
K n o c h e n p l a t t e n .
Eine vollsliiniiige Knoclienplatte liegt nicht v o r, es kann dahei
auch von den Platten kein sich ere r Anfschliiss über die Species.
denen die Lahyvinlhodonlen von Crailsheim angehören, e rw a rte t
werden. Die meisten d ieser Platten sind mit- kleineren Grübchen,
welche in schniaicre Slmlilen oder Furchen verlaufen, nnd deren
Handel-bisweilen knolcnnrtige liildimg besitzen, bed eck t; sie stimmen
liierin mit dem bei Bibcrsfeld gefundenen Pinttenfragmeiil Taf. 63.
Fig. 4 überein, mit dem sie daher wohl auch zu einer und derselben
Species gehören w e rd en ; wen ig er erinnern sic an die ans dem Muschelkalk
von Lüneville-herrührenden Platten. Zn den Platten von
Crailsheim gehört das Tnf. 6 3 . Fig. 3 abgebildete Stück von 0 ,1 4 3
Lange und 0,011 Slifike und das Stück Taf. '63. Fig. 1 von 0 ,0 5 4
Länge, das mit einem abwä rts.g erich teten Fo rtsa tz v e rsehen is t und
aus dem liinteren Ende der oberen Schädeldecke h e izurühren scheint.
In den Grübchen d ieser Platten werden ve rtielte Punkte waiirgenom-
nien. ü ie Weisinann'sche'Samniliing besitzt aber auch noch Platten-
fraginente mit nulTnllend grö sseren tmd flacheren Grübchen, die von
einer iiiideien Labyrinthodonlen - Species h e riühren müssen. Es
würde liienach das Ergebniss aus den Zähnen, d a ss die Knochcn-
breecie von Ciniis'heiin mehr a ls eine Species dieser Familie iim-
sch iie sst, sich auch an den Platten b estätigen. Zu den Platten, in
deren Grübchen die vertiefte Punkte n ieht fehlen, gehört nuch das
Bruchstück Taf. 63. Fig. 2.
W i 1- b e I.
Wirbelkörper wie der Taf. 2 9 . Fig. 3 und 3 abgebildete finden sich
nur in Geliilden, aus denen Labyrinthodonlen h e rrü h rcn , und se lb s t da
selten. Ich glaube daher auch, dnss sie Thieren ans d ieser Fani ilie beizii-
legensiiid. Von aiiileren Wirbelkörpern zeiehnen sie sich durch Kürze,
-so M'ie dadurch au s, d a ss sie sich oben vo n vorn .und hinten mehr
oder weniger ziischärfcn, wodiireli für den Bogen wenig Raum zu
einer Einlenkting in den Körper übrig w a r, und da ss sie nur kurze
Querfortsätze besitzen. Vorliegender Wirbel is t 0,Q36 lang, 0 ,0 6 3
hoeb und ohne die Querfortsätze 0 ,0 * 8 , mit denselben 0 ,0 8 8 breit.
Der Querfortsatz geh ö rte ganz der oberen Hälfte des Körpers an, er
w a r nicht über 0 ,0 1 8 hoch, v o n nnregelmässig g e runde ter Form und
ging in den Rand der v o rderen Gelenkfläche über. Der concave centrale
Theil der Gelenkilächeji des Körpers wird vo n einem schwa ch
convexen peripherischen Theil umgeben, dessen Breite ungefähr ein
Viertel Geleiikfläehen-Diirchinessei- beträgt. Die obere Seite des Körpers
sch ärft sich g e rundet von vo rn und hinten zu. In Grösse und
Form kommt d ieser Körper a u f jen e he rau s, die von Gaildorf dem
■Vlastodoiisaurus Jäg eri zugesehrieben werden. Ich kenne letztere mir
aus der Abbildung bei Plieniiiger (Pal. Wtirtemb. I. 4. f. 3 - 6 ) . Der
Wirbel Taf. 2 9 . Fig. 21 au.s dem Keupersaiidslein von Stu ttg a rt ist
kleiner, auffallend kürzer, an der Oberseite iiieiir von hinten h e r zu-
geselifti-ft, über eine g rö ssere Fläche an seinen Gelenkllächen eoneav
lind mit Querfortsätzen ve rseh en , die nicht so hoch oben liegen.
Aehnlicher würde der Wirbel T a f .-62. Fig. 16 aus dem Keuperdolo-
mit von .Molsdorf s e y n ; doch isl aueh dieser kleiner, oben weniger
zugeschäi-fl, mit einem nicht so hoch liegenden Querfortsatz v e rs e hen,
und zeichnet sich noch besonders dadurch an s, d a ss e r schon
v o n u n te n an au fw ärts allmählich vo rn und hinten an L änge abnimmt.
Rühren diese Wirbel wirklicli von Labyrinthodonten her, so «'a ren
diese Thiere in Betreff der Rüekensäule auffallend v e rschieden von
den Labyrinthodonlen der Sleinkohlenformalion, die nach der vo n mir
(Jah rb . f. .Mineral. 1834. S. 4 2 2 ) gemachten Entdeckung mil einer
weichen Chorda dorsalis, die eine embryonische Bildung v e rräth , ver-
-sehen waren.
If
•M u s c h e l k a l k v o n B i b e r s f e l d .
Aua den Nachrichten, weiche über das Gebilde bei Bibersfeld im
Würtembei-gischen Obcramle Hall, wo rau s das Taf. 6 3 . Fig. 4 abgebildete
Bruchstück vo n e iner Knoclienplatte eines Labyrintliodonteii
h e rrü h rt, vorliegen, is t es mir nicht möglich g ewe sen , hcrausziiiiii-
den, ob dasselbe dem Muschelkalk oder der Letlenkohlengnippe ang
ch ö rt. Die Aehnlichkeit d ieser Knocbenpiatle mit denen ans der
Knochenbreccie vou Crailsheim, die mit kleineren Grübchen bedeckt
s ich d a rstellen. namentlich mit dem Taf. 6 3 . Fig. 3 abgebildetcn
Fragmente, bestimmt mich bei d ieser Ungewissheit übet- das Aller
d es Gebildes die Bcschreibnng dieses Stückes den Labyrinthodonlen
der Ciailslieiiiicr Breccie anziireihen. Dieses Bniclistück wurde mir
von Herrn Pro fesso r Piieninger a u s der Sammlung der K. landvvirth-
sehnflliehen Centralslelle in Slu ttg a rt mifgelheilt ; cs w a r dabei bemerkt,
dnss es aiisdem .Muschelkalk von Bibersfeld herriilire. Vom Gebilde
w a r n ichts mehr daran vorhanden, es scheint kalkiger oder mergeliger
Natur zu seyn. Die Platte wird au s dem hinteren Ende d e ro b e -
ren Schädeldeeke h e rrüliren. Nur der s chwa ch concave Rand is t nii-
fürliche Knocliengrenze, so n st wird der Knochen v on Bnichrnndein
umgeben. Wäre e r vo lls tän d ig überliefert, so wü rd e sich eh er aiige-
beii la ssen , welches Bein er dnrstellt. ü ie g edrängt sitzenden Griib-
clieii sind meist fünf- oder s e ch sse itig und tie f ; sie ziehen über den
nnliirliehen Knochenrnnd nacli der Unlerseite bin, die vo n ihnen noch
au f eine kurze Sirecke b e setzt gebalten wird.
Von Bibersfeld wird eine Knoelienbieccie angeführt, welche im
Alter der Knot-heiibreccie vo n Crailsheim giciclistehen soll. Es wird
dies dieselbe sey n , welche v. Alberti (.Monogr. S. 1 1 6 ) iiiitd c rL e l-
ti-iikohlcngi-nppc vere in ic l. Aneh fühi-1 Plicninger (Pal. Wiii-leinli.
S- 12 6 ) an, e r habe a u s dem Letlen k o h len san d ste in von Riellien bei
Bibersfeld einen vollständigen Wirbel und einen sta rk en Fangzalin
von Ma.stodonsaurns, so wie Briichsttieke von llachen Scliädelkno-
cheti ei-hiilten, welche .sich diireh ihre Wulslbildiiiig an den .Masto-
donsaiii-iis - Schädel nnreiheii. Icli seh e raieh a u s s e r Stand zu
beiirllicileii, ob hiezu auch die von mir u n te rsu ch te Platte g eh ö rt.
D o l o m i t b e i I J o h e n c c k .
Von den bei Hoheneck, eine halbe Stunde vo n Liidwigsburg, und
noch an einigen anderen Sk-llcii aiifli-elendeii doioinilischcn Gesteinen
w a r V. Alberti (.Monogr. S. 9 8 ) aiirangs u n g ewiss, oh er sie dem
Musclielknlk oder dem Kenper beizählen solle, en tsch ied sieh nber
sp ä te r füi; don .Muschelkalk. Neuerlich wird, wie b e re its e rw äh n t,
d ieses Gebilde wieder mehr dem Keuper nnge sch lo s scn , und se lb st
v o n Alberti (Haliirgisclie Geologie, I. S. 4 2 9 ) e ra ch te t die dolomitis
ch en Kalke der ' Letlenkohlc parallel, die freilich v on ändern als
der Schluss der Miischelknikhilduiig angesehen wird. Sonach wird
d ieser Dolomit, der über dem Kalkstein von Friedrichshall niiflritt,
dem oberen Ende des .Muschelkalks angehören und in denselben Horizont
fallen, den der zuvor von Crailsheim h e tra ch tete Kalkstein mit
se in er Knoehuiibreecie einniinmt. Der zu Bausteinen v e rw en d e te
Dolomit von Hoheneck b e s teh t nach Plicninger (Pa laen lo lo g ..W ü r-
temb. S. 5 3 ) in einer 10 bis 15 Fu s s mächtigen Schichte, welche
von Daiiimerde überdeckt wird. Da.s o ebeigeibe, p o röse, plattenförmig
abgesonderte Gestein is l bei se iner Gewinnung weich, e rh ä rtet
her beim Austrocknen. Die Haiipliniisse be steh t in thonigem, oche-
igein Kaike mit .Mergelknollen von h e llere r Farbe. Spätiger Kalk
durchzieht das Gestein und überdeckt die zahlreichen kleinen Zwischenräume
desselben, so wie die Räume, welch e die nur a ls Sfein-
keni vorkomnienden .Mollii.sken h in te rlass cn luibcn. Das Gestein
führt auch den Namen ..Ceraloden-Schichte“ , naeh den Zähnen von
Ceratodift, durch die e s sich auszeichnet.
Wichtiger is t d ie ses Geslein wegen se in er Reptilien, um deren
Auflindung Se. Erlaucht der Graf Wilhelm von Würtemberg sich ein
Verdienst c rw o ib en liat. Was Gr.if Wilhelm zusatiiinenbrnchte,
wurde mir durch Pro fessor Plieniiiger mitgetheilt- Das wich tig ste
Stück is t u n stre itig der Schädel von Simosaiii us, a u f den ich gleich
zui-ückkoiiinien werde. .Mit ihm fanden sich in e iner h ä rte ren Ge-
slc in sab än d e ru n g nocli andere Re p tilien ieste , wek-lie Plieniiiger
(a. a. 0 . S. 53 . t. I I ) beschrieben hat. Es zeichnen sioli dariinfcr
di-ei noeh aiieinandergereihtc Wirbel (f. 2 ) mil den oberen Stii-
chelfortsälzeii, bei denen noeh zwei Forlsiitze und ein Pa a r Rippen
liegen, aus. Da diese Stücke nicht s e h r enlfernt von ilt-m Schädel
vo n Simosaurus gefunden wurden, so könnte man glauben, d a ss sic
vo n diesem Tliiei-e heri-iilirten, w o fü r .nber die Wirbel zu g ro s s seyn
würden. Nach der von Plieiiingei- in '/, nnlüiliebei- Grösse inilgc-
fheillen Abbildung übcrlreffen sie selli.st die Wii-bel des Noti losaui'us
mirabilis auffallend, und würden daher eh er von einer grössci-en
Species d ieses Genus hei-rühren, w a s auch nach der Besthaffenheit
der oberen Stacliclforlsätze zìi vermutheii ist, dn deren Länge anf
diu l.änge in den mitlleren Rückenwirbeln von Notliosanrus liei'iius-
komiiil, wälii-end Simosnunis, freilich nur nach den aus vereinzelten
Wirbeln von Lüneville geschöpften Vermuthiuigen, in derselben
Gegend der Säule keine so hohe Stachelforlsätze besitzt. Derwcniger
h ohe Stachelforlsatz scheint eh er für den bei Piieninger f. 4 in
halber n a türlicher Grösse abgebildeten oberen Bogen ans demselben
Gebilde znzutreffen, d e ssen Höhe gegen die Breile nocli immer mehr
beträgt, als in dem oberen Bogen T a f 24 . Fig. 6 aus dem Muschelkalk
vo n Lüneville, der v on Simosaurus herzuriihren scheint. Den f. 5
bei Piieninger abgebildeten Knochen habe ich se lb st iinlersucht. Er
be sitz t 0 ,0 8 9 Länge, an dem einen Ende 0 ,0 3 4 , an dem anderen
0 ,0 2 2 und an der schmälsten Slelle 0 ,0 1 2 Breite, bei 0 ,0 0 7 Dicke
in letzterer Gegend. Die Enden sind gunindct. Das breitere Ende ist
nach der concaven Seite des Knochens hin mehr aiisgedelmt, an dem
anderen Ende wü rd e die en tg eg engesetzte Ecke die spitzere seyn.
Der Knochen sclieint eh er einen Mittelhand- als einen .Mitlelfiisskno-
chen darztisfellen. Unter den Knochen vo n Bayreuth, vo n wo ich
die meisten Gliedmaassenknochen u n te rsu ch t habe, kenne ich keinen,
der damit übereiiislimmte; ich glaube dah er auch nicht, d a ss dieser
Knochen vo n Nothosaurus h e rrü h rt; in Grösse würde e r eher zu Simosaurus
p a ssen.
Piieninger e rw äh n t inin noch eines eigenfliümlichcn Hautknoeliens
aus diesem Gebilde, den ich ebenfalls mitgetheilt erhielt. Ich habe
diesen, wie e s sch ein t, vollständigen Knociien Taf. 63. Fig. 5 genau
wiedergegeben. E r is t 0 ,0 6 2 lang, 0 ,0 3 1 b reit und 0 ,0 0 6 dick.
Nncli dem einen Ende hin spitzt e r sich dcullicliei- zu, auch is t die
eine Seite auffaliend g e rad er a ls die andere. Die Ränder sind ge ru n det.
Die en tblösste Seite is t mit iinrcgclmässigcn Grübchen, milunlcr
vo n ziemlicher Grösse, bedeckt, doch lä s s t sieh hierin der Knoelien
weder den Labyrinthodonten noch den Crocodilen vergleichen.
Die Masse is t d ichter, als bei g ewöhnlichen Knochen und mehr
die eines Ilautkiiochens.
Nach einer sp ä ter mir v o n Plicninger ziigckommcnen brieflirlieii
Mittlieilung fand sich in der C'reatoden-Schichtc von noheaeclc ein
v o llständiger Schädel v on Capitosauriis ro b n slu s. Erinnert der Dolomit
von Hoheneck durch diesen Labyi-inlliodonten auch mehr au
den Keuper, so gleicht doch d a s Gebilde im Gatizcn durch seinen
Gehalt an Simosaurus, N o th o sau n is und se lb s t durch die Gegenwart
von Labyrinthodonten iinvcrkeiiiibav inelir dem .Muschelkalk und
seiner Knochenbreccie bei Crailsiieim, sow ie dem Muschelkalk Loth-
ringeii’s , den wohl Niemand für Lettenkolile oder Keuper h alten wird
Einen an No th o sau ru s mirabilis erinnernden Zahn tlu-ilt Qiien.stedt
(Pe trefak ten k ., S. 134. t. 8 . f. 2 6 ) mit. In diesem Dolomit fanden
sich aber auch noch v e reinzelte Zähne und Haiitknoclien eines mein
au f Cladyodon Ow. herauskoinmenden Sau ru s, den Piieninger (Würtemb.
n a tiirw. Jaliresh e fle, 1 8 4 6 . S. 1 5 3 . t. 3. f. 11. 12. — Qiien-
sted t, Petrefak ten k ., 8 , 110. t. 7 . f. 11. t. 8 . f. 13) Zanclodon nie-
nafiis n ennt, und d e ssen 9 a ch e , mit sch arfen gezälinelten Kanten
v e rseh en e Zahne auch die Breccie v o n Bibersfeld nnd die Leit
kohle von Gaildorf umschlicssen.
SCHÄDEL VON SIMOSAURUS GUILIELMI.
T«f. 20. Fig, 1,
In den Beitragen zur Palaeontologie Würtemberg’s S. 45 li.abe ich
b e re its vo n diesem Schädel eine Beschreibung gegeben, doch ohne
die vo n mir an g efertig le Abbildung, die icli nun hier n a chtrage. Die
Gründe, die mich bestimmen musslcn , diesen, so wie deu zu Liine-
ville gefundenen, wen ig er vollständigen Schädel Taf. 18 . Fig. 1 von
dem Simosaurus Gaillardoti zu tren n en und in eine eigene Spceies zu
bringen, finden sich Seite 7 2 d ie ses Werkes angegeben. Der Schädel
v on llolicncck z eichnet sich durch se lten e Vollständigkeit ans.
Das Gestein, w orin er liegt, is t so h a rt, da.ss es beim Anschlägen
klin g t; es w äre dalier bedenklich g ewe sen , d a sselbe v o n der Hinler-
se ite lind Unterseite des Schädels zu en tfe rn en . Bei se in e r Entfernung
h a t der Schädel in der Stirn- und Scheitelgegend, in der Gegend
zwisch en den Augenhöhlen, in der Gegend zwisch en diesen uud den
Nasenlöchern und am v o rderen Winke! des linken N asenlochs gelitten.
Ueberdies vcrlöngnct er die Wirkung des w äh ren d des Verste
in e rn s a u f ihn e ingcwirkten Druckes n ich t. Die Oberseite is l bis
z u r Hinterhaiiptsiläehe aiifgedeckf, jed o ch o hne die Seitenflügel, die
in d ieser Gegend tie fer im Gestein liegen, v o n dem sie n icht zu befreien
waren . An den Bruchstellen ü b e rzeugt man sieh in d e ss, dass
Itcrin. V. Mej-or, Miischcllsalksaiirler.
e In Siniosuuriis. Die Knochensubstanz ist
8 dem Kalksleio vo n Friedeschaffen
waren,
eher noch fester, als bei den Sauriern a
riehshall. Die Platte, worin der Schädel liegt, umschliesst noch
Steinkerne von Conchylien, w elche mit einem kryslallinischcn Ucber-
zugc v e rsehen sind, und kleine, mit Kryställchcn ausgckleidete Bla-
scnräume.
Der Schädel is t auf ähnliche Weise platt gedrückt wie die Simo-
snurus-Schädel von Lüneville. Das Profil hat dadurch g e litte n ; die
Stirn- und Scheitelgegenden liegen horizontal, der Abfall zwischen den
Augenhöhlen is t schwa ch. Sämmlliche Zähne sind durch das fesie
Gestein der Beobachtung entzogen. Vom vorderen Ende der Sclinantze
bis zum h interen Ende der Scheilelfläciie erhalt man in lolhrechtcr
Richtung 0,2;I4 Länge und bis zum hinteren Ende der Seilenfliigcl
der Hititerliauptsgcgcnd 0 ,2 6 8 ; le tzteres, die Totallänge des Schädels
ausdriiekende Maass wurde mit Ziigrundicgung der Verhältnisse
geriiiideii, welche sich an den in der hinteren Gegend vollständiger
überlieferten Schädeln anderer Lokalitäten ergaben. Der Schädel von
Hoheneck w a r daher noch e tw a s kleiner, als der von derselben Species
aus dem Muschelkalke vo n Lüneville vorliegende Schädel Taf.
18. Fig. 1. B e id e r jetzigen, offenbar p latteren Beschaffenheit des
Schädels misst die g rö s s te Breite in der hinteren Hälfte, abgesehen
von deu Seitenflügeln, 0 ,1 6 7 . Vom ä iisse rs ten Ende der Schiiniilze
bis zum v o rderen Nnsenlochwinkel e rgiebt sich 0 ,0 4 4 Länge; das
vollständige Nasenloch is t 0 ,0 2 4 lang und 0 ,0 2 b re it; die geringste
gegenseitige Eiitfertiung beider Nasenlöcher m is st 0 ,0 0 9 . DicAugen-
höhle liegt vom Nasenloch an der rcc-hteii Seite 0 ,0 2 , nn der
linken 0 ,0 2 3 e n tfe rn t; letztere hat mehr durch Druck und Beschädigung
gelitten. Die linke Augenhöhle ste llt sich e tw a s kürzer nnd
auffallend b reiter dar als die rechte, welche 0 ,0 4 3 Länge bei uninerk-
lich weniger Breite mis st, wälirend man für die linke 0 ,0 5 2 Breile
erliält. Diei-cchlc Augenhöhle wird die Maasse rich tig er wiedergeben.
Die geringste gegenseitige Entfernung der Aiigenhühlen misst 0,0 1 4 .
Die rftclite Augenhöhle liegt 0 ,0 0 8 , die linke 0 ,0 1 2 von der e n tsp re chenden
Schläfeiigrube entfernt. Diese Verschiedenheit scheint angeboren
und gleicht sich bei den Schläfengruben wieder an s, indem
man für die rechte Grube ü,,086 Länge hei 0 ,0 4 8 Breife, für die linke
nur 0 ,0 7 9 Länge bei 0 ,0 4 6 Breile erh ä lt. Diese g rö s s te Breile liegt
in der hinteren Hälfte der Schläfengruben. Der v o rdere Winkel der
Seliläfengi'ube is t stumpfer a is der mehr naeh au ssen liegende hintere.
Die gerin g s te gegenseitige Entfernung dieser Gruben misst
0 ,0 1 8 . Das Scheitelloch scheint 0 ,0 0 7 Länge bei 0 ,0 0 4 5 Breite bese
s sen zu h a b en ; es liegt der Längennülte der Scliläfengrube seh r
nalie, während cs im Schädel von Simosaurus Gaillardoti merklich
weiter hinten auftritt, wie dies an dem von d ieser Species bei Crailsheim
gefundenen Schädel Taf. 65. Fig. 1 .2 besonders deutlich zu ersehen
isl. Die so n stig en Abweichungen, welche zwischen den Schädeln von
Simosaurus Giiilielmi und vo n S. Gaillardoti b e steh e n , sind bereits
oben angegeben, und bedürfen keiner w eiteren Erwähnung.
M u s c h e l k a l k v o n S c h w e n n i n g e n .
Aus einem h a rten , festen, graubräunlichen Gestein bei Schwenningen
unfern Rottweil; das v. Alberti (.Monogr. S. 9 9 ) zn den obersten
Lagen des Muschelkalkes rech n et und in der Nähe der dasselbe
überlagciendeii Leltciikohle den Uebergang in Dolomit bildet, theilte
mir Herr v . Alberti einen g ro ssen lyabyrinIhodoiiten-Zalin mit, dessen
auch Piieninger (l’al. Würtemb. S. 54. 6 6 . t. 12, f. 14) gedenkt.
Dieser Zaiin b esteht fast nur iu Abdruck; von der Spitze und in der
Gegend der Wurzel liat sich e tw a s Zah nsubstanz e rh a lten , deren
Textur den Zaiin eines Labyrinthodonlen v e rräth . Die Lange des
Zahnes maass nicht nnter 0 ,0 6 3 bei 0 ,0 1 7 Stärke, Der k onische
Zahn b e sa s s nur schwache Krümmung. Die linienfönnige Streifung
führt nicht bis zur Spitze, die glatt w ar. In einer g ew is sen Entfernung
von ihr zeigt sich Einschnürung in Form v on schwa ch en Querringen,
so da ss die ganze Beschaffenheit mehr an die Zähne von
.M astodonsaurus Jägeri aus der Lettenkohlc erinnert.
« » a c l i e l k i l k v o n R o l l i e n b u r g o b d e r T ä u b e r .
Schon im Jah r 1 834 fand Graf .Münster (Jah rb . für Mineral., 1 8 3 4 .
S. 5 2 7 ) in einem in nordnürdöslUcher Richtung von Crailsheim ge^
legeneii, zum Muschelkalk gerechneten und Zähne v o n Smirichtys