
linden s ic h , wiewolil se lte n , Ucberrcsle von einem Tliier derseiben
(Ji'üsse, vo n dem es aber nicht e n n itic it werden boniile, ob cs auch
dieser Species angehort. .
Ans dem Muschelkalke von lla lb e rstad t theilte mir nocli Herr
Pro fesso r Dnnker ein Pa a r Wirbelkörper und ein anderes Knocbeii-
sliick mit. Den be sser erhaltenen Körper habe ich Taf. 2 8 . Fig. 26
a vo n neben, b von der Gelenkfläehe und c von oben dargestellt.
Seine Länge misst 0,0 1 .'), an den sehwa ch concaven Gclenkilfichen
erliält man eben so viel Breite und 0 ,0 1 2 Höbe. Der Körper is l nur
wenig eingezogen. An der Bildung des Querforlsalzes iialini der
K örper keinen T lie il, wesh a lb er einem ächten Kuckenwirbcl aiige-
hörcn wird. An der rech ten Seite erkennt man den schwachen Ein-
d inck, den mich g rö ssere Wirbci aus dem Muschelkalk bisweilen
darbicten. Diese Wirbel sind von hellerer Farbe, und das Gebilde is t
mehr mergeliger Niiliir. In Grosse und Form p a ssen sic vollkommen
zum SkeictI vom Ilu y , und werden d.ilier wohl ancli vo n derselben
Spccics herrührcn.
Der andere Knociien w a r für eine Aufnalime in die Tafeln zu
mangelhaft. Er scheint das obere Ende vom Oberarm darzustellen.
Dieses sta rk gewölbte linde besitzt nach den beiden entgegengesetzten
Bielitungcn hin 0 ,0 2 5 und 0 ,0 1 8 Durchmesser.
W u s c li e 1 k !i I ]c b e i K ii d e r s tl o i- f.
Oesllich vo n Berlin rag t inselarlig ans dem Sande der nord-
deutschcn Ebene bei Rüdersdorf, vo n buntem Sandstein iinlcrläiift,
der Muschelkalk des Kricnberges h e rv o r, gleichsam eine Uebcvgangs-
sta lio n zum Muschclkaike Schlesicn's bildend, mit dem sich jedoch
keine weitere Verbindung n a chweisen lä s s t. Dieser Muscheikalk dev
Mark-Brandenburg is t reich nn Versteinerungen. Klöden (Versteinerungen
der Mark, S .,8 7 ) führt daraus auch Reste a u , die er dem
Plesiosaurus vo n Lüneviüe vergleicht. Die Z äh n e , die er Sauriern
beilegt, rühren indess g rö sste n th eils vo n Fischen her. Geinitz (Beiträge
zur Kenntniss des Thüringer Muschelkalkes, S. 1 6 ) ve rsu ch te
nachztiweisen, d a ss zwischen dem Muschelkalke von Rüdersdorf und
dem Thüringer Muschelkalk Aiialogieeu be steh en , die sich so g a r
au f die Mächtigkeit der Formation aitsdelincn. Rolli (Zeitschr. der
geolog. Gesellschaft, I. S .'2 5 0 ) findet g ro sse Aehnlichkeit zwischen
einem Tlieil der Krienbcrg-Schichfen und dem Lüneburger .Muschelkalk
, lind Overweg (Zeitschr. d. geolog. Gesellschaft, H. 1 8 5 0 . S. 5)
endlich w e is t im Krienbcrge die drei Abtheilungen des .Muschelkalks
bei Braunschweig n aeli, findet ab er, d a ss die T lione, welche nach
Strombeck das un te re Glied der mittleren Ablhcilung bilden, zu Rüdersd
o rf über den Kalken lieg en , und da ss AmmoiiiCes nodosus, der
nach v, Strombeck's Angabe nur in den ob e rsten Schiclilen vor-
komnit, bei Rüdersdorf in den Scliaiinikalkeh und in den liegendsten
Schichten angelroffen wird. Die A nsicht v. B iich's (a. a. 0 . 1. S .2 4 6 ) ,
wonach der Muschelkalk von Rüdersdorf nach seinen organischen
Einschlüssen zu dem norddeutschen Muschelkalk g eh ö rt und vom
Ober-Schlesischen, d e r, wie w ir sehen w e rd en , durch einige Versteinerungen
zu den Gassian-Schicliten hinziineigeii scheint, ve rsch ie den
is t , erleidet nur in s o ’fern A usnahm e, a ls Overvveg (a . a. 0 . I.
1 8 4 9 . S. 2 5 5 ) in einem Ammoniten vo n Rüdersdorf mit gezäiincllen
Satteln und Loben auf eine überraschende Beziehung dieses Muschelkalkes
zu deu Kalken im Salzkammcrgut aufmerksam m a ch t; docli
würde d ieser Ammonit den Ammoniten von Uallstadt und Aussee
nicht angehören. Die genauen Nacliweisiingen w aren einer .Monographie
Vorbehalten, welche Overvveg über Rüdersdorf vorbei eilet
h a lte , a ls er sich einer wissenschaftlichen Expedition in 's Innere
vo n Afrika nitschloss, a u f der er am 2 7 .Sep jem b er 1 852 am Tschad-
See den Tod fand.
Vergleicht man □uninehr die verschiedenen Fundorte für .Muscliel-
kalk-Sauriei- im nördlichen Deutschland mit e in an d e r, so muss vor
allem die Lcbercinstimmung, welche im Gehalte der Species zwischen
den bei Wogau an der unteren Grenze des Muschelkalkes aiiftrelen-
den Cölestin-Schichten und der obersten Schichte des Muschelkalkes
vo n Mertendorf b e sieh t, so «d e die Abwcichangcn zwischen diesen
beiden Schichten e in erse its und dem S a n rier-Ka lk e bei Jen a
an d re rse its , aiilfallen, und zwa r um so m eh r, a ls der Saurier-Kalk
vo n Jen a seine Stellung zwischen den Schichten von Wogau und denen
von Mertendorf einniinmt, und vo n den beiden letzten Orten nur seh r
wenig Reste v o rlieg en , vo n Je n a dagegen eine so g ro s s e .Menge,
da ss mnn h.ätle e rw arte n d ü rfen , da ru n te r au ch die Species von
AVogau und M ertendorf vorzufinden, w a s indess nicht gelingen wollte.
Eá e rinnert dabei AVogaII durch ein Darmbein (Taf. 62. Fig. 2 0 ) und einen
Scliwanzwirbel (Fig. 2 2 ) an den .Aliischelkalk vo n Chorzow (Taf. 54.
Fig. 17. Taf. 57. Fig. ] 3 ) , worin ein Sitzbein gefuuden wurde, das mit
dem Sitzbein Taf. 33. Fig. 55 ans dem Saurier-Kalk von J e n a Aebii-
lichkeit zeigt. Man sollte daher fast glauben, d a ss durch den Muschelkalk
Ober Sch le sicn ’s eine Verbindung zwischen den doch einander
so nahe liegenden Gebilden von AVognu und Jen a v e rmittelt würde.
Auch sind AVirbel von einer K le in h eit, wie sie an s der wohi mehr
gegen die obere Grenze des Muscliclkaikes aiiftretenden Knoclieii-
breocie von Keillin« v o rlie g en , nichl von J e n a , wohl aber ans dem
enlferntcii Muschelkalke vo n Lagiewnik in Ober-Schlesien bekannt.
Fü r den Sani ier-Kalk vo n Jen a is t anziiführen , d a s s e r, nach dem
Oberarm Taf, 3 2 . Fig. 1 zn sch lie ssen , eine Species enthält, die auch
im bunten Sandstein vo n Sulzbad (Taf. 45. Fig. 6 ) vorkommt.
Grössere Uebereinstiniiiinng zeigt Jen a mit Esp e rstäd t oder Qucrfurl
und mit Halbcrstadt oder dem Huy im Gelialte an Reptilien.
Die im Saurier-Kalke voii Jen a ge fundenen Schitdelfragmenfe und
Zähne werden vo n drei Species h cn ü b v en , vo n denen eine die
Giösse de.s N o thosaurus mirabilis e rreichte, und eine mittclgrosse,
naeh einem Zw ischenkiefer zu u rth e ilen , aueh zu Pe te rsd o rf in
Schlesien vorkommt. Die AVirbel v e rra th en v ier Sp e c ies, doch nur
m ittclgross e und kleine. Die Species la ssen sich fa s t b e sser nach den
vereinzelten oberen Bogen, a ls nach den v e re in ztltcn Körpern u n te rscheiden.
Die Theile Taf. 3 3 . Fig. 14. 17. 2 7 . 2 8 . 3 7 werd en von
einer Speeics Iierrü h re n , die .dieselbe sey n k ö n n te , der die Riimpf-
fragmente von Esp e rstäd t und vom Huy angehören. Die Bogen
Fig. 16. 32 . 3 4 lind die Körper Fig. 18. 3 0 v e rra th en eine kleinere
Specie.s,uiid zw a r v o n demselben Gen u s, da s ie , wie die g rö sseren
Bo gen, a u s s e r den gewöhnlichen Gclenkfortsätzen noch kleine,
weiter innen liegende Fo rtsä tz e der A rt b e sitz en , die ich an ändern
Bogen d ieser Ablagerung n icht wahrgenommen h a b e , wohl aber an
in itlelgiossen AVirbelbogen vo n Bay reu th (Taf. 2 6 . Fig. 1 3 ) und
von Roltweil (Taf. 2 9 . Fig. 1 3 ) .
Selbst in deu Kippen sc h e in t sich eine g enerische Verschiedenh
e it bemerkbar zn machen; sie werden vo n v ie r, oder fünf Species
herrüliren. Aueh die Bauchrippen zeigen v ie r Species an. ü n fcr dun
Riickenrippen befindet sich eine (Taf. 5 6 . Fig. 1 8 ) , welche zn dem
so n s t nnr durch Zähne aiigedeiiteten, grös.steii Saiiriis d ieser Ablagerung
p a sst.
Die Hakenschlüsselbeine mit sta rk e r Verschmälerung in der Milte
(Taf. 3 3 , Fig. 4. 7} werden vo n einem ändern Genus Iierrühren, als
Jene mit ge rin g e r A'ersclimäleriing (Fig. 6 ) , die dem Knochen eine
ganz andere Gestalt ve rle ih t. AVciin man b edenkt, da ss nach dem
in X o thosaunis mirabilis bestehenden V erhältniss das Hakensciiliissei-
bein se ch s bis sieben AVirbelläugen m is s t, so wird man finden, dass
se lb st die Beine Taf. 3 3 . Fig. 1. 2 für die g rö s s te n AVirbel aus diesem
Gebilde Fig. 14. 17 etc. zu klein s in d , wie denn auch wirklich die
erforderliche Grosse mit dem Rumpfe vom lliiy (Taf. 5 7 . Fig. ] )
überliefert ist. Das Ilnkcnsclilüssclbein vo n d em T h io r, dem die
g ro sse Kippe an g eh ö rt, liegt ebenfalls nicht vor. Da nun die üb e rlieferten
Hakcnsclilüsselbeine mindestens sieben Species v e rrath en ,
so ste llt sich die Zahl der Species im Saiirier-Kalk vo n Jen a wenigsten
s auf neun he rau s.
Zw a r rühren die Schiiltcrbläftcr und Schlüsselbeine hö ch sten s
v on d rei, die Schambeine vo n v ie r, die Sitzbeine von wenigstens
fünf und die Darmbeine n u r von zwe i Species her. Dafür ab er v e r-
rallien die wirklich aiifgefundenen Oberarinknoelien niclit u n te r nenn
Species. Keiner dieser Knochen p a s s t für die g rö sste n in diesem
Gebilde gefundenen AViibel «nd daher noch wen ig er fiir das g ro sse
T h ie r, das durch Zähne und eine Kippe sich v e rrä tli; so d a ss sich
in dem Sanrier-Kalke von J e n a die Zaiil d e r, wohl sämmllich dcr
Familic der Macrotracheien angehörigen Species au f nicht weniger
a ls e lf beläuft. Die Oberarmkiiochen vo n gleichförmigerer Breite
(Taf. 32. Fig. 8 . 12. 13) werden o hne Zweifel vo n einem anderen
Genus h e rrü h rc n , als die Oberarmkiiochen mit schlniikerein Körper
nnd breiteren Enden (Fig. I . 5. 1 0 ) , Bei d ieser g ro ssen Zahl von
Obcrarinknochcii fällt e s nur um so mehr auf, da ss der Oberschenkel
nur von drei Species v o rlie g t, w a s indess kein Vcvhisl isl, da dieser
Knochen zur Unterscheidung der Species sich wenig eignet.
Bei Esp e rstäd t oder vielmehr im Esperstäd t-Qu erfiirter. Revier
tr itt Nothosaurus mirab ilis, der im Saurier-Kalke vo n Jen a n u r angedeulct
w a r , deutlicher h e rv o r durch Halswirbel und Rippen (bei
Büttner) und se lb st durch einen Unterkiefer (Taf. 10. Fig. 7 ) . Eiu
Pa a r unvollständige Schädel und ein Ruinpffragment rühren w ah rscheinlich
vo u zwei m ittelgrossen Species h e r , die a u f die mittel-
g ro s s cn zu Jen a heraiiskomnien werd en . Die AVirbel und Rippen
deuten drei Species a n , nämlich No th o sau ru s m irab ilis, eine miltel-
g ro sse Species, dieselbe, der die g rö ssten zu Jen a gefundenen AVirbel
an g eh ö ren , und eine zwisch en diesen beiden stehende Spccics, w o v
o n zw a r nur ein Schwanzwirbe l v o r lie g t, der iiidcss uiimöglicii
vo n N o thosaurus mirabilis h e rrüliren kann. Ein Hakenschlüsselbcin
würde zur mitlelgrosseii von Je n a p a s s e n , und ein Sitzbein einem
Bein der Art vo n Je n a ähnlich s e y n ; wo g eg en die v ie r Oberanii-
knoehen sämmtlicii vo n denen v o n Jen a verschieden sind. Es erhöht
sich dadurch die Zahl der Species ü b erhaupt für Espersfädt-Querfurt
a u f sieben. Hierin, so wie in der Menge der Ueberreste, wird Esperstä
d t von Jen a übertroffen.
Von Halbcrstadt oder vom Huy is t aus diesem Kalke n u r erst
eine Species von mittlerer Grösse durch ein Rumpffragmeiil und
AVirbel b e k an n t, die dieselbe zu sey n sc h e in t, von der der Kumpf
vo n Esp e rstäd t und die g rö ssten AVirbel von Jen a stammen. 1st dies
wirklich der F a ll, so treten zu den e lf Species von Jen a durch
Esp e rstäd t noeh v ier oder fünf Species für den Saurier-Kalk hinzu,
wo rau s sonach im Ganzen fünfzehn bis secliszelin Species durch wirkliche
Ueberreste angcdeutet vorliegen. Nimmt man für AVogau, .Merten
d o rf und Kcilhau zusammen nur drei bis v ier Species an, so erhält
man gegen zwanzig Species Alacrotraciielcn fiir den Nord-Deutschen
Muschelkalk, w a s sicherlich eher zu niedrig als zu hoch gegriffen
i s t , wenn man b edenkt, dass von vierzehn bis fünfzehn Species der
ch arak te ristisch e Oberarm aufgefiiiiden ist. Diese Species scheinen
grössten th eils a u f den Nord-Deiilsehen Muschelkalk b eschränkt, sie
sind meist miftelgross oder unter mittelg ro ss , selten klein, und von
g ro ssen kennt man eigentlich nur eine Sp e ck s; während in Bayreulh,
in Lothringen und se lb st in Schwaben die g ro s s e n , in Schlesien dag
e g en , wie w ir nun sehen w e rd en , die kleinen Species v orwalten
und von den g ro ssen mehr g e tre n n t auftreten.
SAURIER AUS DEM MUSCHELKALKE VON O B ER -SC IIL E S IEN UND POLEN.
Einer der Ersten , die a u f die Versteinerungen des an der östlichen
Grenze Deutschland’s ge leg en en , lange schon weg en seines Mcl.all-
reichthums berühmten M uschelkalkes vo n Obcr-Schlesicn aufmerksam
gemacht haben, w a r Pusch (Tnschenb. für Mineral., 1 8 1 8 . 8 .2 9 1 ) .
E s beschrieb h ie rau f v. Sclilolheim in se in er Petrefaktenkunde (1 8 2 0 )
mehrere Conchylien aus diesem Mu schelkalke, und v. Oeynhausen
(Geognostische Beschreibung vo n O b er-Schlesien, 1 8 2 2 . S. 2 1 6 )
berichtete bereits vo n K nochen au s den Steinbrüclicn vo n Opatowitz,
Alt-Tarn owitz , Chorzow und L ag iew n ik , wobei e r Schlotlicim’s
A nsicht th e ilte , da ss diese Knochen v o n AValifischeii oder Seehunden
h e rrührcn könnten. Es is t indess e rs t iu letzter Zeit dem
Herrn Ober-Hülteninspeetor .Alenlzel zu Köiiigshütte gelungen, eine
Sammlung zu Stande zu b rin g en , welche üb e r den g ro s sen Reich-
thuui der im Muschelkalk Ober-Schlesien’s en th altenen Vcvsleinenin-
geu Aufschluss giebt. Herr .Mentzel h a lte die Gefälligkeit mir diese
wichtige Sammlung an zu v e rtrau cn . ü ie Conchylien bearbeitete Herr
Pro fesso r AV. Dunker (Üebersicht d. Arb. d. Schlesischen Gesellsch.
fiir vnterl. Kultur im Ja h r 1 8 4 8 , S. 7 0 . - Palaeonfographica, 1. S.
2 8 3 ) , mir w aren die übrigen Thiere ü b e rlassen. Die Crinoideen,
Echinidcen, Krebse und Fische habe ich a n d erwä rts (Üebersicht d.
Arb. d. Schlesischen Gesellschaft für v a le rl. Kultur im Ja h r 1847,
S. 3 7 . - Pa la co iito g rap h ic a, 1. 8 .2 1 7 ) ab geh an d clt, zugleich mit
einer vorläufigen Notiz über die S a u rie r, deren Veröffentlicliung diesem
AVerke Vorbehalten w a r. Mit den Conchylien und Crinoideen
dieses Muschelkalkes w a r auch schon L. v . Buch beschäftigt. Die
Sammlung, welche Pro fesso r Otto in Bicslati au s diesem .Muschelkalk
an Versteinerungen ziisam m cn b ra eh te , soll nach seinem Tode
nach Berlin gekommen seyn.
Von dem .Alusclielkalk im übrigen Deutschland und in FraHkreich
scheint der Muschelkalk Ober-Schlesien’s sich durch einige A'erstei-
neruiigen zu u n te rs ch e id en , die sich auch in den Cassian-Schichlen
der Alpen vorfinden. Schon au s diesem Grunde w ird es n icht zu
umgehen s e y n , einen Blick a u f die Verhältnisse in Schlesien zu
w e rfe n , wobei ich mich a u f die Untersuchungen der Herren
V. Cartiall, v. Buch, Krug v . Nidda und B ey rich , so wie au f die
bi ieilieheit .Alitlhcihmgeu stütze, die ich Herrn Mentzel verdanke, der
hierüber nur einen kurzen Abriss bekannt gemacht h a t (Uebers. d.
Arb. d. Settles, etc. im Ja h re 1 8 4 7 , S. 3 5 ) .
Die geo g n o stisch en A'c rhältnisse des Schlesischen .Aluschclkalkes
wurden z u e rs t durch Carnall im e rs ten J a h rg a n g des Calenders für
den Über-Schlcaischcii Bergmann für 1 8 4 4 richtiger dargelegf. Dieser
Musclielknlk zeichnet sieh v o r dem anderer Länder durch Einfachheit
nus. Eine ü eberlageriing findet n u r vo n Gebilden s ta t t, die nicht
älter a ls te rtiä r sind. E r b e s teh t aus drei Gliedern, dem Dacligestein
oder Opatowilzcr K alk stein, dem Sohlengestein und dem erzfuhrenlicrm.
V. Meyer, Musclielkalksaurier.
den Dolomit, dev mehr lokal a u ftritt und dann die beiden Kalksteine
tren n t. Fehlt der Dolomit, so b ä lt es schwe r, die beiden Kalksteine
von einander zu iinlerscheiden. Das iiiileratc Glied is t am ausgedehntesten
und um schliesst gleichsam die beiden ändern Glieder.
Es e rstre ck t sich vo n Olkiisz in Polen bis Krappilz an der Oder in
Schlesien auf eine Länge vo n 18 Meilen mit einer durchschnittlichen
Breite vo n n n r 2 Meilen, und v e rlie rt sich zuletzt unter das aufgeschwemmte
Land. Südlich bei Mikulfschülz, Pe te rsd o rf und Laband
treten inselartige Stellen von .Aliischelkalk a u f, die in der Tiefe mit
der Hauptmasse zusnraineiihängen werden. Vereinzelten Stellen von
g rö ssere r Ausdehnung begegnet man zwischen Imielin und Dzietz-
k ow itz , wo der .Aliischelkalk mit den Kalkmassen des benachbarten
Krakau zusammenziihängen scheint. Längs der Südgrenze ru h t diese
r Kalk en twed e r unmittelbar auf der Steinkohlenformation, oder
er w ird vo n ihr durch eine ro th e Tlioiiscliichte g e tre n n t, die den
bunten Sandstein vertritt.
Zu dem Opatowitzcr K alk stein, der seinen Namen nach dem
Orte fü h rt, wo e r zu erst gefunden w u rd e , gehören die s te ts auf
Dolomit liegenden Schichten von Rybna, Opatowitz, All-Tariiowilz,
Larischtiof und Kempten in der Umgegend der Stadt Tarn ow itz , wo
d ieser Kalkstein überhaupt seh r ve rb reitet ist. Er besitzt indess nur
3 bis h ö chstens 12 Fu s s .Mächtigkeit, und is t selten in mehrere
Bänke ge tren n t. Das rau c lig raiie , meist dichte Gestein en th ält auf
den Schichten und Klüften Letten. Es umschliesst dabei einen
g ro ssen Rciclithuin an A'ersteineriingen, namentlich Fische und
Sa u rie r, ab e r, nach .Alentzel’s Beobachtung, keine Crinoideen.
Diese ob e rste Ablhcilung des .Aluschclkalkes breitet s ic h , horizontal
g e sch ich te t, über das Dolomit-Plateau wie ein flaches Tuch aus
(Krug V. Nidda, Zeitschr. d. geolog. Gesellschaft, f. S. 2 0 7 ) . Zwischen
ihr und dem Dolomit be steh t ein u n v e rkennbarer Uebergang,
während das Sohlengesteiii vom Dolomit sc h a rf g e tren n t erscheint.
Üie Stellung des Kalksteins vou Chorzow und Lagiewnik is t
weit weniger genau ermittelt. Da das Solilengeslein in der Tarno-
witz er Gegend wenig Conchylien und fast keine Reste vo n Fischen
und Sauriern enthält, Chorzow und Lagiewnik dagegen einen g ro ssen
Heichthiim an AVirbelthieren, so is t .Mentzel der A n s ic h t, dass der
Kalkstein letzterer Gegenden sich eher dem Opatowitzcr Kalkstein
aiiscliliesst. Der Ch o rzow-Lagiewiiiker Kalkstein bietet zahlreiche
Uebergänge vom Dichten ins Erdige und K ry s tallin isch e , das durch
Concbylientrüinmer v e ran las st w ird , dar. Das Gestein is t meist
isabellgelb und hellgrau, bisweilen b ituminös, und alsdann auf den
Scliichtflächen vo n russigem Ansehen. In solchem Fall sind die
AVirbelthievreste dunkcischwarz. Die Reste v o n Sauriern gehören
durchgängig kleineren Thieren a n ; im Königlichen Steinbruch zu
Lagiewnik wurden fast nur kleine Saurier gefunden. Von Conchylien
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