
•Inf. 15. Fig. 3.
12!io icli (len Unterkiefer niul eins v o rdere Ende des Solindols von
SiiiKisniirus kniiiite, w a r ich v e rsu ch t, die Versteinerung, vo n der je tz t
die Hede seyn soll, wegen der Abweichmigen, die sich zwischen
ih r und dem gleich g ro ssen zu vor beschriebenen Fragmente hevniis-
slcllten, e iner kleineren Speeics von Simos.uirus, S. .Mongeoti (Jah rb .
für .Miner. 1 8 4 2 . S. l!)(i) beiziilegen. Später jedoch ergab cs sich,
dnss der Unterkiefer von Simosniiriis eine andere Bildung b e sitzt.
Vorliegende Versteinerung folgt mehr dem Typus von Nothosaurus,
weshalb ich auch den Nnincn in Notliosaurus Mongeoti umgeändcrt
liabe. Von diesem, der Sammlung des Ilerrii Dr. Mougeot angc-
hörigen Unterkiefer aus der Regend von Lüneville is t die Symphysis
mit einem Stück vom linken Kiefernst ü b e rliefert; der rechte
Ast w a r bereits mit der letzten g ro s s en Aiveoie weggebrochen,
als die Umhüllung von Gesteinsmasse v o r sich ging. Die Symph
y sis besitzt 0 ,0 3 2 Länge und am hinteren Ende 0 ,0 3 4 grö sste
Breite, w ovon nur wen ig für die Utietschiing, der die linke Hälfte
au sg ese lz t w ar, in Abzug kommt. Die Sym physis v e rschmälert sich
nach vo rn stä rk er, als in irgend e iner anderen Species von Nolho-
sn itn is ; das v o rd ere Ende is t nur 0 ,0 1 4 breit. An diesem Ende liegen
zwei, nicht sowo h l nach oben a ls nach vo rn g erichtete Alveolen
0 ,0 0 2 5 vo n einander entfernt. Die rechte d ieser Alveolen entliielt
noch einen 0 ,0 0 5 sta rk en Zahn von rundem Querschnitt, von dem
aber mir ein abgerundeter Stumpf übrig ist, der e rkennen l.ässt, dass
die Krone eigcnüicb nicht hohl w ar. Die zwe ite Alveole liegt der
ersten uälier als der dritten, und die v ie rte «nd fünfte liegen wieder
einander naher als der dritten. Alle diese Alveolen zeigen ungefähr
gleichen Diirchniesser. In der zweiten Alveole wird ü b erhaupt kein
Zahn wahrgenommcn, die dritte rechte sch ein t ebenfalls le er zu
sey n , an s der iinken rag t ein abgerundeter Stumpf e ines Zahnes v on
0 ,0 0 3 Stärke h e rv o r, der nach Art der Nothosaiirus-Z.ahne ge streift
w a r ; die v ie rte linke .Alveole is t leer, die rech te b e h erbergt einen
Zaiinstnmpr, der an der Innenseite mit der Alveole anfgebrochen ist,
wodurch ein Loch en tstan d , durch das man sich vo n dem Ersntz-
znhniind d e ssen Lage zum alten, 0 ,0 0 5 sta rk en Z ahn übcrzeu"-en kann.
Man sich t, da ss die En twickelung des ju ngen Zahnes schon weif
v o rg esch ritten w a r, und dieser sich in den alten bereits so weit
liineingefressen liatte, d a ss die Spitze bald aus der .Milte'des Slinii-
pfes h e rvorgclreteii w.are. Der nach Art der Nothosaiirus-Z.ihne kon
isch geformte, beschmelzte nnd g e streifte Ersatzzahii h alte von
der Gefässöffming aus seine Wanderung zum allen Zahn angctreteii
und dabei, vo n unten nach oben und zugleich von innen nach au ssen
w e ite r fo rtschreitend, den Kiefer zwischen der Alveole nnd dem
Gefässloch durchbroclien. Die fünfte rechte .Alveole ist, wie e rwähnt
nicht mehr überliefert, in der fünften linken liegt die Wurzel eines
über dem Rand der Alveole wcggebrocliencn Zah n e s v on 0 ,0 0 5
Slärke. Von dieser letzten Schneidezahnalveoie sch ein t b e re its ein
Stück auf die g e trennten Kicferasle gekommen zu sey n . Die Breite
des K ieferastes misst 0 ,0 0 8 für die überlieferte L änge von 0 .0 2 9 , die
Höhe w a r n icht zu nehmen. Auf die vorhandene L änge kommen sieben
gleich liinter der letzten g ro s s en Alveole beginnende Alveolen von
n icht über 0 ,0 0 2 Durchmesser für die Backenzähne. In der dritten
und siebenten d ieser Alveolen s ta k ein über der Aiveoie weggc-
brochener Zahn vo n rundem Querschnitt. Diese Alveolen s a s s en ,
wie in N o thosaurus, a u f der ä u sseren Hälfte des Kiefers und waren
von der inneren Iläiftc durch die die Gefässöifnungen enthaltende
Furche g e tren n t. Der Winkel, den die beiden Aeste beschrieben,
wird ungefähr 5 0 “ gemessen haben. Der Beschaffenheit der Zähne
und des Kiefers nach zu urtheilen rü h rt die Versteinerung vo n einem
ausgewachsenen Thier her. Der feste K alkstein, der den Kiefer birgt,
umschliesst eine .Menge ConchyJientrümmer.
Der Kiefer, vo n dem dieser Ucberrest h e rrü h rt, m a ass ungefähr
cin Drittel von dem dem N o thosaurus Andriani beigelegten Unterk
iefer und die Hälfte von dem des .Nothosaurus mirabilis. Hei ungefähr
g leicher Breite v e rhält sich die Länge d ieser Symphysis zu der
ziivorbescliriebenen des Nothosaurus Münsteri wie 2 : 3 ; es sind
dabei Länge und Breite der Symphysis unter sich fa s t gleich, w äh rend
in No th o sau ru s Andriani, in N. mirabilis und in N. Miin»teri die
Symphysis auffallend länger a ls breit sich da rstellt, und in keiner
dieser drei Species der Kiefer vorn so spitz zu g eh t a ls in Nothos
a u ru s Mongeoti; auch liegen bei diesem w en ig sten s die drei v o rderen
Alveolen je d e r Seite mehr im Bande s e lb s t, w a s den Zähnen,
die sie b eherbergten, eine mehr nach au ssen gehende Bichtimg v e r liehen
haben mu sste. Es sind dies Abweichungen, welche die Ver-
imithiing einer eigenen Species hinllinglieh imlerstü lz en « ’erden.
D il iv ä h n te U n t e r k i e f e r h ä i f t e .
Tnr. 14. Fig-, 4 und 5
Eines der w ich tig sten Stücke, deren Cuvier nus dem Muschelkalke
vo n Lüneville g edenkt, be steh t in e iner d e s vo rd eren Endes
beraubten linken Unterkieferhäifte (Cuvier, o ss. foss. V. 2 . t. 22.
f. 5. 6 ; 4'. ed. X. p. 2 2 1 . I. 2 5 0 . f. 5. 6 ) . Bei der geringen Grösse,
welche diese Unterkicferliälfte nach der von Cuvier mitgelheiileii
.Abbildung besitzt, w a r ich u n g ewiss, ob dieV erste in criin g v e rk lein c rt
oder in n a türlicher Grösse d a rg e ste llt sey . Herr Dr. Moiigcol liatte die
Gefälligkeit, bei e iner .Anwesenheit in Paris mir hie rü b e r Aufschluss
zu ertheileii. Ich e rh ie lt durch ihn, da die Zerbrechlichkeit d ie ses in
P a ris a iifbewahrlen Kiefers nicht g e s ta tte te , ihn g an z abzugiessen,
w en ig sten s von dem hinteren, die Gclenkpfanncngcgend iimrnsscn-
deii Endo einen schönen Abguss, w o ra u s zu e rseh en w a r, d.a.ss die
-Abbildung bei Cuvier die Versteinerung in n a tarlich er G rösse darstellt.
In Erimingeliiiig einer b e sseren Abbildung liabe ich jen e bei Cuvier
Taf. 1 4. Fig. 4 wiedergegeben ; a ste llt den Kiefer vo n a u ssen , b von
innen dar. Zugleich habe ich Fig. 5 das h intere Ende na ch dem erwäh
n ten Gypsabgiissc da rg e ste llt. Dieser naeh dem T ypus vo n Nothosa
u ru s gebildete Unterkiefer w a r nicht g rö sser, a is der v on mir u n te r
No th o sau ru s Mongeoti begriffene. Da d a s v o rd ere Ende fehlt, so
lä s s t sich n icht mit G ewissh eit angeben, ob e r d ie ser Species oder
dem in Grösse kaum v e rschiedenen N o thosaurus .Münsteri angeliört.
F ü r Simosaurus is t der Kieferast zu geradlinigt, die Alveolen für
die Backenzähne sind zu klein, nnd auch die Pfanne zur Aufnahme
des Oberkiefers wü rd e eh er No tliosaurus en tsprechen.
Cuvier fü h rt von diesem Unterkiefer an, dnss e r die Ch a rak te re
der Crocodile und Lac erten besitze, dabei ab er län g er und sclilanker
se y , a ls im g ewöhnlichen Crocodil. Er z äh lt 2 7 g e tren n te , in g e ra der
Linie h in te r einander folgende Alveolen. Wenn Cuvier ferner
sag t, d a ss die Zähne .ibwcchselnd s tä rk e r nnd sc hw ä ch e r sey en ,
so wird diese abwechselnde Stärk e wo h l n u r d a rau f beruhen, d a ss
der Kiefer Zähne vo n verschiedenem Alter b eh erbergt, und se lbst
diese können mir ver.slümmelt vorliegen. ln die Abbildung is t von
den Zähnen n ich ts aufgenommen; die Alveolen sind sämmllich
gleichförmig sta rk d a rg e ste llt, und es sch ein t dah er Cuvier’s
Aeu ss ern n g wirklich n u r a u f dem g rö ssere n oder g e ringeren Durchme
sse r der in den Alveolen v o rhandenen Zah iiü b errcste zu beruhen.
Die Zusammensetzung des Kiefers fand b e re its Cuvier nicht ganz
übereinstimmend mit Crocodil. E s lä s s t sich d a rüber folgendes anführen.
Der kurze, stumpfe Kro n fo rtsa tz wird vom Mondbein gebildet,
d a s, s(.att wie in Crocodil klein und halbmondförmig zu sey n ,
an der Innenseite nach vo rn sich zwisch en das Zahnbein und Deckelbein
a u f eine Strecke vo n 18 Alveolen au sdehnt. Das Deckeibeiii
zieht ebenfalls weit nach v o rn , und s ta tt des einfachen Loches,
welches im Crocodil zwisch en dem Dcckeibein «nd Winkelbeiii, una
bhängig VOM der g ro s s en Oeffnung h inter diesen beiden Beinen, w alir-
genommen w ird , b e s teh t nur eine einzige Oeffnung, die so lang ist,
da ss sie vom h interen Ende des Deckelbeins bis z u r Gelenkgegend
reicht. Ueber d ie ser Oeffniiiig liegt d a s Mondbein und Kronbein, unte
r ihr d a s Winkelbein. An der Au ssen seite b ie tet d a s Kronbein
eine sch arfe Leiste dar. Der h in te r der Gelcnkgegcnd liegende Fortsa
tz is t kürzer a ls in Crocodil.
Hienach wü rd e die Striiclur dieses Unterkiefers nielit g anz mit
je n e r übereinstiinmen, welche ich für den Unterkiefer von Nothosa
u ru s mirabilis a u s dem Hnyreuther Miisehelkaike gefunden habe,
vo n dem ich freilich n u r die .Aussenseite kenne. Der im der Aiissense
ite vom Mondbein gebildete Kro n fo rtsa tz is t in dem Unterkiefer
von Lüneville, na ch der Abbildung zu iirllieilen, e tw a s h ö h e r und
s)iitzev, u n te r demselben s e tz t d a s Kronbein w eiter naeh vo rn fort,
lind letzteres Bein besitzt an der Au ssen seite au f Kosten des Z ah n beins
g rö ssere Aiisdeliniing, a ls in Nolliosaiirus mirabilis, w o fü r das
AVinkelbein, weu ig steiis an der Au ssen scite, n icht so weit nach
v o rn zu ziehen scheint, a ls in Nothosaurus mirabilis. Das Zahnbein
endigt in beiden Kiefern hinten in ungefähr derseiben Gegend, in
Nothosaurus mirabilis aber spitzer, als in dem u n gefähr nur haüi so
g ro ssen Kiefer von Lüneville. Nach den a u f dem .Abguss angedeu-
te tcn Näbtcu w äre es indess doch möglich, dass das Zahnbein liinlen
•spitzer endigte, a ls es nach der von Cuvier mitgetheilten Abbildung
der Fall zu sey n sclieint, auch würde u n te r diesem Bein das Win-
kelbeiii naeh vo rn sich verlängern und h in te rw ä rts w eiter sich
aiisdehneu. a ls in Nothosaurus mirabilis. Die liervorspringenile Kante
oder Leiste, welche das Kronbein an der Au ssen seite bildet, ist
deutlich aus dem Querschnitt zu e rsehen, den ich iiacli dem .Abguss
g egeben habe. Die Grube oder Gefässmündimg, welche das Kronbein
an der Aussenscite darbietel, liegt im Kiefer vo n Lüneville dem
-Mondbein e tw a s näh er und würde aucli g rö s s e r sey n , als in Nollio-
Süiiriis mirabilis. Die untere Grenzlinie des Kiefers is t in der Gegend
u iirailtelbar h inter dem Kronforisatz in le tzterer Species schwach
convex, in dem Kiefer von Lüneville concav, wonach hier die hinte
re Strecke des Kiefers e tw as a bw ä rts g e riclitet zu sey n scheint,
w a s in Nothosaurus mirabilis der Fall n icht is t. Eine g enaiieic Bestimmung
dieses Unterkiefers wü rd e n u r durch Untersueluing der
Originalversteincnmg ermöglicht werden.
V e r e i n z e l t e No t lio s a u r i i s - a r t i g e Z ä l in e .
Tiir. 16. Fig. 2 bis 14.
Von vereinzelten Zaimen, welche wie in N o thosaurus gebildet
sind, habe ich aus dem Muschelkalke v on Lüneville mehrere u n te rsu
ch t. Sie finden sich weniger in dem festen Kalkstein als iu den
dünnen mergelarligen Zwisclienlagen, welche das Ansehen eines
g e trockneten Schlammes besitzen. Sie finden sich darin mit Trümmern
von Conchylienlirut, sowie mit Scimppcn oder abgerundeten
Sclmppenfragmcnlcn kleiner Fische zusammen v o r. Die Zähne besteh
en gewölmiich nur in der Krone, sclleii h a t sich auch die Wurzei
erhalten, voilslüiidige Zähne sind kaum g ekannt. In Fig. 4 habe ich
einen vollständigen ZaIm, in der Bichtimg der Längenaxc durcli-
sclmitteii, darzustellen v e rsuclit. Dieser Durchschnitt beruht zunächst
au f den Fragincnten Fig. 2 und 3. Es wird da rau s e rsich tlich,
d a ss die geräumige Höhle der gewöhnlich nuten offenen, dünnwandigen,
langen Wurzel sich mit Beginn der Krone se lir bald
au ssp itz t. Die Krone w a r konisch, e tw as gekrümmt, g e streift, aber
mit keiner Kante ve rseh en , und bei ih rer dichten Beschaffimheit
mu sste sie vo n der dünnwandigen, vom Kiefer festgelialteneii Wurzel
leicht abbrechen, wo ra u s cs sich nuch erklärt, warum fast immer
nur die Zahnkrone sich vereinzelt vorlindet. Die geräumige AVurzel
sch lo ss w en ig sten s in dem von mir imtersiicliten Zaim keinen
Ersatzzalm ein.
Die Zähne Fig. 2— 6 a u s der Sammlung in Slra ssb u rg und Fig. 1 1
nus der Gaillardot’scben Sammlung besitzen g ro s se Aehnliehkeil mit
den S c h n e id e -u n d Eckzälmeti vo n Nolhosimriis inirnbilis. Unter
diesen seh en sich die Zähne Fig. 2. 3 und 11 am ähnlichsten. Wurzel
und Krone gehen uumcrklieh ineinander über. Bei dem Zahn Fig. 11
w a r die AVurzel noch nicht so weit ausgebildct, a is bei dem Zahn
Fig. 3 , sie is l daher kürzer und ihre u n te re ücffimng wen ig er gc-
sclilosseii. Der Querschnitt ist rundlich oval. Die Streifung dieser
und der übrigen Zähne g eh t v on der Kiiochensubstanz an s, und wird
dnrch den Sehmeiziibcrziig kanin v e rs tä rk t. Der Scimielz wird ab w
ä rts s e h r dünn und hört alsdann plötzlich a u f; z u v o r wird die
Streifung s c h u äclier und mir einige scliwächere und breitere Eindrücke
kommen noch a u f die Wurzel. Die eigentlielien Streifen
führen fast bis zur Spilze der Krone. Der Zahlt Fig. 11 misst
0 ,0 3 5 L änge, w o v o n 0 ,0 2 au f die Krone kommen ; die Breite, weiche
in der Krone 0 ,0 0 ß mis st, erreielit in der AVm-zd 0 ,0 0 7 . Fig. 2
und 3 rühren vo n Zähnen ähnlicher Grösse her. Die Spilze der Krone
is t sc hw a ch abgenutzt.
Die Krone Fig. 7, von 0 ,0 2 4 Länge und 0 ,0 0 6 Stärke, is t g lä tte r
«nd erin n e rt diuliivch melir an Pislo.saiiviis; es is t mir indess nicht
gelungen, d ieses Genus so n s t im .Muselielkalke Fran k re ich ’s nacli-
Die übrigen Zähne zeichnen sieh durcli st.arke Streifung aus.
Die fa s t 0 ,0 3 lange und 0 ,00 6 sta rk e Krone Fig. 5 träg t an dor Spitze
eine schräge A biiutzimgsnäciie. Der seiner Spitze beraubte Zaim Fig. 6
w a r nur wenig stärker. Der Krone Fig. 10 der Gaillardol'sclien
Sammlung felilt das untere Ende; an d ieser fü h rt die Streifung
niclit ganz bis zur Spilze. Sehr gut erhalten is t die Zahnkrone
Fig. 14 der Sammlimg des Capitains Pe rrin ; sie liegt in festem
Muschelkalk und besitzt 0,031 Länge bei 0 ,0 0 6 Stärke.
Von den Zähnen Fig, 8 der Sammlung in Stra ssb u rg und Fig. 9
der Sammlimg des Capitains Perrin wäre es möglich, d a ss sic jü n gere
S c h n e id e -o d e r Eckzälme von Notliosaiini.s .Miinsleri oder N.
Mongeoti darstellten, da ihre Kronen für Baekenziilme von Nothosa
u ru s mirabilis oder N. Andriani zu lang seyn würden. Fig. 8.
v on 0 ,0 1 3 Länge und 0 ,0 0 4 Stärke, besitzt an der Spitze eine d eu tliche,
seiiräglicgendc Abnutzungsfläclie. Vom Zahn Fig. 9, der schlanker
war, is t 0 ,0 1 7 Länge überliefert, wovon 0 ,0 1 2 auf die 0 ,0 0 3
sta rk e Krone kommen, deren Krümmung mehr gegen das untere
Ende hin auftritt.
Der Zahn Fig. 12 aus der Gaillardol’schen Sammiung verräth
sich durch seine Stärke, stumpfere Form und stä rk ere Kiümmimg
als ein oberer Schneidezahn von Nothosaurus Andriani. Von der
0,01 s ta rk en , gleiehförmig gekrümmten Krone is t 0 ,02 9 Länge überliefert;
die n icht bis zur Spitze fülirende Streifung is t s ta rk und
dicht.
Es wäre mm noch des Zahns Fig. 13 zu e rwähnen, der vielleicht
auch vo n Nothosaurus Andriani he rrü h rt, wenn er hiefür nicht zn
schlank is t ; für die übrigen Species würde er zu g ro s s seyn. Es
sind davon 0 ,0 3 6 Länge mit 0 ,0 0 8 5 Stärke überliefert. Die Spilze
ist durcli .Abiuilziing stumpf.
SCH.ÄDEL VON SI.MOSAUBUS.
Bei Aufstellung des Genus Simosaurus w a r mir das vordere
Schüdelende noch unbekannt. Aus der sonstigen Beschaffenheit des
Schädels sch lo ss ich indess, dass d ieses Tliier im Vergleicli zu Nothosau
ru s und P istosaiirus, seinen Zeitgenossen, eine stumpfe Sclniautze
oder N.ase besessen haben müsse, wonach ich ihm auch den Namen
Simosaurus {oiuog, Stumpfnasc, Stumpfschnautze) beilegte. Meine
Vermutliimg fand ieli bald da rau f an dem im dolomitisclien Muschelkalke
der Gegend von Ltidwigsburg gefundenen Schädel b e stä tig
t (vergl. meine Beiträge zur Palaeontologic Wiirtembcrg's S. 45.
t. 10. f. 1 ) , und e rs t sp ä ter erhielt ich auch aus dem Muschelkalke
Fran k re ich ’s die Schnautze d ieses Reptils zur Untcrsiiclumg. Ueber
den Bau des Schädels v on Simosaurus habe ich im Ja h r 1842
(Jalirb. f. .Mineral. 1842. S. 18 4 ) eine Nolitz bekannt gemacht,
welche als Vorläufer der nimmehr hier folgenden ausführlichen Darlegung
dienen sollte.
Im Vergleich zu Nolhosaiirus is t der Schädel des Simosaurus
kürzer und breiter, wobei er sich nach vo rn parabolisch zuspitzf.
Die schmale, lange Zwischenkiefersehnautze, welclie Notliosaurus
auszeiclinct, exislirt uicht (Taf. 19. Fig. 1 ) . Das Hinterhaupt beschreibt
mit den s ta rk nach hinten und au ssen ve rlän g erten , vom
Paukenbein gebildeten Seitenflügein einen tie f cingeschnitlcnen Bogen
(Taf- 19. Fig. 4 ) , d e ssen Breite von der mittleren Schädelbreitc
wenig abweichl, wälirend in .Notliosaurus die Seitenflügel kaum
w e ite r zurückführen als der Ilin te rh au p tsfo rtsatz, wofür sic s tä r ker
nach aussen g c riehlel sind und dieser Gegend eine Breile v e rleihen,
welche der doppelten mittleren Schädelbreite giek-hkomrat.
In Simosaurus v erhält sich diese mittlere Breite des Schädels zur
Länge ungefähr wie 1 :2 , in Noth o sau ru s wie I ; 4. Auch w a r die
ü berlläche der Schädclknochen in Simosaurus weniger gla tt al.s in
Notliosaurns. Es bietet sonach schon der allgemeine Umriss des
Schädels Abweiciumgcn dar, welche einer Verwechselung beider
Genera Vorbeugen werden.
Diese beiden Genera haben die drei P a a r Löcher in der oberen
Schädeldecke gemein. .Auch treten in dem einen wie dem anderen
die Augenhölileii in der vorderen Längenhälfte auf, w a s eine Verk
ürzung der Gesichtsstrecke zur Folge h a t. In Simosaurus liegen
jed o ch die Nasenlöcher weniger weit vom vo rd eren Ende enlfcrnt,
die Schläfengruben sind kürzer, ihre Länge e rreich t nicht die mittlere
Schädelbieite, und sie berühren mit dem vorderen tVinkcl die
ungelähre .Mitte der Totallänge, wäh ren d d ieser 'Vinkel in der länger
als die mittlere Schädelbrcite sich darstellenden Schläfeiigrube des