
hin iler Knoelien nicht fliigeiförmig aiisgebreitet ersch ein t und die
e tw as beschädigt ist.
Ein cigenlliiinilicher Knochen is t mich der Taf. 43. Fig. I . 2 abgebildele.
es be sser mit der Grösse der Knochen des Briistgürlcls vo n Nothos
a u ru s mirabilis haniioniren, als die zu vor erwäh n ten Beckenknoehen.
Das g ro sso Schambein Taf. 41 . Fig. 5 is t jedenfalls zu g ro s s für
Dieser ii !, platte K nochen is t I Notho
n dem spilzercn, dünneren, e tw a s beschädigten Ende gebogen. Das
entgegengesetzte stä rk ere Ende is t mit einer deu tlich en , schwa ch
convcxcn Gcleiiknäclie v e rs e h en , welche sich in den Kiioclienrand
verläuft. Aus Gliediiiaassen kann dieser Knochen nicht herrühruii.
Dei der Beschreibung des Schädels von Pislo sau ru s gedachte ich
e ines damit gefiiudenen platten, vundliehen Knochens (S. 2 7 . Taf. 43.
Fig. 5 ) , von dem icli verimilhete, d a ss er aus dem Becken Iierrühren
werde. Es liegt luiii noch ein fast kreisförmiger Knochei) Taf. 43.
Fig. 4 v o r , der nur an e iner Stelle liicht vom Gestein zu entblössen
war, lind zwa r an der w ic h tig s te n , weil nach ihr hin der Kaiid sich
nicht e rh e b t, w a s daratil' hindeufen w ü rd e , dass die (lach concave
Scheibe, welche der Knochen d a rstcllt, hier durch einen Einsehiiitt
oder durcli eine Gelenkfläehe unterbrochen w a r. Auch wird der Rand
iiaeli d ieser Stelle h in , wen ig sten s an der einen Seite, der rechten
der Abbildung, aulTalleiid d ick er, und inan glaubt au f demselben
zwei, u n te r s e h r schwa ch e r Neigung mit einander verbundene Ge-
lenkfläclien wahrzunehtiien. An dieser v e rstärk ten Stelle des Randes
erhält man 0 ,02 Dicke, wälirend die niittlere Stärke des Knochens
n icht über 0 ,0 0 4 m is s t; der Rand ste llt sich fast rundum v e rs tä rk t
dar. Es is t daher d ieser runde Knoelien von dem Taf. 4 3 . Fig. 5
v e rschieden; er wird, wie dieser, au s dem Becken hcrrtihren, wenn
mich je tz t noch nicht die Stelle angegeben wei-den k an n , die er ein-
gcnoinnicn.
Taf. 43. Fig. 3 ste llt ein halbkreisförmiges Slüek von e iner Knochenscheibe
d a r, die kleiner w a r . als die zuvor erwäh n ten . Der
Diiveliiiiesser beträgt 0 ,0 7 6 , die Dicke d e sKnoc liens im Rande 0 ,0 0 8 .
Die gerade Begrenzung scheint a u f ihren ganzen Verlauf aus Bnich-
fläehe zu bestellen. An dem einen Ende derselben liegt ein deutlicher
Einschnitt, w o ra u f der Knochen sich v e rs tä rk t, wie es sch ein t zur
Bildung einer Gelenkfläehe, v on der aber n ichts überliefert ist. Es ist
s chwe r, diesen unvollständigen Knochen zu detiicn. Er e rinnert an
das Uakenselilüsselbein von IJylaeosauriis aus der Wealdenforma-
tiou England’s (Manteil, London Philos. Tran s. 1 8 4 1 . p. 1 42. t. 10.
f. 7. 8 ) , w a s auch von dem Knochen Taf. 43. Fig. 5 gelten könnte,
w o ran jedoch keine Stelle zur .Aufnahme des Schiilterbiatls wah rg e nommen
w ird , da die an dem Einschnitte liegende Gelenkfläehe der
Gelenkgnibe zur .Aufnahme des Oberschenkels angehören würde.
Ich habe niiu noch zweier eigenthiimlicli g e stalteter Knoelien zu
gedenken, von denen sich noch wen ig er angeben lä sst, aus welchen
Theilen des Skeletts sie herrührcn. Der eine derselben Taf. 4 2 . Fig. 3
bestellt mir in einem Bruchstück. Das vollständig überlieferte Ende
besitzt Aelinlichkeit mit einem kurzen, an der einen Seite eiiigeschnit-
teneii Griff, vo n dem aus dev Knochen breiter ward und sich v e rs
tä rk te , besonders naeh der einen Seite hin. Der andere Knochen
Taf. 43. Fig. 7 is t schmaler u n d se liä rft sich an den Seiten zu. Er besitzt
0 ,07 Länge, nach dem gegabelten Ende hin wird er p la tte r und erreicht
0 ,0 2 8 Breite. Die Spitzen sind im Gestein durcli Abdruck überliefert.
Nach dem aiidercn, 0 ,0 1 6 5 breiten Ende hin erhebt sich der Knochen
au f der einen Seite zu 0 .0 1 8 5 Höhe, um eine ebene, rechtwinkelig
zur Knoehenaxe liegende Gelenkfläehe zu bilden.
Aus den in diesem Ahscliiiilt beschriebenen Knocbcn lä s s t sich
e rk en n en , d a ss der .Muschelkalk von Bayreutli a u sser Nothosaurus
lind Pistosauriis noch andere Saurier um schliesst, vo n denen jedoch
keine Schädeltheile v o rlie g en , wessh alb sie sieh auch n ich t näher
bezeichnen lassen. Das Becken, dessen Theile vo lls tän d ig er aufge-
fuiidcn sind, wird das Becken des Nothosaurus seyn. Wie die Schädel
dieses Gen u s, so weisen auch die Knochen des Beckens auf
mehrere Species hin, welche durch Grösse und Abweichungen in der
Form verschieden waren . Die Vcrtheiliing der einzelnen Knochen in
die verschiedenen Species is t jedoch n icht so leicht. Die Sitzbeine
Taf 4 0. Fig. 6 und Taf. 4 2 . Fig. 4 würden am e rsten zu den Schambeinen
Taf. 41 . Fig. 2 und 3 p a ssen. In Betracht zum Briistgürtel
w ü rd e fiir Nothosaurus mirabilis ein ans diesen K nochen zusammeng
e setz te s Becken e tw as klein, für Nolliosaiirus Münsteri e tw a s g ro ss
ausfallen.
Das Schambein Taf. 41. Fig. 6 is l für die eben genannten Sitzbeine
zu g ro ss, für die g ro s s en Sitzbeine zn k le in ; in Grösse würde
mirabilis und fa s t zu sta rk für die g ro ssen , nicht abgebildeten
Sitzbeine. Vielleicht ste llt Taf. 42 Fig. 1 das dazugehörige
Sitzbein dar, und es wäre alsdann möglich, da ss diese Knochen von
.Nothosauriis giganteus h e rrührten, wenn sic n icht einem anderen Saum
s angehöreii, von dem der Schädel noch nicht aufgefunden isl.
Das kieine Sitzbein Taf. 4 0 . Fig. 3 und das kleine Schambein
Taf. 4 1 . Fig. 4 passen be sser zusammen F ü r Noth o sau ru s Münsteri
wäre cin so lch es Becken fast zu klein, es würde b e sser zu den Glied-
inaasseiiknochen, welche aus d ieser Ablagerung dem N o thosaurus
v enustiis beigelegt werden, passen.
Wie in .Macromirosaurus das Becken zum ßnistgüiTcl sich v e rh
ält, hisst sich weg en der Undeutlichkeit, mit der e rs te re s von diesem
Thier v o rlie g t, nicht beurtheilen. ln Plesiosaurus behaupten
beide Apparate mehr gleiche Grösse. Ans den folgenden A bschnitten
wird sich e rg e b en , d a s s in Nothosaurus die hinteren Gliedmaassen
schwäclier, überhaupt e tw a s kleiner waren a ls die vorderen, wo rau s
zu sch lie ssen is t , d a ss aueli das Becken schwä ch e r w a r , als der
Briis tg ü rtel, w a s d u reli. die v e reinzelt gefundenen Beckenknochen
Be stätigung erhält.
GLIEDMAASSEN.
Bei ungefähr gleichen Längeiivevhältiiissen des Schwanzes zeigt
der Macromii'osaunis gegen den Plesiosaurus einen längeren Hals
und g^'össereu Schädel; die v o rderen und hinteren Gliedmaassen sind
in beiden Genera je von g leicher Länge und S tä rk e , im .Ma-
cromirosnurus wen ig er plump und .mit je fünf vollkomraun en twickelten,
aus kürzeren Phalangen bestehenden Zehen v e rs e h e n ; die Mittelhand
und der Miltelfuss stellen daher aucli längere K nochen dar, w a s
aiicli für den Vorderarm und den Unterschenkel g ilt, deren Knochen
in den Flo ssen des Plesiosaurus mein- sclieibenförmige Bildung b e sitzen.
Der N o thosaurus und die im Muselielkalke vo n Bayreutli g e -
n Saurier ü berhaupt w aren na eh den v e reinzelt vorliegendei
Glicdinnassenknochen melir dem Macromirosaurus a ls dem Plesio sa
u ru s ähnlich, sie iiiiterschieden sich aber vo n beiden G enera schon
dadurcli, dnss die h interen Gliedinaassen e tw a s sc ln v äch cr e n twickelt
waren , a ls die v o rderen, wa.s mehr au f denLaviosaiiriis h er-
aiiskommen würde.
Obe
Der dem Nothosaiirus beigclegte Oberarm (luimeviis) besitzt über
dem un te ren Gelenkende in der Nähe des Seilenrandcs cin Loch. Diese
s Loch zeigen auch Oberarinknoelien vo n ähnlicher Fo rm, für die
es wen ig er g ew is s is t , d a s s sie vo n No th o sau ru s h e rrü liren ; die
Grösse des Knochens macht hierin keinen Unterschied. Das Loch
besitzen ferner einige Oberarinknoelien, deren Form weniger auf Notho
sa iiru s hcrau sk ommt; w ährend es ofTenbar auch Genera giebt, wo
dem Oberarm ein so k lie s Loch gänzlich fehlt. Der Oberarm der.Miischcl-
ka lk sau rie r h isst sieh daher nicht allgemein an diesem Loeh e rkennen,
obwohl es den meisten G enera ziigcstanden haben wird, und s e lb s t bei
diesen scheineu Ausnahmen vorziikommen, au f die ich ¡lufmcvksam
zu machen nicht u n te rlassen darf. So habe ich Taf. 3 2 . Fig. 11 aus
dem .Muselielkalke von Jen a einen vollständigen Oberarm abgebildel,
ilein dieses Loeh fehlt, w a s um so mehr auflällt, a ls dev g u t erhaltene
Knochen so n s t keine erhebliche Abweichungen v on den mit dem
Loche ve rseh en en Obernrmknochen darbielet. Es w äre daher n icht iin-
niöglich, dnss hier in der A bwesenheit des L oches nur eine individuelle
Abweichung su sgedriickt läge. Es kommt ferner vor, d a ss d a s Loch
a u s s ie h t, als w äre e s d u rch g e rissen , nielit gesch lo s sen . und es is t
alsdann der Rand nur mit e iner Kerbe ve rseh en . Hielier gehören die
beiden Oberarmknoolien Taf. 66. Fig. 37 . 38 aus dem .Muschelkalke
v on Pe te rsd o rf und der g rö sse re Ilinncriis Taf. 5 5 . Fig. 5 vo n All-
Tariiowifz in Oberschlesien. Es sin d dies ohne Zweifel kraiikhafle
Erselieiniiiigei).
Dieses Loch im Oberarm der .Miisclielkalk.sauricr erin n e rt an das
Loch, welches an der Innenseite des Oberarms g ew is s e r Säugethiere
über der Gclenkrolle a uftritt und zum Durcligatig der E lienbogcnarte-
vie dient. Den Vespertilionen, den Pa c h y d en n e n , den N ag e rn , deu
Wiederkäuern und den Calaceen scheint dieses Loch ganz zu fehlen.
Die Affen des alten Continents besitzen es nicht, wohl aber jen e des
neuen Continents. Bei den Raublliiuren spielt c s eine g ro s se Rolle.
Die meisten Insek ten fre sse r haben cs aufzuweisen. Talpa, Sorex, Eri-
u a c iis , w en ig sten s E. ecaudatus oder der Tenrec, wälirend ich in
Erinaeeus Europaeus vergeblich danach suchte. Für Glisorex ferrii-
giiieus wird e s angegeben. In Plioca vitiilina sclielnt es vorhanden.
Die gewöhnlichen Bären besitzen es n ic h t, wohl nber der Bär der
Cordilleren (ü rs iis o riia tu s) ; dem fossilen Ursus a rv e rn e n sis soll es
ebenfalls ziisteheii, und Cuvier (o s s . fo ss. 4“ ed. VII. p. 2 7 5 . t. 186.
f. 4— 7 ) macht au s den Fränkischen Höhlen einen fossilen Humerus
bekannt, der d ieses Loch au snahmsweise darbietet. Meies (.M. ta x u s ) ,
Procyon (P- lo lo r ) , .Arctictis, Ce rco lep tes , Nasua und Mydaiis sind
mit diesem Loche v e rseh en . Unter den Miisteliden würde es .Mephitis
(M. ch in g a) feh le n , dagegen is t cs in Mellivora (.M. c a p e n s is ), in
Giilo, iu .Mustela (.M. p u lorius, M. fo in a , M. vu lg a ris, M. Barbara)
und in Lu lra v o rhanden. Unter den Vivervcn wird es fiir Cynogale
Belletti n icht a n g eg eben , wo h l aber fiir Mangusta (.M. Ichneumon,
M. galera e tc .) , für Pavadoxurus ( P .ty p u s ) , für Viverra (V, Civetta,
V. G en e tta ), für Eiipiercs (E.Goudoti) und fiir Bassavis (B. astuta),.
Für die Felis-.Arleii is t es durcbgchetids bczeiclinend ; lly a en a aber
und ('an is fehlt es elien so c o n s ta n t; doch hat es der von den Cnni-
cleii nicht zu trennende fossile Amphicyon, so wie das gleichfalls
fossile Taxolherium. das in letzter Zeit vcrsiiclit wu rd e , mit den Genera
Hyaenodoii und Pterodou ve rschmo lz en , v on den Caoideii zu
(leu Didclphen zu v e rlegen, a iifzuweisen. Auch habe ich cs noch im
Humerus an d erer te rtiären Kaubthier-Genera a iigetroffen, bei denen
man cs na ch dem Zaiinsystem und dev Analogie lebender llaubtliicre
nicht h ä tte vermutlicn sollen. F ü r die .Monotremen und Edentaten
sclieint d ieses Loch bezeichnend. Bei den Edentaten fällt c s auf, dass
dem Bradypus didactiliis das Loch ziisteht, w ährend es B. trida ctylus
fehlt. Die erloschenen Genera Megatherium und Mylodon besitzen
es ebenfalls nicht. Dagegen is t c s v o rhanden in ü a sy p iis novcni-
cinctus, in Orycteropiis, in .Myrmcoopiiaga ju b a ta und in .Manís pen-
tad.aetyla. Unter den Reptilien kommen u u r die Scbiidkröten und Saurier
in B e trac h t, da die Batrachiev dieses Loch überhaupt u ich t besitzen.
Bei den Schildkröten h abe ich ein ähnliebes Loch, w ie beiden Säiige-
llueren an der Innenseite, der Lage des Daumens entsprechend, v o r-
gefiinden. Ich habe es erk an nt an Emys Euvopaea, an E. coiiro und
an Pentonyx Geh.afie ; Testudo marginata besitzt c s nicht, wohl aber
Testudo su lc ata, auch is t es deutlich v o rh an d eu in Trionyx niloticus
und in Chelonia Mydas. An den fossilen Emydiden, vo u denen ich
den Iliimei-us u n te rsu ch en konnle, habe ich es vorgefuiiden. Dieses
Loch is l daher mit wenigen Ausnahmen für die Schildkröten bezeichnend.
Au der Emys Eiiropaca is t es dem genauen Bojaniis (.Anatomc
Testudiiiis Europaeae, p. 5 2 . 5 3 . t. 14. f. 56. 5 7.* 9) n icht en tg an g
en ; er fülirt es au f a ls ein Loch zum Durchgang eines n icht naher
angegebenen Nervs. Ob die Crocodile e s be sitz en , ve rmag ich nicht
zu s a g en ; diebestellen d en Abbildungen enllialten darüber n ichts, und
an den beiden mir zugänglichen Skeletten w a r die Beschalfeiiheit des
Oberarms nicht g e eig n e t, sich vo n der Gegenwart des Loches zu
überzeugen. Den meislen lebenden Luccrten-artigcii Sauriern wird
cs ziistelieii. Am Monitor niloticus is t e s b eo bachtet und dem Loch
im Oberarme g ewisse r Säugethiere verglichen worden. Es wird dabei
an gegeben, d a ss es n icht wie bei diesen nn der In nen-, sondern
a n .d cr Au ssen seite des Oberarms liege (Cuvier’s vcrgleichendeAna-
tomic, 2 . Ausg. deutsoh I. S. 2 1 6 , in, Z u s a tz ) , w a s um so attifnllcn-
der e rs c h e in t, a is die Schildkröten, u n g e ach tet sie den Lacerten so
n ahe Stehen, doch in der Lage des L oches v o n den Saugethieren nicht
abweichen würden. Ich un le rliess daher n ic h t, diese Angabe
zu p rüfen, wobei ich mich v o u deren Richtigkeit überzeugt liabe.
Es is t jed o ch nicht zu ü b e rse h e n , d a s s in den Lacerten der Vorderarm
eine e tw as g ed rehte Lage b ehauptet, wobei die beiden K nochen,
welche ihn ziisaiiimensetzcn, wen ig er ncbenciiian'der a ls auf eine
solche Weise zu liegen kommen, d a ss der Vorderarmknochen, dessen
unteres Ende innen über dem Daumen lie g t, a u fw ä rts sch räg nach
aussen z ieh t, um au dem äu sseren Theil der Gclenkrolle des Oberarms
cinzuienken; wälirend der ä u ssere Vorderarmknochen , dessen
u n te re s Ende der Lage nach dem kleinen Finger e n tsp ric h t, h inter
ilcnn. V. Meyer, MiiscliolUnlksaurler.
dem ändern VorJernrinknoclien nacli dem inneren Theil der Gelcnk-
rolle des Oberarms sicli begiebt. Die Lage des Loclies im Oberarm
entsp rich t sonach hier zwa r nicht derLage des Daumens, aber doch dem
oberen Ende des mit dem unteren Ende über dem Daumen liegenden Vor-
derarinknochens. ich habe dieses Loch, aus dem erwähnten Grunde
immer an der Au ssen seite, bei folgenden IcbenJeii Laccrlen-orligeii
Sauriern vo rg efu n d en : .Moiülov n iloticus, .M. b iv iltatu s, Stellio vulg
a ris , Istiu ru s amboinensis, üromastix sp in ip es, U, acanlhiniirus,
Psam s grisciis, Plalydaclylus g utlatus. P. IIa.ssel(|uÌ8li, Lacerta
oceilata und L. viridis. Unter den fossilen Sauriern habe ich
es erkannt an den den lebenden Lacerten nabe verwandten Homoco-
sau riern (Ilomoeosaurus und Sap hco saiiru s), wo cs ebenfalls an der
Au ssen seite auftritt. ln Ilomoeosaurus sind die beiden Vorderarm-
knoelicn gcwölinlieh neben einander liegend überliefert, w a s eine
Verdrehung der Hand zur Folge gehabt haben wird, wobei der
Daumen au ssen und der kleine Finger imieii zu liegen kam. ln
dem g u t erhaltenen Sap h eo sau riis, wo die Vorderariiikiioelien niclit
parallel neben einander liegen, fand auch keine Verdreliung der Hand
s ta tt und das Loch im Humerus tritt a u s s e n , der Dauiiien innen auf.
Die mehr a u f die lebenden Crocodile herauskonimenden Telcosaiirier
oder .Mystriosaurier scheinen das Loch im Oberarm nicht zu besitzen.
Von den meisten übrigen fossilen Sauriern is t der Oberarm so wenig
g ekannt, d a ss sich über die Gegenwart oder den .Mangel cinc.s Loches
n ichts angeben la s s t. In den Pterodaetyln konnte ich da.» Loeh nicht
aiiffüuleii. Fü r Ich th y o s au ru s , .Macromirosaurus und Plesiosaurus
wird es wed e r in den Beschreibungen angegeben, noch ist cs in den
Abbildungen enthalten ; wahrend es Nothosaurus und, wie e s sclieint,
die Muschelkalksaiirier zum g ro ssen Theil in ausgezciclinetem Grad
besitzen. Wenn d aher d ieses Loch g ewissen .Macrotrachelen ziisteht.
anderen dagegen feh lt, so verh a lten sich hierin diese Saurier nicht
anders als die Säugethiere.
Während die Gegenwart oder der .Mangel des Loches im Oberarm
nach der so eben gegebenen Üebersicht für g anze Onlrumgcn
bezeichnend sieh h e rau sste llt, können hierin nicht allein einzelne
Species vo n den übrigen desselben Genus verschieden sey n , sondern
es liegen so g a r Fälle v o r , w o der .Mangel oder die Gegenwart des
Loches mir die Bedeutung einer individuellen Abweichung an sieh
trag t. .Auf diese Wandelbarkeit herab bis zum Individuum liiibe ich
schon bei anderen bezeichnenden Charakteren in meinen Schriften Veran
lassung gefunden, aufmerksam zu machen. Die Trfiglichkeit v e reinzelter
Charaktere g e h ö rt zu den uiierklärlichaten Erscheinungen
in der Naliir, und v e ra n la s s t manche Irrthümer, die bei der
Bestimnumg fossiler, n u r in Bruchstücken vorliegenden Geschöpfe
begangen werden.
An der Taf. 3 4 . Fig. 4 abgcbildeten, (iie v o rdere Rumpfgegend
e ines Saurus aus dem Muschelkalk von Bayreuth umfassenden Verste
in e ru n g , wo der Oberarm seiner natürlichen Lage wenig entrückt
is t , erk en n t man , d a ss d ieser Knochen mit der concaven Seite nacii
hinten und innen liegt. .Nach dem Skelettüberrcsl aus dem Esper-
stadt-QiieiTiirthev Muschelkalk Taf. 56. Fig. 1 so llte man eine umgekeh
rte Lage d ieses Knochens ve rin u th en ; allein hier helinden sieh
die Skeletllieiie überhaupt weniger In Ordnung. Bei dem vo n .M.acro-
mirosaiiriis bekannten Skelett scheijit nach der darüber vorlmndencii
undeutlichen Abbildung die con v ex e re Seite des Oberarms nach aussen
und v o r n , dem Daumen en tsp rech en d , die concavere Seite
nach innen und hinten gericlitet zu seyn. In Plesiosaurus würde die
concavere Seite ebenfalls nach liinten zu liegen koinincn. Es is t dah
e r anziinehmen, dass eine ähniiche Lage auch für den Oberarm a u s
dem .Muschelkalk gelten werde. .Nimmt man ferner an, d a ss die holi-
lere Seite des Körpers des Oberarms innen oder hinten, die gewö lbte
re au ssen oder vorn sich befand, so ergiebt sich, d a s s in diesem
Knochen das Loch über der unteren GelenkroMe, dem äu sseren oder
kleinen Finger entsprechend, an der nach au ssen oder nach aussen
und hinten gerichteleit Seile lag , w a s mit den Lacerten Übereinkommen
würde. Dieser Lage des Oberarms wü rd e die l.iige der zu se in
e r Aufnahme bestimmten, vom Schulterblatt und H akenschlüsselbcin
gebildeten Gelenkpfanne im Brustgürtcl Zusagen, die so beschaffen
is t , da ss sie dem Oberarm weniger nach v o rn als naeh hinten und
au ssen freie Bewegung g e staltete.
Wenn dies wirklich die richtige l..age i s t , so ist der geradere
Rand der Vordcrrand des deutlich gekrümmten Oberarms. .Am oberen
14