Wftchtcltaubo: „ P a r t r i d g e U r o n z e - w i n g ” Ü o u ld ; „ C o l o m b o m a r q u c 1 1 Ö e ”
T em m . pl. col. 187. und Knib et Pui:v. pl. 33.. L in n . Tran s. XlTl. 127., S t e i -f e n s eont. o f
SiiAw’s Gen. zool. XiV. 284. — Diese T au b e ist sowohl fiir den Oniitliologen als fiir den
Feinschmecker ein anziehender Gegenstand. <lcnn sio ist eiu interessantes Vorbild einer sehr
eigcnthiimliehcn Oriippo der grossen Tauboiignttung und eine isehr delikate Speise für die
Tafel. Sie ist in letzter Ilinsiclit unstreitig der beste Vogel in Australien und nacli G o u lo ’s
Ansicht der zweite fiir irgend einen Tboil der Welt. Das Fleisch ubertrilVt das der bronze-
flügcligen Taube so s e h r, dass man letztere in dieser IJinsielit g a r nicht mit ih r vergleichen
kann. Ebenso wie bei der W o n g a -w o n g a -T a u b e , einem anderen höchst wohlschmeckenden
V o g e l, sind hier die obern und untern grosscn Brustmuskeln wciss, saftig und höchst icin-
schmcckend, während bei der gcwöhnlieheii Broiizefiügeltaubc der obere Mu.skel braun ist.
E s ist Sch ad e , dass ein so trefilich schmeckender Vogel mir allein im Innern lebt und
darum von wenigen, ausser den Kciscndon im Innern benutzt worden kann. A u d i fiir den
J ä g e r ist er in te re s s a n t, kein anderer Vogel, ausser den d g e tu lid i Inihncrartigcn, zeigt so
viel Achnlichkeit mit den Ucbliühncrn in seinen Sitten als d ieser, und wenn mau dio gegenseitigen
Beziehungen betra ch te t, so dürfte keine so klar ausgesprochen se in , als die der
gegenwärtigen Gruppe zu den licbhiilmcru. Auf der E rde trügt sich diese Taube ganz wie
ein Rebhuhn, so dass man sio für ein so ld ic s halten möchte. G o u lo beobachtete sie
gewöhnlich paarweise, öfter in kleinen Tru p p s von vier bis sechs Stück, welche, sobald man
sich ihnen n ä h e rte , an sta tt sich durch Fliegen zn re tte n , mit der grösstcn Sclmolligkeit in
einer entgegengesetzten Richtung davon Hefen und s id i au f den nackten Boden oder unter
einen kleinen Strauch iiicderduckton, um sieh zu verbergen. Sie ist zugleich so zahm, dass
die Ochsentreiber sic mit ihren Peitschen erlegen, wenn .sie ihiicii in den Weg kommen. Die
F a rb e des Vogels äh n e lt dem Boden mit seiner Zu th at so s e lir, d a s s, wenn sic sich nicdcr-
d u c k t, sie allerdings nicht leicht bemerkt werden k an n , sio bleibt auch oft liegen, bis man
fast uuf sie tritt. Sic fliegt aber ausserordi-nilich schnell uml inaelit mit den Flügeln ein
grosses, wie ein Spinnratli schiiurrotulcs Geräusch, fliegt aber nicht, wie man glauben sollte,
nuf eine entgegengesetzte Stelle der E b en e , sondern au f den horizontalen Ast eines grosaeii
Baum es, von dem sie dann unmittelbar mit cinciii sta rken Laute wieder hcrabklntscht, in
derselben Richtung mit dem A s te , nuf welchem sie nicht zu unter.schciden oder anfzutreiben
ist. Die Kürze ih re r Flügel giebt ihr aucii im Fluge ein rebliulmähnliclies Ansehen, und ist
auch ähnlich in der pfeilanigen Richtung ihres Fluges nach dem näclisten Baume, wobei
endlicii vor dem Nicderlassen ein Schlagen mit den Flügeln erfolgt. Dio zwei E ier liegen
au f dem nackten Boden ohne Nest. Die Jun g en lauten und fliegen schon, wenn sie nur so
gross als eine Wachtel sind, wie G o u ld selbst s ä h e , als er eine vor im fliegende sehoss,
indessen wusste er n ich t, au f was für einen Vogel er geschossen h a tte , bis er Hin aufliob.
W enn diese Taube eine Bewohnerin der Ebene genannt wird, so muss bemerkt werden, dass
sic weit häutiger in solchen Gcgeiulen w a r, dio mit Flüssen und Wnssertümpeln durchschnitten
sin d , denn eine gute Menge Wasser scheint zu ihrem Unterhalte notliwemlig zu
sein. Ih re iianptsäcliliche Nahrung besteht in Saamen verschiedener Gräser uml anderer
kleiner Pflanzen, dazu kommen noch in geeigneter Jah reszeit Insekten uml Beeren. — Dio
nächste Gegend der Colonic von N e u -S ü d -W a le s , wo G o u ld <Hesc Taube nntrnf, sind die
L i v o r p o o 1-E b c n c n , von wo aus ihre A n z ah l, sowie man nach dem L o w e r N n m o i
v o rschrc itet, zuniinmt. Auch hörte G o u ld von anderen Reisenden, dass sie ebenso häufig
au f allen Ebenen nml Flussufcni z w i s c h e n Ne n - S ü d - W a l c s u n d d em M u r r a y -
F l u s s e in S ii d - A u s t r n l i c n i s t ; indessen fand sic sich nicht in den Sammlungen vom
Norden oder Westen des Contincnts.
93. O . . S i n i d i i i (Col. — J a u ü in b , S e lu v ill. I II . pl. 104.) G o u lo B. o f Austr. V.
t. 68. R un«, t. 262. ic. 1665 — 66. — Augen von breitem nackten schön orangefarbigen
lanzotlichcn Raume umgeben, dieser mit einer schwarzen Linie uml ausserhalb dieser mit
wcisser Einfa ssung; Ko p f und Oberseiten olivenbrnun; Gurgelgegend weiss, S p itz en d e r letzten
F ed e rn g r a u , bilden einen Rand von dieser F a rb e ; au den Wangen ein grosscr läiigHelier
b räunlichgraucr, unten weiss umzogener Flock; Brust röthlichbraun, in tlcr Brustmitte einige
F ed e rn hellgrau, mit schwarzem Saum und Spitze ; Brust und Bauch purpurolivenbraun, Seiten
weiss, Unteiljauch gelbliriiun; erste und r-woito Schwinlicurcilie d u n k c ib rau n , biussbrnan
gesäunit, Aussenfiihne der drei i.is vier irtatcii Ilintcrseiiwingcn und eine bis zwei grosse
Dccklödoru sind nuf zwei DritUheii von der liusis aus scbon p urpur wcilennrtig grim schiiiernd,
beide Mittolsciiwunzlcdcrn o livenbraun, übrige tief sciiicfcrg rau , scliwnrz gespitzt; Untcr-
schwnnzdcckon d u n kclbrnuii, liclitbrnim gcsiiurat; Iris drcilnrbig, nnclist der Pupille eiu
schmnler ro th c rllin g , dniin ein breiter wcisser,cndücli ein schmnlcr g rau e r; .Sclinalicl ecliwärzlioh-
g r a u ; Beine blüulichgrnu; Bücken uud Innenseite des L aufs gelblicbgrau, — Lauge 10 '/. —H '/ r "
ongüsch jAiimuK i . e .— S r a i t h ' s W u c li t c l t n u b e , S i r .1. K. S m i t h ’ s P i g e o n .Ia rd .,
S m i t l i ’s P a r t r i d g e B r o n z o -w i u g G o d lu , G, s i n i t h i H r ., „ M a n - g a ” C o b u r g
P e n i u s . in d ig ., „ P a r t r i d g e P i g e o n ” P o r t E s s i ii g t o 11 Ucsidciits, — Mr. G i l u e r t
berichtet über sio lo lgendcs; Dieser Vogel heisst zu P o r t Essington P a r tr id g e , Bcbhulm,
wegen seiner S itten , wolelio mit denen dieses Vogels übcrcinstiniraen, so dass er ebensoviel
von den eigcutliclicn Tauben abweiclit, denn in seinen nllgemeinon S itte n , dem F lu g e , der
Stimme, der A rt zu brüten und in den Eigenschaften der .Jungen ist er von den anderen
Arten selir vcrschiodcn. Diese A r t ist sehr Imuflg in allen Theilcn der Halbinsel, zeigt sich
meist iu kleinen Familien und meist a u f der E rd e , n u r wenn man sie aufseheneht fliegt sio
a u f den nächsten B a um , wo sic sieli gcwölinlich au f den dicksten Th e il eines horizontalen
A s te s setzt. F lieg t sie vom Boden a u f, so ist ilir F in g mit einem lauteren Schlagen oder
Burron v e rb u n d en , als bei irgend einer ändern Tnube. Ih re Stimme ist „Icu” , so Iicrnus-
k om m en d , dass es dom Wnclitelscliiago ähnlich ist und wie dieser, nur am Boden gehört
w ird , wo sie oft beständig sicli au fliält, oder wo sie wenigstens a u ftritt, bevor sio anfflicgt.
Am liebsten liält sio sich au f Wiesen mit kurzem Grase uäclist dem W asser oder an den
llä n d c rn nonlicli verbraimtcn Buseljliolzcs. Sio scheint gelegentlich von einem Theile zum
ändern zu wandern, wälirend der Monate September und October snlio mau nielit eine einzige,
während zur Zeit der Ankunft des Mr. G io b e h t uud noch einen Monat später, sie so liäullg
und täglicli gowölmlich w a r, dnss J e d erm an n , wer n ur au f ein oder zwei Stunden in dio
Colonic kam, sic an tra f und mit einigen P a a ren davon gclicii konnte. Gegen E n d e November
crschiencii sio wieder, aber niclit so zalilreicii als v e rlier, im folgenden J a n u a r und F eb ru ar
waren sic selten zn snlicn und bowoliiiten dann meist paarweise das holio Gras, mit dem die
meisten Wiesen dicht bowncliscii sind. Sic brütet von August bis October und macht kein
N est, sondern seliarrt n n r eine Iciclite llöliluiig au f einem ü r a s p o ls te r , iu welcties sic ihre
Eier ’a lilcgt, diese sind griiiilicliwciss, 1 '/, Zidl laug und Vs 7,oll breit. Die Ju n g e n sind,
wenn sio ans ilcm Eie kommen, wie dio jungen Wneliteln mit Dunen bekleidet. — Auf der
N o r d k ü s t c A u s t r a l i e n s liäulig und nur von dalier erhalten.
94. 4i5. l i l i m i i f e n i Goolu proceed. 1842. p. 19., B. o f Austr. VI, t, B9. Kulm,
t. 2B2. ic. 151)1— 02. — Ziigcl und Innzctliclio Augeiiiimgebiing nackt und gelblichrotli,
letztere seliwarz gesäunit; Ko;if mit langem öeliopf, wclelicr so wie der Oberkopf, llalsseiten
und Obcrbrust nebst Uiiterscifo des Flügels rostgelb (k as tan ien b rium !) sin d ; Kohle und
Gurgelgegend weiss bis zn den Otirdeckcn ziehend, u n ter der Gurgelgegend eine breite
sciiwarze Binde, nach dem Ende jederseits mit grauem F le ck ; Brust weiss, nn den Seiten
mit lirnnneii Mondllockehen, gelit über in gelbbruniio Unterseite und Uiiterschwnnzdccke;
Flügel liell rostfarbig, Wnrzelliälftc der Federn silbergrnu, licidc Farb en durcli ein scliwarzes
Querband g e tren n t; Vorderscliwingen ro tlib rn n n , zweite Beihc braun mit breiten bronze-
p u rpurnen Flecken gegen die Spitze; Selinnbel schwarz; Fuss röthliclibrnim. — Länge 7",
Selmabel Vi"- 3 '/»"i Scliwnnz 2Vs". L au f Vs" englisch G o u 1.11. — Die S c h o p f -
W a c h t c l t a i i b c ; T h o P l u m e d P a r t r i d g e B r o n z e -w i i i g G o u u n ; C o l o m b e
p l u m i f l i r e Knm, Pitfov. Pig. II. t. 58. — Sic lebt gesellig au f der E rd e , fliegt wie die
Waclitcl und stürzt sicli uiiniittelbar nnelilier ins hoiic Gras. In Bau und Zeichnung ist sie
den anderen Arten der Gattung Geophaps sclir älmlich, dureli ihre Kleinlioit aber und den
langen Sclmpf, worin sio mit den Hülmervögclii und Kiebitzen übereinkönmit, selir verschieden.
Diese seltciio und sehr interessante Taube erliielt Gould von B. Bvnok E s q ., welclier sie
an der Nord-Westküste Australiens e rlan g t lin ttc , dabei fniid sieli dio Bemerkung: „bcwolmt
die Gegend zwischen C a p H o t l i a m uud der Insel D o p u e h ; das gesendete Exemplar ist von
der isolirtcu Wasserscheide etwa 150 Meilen über dem Victoria-Fiusso” . — ln Mr. Gilu eiit'b