die hellrote Kennmarke ohne Aufdruck erhalten u. s. w.
In dem vorliegenden Systeme habe ich nun versucht, beide Prinzipien
der Abgrenzung der Gebiete mit einander in Einklang zu bringen, indem
ich pflanzengeographische Gebiete zur Einteilung benutzte, soweit sie allgemein
bekannt sind und festliegen z. B. Mediterrangebie t, Monsungebiet,
Anden u. s. w. Was unte r dem Mittelmeergebiet zu verstehen ist, wird
keinem Gebildeten zweifelhaft sein. Die Schwierigkeit der Abgrenzung wird
dadurch beseitigt, dass hierbei'd ie Topogeographie, die Abgrenzung nach
Ländern, wieder den Vortr itt erhält. So wird im Folgenden zum Mittelmeer-
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gebiete z. B. gerechnet Serbien, Bosnien, Bulgarien, obwohl diese Länder
nur zum Teil dem pflanzengeographischen « Mediterrangebiet » angehören.
Oder z. B. wird ganz Florida topogeographisch zu Nordamerika gerechnet,
obwohl pflanzengeographisch die Südspitze schon zur westindischen Provinz
des zentral- und südamerikanischen Florenreiches gehört. Es muss in solchen
Fällen unbedingt die Einteilung nach Ländern der Einteilung nach pflanzengeographischen
Gebieten vergehen, weil sonst eine Komplikation des Systèmes
eintreten würde, welche die Brauchbarkeit ganz in Frage stellen müsste.
Noch wichtiger wird dieser Vor tr itt der politisch-geographischen Gebiete
vor den pflanzengeographischen, wenn die Umgrenzung der pflanzengeo-
graphischen Gebiete nicht festliegt, wie z. B. in China oder Centralamerika.
S o w i r d im Folgenden Sze-chuan, Kwei-chou, Yünna u. s. w. zu « C h i n a »
gerechnet, obwohl diese Länder pflanzengeographisch wahrscheinlich dem
tropischen Asien zuzurechnen sind. Wi r scheiden von China in der Einteilung
also nur den Südosten, Tongking bis Hongkong mit der Insel Hainau aus und
rechnen diese Gebiete zum tropischen Asien. Andererseits rechnen wir z. B.
die Insel Formosa wegen ihrer topogeographischen Lage zu «Gstasien » resp.
« Japan », obwohl sie sich pflanzengeographisch ganz dem tropischen Asien,
dem Monsungebiete anschliesst.
Die Befestigung der Marken auf den Umschlagbögen erfolgt in der
Weise, dass die Kennmarken beim Durchblättern der Mappe leicht sichtbar
werden. Dies auf der Rückseite gummier ten Marken werden auf die linke
untere Ecke des Etiquettes des Umschlagbogens geklebt. Die Ausmasse der
Kennmarken wurden so gewählt, dass es leicht möglich ist, wenn er forde r lich,
mehrere Marken auf einen Umschlagbogen zu kleben.
Auf den Aussenschildern der Herbarmappen werden die Marken be festigt,
welche in der Mappe Vorkommen. Ist die Zahl der vertretenen
Marken zu gross, um alle auf dem Aussenschilde anzubringen, dann wählt
man statt der Marken mit Aufdruck für engere Gebiete wie z. B. G. Afr.,
W. Afr., S. Afr., u. s. w. die umfassenderen mit dem Aufdruck trop. Afr.
oder nur die Marke mit der Grundfarbe wie z. B. die blaue für Medi ter rangebiet
Centralasien oder die weisse ohne Aufdruck für Europa, Sibirien,
arktisches Eurasien u. s. w. Beim etwa nötig werdendem Teilen der Mappe
werden die etwa ausfallenden Marken mit in der Mappe noch vertretenen
überklebt.
Die Kennmarken auf den Aussenschildern der Mappen müssen, wenn
sie nicht lichtgeschützt aufbewahrt, werden, nach einiger Zeit erneuert we r den,
eine kleine Arbeit, die von jedem Museumsdiener ohne Schwierigkeit
geleistet werden kann.
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