Vierte Familie.
Al e c t o r i n a e : Hü h n e r -T a u b e n .
A . Didinae: D u i l u s .
Plump gebaut, Schnabel lang und hoch, stark znsammongt'draokt. starkhakig gohogon, geier-
artig. liäufe nackt, Flügel sehr kurz, nicht oder hei der erstem (tattung länger und
wirklich tlugfertig.
X C IH B . » i d u n c i i l i i s P kalk. U. St. expl. exp. VIII. p. 209. t. GO. P le io d u s
Renn. syst. av. t. XXV. Schnabel stark, Kiefer hakig, scbarfgospitzt, ICinnladc abgestutzt
und nächst der Spitze jederseits tief dreizähnig eitigeschnitten. Nasenlöcher wurzelständig,
mit ovaler Haut mit Spalte überzogen. Flügel breit, concav, Schwingen ziigespitzt, 2—3—^
ziemlich gleich, Bug (beiul of the wing) mit kleinem Höcker, Schwanz Mfoderig, kurz gerundet,
(langbeiiie, T>äufe ku rz, nackt und vorn mit 7 sechseckigen Schildern, Zehen frei,
äussere und innere ziemlich gleiclilang, mit wenig vortretender Sohle, Nägel leiclit gekrümmt. —
Habitus taubeuartig, der starke Schnabel etwa dem von P h a l a c r o t r e r o n u. a. T r e r o -
lü n a e vergleichbar. — Z a h n t ä u b r i g Rem». Vög. Neu-Hollamls n. 482.
318. 1>. H trig ii'O w triM (Guathodon — J auuine Ann of Nat. Ilist. XVI. 1845.
p. 174. f. 9.) Gould, Rem», t. 271. ic. 2497—98 nach Gould, et t.275. ic. 1528 nach J auuink.
Zügel und ein kleiner Fleck jederseits au der Kehle nackt und schciubur ro th , Ivopf, Ilals,
Brust und Bauch glänzend grüuschwarz, Federn des Obcrrückens schwarz, mit einem glänzend
grünen Fleck an der Spitze jeder Feder, Rücken, ¡-'lügel, Schwanz uud Untorsehwanz-
decken schön und dunkel kastanienbraun, erste und zweite Sebwingenreihc grauscbwju’z,
Schnabel orange, Lauf und huss scheinbar flcischroth. — Grösse der Holztaube. Nach der
Abbildung G u a th o d o n s t r i g i r o s t r i s bei Gould B. of Austral. XXll. 3. Länge 1',
Schnabeltirste 1" 1'", -spalte 11"', Fittig 8" G"', Schwanz 3" G"', l.au f 1" G", Mittelz ebel",
Nagel G'", Aussenzehe lü"', Nagel Innenzehe 7"', Nagel 5‘", llinterzelie G'", Nagel 7 '" .—
Eine schöne Abbildung unter demselben Namen gab Guay gen. t. ( XX., eine andere Ü. D. M n «
Enc. Hist. nat. ois. VI. GH. f. 73. — Die neuesten Entdeckungen der Zoologen haben keinen
sonderbareren Gegenstand zu Tage gefördert, als diesen Vogel, welcher sich nur in einem
einzigen Exemplare in der Saimnliing von Sir William J a u d in k , Bart, befindet, welcher Goulo
erlaubte, ihn abbiiden zu düifcii. Es ist sehr zu bedauern, dass weder über die Lebensweise,
noch selbst über den eigentlichen Aufenthaltsort des Vogels etwas bekiuint ist. Lady
IIauvky er.stand ihn in einer Auction in Edinburg, wo die dabei vüikoimneiideii Gegenstände
alle aus Australien waren, besonders von der Südostküstc des Jauidcs, weshalb eine Abbildung
des Vogels von Gould keiner Entschuldigung bedarf und sowohl das Interesse aller
Ornithologen erregen, als auch die Bewoliner jener Küste zum Aufsuclieii einer so meik-
würdigen Art veranlassen dürfte. Da wir nur so wenig von dem Vogel wissen, so mögen
sich auch alle Ornithologen ihre eigene Meinung bilden ülier die Stcdle, welche derselbe im
natürlic.lien System (‘iimelimen muss, und diese !\leinuug wird sich wabrscbeiiilich vielseitig
verschieden gestaltmi. Der Umriss des Schiiabids, die Gestalt imd Stellung der Nasenlöcher
weichen ab von den aller bis je tzt bekannten Vögel, und obgleich kleiner, so stimmen sie
doch nur mit der so berühmten Dronte überein. Gestalt des Köriicrs und der Flügel sowii'
der Bau der Federn imterscheidet sich nur wenig von dem iler Taulienvögel, deren Fainilit'
er, wie auch Goulp meint, zunächst steht. Auf den ersten Anblick möchte dor ticfgekritmmte
Kchnabel und der tiefgezälmte Thitersclmabel einen Raubvogel anzeigen, doch ist Gould g('-
iieigt, ihn für einen h’rucht- und Kövnorfresser zu halten, so dass der merkwürdig gestaltete
Schnabel wohl bestimmt ist, Palmemiüsse oder andere liartscbalige iM üchte von ihrer Decke
zu befreien. Die Kinnbacken sind sehr weit und die Nacktheit der Kehle deutet daraufhin,
duss der Schluod einer grossen Erweiterung fähig ist, um Nahnmg>miftel von bedenteiider
«rössc <liuT.li sich y.u lassen. - Das einzige tiehauntc Ex c rap k r ist sehr vollständig mit
Ausnaiime der Sclin,,i,en auf der Vorderseite d.T Liiiife, welche ungifleldichcmeisc fohlen,
so dass 08 zwcifellnift hleil.t, oh dieselben liis zur h'ersc heranfgehcn und oli die ühertheile
,1er Heine mit Federn bedeckt sind oder nicht. - Dn der Name „Unatbodon' bereits nn
■lahro 1830 an ein Mollnsk vergeben war, fillirte icli i.n .Tabre 1847 den Namen I le .o d u s
s t r i g i r o s t r i s durcli die Synoiisis zu meinen Icones avium ein. Der Name Diilunculus von
■l'.T.A» PIIALZ wurde dnrcli Mr, Stu.ck,.ani>'s „ llcp o rt ü.. the recent progrcss and i.rescut
state of ornitliology“, welclien er in einer Versammlung in York vorlas, liekannt, milcin er
darin sagt dass dio neueste anuTikanisclie Enldcckuiigsreise auoli die lii'kanntschaft mit
einem Vogel Australiens gebraclit liabo, welclier wegen seiner Aehnlicl.keit mit der Dronte
obigen Namen erlialten habe. Diminutivnamen sind niclit wohl zulässig, indessen nahm ich
denselben hei Erklärung einer späteren h'ignr nach Gocu, selbst an. Späteren Mittheilungcn
zufolge - l'rocecdings 1862. 87. - ist nun das wahre Vaterland dieses inerkwimligeu, da-
selbst „M a n u - in e a “ gcmimitou Vogels uml zwar als die S a in o a n - I iis e l „ U p o l a “ bc-
kamit geworden, deren Bewohner so enthusiastische Liebhaber von Katzen sind, dass die
Vertilgung desselben davon die Folge gewor.ien. F s l.eisst an. a. ü .: Lieutenant MA..eonK
sali diesen Vogel in seinem natilrlichen Zustande immer entweder anf Baumen sitzeiul odei
um sie hon, .11 liiegend, am Tage fressend und zur Nachtzeit anf Zweigen ruhend. E r traf
ihn niemals am Boden, ol,gleich er Plätze antraf, wo sic offenbar gescharrt hatten, entweder
nach Wurzeln oder nach anderer Nalirnug. Der Kropf vieler E.xemplare enthielt grdne
B e re u wie eiu esclienartiger Ban.n solel.c traubenweise trägt. Das Fleisch war vortrcflheb,
doch dunkler als das der englisclien Ilolztauhe, Sein Flug ist beschränkt auf einen Ucher-
gang von einen, Walde znin ändern, selten versi.cl.en sie von einer Insel zur ander., ilber-
zufliegen und die Entfernung derselben von einander ändert zwiscl.cn 10- 8 t ) Sccmeilmi.
Wenn aber ihr Flug geringer scheint als der der meisten Tauben, so iiat er doch dieselbe
Scbwonkung und Ausdauer. Sie licgelicn sich spät zur Bube, sind aber keine Naclityogel.
Man trift't sio gcwi.l.nlicli paarweise oder in kleinen Flügen. Der rciebste Flug, den Lieutenant
W. sab, l.estand ans nenn Stück. Zur Paarungszeit ziclion sie s.eh tief in das Innere
des Landes und brüten aut Felsen. W. kennt weder Farbe noch Zahl der Eier, sagt aber,
die Jungen wären naekt und hilflos. Das Männchen ist grösser als das Weibcl.en von
etwas schönerer Färliung nnd Ilaltnng, ist aber erst i.n zweiten Jalire vollständig nn Gefieder.
Die Bewoliner der Samoan-Inseln haben die Gewolu.lieit, den A'ogel zahm zu halten, so dass
sie entweder die Jniigcu ans dem Neste nehmen oder die ältern Vögel mitVogclle.m fangen.
Sie binden ilincn eine Leine an ein Bein, diese au einen Stock von etwa zwei lu s s Länge,
mit einer Galiel am Ende, welehe gewöhnliel. in der Wand der Hütte steckt, manchma
aucl, anssen in, Boden, Wem. dio Eiiigeliorcnei, aiisgel.en, nehmen sie ins,< eilen die \o g c l
mit tragen den Stock und zielien den Vogel iu die Hölie in die Schwebe, um lim gelegentlich
a u f den Stock setzen zn lassen, wobei dann die hiin eicliend lange Leine herahhaugt.
y; X i ' t l ' . M i t l u « Liün. licnn. Syst. av. t.XXVHI. (ad t.XXV.) Gesiclit nackt,
Schnahel selir gross, Ohersclinaliel mit liochgewölbtem Ende, stark herabgebogen, spitzig,
vor dem Ende niit wnlsticon, schief nach vorwärts herahlanfendon, zwei parallelen (iner-
leisten. Nahe an der hintern jederseits das Nasonlocli, ein schic'fer, unten mehr vorwärts
gericiiteter Spalt. Sclinabelsiialte in seichlem Bogen aufwärts, am Kachenspalt abwärts ge-
hocen Kinn rundlich gewölbt, Ende des i'ntiTsclinabids löttelförniig vertieft. — Kopf und
Hals borstig, übriger i.eib in gewöhnlielior Weise befiedert. Scliwingcn kürz, Scl.wanz
bttsclielförraig rückenstäiulig, Beine taubenartig gelnu.t, kurz, di k , I.aut netzartig gescliil-
dort 3 Zehen nacli vorn, olmo Bindeliaut, nabo lioisammen. also wenig gespreizt, oberseits
m it’selimalen Quersebiene,,. Solde wulstig, s<«l.r feinmaschig netzartig, Nägel kurz und
stumpf, Hiuterz,'hc wenig kürzer als Aussetizclie, tief ongcsctzt, ihr Nagel abgekürzt, nicht
aufirutund.
« 311). (». i i i c i i l i i « Lisn. Gm, 728. 1. Reim. Nov Sclmabcl IiliUilichgrau,
Spitze riitligcllilicli, Iris wcisslich. (¡efiedor scliwavzgran, unterseits licllor, Brust blassbräuii-
iieh, Scliwingcn nnd Schwan/, weisslich. Beine gelblicli. - Nach a c s iu » (Gallinacous gallus
percgr.) Angabe so gross odi'i- grüsser als ein Scliwan, nach E d w a k o s 30" hoch, Sclmabcl 0".