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werden, vielmehr glaubte man von einer neuen Vereinsbildung absehen zu
sollen. Die Komitees setzen sich hauptsächlich aus Ver t retern von Behörden,
Anstalten, Vereinen und interessierten Personen zusammen. Gerade durch das
Zusammenwirken dieser Faktoren und durch das Zusammenfassen der in
den Vereinen schon vorhandenen Kräfte glaubt man die Naturdenkmalpflege
am besten fördern und einzelne Fragen derselben am schnellsten erledigen
zu können. Man darf nicht vergessen, dass eine wirksameNaturdenkmalpflege
ohne Erforschung der natürlichen Verhältnisse des Gebiets nicht ausführbar
ist.
Die Komitees haben zunächst die Aufgabe, Verständnis für die Bedeutung
der Naturdenkmäler und Interesse an ihrer Erhaltung in allen Kreisen
Zu wecken und zu fördern. Besonders ist auf die Eigentümer, Besitzer
und Verwalter einzuwirken und im ganzen Landen eine Wache über
die Naturdenkmäler einzurichten. Hauptsächlich kommt es darauf an, die
Herstellung eine Inventars der Naturdenkmäler in die Wege zu leiten und
auszuführen, was nicht etwa kurzerhand, sondern erst nach jahrelanger
Arbeit, bei Zusammenwirken aller Beteiligten erreicht werden kann. Nicht
alle Inventare dieser Art dürfen ohne weiteres veröffentlicht werden, denn
es gibt Fälle, in denen Naturdenkmäler , z. B. Standorte o ^ beme rkenswe r te r
Pflanzen am besten dadurch geschützt werden, dass ihre Bekanntgabe u nte r bleibt.
Sodann hat das Komitee die von der staatlichen Zentralstelle ausgehenden
Sachen zu erledigen und dieser Stelle auch alljährlich einen
Tätigkeitsbericht zu erstatten. Es darf nicht ausser acht bleiben, dass bei der
Naturdenkmalpflege überhaupt nicht schematisch vorzugehen, sondern dass
jeder Fall nach seiner Eigenart besonders zu behandeln ist. Auch darf nicht
Unerreichbares angestrebt, vielmehr soll immer auf wichtige, wirtschaftliche
Interessen Rücksicht genommen werden. Auf diese Weise werden die Best rebungen
zur Pflege der Naturdenkmäler in den weitesten Kreisen der Bevölkerung
Anklang und Unterstützung finden.
In weiterem Verfolg beauf tragte das Kultusministerium alle Stellen
seines Ressorts mit der Förderung der Naturdenkmalpflege. Infolge dieser
Anregung ist der Gegenstand auch bei Lehrerkonferenzen in allen Teilen des
Staatsgebiets behandelt worden. Provinzialschulkollegien haben wiederholt
Anlass genommen, die einschlägigen Bestrebungen zu unte rstützen. Beispielsweise
ist es vorgekommen, dass Schüler einer höheren Lehranstalt vom
Lehrer an den Standort einer seltenen Pflanze geführt wurden, ohne dass
der Lehrer rechtzeitig die Schüler auf die Seltenheit der Pflanze aufmerksam
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machte und sie zur Schonung derselben anhielt. Die Folge davon war, dass
die Schüler die Pflanze in Menge abpflückten und somit das Bestehen des
Standorts ernstlich gefährdeten. Daraufhin erliess das Provinzial-Schulkol-
legium an die höheren Schulen der Provinz eine Rundverfügung, worin die
Direktoren der Anstalten ersucht wurden, der Wiederholung solcher Fälle
nach Kräften vorzubeugen. Diese Verfügung ist von anderen Provinzial-
Fig. 2. — Markierung eines Naturdenkniais.
Pinis torminalis an der Grenze der Verbreitung.
Schulkollegien aufgenommen und weiter verbreitet worden. Neuerdings ist
die Naturdenkmalpflege in einigen Provinzen auch zum Gegenstand der
Erör terung in den den Schulprogrammen beigefügten Abhandlungen
gemacht, und es bleibt zu wünschen, dass diesem Vorgang weiter Folge
gegeben werden möchte.
Die Landwirtschaftsverwaltung bringt den Bestrebungen reges Interesse
entgegen. Durch einen Ministerialerlass an die Generalkommissionen
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