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des Regens zu beurteilen), ferner namentlich die im Boden der Pflanze zur
Verfügung stehende Wassermenge.
Und andererseits wird die Abhängigkeit der Grenzlinien von einzelnen
klimatischen Elementen vielfach verwischt durch combinirte Wi rkung solcher
oder durch zeitliche Factoren (noch nicht beendigte Wanderung z. B.) oder
durch biotische Factoren (Bestäuber, Verbreiter, etc.).
Wir müssen uns hier, entsprechend unserer Aufgabe, darauf beschrä-
ken, die wichtigsten Fälle herauszugreifen, wo sich ein klarer kartographisch
darstellbarer Zusammenhang zwischen klimatischen und biotischen Linien
ergeben hat.
Für die klimatische Kartographie der Erde und die allgemeine Methodik
der Verwendung klimatischer Linien zur Abgrenzng von Lebensbezirken
ist besonders wichtig :
Koeppen, W. Versuch einer Klassifikation der Klimate, vorzugsweise nach ihren
Beziehungen zur Pflanzenwelt. — Hc t t t n e r s Oeogr. Zeitschrift Bd. 1, Leipzig 1900.
Mit 2 Karten, von denen die einer auf einer Weltkarte die Pflanzenklimate angiebt,
ausserdem die Gebiete mit wirklichen Trockenzeiten mit Linien umgrenzt, und auf Nebenkarten
die vertikale Verteilung der Pflanzenklimate und ihre schematische Verteilung zu
beiden Seiten des Aequators zeigt; die zweite Karte gibt die Verbreitung der verschiedenen
Typen der jährlichen Wärmecurve auf der Erde an.
Es mögen hier nur die Hauptlinien Koeppens hervorgehoben sein.
a) Wärme.
Unte r den « Wärmelinien » haben sich nach Koeppen als die bedeut samsten
die Monatsmitte l der Luf t temperatur des wärmsten und des
kältesten Monats erwiesen.
Die Isotherme des kältesten Monats von 18° grenzt am besten die t r o pische
Tieflandsklimate ab; diejenige des wärmsten Monates über 22° ist
die Nordgrenze der Mesothermengebiete, in denen der kälteste Monat zwischen
6° und 18° zeigt. Eine besonders wichtige Scheidelinie ist die Isotherme
des wärmsten Monates von 10°, welche der arktischen Baumgrenze
entspricht (nicht der alpinen, weil dor t die starke Insolation ausgleichend
wirkt).
An d e r s s o n , Gunnar. Zur Pflanzengeographie der Arktis. — He t t n e r s , Geogr.
Zeitschrift. Bd. 83, 1902. Seite 1. Mit 3 Karten.
Karte 1-2 zeigen den annähernden Parallelismus zwischen der arktischen Baumgrenze
und der Juliisotherme von 10°. (Fig. 5.) - Karte 3 zeigt den Zusammenhang des Arten-
Kreichtums arktischer Oebiete mit den Wärmeverhältnissen.
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Als secundäre Scheidelinie hat sich die Schwelle der 4 warmen Monate
(mindestens 4 Monate über 10° C) in den Mikrothermengebieten gezeigt;
K o e p p e n t rennt dadurch sein Eichen- vom Birkenklima.
Die scheinbar so wichtige F r o s 1 1 i n i e dagegen, welche Länder ohne
und mit Frost scheidet, hat sich als ganz unbrauchbar erwiesen (sie trennt
z. B. Malta von Neapel, Sparta von Athen ab.). Ebenso unbrauchbar ist die
Fig. 5. Darstellung des ungefähren Parallelismus der arktischen Baumgrenzet )
der Juli-Isotherme von 10° C ( ...........) und der 20 % Chamaephyten-Biochore Raunkiaers
(d. h. derjenigen Linie, welche die Gebiete nach Süden abgrenst, in denen
die «Chamaephyten » (Pflanzen mit bodennahen Knospen) 20'“'. u. mehr ausmachen.
Isotherme der J a h r e s m i t t e l , besonders in höheren Breiten, wegen des
Gegensatzes von oceanischem und continentalem Klima.
(Unterschied des wärmsten und kältesten Monates bei ersterem höchstens
10°: Patagonien, Neuseeland, Tasmanien, Faröer).
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