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tersc'hiodcii, und die GestcinsboscliflfFenlicit des nicht seh r iiiflchtigen
.Miiscliellüilkes gleicht liier wied er, wie bei B ay reu th , zu n ächst der
unter der Benennung ,,Knlksloin von Friedrichslial]“ begriffenen oberen
Abtheiliing des Schwiibisclien Muschelkalkes.
Die reichsten Fundgruben für .Muschclkalkreptilicn hegen in Lothringen.
Dr. Gaillardot, Arzt zn Lfmevilie, scheint der E rste gewcscu
zn sey n , der auf den Knochengehaif des Muschelkalkes seiner Gegend
nufinerksnm w a rd , wobei er sein Augenmerk vorzüglich auf
die bei den Dörfern Beliainviliiers, Xermameni und Monts, eine Stunde
von Lüneville auf dem linken Ufer der Menrlhe, nicht viel über deren
Niveau gelegenen Steinbriiche richtete. Was Gaillardot a u s diesen
Steinbrücheii bis zum J a h r 1 820 e rh ie lt,.s a n d te e r an Cuvier nach
Paris z u r Untersiicliiing. Es wurden davon einigeZähiie, eine Cnter-
kieferliäiflc, ein AVirbelkörper, Kippen, ein Knochen aus dem Briist-
g ü rlc l, ein Beckenknoehen und ein Glicdniaassenknochen bekannt,
welche Cuvier (o ss. foss. V. 2. p. 3 55. t. 22 . f. 5— 1 8 ; — 4 “. ed.
X. p. 2 0 8 . t. 2 50. f. 5— 18) einem Saums, von dem er glaubte, dnss
er in mancher Beziehung dem Crocodi! ähnlich g esehen habe, sowie
dem Plesiosaurus imil Kiescnsehildkröten b e ileg te; vo n letzteren
s a g t er, dass sic zwar weder mit den je tz t in unseren .Meeren lebenden
Schildkröten, noch mit denen ans dem Kreidegebilde bei M,aestrieht
iihevcinstimmen, gleichwohl aber zu Chelonia gehören, ln der Annahme
von .Meerschildkröten sali Cuvier sich bestärkt durch die
Ueberreste, welche ihm sp ä ter v. Villers, Präfekt von Lüneville, mit-
tlieilte, und die er in einem be sonderen .Vbscbnift, iiberschrieben:
„dTinc très -g ran d e to rtue de mer des c arrières de .Monts, près de
Lüneville“ beschrieb (o ss. fo ss. V.2. p .5 2 5 ; — d'^.ed. IX. p .4 8 3 ) .
Aus einem Knochen vo n 0 ,29 L än g e , den er für den Radius liflit,
sch lie sst er auf einen Scliildkrölcnpanzer vo n 2 ,5 6 0 oder ungefähr
8 Fuss Länge, und von einem Knochen der G,aii!ardol‘sc-hen Sendung
von 0 ,0 9 5 Län g e , den e r für das Schambein a u sgiebl, glaubt
er, d a ss er zn einer Schildkröte gehört h abe, deren Panzer 0 ,6 2 0
Länge gemessen. Die nach Paris gekommenen Reptiiienreste von
l.iinevilie fand ieh keine Gelegenheit, kennen zu lernen, ich bin daher
auch nicht im Stan d e , über die Stücke zu u rth eilen , welche Cuvier
bestininiten, in dieaem.Muschelkalke Schildkröten anzunehmen. Dafür
aber is t mir eine bedeutende Menge Reptiiienreste ans dem .Miischei-
kalke dieser und anderer Localitäteii Frankre ich's zu Gesich te gekommen,
und ich habe damn tei-k e in Stück vorgefnnden , v o n dem
man behaupten könnte, dass es von einer Schildkröte lierrührte. Es
gehören vielmehr alle diese Reste Sauriern .m, grösstenflieils.Macro-
trachelen, deren vereinzelt gefundene Knochen, iiamenllich zu einer
Z eit, wo man aus dieser Familie nur den Ple.siosaunis, und se lbst
diesen nur ungenügend kannte, leicht zur Annahme von Schildkröten
ve rleiten konnleii.
Auch darin w a r Cuvier nicht glficklich, d.ass e r die meisten anderen
ihm vorgelegenen Reste einem Saums zuerkannlc, den er in
vielen Stücken den lebenden Crocodilen älinüch hielt. Er fühlte dabei
zwa r selbst, dass die vereinzelten Zähne, welche er kannte, zu g ro s s
sey n würden für den ihm durch Gaillardot mitgetheilten Unterkiefer,
konnte sich aber gleichwohl uicht entschliessen, eine Trennung vor-
zunehnien, sondern legte die grö sseren Zähne n u r grö sseren Individuen
derselben Species bei. Durch das mir zu Gebot gestandene
reiche .Material gelangte ieh zu einem anderen Ergebniss. .\tis den
Abbildungen, welche Cuvier von diesen Z äh n en , vier an der Zahl,
mittheilt, ersehe ich, dass sie zweien Genera angehören, deren Species
von je n e r vorscliicden sind, von welcher der bei Cuvier gleichfalls
abgcbildete Unterkiefer h e rrü h rt; d ieser würde daher noch eine
dritte Species verr.athen. Einer von den Zähnen (bei Cuvier Fig. 12)
ist entschieden dem Simosauriis Gnillardoti bcizulegen; vo n den
übrigen ste llt der eine (Fig. 1 0 ) einen oberen Schneidezahn von
Nothosaurus mirabilis dar und die beiden anderen (Fig. 9 . 11) waren
entweder Eekzähne oder untere Schncidezähne, wie es scheint von
derselben Species. Was nun den Unterkiefer (bei Cuvier Fig. 5. 6)
betrifft, auf den ich später aiisführliclier zurückkommen werde, s e i s t
dieser u n stre itig das wich tig ste Stü ck , w o ra u f Cuvier die Aufmerksamkeit
le n k te , und gehört einer Species a n , die n icht g rö sser war
a ls N o thosaurus Münsteri. Der Wirbelkörper (Fig. 7. 8 ) verräth
einen Schwanzwirbel vo n der Grösse und Beschaffenheit, wie es
Nothosaurus mirabilis verlangen w ü rd e , w a s auch a u f die Rippen
(Fig. 16. 17. 1 8 ) Anwendung findet, wobei indess nicht u n terlassen
werden d a rf, zu hemerken, d a ss die -Macvofracheleii so g ro sse
ü ebercinstimmiing in der BeschalTenheit der Rippen b e s itz e n , das.s
e s in vielen Fällen sc liwer sey n dürfte, diesem Skelettheil anzusclien,
von welchem Genus oder g a r vo n welcher Species e r herrü h rt. Das
Hakenschliisselbein (Fig. 1 3 ) , welches Cuvier richtig e rkannte, nnd
v o n dem er g la u b t, da ss es einem dem Ich th y o s au ru s und Plesio-
saiiriis nahe stehenden Genus angehöre, könnte wohl auch von Noth
o sa u ru s mirabilis Iierrühren, wenn e s hiefür nicht e tw a s klein
w ä r e ; jedenfalls aber is t der Knochen, welchen Cuvier a ls Schambein
deutet (Fig. 1 4 ) , und der u n se re r Ansicht nach (S. 4 9 ) eher
das Sitzbein sey n würde, so wie ein an d erer fiir tiberarm gehaltener
Knochen (Fig. 1 5 ) für diese Species zu klein. Cuvier g la u b t, dass
diese beiden Knochen dem Plesio sau ru s an g ch ö rcn , w a s wohl niclit
anzuiiehmeu sey n wird. Der Oherarin w a r nach der Abbildung am
oberen Ende auffallend schmaler a ls am unte ren , an dem n iehls vo n einem
randlichen Loch angegeben sich findet, das vielleicht n u r üb e rseh
en wurde. Der Grösse nach könnten die drei zuletzt e rw äh n ten
Knochen von einer und derselben Species herrüliren.'
Die e rsten Reptiiienreste aus dem Muschelkalke Frankre ich's
lernte ich in dem na tu rh isto risch en .Museum zu Slra ssb u rg kennen,
das sic g rö ssten th eils dem Dr. Gaillardot v e rdankt. Diese Reste
wurden mir bald darauf, um sie g enauer untersiieljen zu können, von
Herrn Voltz, der sp ä ter als Gen e ral-Berg-Inspeetor in Paris sta rb ,
mitgetheilt. Sie b e standen in Wirbeln. Rippen, Knochen an s dem
Briistgürlel und Becken, so w ie in Zähnen, welche g ro s s e Aeliiilich-
keit mit denen v e rrie lh en , die ich b e re its ans dem .Muschelkalke von
Bayreuth imfersiieht h alte.
Inzwischen nahm die Gaillardot’sehe Sammlung in Lüneville immer
mehr an Umfang zn. Was im J a h r 1 8 2 0 Cuvier mitgetheilt erh
ie lt, w a r so g e ringfügig, d a ss cs kaum iu Betracht kommt gegen
d a s , w a s nach Gaillardot’s Tod sich in d e ssen Sammlung v o rfan d ;
wie sich schon aus den Andeutungen e rgiebt, die w ir G aillardot, dem
Sohne (Ann. sc. nat. 2 . Ser. Zool. 111. p. 4 6 ) v e rd a n k en , der beabs
ich tig t h a tte, nacli den vo n seinem Vater hin le rlass en en Papieren und
Sammlungen ein Werk über den .Muselielkaik L othringen’s und dessen
Versteinerungen, namentlich üb e r die z ah lre ich e n , in der Nälio von
Lüneville gefundenen Reptilienreste zu veröffentlichen. Dieses Werk
kam wohl iu Folge e iner g rö s s e re n Re ise , welche der ju n g e Gaillardot
u n te rn ahm, nicht zu Stande. Von den Uebcrresten aus dem .Muschelkalke
vo n Lüneville v e rg le ich t Gaillardot, der Sohn, in der von
veröffentlichten vorläufigen Notiz einige dem lebenden Monitor,
andere werden eiuem dem Ich fh y o san rn s und Plesio sau ru s nahe s te henden
Genus beigelegt ; Knochen und Schuppen oder vielmehr ilant-
kiiociieii sollen mit dem Crocodil aus der Oolithformatioii vo n Caöii
cinstiinmen, und es sollen feruer Stücke au s dem Rückenpanzer
Testudo, a u s dem Batiehpanzer vo n Trionyx, sow ie eine Menge
Gliedinaassenknoclicn gefunden sey n , welche iiinreicben w ü rd e , ein
neues Schildkröfengcnus, v e rschieden vo n denen aus der Kreide bei
.Maestricht und vo n den lebenden, zu e rrichten. Diese Andeutungen,
welclie th e ilweise an das erinnern, w a s Cnvicr in den Knochen ans
dem Muschelkalke vo n Lüneville zu erkennen g lau b te, enthielten
überdies des Unwahrscheinlichen so viel, dnss ich durch sie nur um
begieriger w a rd , die GaillardoCsclie Sammlung se lb st kennen zu
lernen und zu v e rsu ch en , sie für mein Werk zu benutzen. Hiezu hatte
ich bereits alle Hoffnung aufgegeben, als der ansgczeichncte Botaniker
Herr Dr. Moiigeot in Bruyères a u f die zuvorkommendste Weise
Sich e rb o t, zu s e h e n , ob es ihm gelingen würde, die Witwe Gaillardot
zu b eweg en , d a ss sie mir die w ic h tig ste n Stücke aus
ihres versto rb en en Mannes Sammlung zur Benutzung znkoramen
Hesse. Es ge lan g dies nicht n u r , so ndern Herr Mongeot w a r fcr-
so freiindlich, die Auswahl dev mir mitzufheilendcn Stücke
s e lb st zu treffen , so dass ich sich er sey n k o n n te , alles zu e rh
alten, w a s nur irgend wich tig nnd der Aufmerksamkeit w ev thwä re .
E s waren namentlich auch je n e Stücke dabei, w o ra u f Gaillardot, der
Sohn, seine Angaben über das Vorkommen von Schildkröten in die-
Gcslein gründete. Des Herrn Dr. Moiigcot Verdienste um mein
Werk gehen aber noch weiter. Nicht g en u g , die freie Benutzung
der Gaillardol’schen Sammlung v e rmittelt und die Versendung ü b e rnommen
zn h a b en , fügte er diesen Gegenständen aiicli noch alles
was er in se in er und se in er Freunde Sammlungen an Keptilicu-
ti aus dem Muschelkalke Frankre ich's vorfand. Die Sendungen
nalimen den Weg üb e r S lra ssb u rg . wo Herr Dr. P. W. Schimper di
Gefälligkeit h a tte , die AVeiterbcfórderiing zu leiten und noch die
Stücke heizufügen, welch e das dortige, seiner (Ibluit an v erlraiite
n a tu rh isto rlsch c Museum inzwischen erhalten h a tte, so wie d a s jen
ig e, w a s er se lb st b e sass oder im Besitz se in er Freunde w u s s te .
Ich glaube d aher nicht zu v ie l zu sag en , wenn ich annehinc, dass
durch diese n icht genug anzuorkentiende Beihiilfe icli in den Stand
g e s e tz t ward , alles kennen zu lernen, w a s der Muschelkalk F ran k reich’s
namentlich im El.sass und iu Lothringen an Reptilien geliefert
liat.
Bei der Uehereinstiininiing, welche der p etrograpliische Charakter
d e s .Muschelkalkes Fran k re ich ’s mit jenem von Bayreuth dnrbietcf,
lag es n ahe, a u f eine ähnliche Uebereinstimmung beider Gegenden
auch im Gehalt an Keptilien zu sch lie ssen . Zu meiner Freude jedoch
fand ich diese Voraussetzung nicht b e stätigt. Schon die e rs te Seii-
dimg au s Frankreich brachte, s ta tt der e rw a rte te n Reste von Nothos
a u ru s , ein anderes Genus, das icli weg en se in er b e sonders gegen
N o thosaurus stum p f sich darstellenden Schnautze Simosauriis nannte.
Von diesem Genus is t mir a u s dem Muschelkalk vo n Bayreutli bis
je tz t n ichts bekannt. Gleiclnvohl fehlt dem Deutschen Boden dieses
merkwürdige Reptil n ic h t; denn bald nachdem die e rste Sendung
aus Frankreich bei mir eingetroffen w.ar, tlieilte mir Herr Pro fesso r
Plicninger ans der Sammlung Sr. Erlaucht des Grafen Wilhelm
vo n Wflrtemherg einen im .Muschelkalk - Dolomit vo n Ludwigsburg
ge fundenen Schädel mit, der sich als Simosauriis bewäh rte. Somit
w a r d e r Simosaurus für D eutschland iiachgewiesen, wiewohl in einer
Muselielkaik-Abtheilung vo n an d erer p etrographisclicn Beschaffenh
eit. E rs t au s sp ä teren Sendungen e rsah ich, d a ss der .Muschelkalk
Fran k re ich ’s neben dem Simosaurus auch den Nothosaurus iim-
s c h lie sst, und ich e rk annte liier dieselben Species wieder, welche bere
its der .Muschelkalk Deufscliland’s g eliefert h atte. Dabei befanden
sich ab er auch Reste v on Labyrintliodonlen, einer Familie, welche in
dem u n te r dem N.imen des Kalksteins von Friedriciislinii bekannten
Deutschen .Muselielkaik eben so wenig n a cbgewiesen w a r, a ls der
Simosaurus, Dafür treten iu Deutschland in den d.as Ausgehende des
.Muschelkalkes mach oben bildenden Gesteinen, die zu Crailsheim eine
Art vo n Kiiochenbreceie bilden, die Lab y rinthodonten mit Nothosauriis
lind Simosaurus auf, und inan möchte d aher glauben, d a ss der
.Muschelkalk Fran k re ich ’s au s se r der Bedeutung des Kalksteins von
Friedriciishall, mit dem er se lb st petrographisclie Aelinlichkeit besitzt,
auch noch die Bedeutung der in Schw aben an der oberen
Groiize der .Muschelkalkforiniition liegenden Gebilde, wozu der Dolomit
bei Liidwigsburg g e rechnet wird , an sich (rüge, Nacli Levalluis
(Anuales des .Mines XI. p. .3) bestünde der Muschelkalk J.othriiigcn’s
n u r aus zwe i Gruppen, e in e ro h e re n kalkigen und e iner unteren mergeligen
; diese beiden Gruppen würden aber dem Kalkstein von Fricd-
riclishall nnd der Anhydrit - G ruppe Sc liwaben's entsprechen, nnd
obere Grenzgcbildc des .Muschelkalkes wie in Schwaben werden eben
so wen ig nach g ewiesen , a ls der Welleiikalk.
Nachdem es mir minmehr gelungen ist, die Versteinerungen, auf
denen die Angaben über die Reptilien des .Muschelkalkes Fraiik-
ic ic h 's beruhen, g rö s s te n th e ils se lb st zu untevsuchun, kann ich die
Vcrsicherting abgeben, d a ss, wie aus dem Verlauf dieses Abschnitte
s ausfiilirlieher zu erseh en sey n wird, diese Reste n u r von Sauriern
h c rrü h ren . Selbst die Stücke, welche Cuvier, die beiden Gaillardot
und Agas.siz Schildkröten beigelegt ha tten , und die zum Theil noch
als Schildkröicn überschricbcn w aren als icli sie zur Unlcrsuchuug
e rh ie ll, sind n ichts anderes als Kuoclieiiplatten von Labyrintliodon-
teii, oder Glicdmaassenktiocheii, Tlieile vo u Halswirbeln, Knochen
des Beckens und Bauchrippen an d erer S a u rie r; ielzlere zumal, die
Bauchrippen, wurden fiir das e rste Kiioclienpnar eines Scliildkrüteii-
panzers v e rk an n t, und die Knoclieiiplatlen von Labyrinthodonlen für
Schlippen des einer späteren Periode angehörigen so g enannten Crocodils
vo n Caen (T e le o sau ru s ), das liieiiach schon in diesem .Muschelkalke
Vorkommen sollte.
Diesen einleitenden Worten zu den Keptilien au s dem .Muscliel-
kalke Fran k re ich ’s habe ich nur noch lünzuzufügen, d a s s , dem Vcr-
nchmeti nach, die b e sseren der vo n mir a u s der GaillardoCsclien
Sauimliing iinlersiicliten Versleinerutigcn sich geg enw ärtig im natiir-
hislo ris ch en Museum zu Paris heiitideii sollen.
Hcnn. V. Mcycr, MiisclicJkalk.Miiirivr.
SCII.'VDEL VON M)THOSAí :KI S,
.NOTHOSAURUS MCNSTERI,
Fin
ta c h e S c h iid e
Die Beschreibung der Reptilien au s dem Muschelkalke F ran k re
ic h 's beginne ich mit einem zu Lüneville gefiimlencn fragnienlari-
sch en Schädel von Notiiosaiirus Münsteri, welchen Herr Dr. Mougeot
die Güte liatte, mir im August 1 842 aus der Sammlung des Herrn
Ciipitiins Perrin zu Lüneville mitziitheilcn. Bei der Aelinlichkeit,
welche d ieser Schädel mit den von d ieser Species zu Bayreuth ge-
fiiniiencit Schädeln b e sitzt, hielt ich cs für überniissig, eine Abbil-
düng davon :
1 geben. Die Schnautzciispilze ist weggebrochen,
von den Sclilärengrubcii is t i
d ah in ter folgende Sirecke des Schädels is t weggebrochen. Das überlieferte
• der vordere Theil erhallen, die
rechte Nasenloch ergiebt 0 ,0 1 7 Länge bei 0 ,0 0 9 in die hintere
Hälflc fallenden g rö ssten Breite, der v o rdere Naseniochwinkel war
sp itzer als der h intere und die Nasenlöcher waren 0 ,00 7 von einander
en tfernt und b e sasse n vo rn stä rk ere gegenseitige Neigung als hinten.
Nasenlöcher und Angenliöhlen Hegen 0 ,0 1 7 von einiuider entfernt,
die Lauge der Augenliühlen b e trägt 0 ,0 2 8 , die Breite 0 ,0 2 1 , die geg
en seitig e Entfernung beider Löclier 0 ,0 1 4 «nd ihre Entfernung von
den Schläfengruben 0 ,0 1 7 , mithin g e rade so viel a ls die Entfernung
v o n den Nasenlöchern. Die U n te r- oder Gaiiincnscite w a r vom Geste
in n icht zu en tblössen. Von den Sclineidczähnen is t nur einer
s ich tb a r, und se lb st vo n diesem is t die Spitze weg g eb ro ch en ; er
b e sass 0 ,0 0 4 Stärke, und es b e stätig t sich durch ihn, da ss bei diesen
Thieren die Schiieidezähne des Oberkiefers länger, sch lanker und
aiieli mehr gekrümmt w aren , als je n e des Unterkiefers. Von den
kleinen Zähnen sind nur wenige «bei-liefert; sie ergeben nicht über
0 ,0 0 1 5 Stärke und ihre Beschaffenheit w a r Nolliosaiirus angemessen.
An diesem Scliädel lä s s t sich eine Nalil verfolgen, w-elche
wegen der Sprünge, die gewöhnlich in der Gegend auftreten, wo sie
liegt, n u r selten deutlich erk an n t wird. Es is t dies die Naht,
w elche die äu ssere Schläfengrubetileisle von dura schmalen liinteren
Theil des Oberkiefers tren n t und in der hinteren Gegend der ä u ssern
Hälfte des Augenhöhlenrandes endigt. Sic dient zur Bestätigung,
d a s s im Schädel des Nothosaurus zwischen dem hinteren Slirnhcin
und dem Oberkieferbein ein Knochen, d a s Jochbein, Hegt, in den der
h in te re .Viigeniiölilenwinkel und der v o rdere Sehläfengrubenwinkel
eingeschnitteii sind, und d a ss der ä u ssere Theil des Augeiihöhleii-
ran d e s vom Obcrkieferbcio gebildet wird.
H i n t e r e r T h e s S c h ä d e l s .
Tat. 10, Fig. 3.
Dieses zu Lüneville gefundene Sehädclsliick der .Mougeot’schen
Sammlnug ste llt sich von der Unterseite en tb iö sst dar. .Mit den
ä u sseren Flügeln ve rh ä lt sicli die g rö s s te Breite des Hinterhauptes zu
Nothosaurus iiiirabilis wie 2 : 3 oder wie 1 : 2 , zu N o thosaurus an-
giislifrons, na ch dem bei Crailsheim gefundenen Scliädel, w'ie 4 ; 9.
Die Hinterhaiiplsniigel erscheinen hier w en ig er nach au ssen v e rlängert
a ls in aiidercn Species, imicr denen N o thosaurus mirabilis
und Noth, an g u stifro n s nanicntlicli hcrvorzuhebcii sind. Die zur
.•Vufnalimc des Unterkiefers bcslinimlc Gegend be sieh t grössten th eils
in e iner naeli .nussun Hegenden Coiieavität, a u f die nach innen eine
Convexität folgt. Dor Druck, dem d e r Schädel imlcrlüg, h.atic eine
Störung des Zusanimeiihanges. worin das untere Ilinterhauptsbciu
mit se in er Uiiigcbiiiig stan d , zur Folge, und os lä s s t sich nun die
ganze Breite dieses Beines messen, w ofür man an der Unterseite
0 ,0 2 5 erhält. Diese Breite rfllirt von den stumpfen Seitenniigeln
lier, mit denen das Bein nach aussen sich aiisdehnt. Die g e rin g s te
g eg enseitige Eiitfermmg der Flügelbeineinschnitte b e trä g t 0 ,0 2 1 .
Der v o rdere Winkel dieser Eiiischuitlc is t nielit mehr überliefert.
NOTHOSAURUS ANI)H1.\NI.
Tnf. 12. Fig. 2 iinri 3.
Einige Jah re nachdem es mir ge lungen w a r, den Nothosaurus
Andriani nach einem im Muschelkalke von Bayreuth gefundenen
Schädel cinzuführen, erliielt ich . .
Galllardot'sciicn Sainm-
Iiing den Taf. 12. Fig. 2 . 3 abgcbildet
ville gefundenen Schädel
.in .Muschelkalk zu Lfme-
Untcrsuchung, der unv e rk en n b ar
16