
iluioli Uviiciifliiclien vcrliiiuli-iT. Dioss sclieint die Oberseite des
Knoeliens zu s e y n ; die cnfgegeiigesetzle Seite sic llt sicli im Ganzen
ebener, dabei ab er scinvneii gewölbt dar. doch is t sie zu beiden Seiten
des v om in den Knoelien ntlireiiden liiiiselinitls s chwa ch concav,
wobei der Knochen an Breite ziinimmt. Der Einschnitt is t n ich t über
0 ,0 1 3 breit und sp itzt sich h in te rwä rts an s, wobei er ins Innere des
Knochens tiefer zurück führt, als auf der Ober - oder der Unterseite.
An der Aussenseite des Knoelieus oder neben liegt eine s ta rk e Kinne,
welche nach liinlen und unten gegen den Fo rtsa tz hin sich verllaclif.
V e r e ii ,e l t c Z iilin e .
iltl! i
In der B eschreibung der Schädel und Untei'kicfer a u s dem Muschelkalk
vo n Bayreuth is t dev daran vorhaiiilencn Zähne Erwähnung
geschehen. Es liegen nun noch mehrere v e reinzelte Zähne au s diesem
.Muschelkalke v o r, welche verdienen näh er b e tra ch tet zu werden.
Ich habe sic Taf. 4. Fig. 5 — 17 abgcbildet.
Ara Schädel vo n Nothosniiviis mirabilis w a r zu e rsehen, dass
eine und dieselbe Species fünferlei Zähne besitztcii k a n n : obere
Sclmeidezftiino, diese sind g rö sser, sch lanker, e tw a s en g er und tiefer
g e s tre ift; untere Schncidezähne, welche ebenfalls g rö s s e r, dabei
weniger schlank und w e ite r g e streift s in d ; obere Eekzähne, auch
durch Grösse ausg ez eich n et; die Zähne, welche im Oberkiefer v o r
den Eckzähnen sitzen und aulTallend kleiner sind als letztere, endlich
die eigentlichen Backenzähne des O ber- mul des Unterkiefers, welclie
die kleinsten sind. Iliezu kommen mm noch die Abweichungen,
welche diese Zähne in den verschiedenen Species darhicten, wobei
namentlich die Grösse in Betracht kommt, so wie die Abweichungen,
welche durch das Alter des Zahns bedingt werden. Die hieraus
sieh ergebende g ro sse Verschiedenheit e rs c hw e rt cs seh r, v e re in zelte
Zähne der Species ziizuweiscn, v o n der sie h c rrü h ren , imd es
la s s t sich denken, wie zur Zeit, w o der Noth o sau n issch äd e l noch
nich t'v o llstä n d ig vo rlag , es geschehen konnte, da ss man au s den
vereinzelten Zähnen einer und derselben Species n icht allein v e rs c h ie dene
Species, sondern so g a r v e rschiedene G enera anzunehmeii berechtig
t zu se y n glaubte. Zu den Zähnen vo n Nothosaurus kommen nun
noch jen e des P islo sau ru s, so wie andere, v o n denen e s sc hwe r
fällt .anzugeben, ob sie wirklich von einem d ieser beiden Genera
he rrührcn.
Die .Münster’seh c Sammlung be.sitzt eine an der Basis schwa ch
eingczogene Zahnkrone, Taf. 4. Fig. 1 3 , welch e offenbar vo n einem
stumpferen Backeuzahn des Nothosaurus h e rrü h rt. Ein v o lls tän d ig
e s Zälinchcn der Art, Fig. 1 2 , limict sieh in der Kreissammlung
zu Bayreuth vo r. Die lauge Wurzel mit der diese Zähnehcn in den
ge trennten Alveolen stecken, is t e tw a s s tä rk e r als die Krone und
innen hohl ohne einen Ersalzzahn cinziischliessen. Von der Länge
von 0 ,0 1 3 kommen 0 ,0 0 4 5 au f die Krone. Die meisten Zah n k ro nen
der Art ergeben 0 ,0 0 4 bis 0 ,0 0 5 Länge bei u n gefähr 0 ,0 0 2
Durchmesser an der Basis, der en twed e r kreisrund oder unmerklich
oval ist. Es finden sich ab er auch Zahnkronen v o n 0 ,0 0 7 Lange
und ungefähr 0 ,0 0 2 5 Durelimesser, welche vo n ähnlichen Zähnen
hc rrü h ren werden.
Es g iebt Zähne vo n 0 ,0 1 8 bis 0 ,0 2 9 Kronenlänge, die au der
Basis 0 ,0 0 4 5 bis 0 ,0 0 8 sta rk sind. Diese sind dah er st-hlankcr und
überdiess in der iinteni Hälfte s tä rk e r gekrümmt als die kleinern
Zähne. Ihr 0"ci'diirchschnitt is t e n tw ed e r kreisrund oder scliM-ach
oval. Diess können Schncidezähne oder Eekzähne sey n , Je nach der
Species von der sic herriihven. Die s c h lan k em , glcicliförmiger gc-
kriimiiitcn, e tw as en ger und tie fer g e streiften Zähne der Art sind
obere Schneidezähue. Zu diesen grö sseren Zähnen g e h ö rt der Zahn
Fig. 10.
.Auch von den s tä rk eren Zähnen findet sieh selten mehr als die
Krone, deren Länge 0 ,0 2 5 bis 0 ,0 3 bei einem Basalduridimesser
vo n 0 ,0 0 7 b is 0 ,01 beträgt. Sie sind kaum wen ig er sch lan k als die
zu vor e rwälinlcn Zähne, ihre Krümmung fällt in die untere Hälfte
lind der Querschnitt ist kreisrund oder s chwa ch oval. AVaren diese
Zähne dem Druck ausgeselzt, so ste llt sich ihre B.isis n a eher dar.
Die grö sseren Zähne finden sich n icht se lten er v e re in ze lt als die
kleinen, deren doch w e it mehr im Schädel v o rhanden sind, die aber
wegen ih rer Kleinheit wen ig er leicht abbrechen a ls die g ro ssen .
Die Streifung is t an diesen Zähnen ziemlich tie f und b reit, zumal
bei den g rö ssern , wo sie sieh allinälieh gegen die Basis hin v e rliert,
wälireiul sic bei den kleinern deutlich bis zu d ie ser hen in ter-
zieht. Bei einigen Zähnen fü h rt die Streifung n icht g anz bis zur
Spitze, ln der untern Hälfte der Zahnkrone sind die Streifen g ewö h n lich
cfw.as z ahlreicher als in der obern. Von den g ro ssen Zähnen
besitj;en die schlankeren fa s t doppelt so v ie l Streifen .als die weniger
sclilaiiken, bei denen sie sich dafür imi so b reiler darstellen. Die
Streifung is t n icht h ioss dem dünnen Schmelzüberziig eigen, sondern
ste h t auch der da ru n te r liegenden Zaiinsnbstanz zu. Die wen ig geräumige
Höhlung in der Krone geht in der obern Kronenliälftc spitz
nus. Auf der Zahiispilzc wird gewöhnlich Abnutzung wahrgenom -
mcn, welche bei den g ro s s en Zähnen in einer deutlichen geneigten
Fläche bestellt. An einem der g rö s s te n Zähne b eo bachtete ich an
dev Innenseite der Krone eine .Abnutzungsfläclie vo n 0 ,0 0 6 Länge
imd 0 ,0 0 2 Breite, welche s ta rk e Neigung b e s a s s ; an einem ändern
Zaiin nahm die Abiiulzungsflächc eine fa s t liorizoiitale Lage ein. Dev
kleine Zahn Fig. 14 tr ä g t a u f seiner Spitze ebenfalls eine Abiuitziuigs-
fläelie. Der Zahn Fig. 11 b e sitz t u n te r allen, welche ich zu iintei-
sueheii Gelegenheit fand, die s tä rk s te Abiiiitzungsfläche, w a s vom
Alter Iierrtihven w ird ; a u f dessen Rechnung kommt wohl auch der
Umstand, d a ss die Streifung sich n icht mehr so deutlich darslellt,
und dnss an der Wurzel ein tie fer Eindruck liegt, der vom seitlich
angelegenen Ersatzzahii h e rrüliren wird . Die Wurzel d ieses Zahns
b e sitz t 0 ,0 1 8 Länge bei 0 ,0 0 4 Breite.
Die .Münster’seh e Sanmihing b c siiz t die g rö s s te n v e re in ze lt auf-
gefiuidencn Zähne. Die Krone eines d ieser Zahne, Fig. 7 , m is st
un gefähr 0 ,0 4 3 Länge bei 0 ,0 1 4 Basahlurchinesscr, der fa s t k r e is rund
ist. Die geringen üehciTestc vo n der Wiu'zel geben zu erkennen,
da ss sic s e h r dünnwandig und hohl w a r. Die Krone is l konisch
und in der obern Hälfte am s tä rk s ten gekrümmt. Die nicht b e sonders
enge und tiefe Streifung ste llt sich über der co n cav cren Seile e tw as
dichter dar, v e rliert sich gegen die Spitze und gegen die Wurzel hin
und g e h ö rt n icht aussch liess lich dem Schmelz, so ndern auch der
dnrimter liegenden Zahn su b stan z an. Die Spitze sch ein t eine concave
Abmitzmigsnaclic zu trag en . Es lieg t noch ein g anz äh n lich e r Zahn
v o r. Der Grösse nach würden die.se Zäliue zu .N othosaiirus gigan-
teiis p a ssen.
Eine an der Spitze e tw a s bcscliädigtc Zah nkrone der Kreissarnm-
liing, Fig. 6 , wird e tw a s über 0 ,0 2 Länge g emess en haben, bei
u n gefähr O.Ol Dnrehmessei'. Dieser Zahn zeichnet sich daher durch
die Kürze se in er Krone a u s ; im fibrigcii gleiehl e r dem Zahn Fig. 7,
mir d a ss er e tw a s en g er g e s tre ift sey n « ü r d e ; e r is t dabei seh r
flach gedrückt.
Ein an d erer Zahn der .Miinslcr’sch en Saimiilimg, Fig. 5 , zeichnet
sich durch noch aufralleiidere Kürze und Dicke ans, beide Enden
sind b e schädigt. Die Krone wird n icht üb e r 0 ,0 1 lang gewe sen
sey n , die g rö s s te Breite an der Basis m is st 0 ,0 0 6 . Der Qiici'sclinitt
«-ar Jcdenralls ov a ler, die Streifung «-cniger s ta rk und eben so «'en ig
dem Schmelz au ssch liess lich eigen, a ls iu den z u v o r be tra ch teten
Zäh n en ; die stumpfere Krone sch ein t n icht gekrümmt g ewe scu zn
sey n . Nach der Wurzel hin wird die Streifung sc hwä ch e r und geht
in viele feine Strcifchen über. Zw isch en Krone und Wurzel w a r der
Zahn kaum merklich eingezogen, und na ch den «'eiligen Ueberrestcn
vo n der AViivz.el zu u rtheilen « ar diese s ta rk und hohl. Von Simo-
saiiriis rü h rt d ieser Zahn nicht her.
Die Zähne, deren Krone im Vergleich zu den Nothosaiiruszähneii
g la tt e rsch ein t, werd en dem Pisto sa iiru s angeliörcn. Bei diesen ist
der Querschnitt der s chwa ch gekrümmten Krone melir o v a l al.s rund.
Mehrere d ieser Zähne, zumal die g rö sse rn , besitzen einige Eindrücke,
wclclie nach der Spitze und Basis hin ve rse ln v imicn mul mit einer
Streifung nicht v c rw ec lis elt werden dürfen. So n s t is t der Schmelz
g la tt, und n u r unmillelbar über der Basis durcli feine Runzeln rauh.
Die langen AVurzcIn d ieser Zähne w a ren hohl. E s giebt g rö s s e re und
kleinere Zähne der .Art, die g rö ssere n v on 0 ,0 2 6 Kroiicnlängc bei
0 ,0 0 7 bi.s 0 ,0 0 8 Basalbreite, die kleineren, deren Spitze meistens
«'cg gcbroehcn ist, vo n n icht u n te r 0 ,0 1 5 Kronenlänge bei 0 ,0 0 4
Breite. Auch gicht es Zähne, «-eiche das .\liltel zwisch en beiden
hallen, so wie an dere, die n icht über 0,01 Kroneiilänge bei 0 ,0 0 3 bis
0 ,0 0 3 5 Breite m e sse n ; vielleicht g eh ö rt aneli eine Zahnkrone von
nur 0 ,0 0 5 Länge und 0 ,0 0 t5 Breite Iiievlicr. Der g rö s s te v on diesen
Zähnen Fig. 8 liegt iu der .Miinster'schen Siiinrohmg, die Spitze desselben
sclieint eine h orizontale Ahiiutzungsfläche zu trag en , der k le inere
Zahn Fig. 9 g e h ö rt auch der .Miinsler’selien Sammhiiig an.
Es giebt ferner k onische, gleichförmig sc lnvach gekrümmte Zalin-
kronen von schön ovalem Quersclniilt, deren ganze Oberfläche mit
feinen Streifen bedeckt is t, die gegen die Basis hin so g a r stä rk er
«•erden, als nach dev Spitze hin. Die g rö s s te Zah nkrone der Art,
Fig. 15, fand ich in der .Miinster’sch en Sammlung. Sie b e sitz t 0 ,0 2 4
Länge bei 0 ,0 0 5 Breile, die Spitze is t durch Abnutzung stumpf. Es
finden sich ö fter au ch kleinere, feiner g e streifte Zähnclien vo n 0 ,0 0 4
Länge und kaiiiii mehr als 0 ,0 0 1 Breile, vo n denen ich eines Fig. 17
abgebildet hab e. Eigen bcscliaffcn is t das Zähnclien Fig. 16 der
Miinster’sch en Samiiilmig. Es zeigt 0 ,0 0 8 Kroneiilänge und 0,001
Durelimesser, is t ü b eraus sclilank und nach der Spitze hin aulTallend
sla rk gestreift.
WIRBEL U.ND RIPPEN.
Bevor ich in die Beschreibung der im .Muschelkalk vo n Bayreuth
gefmidcuen Wirbel cingelio, wird es nicht überflüssig seyn,
die einzelnen Theile des Wirbels w en ig sten s so weil liervorzulieben
a ls sie dabei in Betracht kommen. Der AV'irbel g e h ö rt, nä ch st dem
Schädel, zu denjenigen Skeletthcilcn, mit deren Structur ausgezeichnete
Osfeologcn sich be sch ä ftig t haben, wobei sie sic einer so g e -
uomiten philosopliischcn Behandhing un te rw a rfen , die neuerlich unter
dem Namen der Homologie begriffen wird. Bei Arbeiten rein besch
reibender Natur wie die v o rliegende fand ich cs immer am geeign
e tsten , einer einfachen, leicht ve rstän dlich en Unterscheidung der
einzelnen Theile den A'orziig zu g eb en ; diese la ssen sich alsdann leicht,
wenn man will, den v e rsch ied en en Ansichten u nterordnen, die über
Bildung und Verwan d tsch a ft der Skclettheile u n tereinander bestehen.
Die Wirbelsäule zcrfälll bekanntlich in Halswirbel, Rückenwirbel,
Lcndeinvii'bcl, Beckcnwirbel und Schwoiiz«-irbel. Die Halswirbel
und die Becken«-irbel sind biswe ilen zu zweien oder mehreren miteinander
v e rw ac h se n , « 'o b e i alsdann le tztere das so g en an n te Heiligen
oder Kreuzbein (o s sacrimi) d a rs te lle n ; und Lcndcn«'irbcl
sind n u r dann v o rh an d e n , « 'c n n v o r dem Becken liegende Wirbci
keine Rippen oder n u r Rippcnriidimente trag e n . Beim Wirbel kommen
in Be trach t:
IIauptf heile, die sich aus einem se lb ststän d ig en K norpel entwickeln.
Körper.
Bogen.
Oberer Bogen, durch den der Ncrvenstamni oder das Rük-
kenmaik geht.
Seitentlieile des obern Bogens.
Stach clfo rtsa tz des obern Bogens.
Unterer Bogen, dnrch den ein Blutgefäss geht.
Scitenlhcilc des unfern Bogens.
Stach elfo itsatz des nn te rn Bogens.
Rippen.
Rückciirippe, «'e lch c in den Wirbel einlcnkl.
Bnuchrippe, w eich e an derB au rlise ite au ftritt und au s einem
uiipaiirigon .Mittclstück (F o r ts a tz ) , so wie aus
einem Ast an je d e r Seite (Seitentlieile) besieh t,
die aber nur se lten zu unte rsch e id en sind.
Zwischcnrippe, welche eine Verbindimg dei Rückenrippe
mit der Baiichrippe v e rm itte lt; cs können deren
mehrere sey n , und es w erd en dazu auch die
.Muskel- oder Fleischvippen gcliörcii.
Nebetillieile, welche an den Haitpllheilen au ftre ten , oline d a ss
ihnen eine selb ststän d ig e Enlwiek elu n g zu stü n d e .
Querforlsälzc.
Obere Querfortsätze.
Untere Querfortsätze.
Gelen k forlsätze.
Vordere Gelcnkfortsälze.
Hintere Gelcnkfortsälze.
.Mil demselben Rechte, mit dem man an einem Ilaiiptlheil Qiicr-
fo rtsätze und Geleiikforlsälze aiiniminl, so llten auch je n e Stellen als
Nebenthcile liervorgehoben werd en , welch e an der Unlerseite des
Körpers au ftreten, um die Seilentheilc des u n te rn Bogens aufzniieh-
lUTm. V. Hcycr, Miiscliclliallisniirlcr.
men. Iliezu dienen wirkliche Fo rlsiitze, so wie Vcrticfimgen oder
Gruben. Gruben können mich ai)der«'ärt« a iifirelen; im Diigoiig
z. B. liegt unler dem QneiToitsalz eine Griilie, welche den Geh-nk-
kopf der Rippe aufnimmt; auch werde ich Halswirbel au s dem
.Muschelkalk beschreiben, hei denen s ta tt der Querfortsätze Gelcnk-
griiben im Wirbel zur Aufnahme der Rippe vorhanden sind. Die Deutu
n g der einzelnen Theile eines Wirbels is t indess nicht immer leicht,
e s ereignet sich öfter, dass gewisse Theile mit einander vereinigt
sind und eine solche Lage einneliincn, hei der sic die Vcrrichtiingeii
anderer Theile, die verkümmert sind oder ganz feliieii, erfüllen.
F a .s t v o l l s t ä n d i g e W i rb e ls ä u le .
Tnr. 23.
Das v o lls tän d ig ste Stu ck , welches von der Wirbelsäule eines
S aum s au s dem Muschelkalk v o rlieg t, wu rd e im .März, 1834 durch
den Grafen Munster (Jah rb . für Min. 1 8 3 4 . S. 5 2 2 ) im Steinbruelie des
Osclierberges bei Laineck unfern Bayreuth an.s einer Tiefe von 30
b is 4Ü' zn Tag gefördert. Diese seltene Versteinerung iiberliess
Miiiisler der Kreissaiumlnng unter der Bedingung, d a ss sie nie von
Bayreuth wegKcbraclit werden dürfe. So e rw ü n sch t die Atiffindimg
d ieses Rumpfes se y n muss, so genügt derselbe doch nicht, um über
die Zahl der Wirbel, wo ra u s die vollständige Säule besteht, zu entsch
eid en ; c s fehlen die hinteren Rückenwirbel, und wenn Lendenwirbel
v o rhanden « 'a ren auch diese, so wie ferner die Beckeinvirbel,
die v o rd em Selnvanzwirhcl und das Ende des Schwanzes. Dafür
sind die meisten Riickeinvirhel überliefert und der vollständige Hals,
welcher zu crkeniien giebt, d a ss das Thier zur Alitheilung der ,Ma-
crotrachelcn oder so lch er Saurier g e liörl, deren langer Hals au s einer
g ro ssen .Anzahl von Wirbeln besteh t. Die Wirbel stimmen mit denen
überein, welche am häufigsten im .Miuscheikalk von Bayreuth angetroffen
werden. Nach den Schädeln e rw eiset sich der Noliiosaiinis
mirabilis als die häufigste Species in diesem Gebilde; es is t daher
auch anzuneliincn, d a ss diese Wirbel, so wie der Rumpf, von dem es
sich h ier eigeiitiicli handelt, d erselben Species angehörcn « erden, was
n och durch die passende Grösse u n te rs tü tzt « 'ird.
Von dieser Wirbelsäule g iebt Graf Münster (a. a. 0 .) eine kurze
Bcschreibnng, begeht ab er dabei den Irrthiiin, d a ss er den Hals für
den Sclnvanz und den Schwanz für den Hals nimmt. .Man fand gegen
.Müiisler’s Ansicht n ichts zu erinnern bis ich nach Bayreuth kam und
« 'äh ren d der Unlevsiiciiinig der Versteinerung mich v on der Verwech-
seliiiig überzeugte. Halswirbel und Rückenwirbel bilden eine fortlaufende
Reihe, wobei der Hals eine seliwaehc Krümmung, die v o rdere
Hälfte des Rückcii.s mehr einen sc lnvachen liogen beschreibt.
Der Selnvanz is t a u f die linke Seife iimgeseiilagen, so da ss sein Ende
na ch vorn gerich te t isl, wobei d a sselbe v on den obern Stachelfort-
.s;itzcn der Rückenwirbel ve rd e ck t wird. In der un g e stö rten Reihe
be rü h rt kein Wirbel den ändern, cs be sieh t vielmehr zwischen Je
zwei Wirbelkörpcrn ein fast gleiehmässiger leerer Raum, der auf
einen ziemlich s ta rk en Z « ’ischenknor|)el liiiideutel. Die Beschaffenh
e it des Gesteins und die Grosse eriaiibteii es nicht an ders, a ls dass
die Versteinerung in Stücken zu Tag gefördert wurde. Beim Zusam-
mciiselzen ve rsu ch te man eine Ergänzung des S k e le tts, und wandte
dazu Tlieiie vo n ändern Individuen an, welche sich schon dadurch
ve rrath en , d a ss sie nicht in g eh öriger Lage zur Wirhclsäiile oder an
ganz utipassender Stelle an g eb rach t sind. Von d ieser künstlichen
Zusammensetziing is l die Abbildung frei gehalten, welche ich davon
Taf. 2 3 in ungefähr ein Drittel n a türlicher Grösse gebe, nur w a s diesem
Skelett wirklich angchört is t darin aiifgenommcn, und c s e rk lä rt
sich daher auch, warum diese Abbildung « eiliger en thält a ls jen e
Taf. 2 des A’erzeicliiiisses der Versteinerungen in der Kreis.sammlung
zu Bayreuth. Au sse r den Gliedmassenknochen und dem Schade!
« aren vor dem Halse drei und am liinteren Ende d e r Säule e lf Wirbel
kiiiistlieli eingesetzt. Diese c if Wirbel b e steh en th e ils in hinteren
Rückenwirbeln, theils in Sclnvanzwirbeln, die au f se ch s Gestcins-
stückcii liegen, « ’eiche ab«-cchseliid in v e rk e lirtc r Lage eingesetzt
sind. Ich bezweifle übrigens nicht, d a s s v o n diesen AVirbeln einige
dem Skelett « irklich angehören, n u r is t die Lage, « clciie sie je tz t
einnelinieii, nicht die richtige.
An den tVirbclkörpern is t die v o rd ere «nd hintere Geienkfläclie
mehr oder « eiliger concav und beide Gelenklläelicii steh en fast scnk- 8