$ühle am borgen unb 2lbenb. ©ben fo wenig, alg
jwifchen btefen Temperaturverfchiebenheiten fanfte 21 bs
ßufnngen ftnb, foll eg allmähltge Ucbergctnge vom
Sßinter jum ©ommer geben. 2lud) iß bet SBintet
fchon merflicp langer wie im nbrbltchen ©eutfchlanb.
Um mehrere SSocben fpater legt Die ©eelänbifche Vegc*
tation ihr wtnterlid&eg Älcib ab. ©g folgt hierauf
baß manche grüebte, bie im nbrbltchen ©eutfchlanb im
Breien fortfonimen, thie 3. ^ffrfchen, 2öeintrauben,
hier nur unter bem ©lafe reifen; baß bag Vlühen unb
grüeptetragen fowoljl bei benfelben/ alg bei verfdjie#
benartigen ©ewächfen, fchneller auf einanber folgt; baß
enblich — unb biefeg iß in ber. That eine auffallcnbe
@rfd)ettmng — bie ganje Vegetation hier fehr viel ge*
brangter, fehr viel üppiger jich barßelit. £)ie 2Biefen
ftnb gefüllter/ blumenreicher/ weit mehr 9>flanjen ju
gleicher £eit blühen/ alg in föblicheren ©egenbeh.
SÖalber unb ©ebufche haben unb behalten ein frifchereg,
einformigereg ©run, weil bie lotrechtere ©onne ffe
nicht fo lange trifft unb bie »lütter fpater, bafür aber
mehr gleichzeitig aug ihren ÄnogpenpüUen hetvorlocft.
©ben barum wüchß aber auch bag Äorn bei weitem
nicht fo in bag ©troh/ wie in £eutfcblanb; eben bar#
um fommen 23ucpen ungleich beffer fort alg ©icben.
$>er 21cferbau hat ffd) in ben lederen Sahren in.
©eelanb, befonberg feitbem bie ©emeinbetheiluhgen
ganj allgemein geworben ftnb, außerorbentlicp gehoben.
£>iefc Theilungen haben natürlicher VJeife Trennungen
her
ber £>&rfer J u r golge gehabt. Vur hin unb wieber
ficht man nod) ein IDorf hon eintgem Umfange; bagc*
gen aber überall einjeine gj)bfe unb nette/ gemeiniglich
weiß berappte Uöohnhünfer. Sieben fo mand)em anbe*
ren Vortheile gewahrt Oiefe Trennung ber Wohnungen
auch ben großen Siuf^en ber Vermtnberung ber geuerg#
gefaht/ bie für ©eelanb um fo wichtiger iß/ alo bort/
wegen beg ßeten Ußinbeg, geuerebrünße buuftger unb
gefährlicher wie in anberen ©egenben ftnb,
Vian fultivirt in ©eelanb vornehmlich SRoggen,
©erße, #afer unb $lee« »efonberg ber Kleebau hat
ßch in ben Unteren feiten ungemein aufgenommen.
Vei bem ©etreibebau vermißt man noch fehr Steinlicb#
feit ber gelber. 2luf manchem 2lcfer fah ich beinah*
eben fo viel äßueber» unb Äornblumenalg #alme.
TBei^en trifft man nur aüßerß feiten/ unb Äartoffeln
auffattenb weniger wie in ¡Deutfcplanb an# obgleich biefe
gruebt auf ©eelanbifchem »oben treffltcb gebeibet» ©g
iß ein V oru rteil, woburch noch in manchen ©egen#
ben ber tetoffelbau jurucfgehalten wirb, welcpeg
immer mehr ftch offenbart/ je n6rbitd>er man reiß,
gur welche ©egenben fbnnte aber wohl her Äartoffel#
bau wohltätiger werben, alg gerabe für bie norbli#
eperen? £>te gelber unb UBiefen ber verfd)iebenen »e*
ftfcer ffnb auf ©eelanb gar oft burd) »efriebigungen
von einanber gefchteben; oft burep lebenbtge Reefen*
häufiger aber bureb ©teim ober ©rbwalle. 3>icfe ©ui»
friebigungen machen viele ©chlagbanmc notwenbig, wo#
§ 4 hurch