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die Landschaft Lüneburg etc. gewähr ten Beihilfen zum Erwerb eines Hochmoors
mit Zwergbirke im Kreise (jlzen. Der Kreis Karthaus Wpr., sichelte
ein Moränengelände durch Ankauf ; der Kreis Lübben in der Mark schützte
ein Gelände mit seltener Birke durch Pachtung und Einfriedigung. Der
Kreis Heiligenstadt im Eichsfeld t rug 100 M. zur Einrichtung einer Vogelschutzkolonie
bei; der Kreis Altena zahlte 100 M. als Beitrag zur Erhaltung
einer ausgezeichneten Eiche u. dergl. m. Die Stadt Danzig reservierte in
ihrer Kämmereiforst Heubude ein Moorgelände mit See. Die Städte Elbing
und Neustadt, Wpr., beschlossen die in ihren Forsten vorhandenen e r ra t i schen
Blöcke als Naturdenkmäler zu erhalten . Die Stadt Frankfur t a/M.
beschloss 1905, dass eine 29 ha grosse Fläche des Stadtwaldes, Gberförsterei
Gberwald, Distrikt 64 bis 66, zwecks dauernder Nutzbarmachung für U nte r richts
und wissenschaftliche Zwecke in geeignete r Weise eingefriedigt
werde. Es ist ein Mischwald, vorherrschend von Rotbuche und Stieleiche
gebildet, mit feuchteren Stellen, an denen auch bemerkenswer te Sumpfgewächse,
z. B. Scirpiis ovatus, Juncus tenuis, Drosera rotundifoliu, etc.
Vorkommen. Hier soll auch das Gras nicht mehr geschnitten werden. Andere
Städte, z. B. Barmen, Hannover und Cöln haben in ihrer Nähe befindliche
Waldungen durch Ankauf gesichert und sich verpflichtet, dieselben stets als
Wald zu erhalten. Unter derselben Voraussetzung erwarb Dresden vor
einigen Jahren einen 116 ha grossen Waldteil, und Wien bewilligte im vor igen
Jahre 50 Millionen Kronen, um den natürlichen Wald-und Wiesengürte l
um Wien, das ist ein Gelände von 4400 ha, zu sichern. Im allgemeinen
müssten es die Städte für ihre Pflicht halten, nicht nur Schmuckplätze und
Parkanlagen zu schaffen, sondern auch darüber hinaus ihren Bewohnern
noch ein Stück ursprünglicher Natur zu sichern. « Wenn man die Kunst zu
leben, einmal gelernt haben wird », sagt John Ruskin, « wird man finden,
dass alle schönen Dinge auch notwendig s in d ; die wilde Blume am Wege
ebenso wie das gepflegte Korn, die wilden Tiere und Vögel des Waldes ebenso
wie das gepflegte Vieh, denn der Mensch lebt nicht vom Brot allein... »
Die Vereine sind teilweise für die Bestrebungen zur Erhaltung der
Naturdenkmäler besonders interessiert und teilweise können sie zweifellos
noch dafür gewonnen werden. Eine Reihe von naturwissenschaftlichen und
ähnlichen Vereinen hat den Schutz der Naturdenkmäler als einen Vereinszweck
in ihre Statuten aufgenommen; andere Vereine gewähr ten Geldmittel
zur Erforschung und Erhaltung von Naturdenkmälern. In der Provinz
Hannover t rugen die Naturhistorische Gesellschaft in Hannover, der Natur-
Fig. 4. — Zehlaubruch, ein Hochmoor von 2,360 ha in Gstpreussen.
Reservat der Preussischen Staatsforstverwaltung.
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