Deutschland charakterisiert, nur durch die eventuellen Torfstiche), Wald (durch Punkte und
Kreise dargestellt, auch in seiner Lockerung nach oben, so genau, dass Imhof nach dieser
Karte seine Studie über die Waldgrenze durchführen konnte!), Schuttfluren an den Wasserläufen
und im Gebirge, Felsfluren und alpine Wiesenbestände (Mähewiesen und Weiden,
durch braune Kurven oberhalb der Waldgrenze charakterisiert), von Culturformationen:
die Reben.
Die Karte des d e u t s c h e n Reiches in 1:100,000 giebt u. a. an; Laubwald, Nadelwald,
Mischwald, Buschwerk, Qestwipp U. Weidenanpflanzung, Heide u. Ödland, sand oder
Kies, Wiese und Weide, nasser Boden, Bruch, Dumpf, Moor, Tosptich, regelminige Baum-
pflassung, Weingärten u. Hopfenanpflansung.
Die (’«g/fscÄf« Generalstabskarten (Ordnance maps) in 1:126,720 geben an: Culti-
viertes Land (inclusive Weiden), Gehölze (in den neuesten Blättern mit Unterscheidung
von Laub- und Nadelholz), Sanddünen, fixirte Dünen und Felsen.
B. Die geologischen Karten.
Als Beispiel besonders weitgehender Darstellung des Bodens bei den geologischen Aufnahmen
möge die geologische Karte von Würtemberg im Maasstab von 1: 25,000 erwähnt
werden. Wir finden dort mit Farben und Zeichen dargestellt (Blatt Freudenstadt):
Aufschüttungen im Gebiet der Wasserläufe (Sand und Geröll, im Muschelkalkgebiet
zum Teil lehmig).
Moorerde (Decke von sandigem Rohhumus).
Humificierte (missige) Flächen (Anreicherung an Rohhumus) Kalktuff (fester oder
lockerer Süsswasserkalk). Grtstein (mit Angabe, ob starke oder schwache Verkittung des
Untergrundes durch Húmate).
Schutt in allen seinen Formen.
Ferner die Hauptbodenarten des Gebietes, angegeben durch die Farbe des Untergrundes
und mit Angabe des Reichtums an Kali, Magnesia und Kalk durch dicke, feinere
oder ganz feine Buchstaben (K. M. und Ca.); letzteres nicht auf dem Kartenbild, sondern
nur in der Legende.
2. U n t e r g r u p p e : Formationskarten
Kartographische Darstellung der Zusammensetzung oder der Verbreitung
von Pflanzengesellschaften.
1. A bschni 'j t : Detaillirte Aufnahmen einer und derselben Association, in
ganz grossem Maasstab dargestellt, gleichsam mikroskopische Schnitte
durch die Pflanzengesellschaft. (« Mikrographische » Formationskarten
nach Nilson.)
Nicht alle Methoden der detaillirten Formations aufnahmen eigen sich
zur kartographischen Wiedergabe ; doch wollen wir hier des Vergleiches
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und der Vollständigkeit halber auch diejenigen anführen, die sich nicht der
Karten bedienen.
1. Die S c h ä t z u n g s m e t h o d e von S i n c l a i r , H a n s t e i n , etc. (*).
Sie besteht in der Notirung aller vorhandenen Arten nach der Abstufung
ihrer Häufigkeit, wobei meist die D r u d e ’ s c h e . Skala benutz t
wird (sociales, gregariae, copiosae, sparsae, sol i tar iae) ; oder es werden
10 Häufigkeitsgrade unterschieden (Lecoq) .
2. Die Methode der A b u n d a n z-St a t i s t ik nach R a u n k i a e r (**).
ln einer einheitlichen Association werden auf einer grösseren Anzahl beliebig
Über die ganze Fläche verteilter Quadrate (I/IO™^ hat sich als praktisch
erwiesen) alle Arten notirt. Die Zahl der Quadrate, in welchen eine Art
vorkommt, bestimmt ihre Va l e n z , d. h. ihren Häufigkeitsgrad innerhalb
der Association, wobei R. eine Reduction auf nur 5 Grade vorschlägt. Fs
wird so die subjective Schätzung durch eine objectiv gewonnene Zahl ersetzt.
Ausserdem benutz t Raunkiaer seine Statistik auch zur Konstruction seines
« biologischen Spectrums », welches den procentischen Anteil der einzelnen,
Lebensformen darstellt, um so die Pflanzengesellschaften auch oekologisch
zu charaterisiren.
Wo o d r u f f e - P c a c o c k (***) schlägt eine Kombination dieser Methode
mit der Viereck-Methode von O l i v e r und T a u s l ey vor, indem er die
zu untersuchende Wiese in lauter Vierecke von 6 Schritt Seitenlänge teilt,
und auf jedem gesondert die Arten notirt. Die relative Häufigkeit einer
Art wird durch die Anzahl Quadrate bestimmt, in der sie vorkommt.
3. Die Methode der Tr iebzählung und-Wägung ( g e w i c h t s a n a l y t
i s c h e M e t h o d e ) v o n S a m s o e L u n d (**-*), S t e h l e r und S c h r ö -
t er (*****). Von einem möglischst typischen Quadratfuss wird die Frde los-
(*) Zunächst für praktische Zwe cke der Wies enanalys e eingeführt: S i n c l a i r , O. Hortus grami-
neus Woburnensis , deutsch von Friedr. Schmidt. Stuttgart und Tübingen 1826.
H a n s t e i n , H. Verbreitung und Wachstum der Pflanzen in ihren Verhältnis zum Boden, Darmstadt
1859.
L e c o q , Traité des plantes fourragères, Paris 1862.
B o i t e l , Herbages et prairies naturelles, Paris, 1887.
Dann aber auch für die Characterisirung der Formationen überhaupt benutzt, namentlich von O.
D r u d e weiter ausgebaut.
( * * ) R a u n k i a e r ,C. Format ionsundersöge lse o g Formations-Statistik, Botanisk Tydsskrift, JO Bd.
Hef t 1, Kopenhagen 1909.
(*•*) W o o d r u f f - P e a c o c k , F. A. Pasture and meadow = Analysis . Loath 1907.
(****) L u n d ; S . V e g l e d n i n g til at kjende Oraes ser i bloms terlöss Tilstand. Om Landbrugets kulturplanter
o g dertil hörende Froal. Kopenhagen 1882.
u n d S c h r ö t e r , Beiträge zur Kenntniss der Matten und Weiden der Schweiz.
1-X. Landw. Jahrb. der Schweiz, 1883-1892.
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