„(!olombe souris fcmelle” pl. col. 260. von T k m m in c k abgcbildet, dann findet sich das
Männchen bei K n i f Pig. 1. t. 58. Sie ist ferner P . n s t u l n t a L io h t k n s t . M us. lierol. —
B r a s i l i e n .
*53. I». OeoH'royi (Co l. — T em m .) G k a y . Kenn. t. 266. ic. 2 8 7 0 -7 1 , 5., t. 257.
ic. 1430. (trifasciata) 9- — a sch g ra u , unterseits weissgrau; Scliwingon se.liwnrz, fein
blass g e s ä um t: au f den Flügeldecken purpurschillerndo in unrogelmässigo breite Bimicn
verlaufende grosse F le ck en ; Schwanz abgerundet, Mittclfedern du n k elg rau , seitlich e, wie die
Unterseite aller, weiss; Schnabel schwarz; Beine ro th ; Iris schwärzlich mit orangefarbigem
Kreis. — W e i b c h e n : Grundfarbe rotiibraun, übrigens wie Münnchon. — Ich m e s s e : 8 "
Schnabelfirstc 7 '/a " ', -spalte lü '/V " . -hohe 2 '/a '" , Mundbreito 6 '" , Fittig 4“ 6 '" , Scliwanz 3 " '
L a u f 1 1 " ', Mittelzchc I " , Nagel 3 ' " . ’Aussenzehe 8 " ', Nagel 2V2" ', Innonzehc 8 " ', Nagel 2V2'" ,
llin te rz eh e 6 " ', Nagel S '/a '" - — Als „ C o l o m b a G e o f f r o y i , C o l u m b a G o d o f r i d a ”
T em m . col. pl. 57. und W a g l e u sp. 84. Dann auch „ C o l u m b a G c o f f r o i i ” Prinz M a x .
N e u w i e d Hcisc II. 341., Bcitr. IV. 46!. Im östlichen Brasilien „ P o m b a d e S p e l l i o ”
(Spiegeltaube) von den Botoku’s „ C ö u e m m ” und von den Portugiesen . .M u c u r i ” und
„ B c lm o i i t o ” genannt. — Sic besucht Vorhölzcr und Gobiisclio, läuft meist am Boden
umher und ersch ein t ausser der Paaru n g szeit in kleinen Flügen. Iliro Stimme Jiört man
selten. Ih re Nahrung besteht aus kleinen Sämereien, die sie am Bodcii aufhinimt, geht aber
auoli nn die Fru ch te des Meloncnbiiumes, Carica und andere reife Früchte. Sie nistet in
einem dichten Bnschbaumc. — B r a s i l i e n , südlich bis nn den M u c u r i : M. N. W.
* X 1 X . l i e p t o p t i l n (e vit. typogr. Lcptotilu) S w a in s . classif. 349. E rste
Schwinge spitzewärts llnoalisch verschmälert, vierte längste; lia u f wie Zehen gestreckt, nackt.
— Von untersetztem Wuchs, meist lebhaft rothbraun, ohne Metallflecke.
*54. Mj. j n i i i n i c e i iN iN (Col. — L i n n . ) B o n a f . S l o a n b hist. Jam. I I . p. 303.
t. 262. f. 1. — Oliv en b n um , u nten weisslich; Brust fleischfarben; Stirn wcisslich; Scheitel
schicfcrblnu; Nacken d u nkclbräunlich: Hals p u rp iirg rü u lich ; Vordcrsehwingcu wciss gesäumt;
Basis in nerlinlb, so wie die untern Deckfedern k astnnioiibrnun; seitliche Schwanzfedern
schwärzlich, weiss gespitzt, — Länge 9 " . Spannung 1 6 " , Schwanz 3 " . Lauf I " ,
Schnabel V * " S l o a n b . Ich m e s s e : 9 " . Schnnbclfirsto 7 " ', -spalte lO '/j'" : Mundbreitc ß '" ,
F ittig 5 " 2 " '. Schwanz 3 " 5 '" , Imtif I " , Mittolzche 1 1 '", Nagel 2 " ', Innenzehe 8 " ',
Nage! iV ,'" . Inncnzchc 8 '" , Nagel 2 '" , llinterzehe h '/ i '" , Nagel 3 '" . — Augen b lau , Iris
weiss. S l o a n b n en n t sie a. a. O. „ C o l u m b a m i n o r v e n t r c c a i i d i d o , tlio w h i t e
b c l l y d D o v e ” . — Sic scheint so selten zu sein, dass nur wenige Schriftsteller sic kennen
und eine der folgenden grösseren Arten fiir sic halten, so dass so g ar G o s s e , der Bcschn-iber
d er ornithologischen Fau n a von J am a ic a , in seinem Birds o f Jam a ic a p . 313 C o l u m b a
j a m a i c e n s i s L. mit r u f a x i l l a M i c h , und f r o n t a l i s T km m . für einerlei hält. Wir
verdanken e rs t der schärferen Kritik des Prinzen B o n a f a k t k die Entwirrung dieser Arten
und ich freue mich, die ausser S l o a n e s unkenntlicher und schwarzen Fig u r iiocli nicht wieder
abgobililete wahre j a m a i c e n s i s in meinen N o v i t i a o n achtragen zu können. — Da
L. r u f a x i l l a dem Festiande SüdainerikH’s gehört, so müssen wir jedenfalls G o s s e ’s Bericht
als zu der ursprünglichen J am a ic a - T aube gehörig b e trachten, obgleich sein Maas: 12V4",
Spannung iHVi", F i t t ig ß '/ i " , Seliwanz Selinnbelspalte I " , L auM V i« " Mittelzolie
Seitenzchen 9/ 10'" n ich t mit dom oliengogcbenen, der nrspriiiigliebon Beschreibung beiSi.OANii,
iibereinstiinmt. Auch das englische Maas würde au f einen noch grösseren Vogel hindouten
als L. r u f a x i l l a , welche ich kaum I I " mit Londoner Maas messe. Dhne dies Kätlisol
lösen zu k ö n n e n , setze ich G o r s k ’s eigne Beschreibung bierlior: „ Iris weisslich. gckörneit
aussehenil, rötlilich gesäumt; Beine e n rm in ro tli; Schnahcl schw a rz; Vorde rkopf reinweiss,
am Scheitel sohief'erblnu ; liin te rk o p f z a rt g rnuhlau; Hals rö th lich b rau n , nmethystschillernd,
u nterste Feder glänzend grün mi<] p u rp u r; Bücken, Flügeldecken und Bürzel <Iunkelbraun,
sehwaoh sch ille rn d : Schwingen tiefliraiin, aii.ssen sehmni weis.s g e s äm n t: Basis <lor Innenfiihiic
n u s sb ra u n ; die echten Scliwanzfcilern hiaugrau, woias g espitzt; Unterseite reinweis.s; Brust
fieisehfarliig überlaufen; Unterilügel nnssbrnun; Augenlider h läu ü e h . Ränder und Winkel
dmikellackrotli.” — Wie schon S lo a n ic s a g t, dass sic ihr trauriges mi<I lautes Geschrei aus
den Bäumen ertönen lasse und im Ja iiiia r in den Savannen leb e , so heriehtct aucli G o s r b
in ähnlicher Weise: „Diese hübsche Taube ist a u f das Hochland besch rän k t, wo die Wälder
von iiircin lauten und traurigen Paarungsrufc ertönen. Die Neger deuteu die Stimmen der
Vögel nuf Worte und wirklich mag dies in solchem F a lle oft ohne grosso Einbildung
geschehen. So klag t diese Taube täglich bei Sonnenschein wie bei Sturm ,,UHin-comc-wct-me
tb ro u g h ! ” die Sylbcn getrennt und die letzte so melancholisch nlifallcnd, als sei der Vogel
im äusscrstcn Schmerze; dennoch ist dies die Stimme der Freude und Liebe Eine liess
sich im wilden Zustande mit der Ilund fassen und .streicheln. Sic h ält sicli nuf der Erde
auf, in öden wio oflheii Wäldern und solchen mit UntcrlKilz, pickt sic am Boden nach ihrer
Nahrung. Um ( !o 11t c n t , einem dichten Waldabhaiig, ist sie im Ju n i und Ju li häufig und wird
sogar in Sprenkeln gefangen. Sic frisst aulgeiiuellte Saamcn, nussartigo Frü ch te und
ü n in g cn k c.n ic , auch Stücken der grosscn Mangoniisse. welche die Schweine gekaut haben.
Ilir weisscs Fleiscli ist g esch ätzt, saftig , wolilriechcnd und ohne Bitterkeit. Im Gehen hebt
sie oft den Kopf mul Schwanz, rciint oft einige Ellen weit schnell durch die Büsche und
setzt sich nur au f niedere Baume. Ih re Nachtruhe verbringt sie bisweilen auf einem Steine
oder Bauinsturzcl oder auf einem niederen Busche, wo sic sich eben bei E in tritt der Dämmerung
befindet. Sic bauet das Nest niedrig in Baumsturzein oder in Wäldern nuf Bäumen
mä.ssigor Höhe; das Nest ist locker aus Zwciglein zusammengelogt. mit Blättern in der
Mitte; die beiden Eie r sind wciss.” — J a m a i k a .
55. l i . T e r e n i i x i i B o n a f . Uonsp. 1 1 .7 3 .— Zimrntfarbig olivenfarben; Scheitel und
Raum zwischen den Schultern erzgrüiilioh; unterseits weiss; Gurgelgegend d u n k ler, Brust
und Seiten heller rosa-weiiiroth üb e rlau fen ; Vorderkopf und Wangen graulichrosa. Flügelrand
schwarz; Untcrflügcl und Schwingen inncrsoits ro tiib rau n , am Aussciisaum und der Spitze
sehr breit schwärzlich, Verschmälerung der ersten an der Siiitzc sehr schmal und la n g ; seitliche
vSchwanzfcdcrn schwärzlich, breit wciss gespitzt. — N c u - G r a n a d a . Ve rg l.: On the
Birds rcccivcd in Colicctious froin S an ta F i de B o g o ta , by P i i i l . L d t u e v S o l a t e u
procecd. 1855. 136.
*56. l i . r u f a x i l l a (Col. — R i c h . und B e u n . ( ’at. Gis. Cayenn. in Act. Soc. hist.
Nat. Pa ris. I. p- 118. 74.) B f . Consp. II. 73. Run», t. 258. ic. 1 4 3 6 -3 7 . — Uöthlicholiven-
farliig; unterseits weisslicligraurosa, weinroth überlaufen: Bauch und Af'terdccken r e i i iw c i s s !
Obcrkopf a sch g rau ; Stirn wcisslich; Nacken p iirp n rrö th lich ; Wangen ledergelb; Rücken
zwischen den Schultern violetmetallschillcrnd; Schwingen d u n k e lb rau n , blass g esäm n t, V erschmälerung
sehr schma l, l " 3 " ' lan g ; Inncnfalinc wie Untcrflügcl zimrntfarbig; mittle
Schwanzfedern olivenbraun, seitliche rauclischwarz. nlle breit weiss g e sp itz t; Schnabel schw a rz ;
Beine, selbst an der S o h le, du n k e lk a rn iin ro tli; Iris d u n k elb rau n , von der Pupille durch ein
licllbraunes Kränzchen g e tren n t; Kiuiiwinkel weiss; Rachen schwarz; Zügel un d nackte Haut
um da.s Auge d u n k e lh lu tro th ; Augenlider aschblau, Rand dunkclroth. — Ich m e s s e ; 10 — 11",
Schnabelfirstc 7 '" , -spalte 1 0 '", -höhe 2 '" . Mnudlireitc 7 " '. F ittig 5 " 2 '" , Schwanz 4 " 2 '" ,
L a u f 1" IV'a'"- Mittclzche 1 1 '", Nagel 3 " ', Aussenzehe 8 '/V '7 Nagel 2 V2'" , Inncnzchc 8 '" ,
Nagel 2 V2 " , Hintcrzche 6 '" , Nagel 3 " '. - Sie wurde von den meisten Schriftstellern, auch
von T e m m i n c k Pig. ct Gail. p. 411. und L i c h t b n s t e i n für j a m a i c e n s i s g ehalten, von
der sic sehr verscliicden nnd weit grösser als dieselbe ist. Sic ist „ P a l o m a p a r d a t a p a d a g
r o x a s " A z a u a Parng. 11. 3 2 0 . C!ol r u f a x i l l a W a g l . sp. 6 9 . P e r i s t e r a r u f a x i l l a
G u a v , S w a i n s . Pig. pl. 24. C o l. f r o n t a l i s T em m .. K n i f Coloinbignll. p. 18. pl. 10. —
T e m m i n c k ’s Abb. misst 9 ' , 2" ; P rinz M a x im i l i a n N e u w i e d misst 1 1 " 8 '" , das Weibchen
1 0 " 1 '" , Spannung 17" 9 ' " , Weibchen 16" 2 '" . — Im östlichen Brasilien . , P o m b a
J u r n t i ” , von dem Botocudcn „ K ö u e m m ” genannt. Prinz M a x im i l i a n tra f sic in allen
von ihm bereisten Gegenden Brasiliens gemein; in der Guaranisprache heisst sic, wie auch
A z a u a angie.bt. . . J c r u t i ” ; indessen beschreibt derselbe die Untcrflügcl irrig knrminroth.
_ Sic lebt in dichtem schattigem Gebüsch in den wilden Regionen der Wälder und läuft
ihrer Nalirung nach am Boden um h er, so dass sic auch leicht in Laufschwingen gefangen
wird. Die Stimme ist ein k u rze r, geradehin nusgcstosscner sanfter K ch llan t, ohne weitere
Modulation und tö n t den ganzen T ag liindnrch in den schattigen Gebüschen. Das Nest fand
sich in einem dichten Bnschbaumc, aus Reissig locker zusamincngelegt, mit zwei weissen
Eiern. Sie n äh e rt sich menschlichen Wolmungcn ohne Scheu und hat ein wohlschmeckendes
T a u b t n u ö g e l s«. Reicheribach* H a n d b u ch d e r ip e c . O m ilh . 4