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denen Richtungen von der Wohnung des Pflanzers auf die einzelnen Plantagen
führten. Der dort gebaute Liberiakaffee hat sich nicht bewährt. An seine
Stelle tr i t t jetzt der Cearakautschuk.
Von Tanga aus wurde noch die an der Küste gelegene Kautschukpflanzung
Tangata besucht. Durch die diesen Hafenplatz umgebenden Kokoshaine
und Kulturen der Eingeborenen führt ein etwa dreistündiger Weg d o r t hin.
Auf dieser Kautschukpflanzung wird der Gewinnung des Gummis ganz
besondere Sorgfalt gewidmet. Durch Schälen der einmal gezapften Bäume
wird die harte unebene Rinde entfernt und eine glatte saubere Rindenfläche
für die weiteren Zapfungen geschaffen.
Fast gleichzeitig mit der Aufnahme der Kautschukkultur sind auch Ve r suche
mit dem Anhau der Sisalagaven aus Mittelamerika gemacht worden.
Sie haben zur Anlage von ausgedehnten, zum Teil schon ertragreichen Pf lanzungen
geführt. Auch dieser Nutzpflanze sagt das trockene heisse Klima des
afrikanischen Steppengebietes besonders zu. So findet man zu beiden Seiten
der Usambarabahn neben den Kautschukpflanzungen ausgedehnte Sisalpflanzungen.
Um eine derartige Anlage näher kennen zu lernen, wurde die
nördlich von Tanga an der Küste gelegene Pflanzung Kiemoni besucht. Im
Felde stehen heute etwa eine Million Agaven. An der Küste besitzt die Plantage
noch ausgedehnte, allerdings nicht sehr ertragreiche Kokospflanzungen.
Von Tanga ging die Reise über Zanzibar nach Daressalam. Auf Zanzibar
wurden die Gewürznelkenpflanzungen besichtigt. Nach kurzem
Aufenthalt in Daressalam ging es mit der Zentralbahn über Morogoro nach
Kilossa, etwa 300 km ins Innere. Auch an dieser Bahnstrecke beginnen Kaut schuk
und Sisalplantagen sich zu entwickeln. Die Pflanzungen Kifulu nnd
Rufu wurden eingehender besichtigt. Der Hauptzweck der Reise war aber
der Besuch der grosszügig angelegten Baumwollpflanzungen kurz vor nnd
bei Kilossa. Während ein Teil der Plantagen bereits mit Baumwolle b e pflanzt
war und befriedigende Entwicklung zeigte, war man in ändern Te i len
der Pflanzung mit dem Roden des Busches beschäftigt und mit dem
Dampfpflug an der Arbeit.
Von Daressalam ging es noch einmal über Zanzibar und Tanga nach
Amani zurück, um dort eine grössere Tour in das westliche Usambara vor zubereiten.
Von Amani wurde der Weg an die Bahnstation Mnyussi gewählt.
Er führt zunächst durch eine Reihe von Kaffeeplantagen und beim Abstieg
in die Steppe zur Bahn durch Kautschuk-und Baumwollpflanzungen. Die Bahn
wurde dann bis Korogwe benutz t und von dort aus noch an demselben Abend
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das Sanatorium Wugiri auf 1400 m Höhe an dem östlichen Abfall West-Usam-
baras erreicht. Dieser Kurort verdankt seine Entstehung einer hochherzigen
Stiftung und bietet in seiner gesunden Lage für die Pflanzer und ihre Fami lien
einen angenehmen Erholungsaufenthalt. Von Wugir i aus wurde der Kaffeepflanzung
Amwanguli ein Besuch abgestattet. Auch hier ist man dabei,
die Kaffeekultur zum Teil durch andere Pflanzungen u. a. durch Ge rbera kazien
zu ersetzen. Der Kaffee wächst nier ohne Schatten zwischen Maul-
beer, die als Windschutz dienen. Bei der Rückkehr nach Korogwe
beer, die als Windschutz dienen. Bei der Rückkehr nach Korogwe in die
Steppe wurden die dortigen Sisalpflanzungen und ihre Aufbereitungsanlagen
(fig. 3) besichtgt. Am Nachmit tag wurde mit der Bahn dann noch Mombo
erreicht. Auf der ehemaligen Versuchstation, die nunmehr verpachtet ist, finden
sich umfangreiche Anpflanzungen der wichtigsten tropischen Obstbäume
sowie Kautschukanpflanzungen und Versuchsfelder für Baumwolle. Der g a s t freundliche
Pächter hat eine Entkernungsanlage für Baumwolle und
bemüht sich ferner eifrig um die Entwicklung der Kultur von Hülsenfrüchten
und Gemüsen. Von Mombo führt eine 30 km lange Bergstrasse hinauf
zu der 1600 m hoch gelegenen Forststation Wilhelmstal, die gleichzeitig
Sitz des Bezirkamtes ist. Hier werden umfangreiche Forstversuche mit den
verschiedensten Nutzhölzern gemacht und die vorhandenen Hochwälder
forstmässig verwaltet. Von Wilhelmstal aus erreicht man in etwa halbtägiger
Wagenfahr t die ehemalige Domäne Kwai. Hier sind die ersten Versuche
mit europäischen Kulturen angestellt worden. Der jetzige Besitzer t reibt
Getreidebau und ausgedehnte Viehzucht (Rindvieh und Schweine). Seine
Erfolge bestätigen, dass für den europäischen Landwir t die Möglichkeit
heimischer Wirtschaft in diesen Höhenlagen Westusambaras besteht. Es
bedar f allerdings noch mancher weiterer Er fahrungen um von gelegentlichen
Misserfolgen für die Zukunft frei zu sein. Ausser dieser Domäne gibt es bereits
in diesem Teil We s t -Us ambara s einige weitere Ansiedler. Ungefähr in gleicher
Entfernung wie Kwai befindet sich das grosse Holzunternehmen Neu-
Hornung im Schumewald (fig. 4). Im Gegensatz zu dem aus den verschiedensten
Baumarten mannigfaltig zusammengesetzten tropischen Walde
besteht der Hochwald West-Usambaras zum beträchtlichen Teile aus nur
einer Holzart, der sogenannten Usambaraceder, Juniperus procera. In gros s zügiger
Anlage wird nun versucht, die mächtigen Waldungen dieses Gebietes
zu nutzen. Um den mühseligen Transpor t auf der etwa 60 km langen Strasse
nach Mombo zu vermeiden, hat man eine 9 km lange Drahtseilbahn gebaut,
die direkt von 1600 m Höhe das Holz etwa 1000 m hinunte r an die Bahn
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