
Vcrwniullsclinfl mit dem Rhynchosniirus England’s v e rrä th . Die Ver-
wandtscliaft d ieser beiden merkwürdigen Genera macht e s n u r um
so waln'sclieinlicher, d a ss der Sandstein mit Dicynodon iii Afrika
wirklich tria sisch ist.
In Nordamerika wird der Sandstein, woi'in die sogenannten Eindrücke
von Vogelfüssen lieg en , ebenfalls, a ls n ew red Sandstone
bezeichnet. Dieser s e h r v e rb reitete Sandstein wü rd e daher ebenfalls
der Trias beizuzalilen s e y n .' Wirkliche Knochen scheineu sich darin
n u r se lten zu finden, llitehcock (Final Report o f the Geology of
Mcssiichiisetts. H. S. 5 0 3 . t. 4 9 . f. 6 6 . 6 7 . 6 8 . t. 4 6 . f. 6 9 — 7 3 )
führt a u s diesem Sandstein bei Ketch’s Mills im östlichen Theil vou
Eas t Windsor (Connecticut) einige Knochen, so wie Steinkerne vou
Knochen an, die nach der davon gegebenen Beschreibung und den
Abbildungen zu urtheilen n ich t den mindesten Werth h a b en , und
wenig geeignet sind, über die Thiere vo n denen sic h c n üiiren und
über das Alter des Gebildes welch e s sie uniscliliesst, Aufschluss zu
geben.
Nach d ieser Skizze üb e r die Triasgebilde beginne ich n un mit der
Beschreibung der Saurier a u s dem Muschelkalk, denen d ie ses Werk
hau p tsäch lich g ewidmet ist. An diese re ih t sich die Beschreibung
vo n Sauriern a u s dem Keuper und so dann die Beschreibung vo n
Sauriern aus dem bunten San dstein an . Es wird h iedurch möglich
werd en , den Saiiriergehalt des Muschelkalkes deutlicher zu bezeichnen,
und ein volls tän d ig eres Bild üb e r die San rierwelt der Gesammt-
tria s zu en twerfen . Bei Darlegung d ieser mei'kwiirdigen Geschöpfe
h ä tte ich g ew ü n s c h t sy stem a tisc h v e rfah ren , s ie nach den Species
abhandeln zu können. Allein diess g in g s ch o n a u s dem Grunde nicht,
weil viele Reste zur Betrach tu n g kommen, die sich noch n ich t in die
Species, denen sie nngehören, v e rw e is en la sse n , und ih re r Wichtigk
eit weg en doch nicht ü b e rgangen werd en durften. Ich zo g daher
die Einthcilung nach den Gegenden v o r, aus denen die Ueberrcste
hei-rühren. Die Gegend vo n B ay reu th , so wie Fran k re ich wu rd en
den übrigen v o rg ese tz t, weil s ie die reich sten Fundgruben für Mu-
c h elka lksaurie r darbieten.
S A U R I E R D E S MU S C H E L K A L K S .
SAURIER AUS DEM MüSCnELKilLKJi VOX BAYREUTR.
An die AuOindiiag der Versteinerungen im Muschelkalke der
Gegend vo n Bayreuth knüpft sich der Name eines Mannes vo n allgemein
an erk an n ten Verdiensten nni die Petrefaktenkunde. Georg
Graf zu Münster, Königlich Bayerischer Kammerlierr lu id 'F in an z -
• director zu Bay reu th , widmete se in e .Müsse der Petrefaktenkunde.
Bei dem Eifer, mit dem e r d a s Sainiueln b etrieb, ge lan g e s ihm eine
dev bedeulendsteu Saminhingcn vo n Versteinerungen zu Stande zu
bringeii, welche nach seinem, g egen Ende December 1 8 4 4 im 70 sten
Lebensjahr erfolgten Tod um die n ich t h ohe Summe von 3 6 ,0 0 0 II.
vom Könige v on Bayern e rkauft wurde. Bald da rau f übernalim durch
Zustimmung der Stände das Land diese Sammlung, die hoffentlich
bald in München z u r Wiederaufstcllung gelangen wird. Miinstcr’s
Blicken konnten die u nterirdischen Schätze se in er Gegend nicht lange
ve rbo rg en bleiben. Seine Sammlnug is t überreich zu nennen an den
frelflichsten Versteinerungen aus dem Muschelkalke der Gegend vo n
Bayreuth. Grosse Freude g ew ä h rte ihm die Auffindung von ü e b c i-
i'osten fo ssile r Reptilien in den oberen und unteren Lagen dieses
Muschelkalkes; n u r beklagte er, da ss sie sic h so v e reinzelt fänden,
wodurch er sich jed o ch n icht abhalten lie ss, wäh ren d der letzten
3 5 J a h re se in es Lebens diese Repfilicnreste mit aller Sorgfalt zu
üb e rwach en . Seine Bemühungen wurd en mit dem besten Erfolg g e krönt.
E r brachte ein .Material zusamm en, das Au fschluss geben
sollte üb e r eine merkwürdige e rloschene San rierwelt, vo n der man
z u v o r n ich ts g ew u s s t h.alte. Nachdem Münster 2 5 J a h re die Ueber-
vesfe d ieser Saurier gesammelt h a lte , s a g t e r in e iner kurzen Notitz
(Jah rb . für Min. 1 8 3 4 . S. 5 2 1 ) : „ J e mehr ich dergleichen zusam-
menbrachte, desto sc hw e re r wu rd e mir eine g enaue Bestimmung der
Geschlechter vo n Reptilien zu welchen sie g e h ö rt haben könnten,
denn mit der Zahl der einzelnen Knochen und Zähne v e rm eh rte sich
au ch die Zahl der versch ied en en Geschlechter und Arten, indem ich
vo n den le tzteren w en ig sten s 8 bis 9 Species zu kennen g lau b te.“
Für die Ermitfehing der Genera und Species w a r damals das Material
allerdings noch zu u n v o lls tändig; es mu sste mehr gesammelt werden,
um dahin zu gelangen, die nöthigen Bericlitigungen vornehmen zu
können.
Um ungefähr dieselbe Zeit a ls Minister’s Thaligkcif begann,
reg ten sich auch die Saurier im Muschelkalke Lotliriiigcn’s . Dort
w a r es Dr. Gaillardot, der sie in der Gegend v o n Lüneville lleissig
sammelte. Von diesen Uebcrresten w u rd e ein Theil Cnvicr (o ss,
foss. 3 ' ed. V. 2, S. 3 5 5 ; — V ed. X. S. 2 0 8 ) n iitgctheill, der
darin g ro s s e Meerschildkröten und das Genus Plesio sau ru s zu erkennen
glaubte. Die Achiilichkeit der zu Bayreuth im Muschelkalke
gefuiiiieneu Ueberreste mit denen vo n Lüneville w a r e rwie sen . Kein
Wunder daher, dass man, auf Cuvicr’s A u to ritä t sich stü tzen d , die
Ueberreste v on Bay reu th ebenfalls g ro s s en Schildkröten und dem
Plesio saiiru s zusclirieb. Dem Grafen Münster w.ar e s jed o ch Vorbehalten,
durch ein umfassendes iMaterial Mittel zu bieten, um den
Irrlhuui, w orin Cnvicr sieh befand, zu beseitigen. Gleich an fangs
fesse lte in Münster’s Sammhiiig ein fragmen tarisch er Schädel vo n
einem kleinern Saiiriis au s dem Muschelkalke meine Aufmerksamkeit;
icii e rk an n te d arin ein eigenes Genus. Diesen Seiiädcl, v o n dem es
sich e rs t sp ä te r e rgab, d a s s er n ich t von Bayreuth, so n d e rn au s dem
Muschelkalk v o n E sp e rstäd i h e rrü lirl, beschrieb ich im J a h r 1 833
als Couchiosaurus c lav a tu s (.Museum Senckenbergianum. I. S. 8 . t. 1.
f. 3. 4 ) . Im .Tahr d a rau f w ie s Mimster ( J a h rb . f. Min. 1 8 3 4 .
S. 5 2 1 ) vo n aiiilern Su urie rre sten n ach, d a ss sie w ed e r zu Plesio-
sa iiru s n och zu Ich th y o s au ru s g eh ö rten . Es ste llte sich h e rau s, d a s s
der .Muschelkalk üb e rh au p t diese beiden Genera eben so wen ig beh
e rberge a ls Schildkröten, die mau ihm beigelegt h a tte, dafür aber
eigene Saurier, wie den D ra co s an ru s und No th o sau ru s. Von erstcrem
Genus miferschied Münster eine Species, Dra co s an ru s Bromii, von
letzterem Genus die Species No th o sau ru s mirabilis, N. g ig au teu s und
N. v eniistus. Bei einigen Uebcrresten blieb e r u n g ewiss, ob sie n icht
doch vo n Plesio saiiru s h c rrü h ren könnten. E s g e lan g mir jedoch
sp ä te r zu finden, d a ss w ed e r die se, noch die v o n Münster u n te r
Plesio sau riis sp e cio sn s begriffenen Reste dem Plesiosaiirus an g ch ö -
ren, und es konnte mir fern er beim genaiiereu Studium des Nothosau
riis n icht en tg eh e n , d a s s .Münster’s Dra co s an ru s na ch Ueber-
resfen e rrich tet w a r, die v o n No th o sau ru s mirabilis h e rrü h rten .
Bei der im J a h r 1 8 3 2 u n te r Leitung des R eg ie ru n g s-P rä sid en ten
Baron v o n Aiid rian -W erb iirg zu Bayreuth e rrich teten Naturalien-
sammtiing des K re ise s Oberfraiiken w u rd e au f die S a iirie rre ste des
.Muschelkalkes v o rzu g sw e ise Rücksicht genommen. Aus dem in Auftrag
desRcgieriing.s-Präsidiiims im J a h r 1 8 4 0 vom P ro fesso r F. B raun
heraiisgegebencii Verzeichniss der in d ieser Sammlung befindlichen
Petrefakten ( 4 . Leipzig 1 8 4 0 ) lä s s t sich e rs e h e n , mit welch e r
Tiiätigkeit und mit wie vielem Erfolg in der kurzen Zeit v o u acht
Jah ren die wiclitigstuii Ueberreste v on Mtischelkalksniiriem ziisani-
mcngebvacht wurd en . Die in d ie s e r, so wie in der .Müiister’schen
Sammlung vorh an d en e s e h r b e trächtliche Anzahl fo ssile r Saiirierreste
a n s dem .Muschelkalke voM Bayreuth wu rd en mir mit nicht
gen u g anziierkennciidcr Ziivorkonimenlicit zu Gebot g e stellt. Ich begab
mich se lb st uiehrmal nach Bay reu th . Alle tran sp o rtab ele Stücke
erhielt ich ziigcschickt, damit ich mehr Zeit a u f ihre Uiitersiieluiiig
ve rwen d en und sie se lb st zeichnen k önnte. Zwischen Bay reu th und
Fran k fu rt en tsp an n sieh ein leb h afte r Verkehr üb e r die Sau rier des
Muschelkalks, der mehrere J a h re unte rh a lten wurde. Innerhalb dieser
Zeit gingen Z entner s c hw e re Sendungen mit Sau rierresten ab und
zu. Was wegen der (¡ro sse n icht wohl ve rsch ick t werden konnte,
imtersuchlc ich in Bayreuth. Der Erfolg davon war, d a ss ich, unter
dankbar zu erwäliiieiidcr Beiluilfe des Grafen .Münster und Barons
V. Andrian, über die .Mii.schelkalksauricr der Gegend von Bayreuth
nach und nach ein .Material bei mir anwaolisen sah , d e ssen Umfang
alle Erwa rtu n g nherstlcg. An eine Veröffeiitlieliniig des Ganzen war
nicht mehr zu denken, es k onnte sich mir vo u einer Au swahl handeln.
Es tru g nicht wen ig zur Ermunterniig u n te r der Last der Arbeit
bei, zu seh en , d a ss u n g eachtet der Härte und des hohen Alters des
Gesteins die Knocbcn zwa r mülisani, ab er doch se h r rein sieh eiil-
blösseii lie s s c n , und d a ss die durcli das Zusammenliegcn der einzelnen
Seliäilelkiioclien, so wie der Wirbeltlieile eiilsteheiuleii Nähte
vollkommen deutlich zu erkennen waren . Eine völlige Enlziircrung
der Striiclur d ie ser .Mnschelkalksanricr d a rf nicht e rw a rte t werd en ;
mancher v e re in ze lt gefundene Knochen sie h t noch se in er Beslimmiiiig
entgegen, imil damit diese um so eher möglich werd e, habe ich w e nig
sten s nicht uiitevlnsscii, die Theile, welch e mir noch rälhselliaft
sind, iu Abbildung zu geben.
An einer Darlegung der Verhältnisse, u n te r denen der .Muschelkalk
bei Bayreuth vorkonimt, fehlt e s eigentlich ganz. Es b e steh t
nur eine Kartenskizze v on Oberfrmiken, welche dem „Verzeicliiiiss
der in der Krc is-Naturalieiisaniinlung zu Bayreuth befiiidliclicn P e tre
fa k ten “ beigegeben ist, iinil nach d ieser Skizze würde Bayreuth
se lb st in e iner vo n NW. nach SO. ziehenden Zone von Keuper liegen,
welche gegen das Fichleigcbirge hin vom bunten SauiLstein und an
der en tg eg en g ese tz ten Seite v om iintcrn Ju ra begrenzt wird. In dev
an die .Massengesteine des Ficlilcigebirgs sich aiilehneiulen Purallel-
zone des bunten San dsteins w ü rd e der .MnschclUalk gleichfalls zonen-
nrlig, n u r mit mehr Unterbrechung au ftreten. Die Gegend vo n Bayreu
th sclieint jed enfalls die Verbindung zwischen dem .Muschelkalk
des südw es tlich en Deutsclilaiid's und dem vo n Tluiriiigen zu v e rmitteln.
Nach der Beschaffenheit des Gesteins und dem Gehalt an
Versteinerungen g e h ö rt d ieser .Muschelkalk je n e r .\b th e ilu n g an. die
in Würtemberg u n te r dem Namen „K a lk s te in v on F ried rich sliall“
die obere Abllieiliing des .Miiselielkalks bildet, und sich dureli den
Reic-hthiim an Vcrsleinevimgen au szeichnet. Die niei.sten Saiirierreste
au s dem .Muschelkalk der Gegend von Bayreuth rühren vo n Laineck
oder Biiidlach her.
SCII;ü )EL v o n NOTHOSAURUS.
Tiif. 1 .
Die Scliwierigkeiten, welche mit der Deutung der Schädclkuochcn
verknüpft sind, geben sich bei den Reptilien rech t deutlich zu erkennen.
.Man hat sich b e streb t die den Schädel zus.ainmensetzenden
Knochen oder Beine mit Namen zu ve isn h eii, welche eine g enetisc
h e Bedeuluiig ha llen . Die Versu ch e, sie bei den verschiedenen
Thiereii dnrchzuführen, haben indess den Erwarliiiigcn n icht e n tsp
ro ch en , w o ra n th e ils die wivkiicli übcrraschenilcn Abweichuiigeii
Schuld w a ren , welche die Sehädelstriictiir ln v erschiedenen Thieren
d a rbielet, th e ils ab er auch der üinstaiid, d a ss man sich über die Bedeutung
n icht vereinigen konnte, welche den einzelnen Schädeitheilen
beizulegcii w äre. Ich habe mich b e re its a n d erwä rts (Beiträge zur
Paläontologie Wüiletiiberg’s . 1 8 4 4 . S. 2 7 .) d a rübe r au sg esp ro ch en ,
wie wen ig Gewicht ich, M-enn es sieh n u r um Vcrglcichimg handelt,
a u f die Bemühimgeii lege, die versc liied en en An sichten zu ebenen,
welche üb e r die Scliädelkiiochcn b e stellen, und d a ss man dabei nur
Gefahr läuft, die b e re its vorh an d en en Aiisichtoii mit neuen zu v e r-
mchreti. Wenn es sich darum h an d elt Schädclkuochcn der Vergleichung
zu un te rwe rfen , so is t . e s im Grund einerlei, welclie Benennung,
welche Deutung man dem Knochen giebt, n u r muss man
die richtigen Knochen wählen, w a s hauptsächlich dadurch e rsc hw e rt
wird, dass iu den verscliiedenen Thieren die Zahl der Schädelknochen
so wen ig übereinstimmt, itnd da ss die Dien stv errich tu n g des einzelnen
Schädelknocliens sich nicht in allen Thieren gleichbieibt. Aus
der bisweilen s e h r v e rw ick elten Stru c tn r des Schädels is t es kaum
möglich sich heraiisziifindcn, ohne d e ssen Theile irgend w ie zu bezeichnen,
Die Anwendung vo n Zahlen wü rd e zw a r einfach, aber
eben 80 wen ig bequem sey n , a ls Bu ch stab ea die keine w eitere Bedeutung
h ab en ; b e s s e r is t es gleich von v o rn herein mit dem an-
ziiwendenden Zeichen einen bcstimraten Begriff zu v erbinden. Unter
llerin. v. Sleyer, .Mtiscliclkolksaurk-r.
(b-n Namen, welche die Scliädelknoehen führen, haben mehrere w e nig
sten s durch den Gebrauch eine gewi.s.se Anerkenining erhalten,
die Zeit h.at ihnen ein Recht cingcräumt, das durc h den Versiieli, an dere
Benennungen idnziifülireii, wohl beeiiilrächligl, abc-r nicht nm-
ge sto sse n wenden kann. Auch liandell es sich cigeiillicli nur bei
einigen Knoelien um eine richtigere Beiic-nming. Ich linde e.s am bequemsten,
(len einzelnen Knoelien mit Buclislnlicii zu bezr-icliiien, die
seinem Namen en tlehnt sind, den man alsdann leicht e riä th . Wo der
Aniäiigsbuchstabc genügt, tritt nur dieser in Anwendung; s te h t Verw
echselung zu bc(nrclileii, so werd en dem Anfangsbiiclislahcn ein
oder mehrere Biichstalien aus dem .Namen des Knochens hcigcgcben.
Fü r ein unpaariges Bein oder Knoelien wird der AnfangsliucliKtaiie
g ro s s g ewäh lt, für ein paariges Bein klein. Diese besliniiiitere -Methode
der Bezeichnung verbilft zu einem schnellen Ueberbliek. und
besitzt nur den .Nachtlieil, da ss darin eine Anerkennung für die
Richtigkeit der Deutung e ines Beines ge su ch t werden konnte,
die für einen Theil der Beine g a r nicht geläugnet wird. Damit
soll jedoch k e ineswegs der sinnreichen und in g ew is se r Bezic-hiiiig
richtigen Ansicht entgegen g e tre ten w e rd e n , wonach der Scliiidel
ans e iner Anzahl Wirbel besteh t, wie Göllie bereits im Jah r 1791
bei Anblick eines Scliöpsenkopfs a u f dem Jiuleiikircliliofe zu Venedig
mid 1 8 0 7 Oken a u f einer Brockenreise beim Aufheben eines gebleichten
Schädels v on einer Hirschkuh sich überzeugt zu haben
glaubten. Diese A nsicht is t hierauf weiter ve rfo lg t word en , und
man is t se lb st so weit g eg an g en , d a ss man einzelne Scliädel-
knochen für Wirbelförtsätze für Rippen, ja so g a r für Theile gehalten
, welche Arm und Beinen analog wären, w ährend doch eigentlich
nur der hintere Tlicil des Schädels au f Aelinlichkeit mit einem Wirbel
Anspruch machen kann. Es lä s s t sieh dabei nicht läugncn, dass
Schädel und Wirbel n u r ein Ganzes bilden, den Behälter welcher das
Centralorgaii des N ervensystem s b ew a h rt; die Wirbci sind eben so
gilt eine Fo rtsetzung des Sebädels, wie der Schädel eine Fortsetzung
der Wirbel; beide aber verhalten sich zu einander, wie die Theile
welche sie vom Centralorgaii des Nervensystems beherbergen, d. h.
der Schädel ve rh ä lt sich zu den Wirbeln, uü e das Gehirn zum Rückenm
a rk ; und hierin mag cs wohl liegen, d a ss die Deutung des Schädels
a ls Wirbel nicht befriedigt.
Ich gebe h ier ein Verzelcliniss von den Tlieilen, w o ra u s die
Schädel von .Notliosaurns, P istosau riis, Crocodil und Lacerte b e steh
en , Den Pisto sau riis habe ich hinzugcfügt, weil er dem Notiio-
sa iu iis v e rw an d t und ebenfalls ein .Muscliclk.nlksaiirier is t; er wird
dah er auch in diesem Werke g enauer abgchaiidelt.
Ciilcrcs IIInlDrluiiJiil.-iheiii.
Seitliches lliii(crlinii|i<slieiii.
Oberes llintcrhiiuiit.sliciii.
Kcilhciii.
Kel.seiibciii.
iSeheilelhcin (in ilerLneenc liisircilen paiirig).
.Schl.ifoiihciii (Zitzeiibein, Ciiv.).
Oi'irirel.ii'iüihein (Sclilltrcnhciii. Cuv.).
Patikeiiiiciii.
¡Ilniiplslirnbcin (bei einigen Ueerlcii paarig).
Vorderes Stirnbein.
Uiiitcres Stirnbein (bei einigen Lacerten nochmals
gclhcilt).
Tbrrincnbein.
Oberniigenhölilenbein (Supcrcili.arbein).
Pniiitsciiaarbcin.
l'nlere .Na.seiimuschel.
j.NiiseiibeiQ (bei einigen Lacerten unp.iarig).
Zahnbein.
Deckclbein.
.Monclhcin.
Winkelbciii.
Kronbcin.
(icicnkhciii.