de r Knospe gerade aufrecht, wahrend de r Blüthe sind die pfriemenförmigen Fäden zurüokgebogen; die ovalen Staubbeutel sind an
de r Basis angeheftet, sie öffnen sich durch zwei Längenspalten nach innen. De r Blumenstaub ist kugelig und glatt. Ein kleiner
kugeliger Körper findet sich als Fruchtknotenrudiment im Gentrum der Blume. Die. weiblichen Blumen stehen in de r A chsel eines
sehr kleinen Deckblattes meistens einzeln oder zu zweien auf kurzen Stielen; diese Stielchen sind mit zwei gegenständigen, schuppenförmigen
Deckblättchen besetzt, mit denen zwei zwischen ihnen stehende gestielte Drüsen wechseln. Die fa st elliptischen
Kelchblätter sind am Rande gefranzt, an der Basis jederseits mit einer sitzenden Drüse versehen. De r kugelige, weichstachelige,
dreifächeri^e Fruchtknoten enthält in jedem Fache eine hängende, umgewendete, gerade Saamenknospe; auf seinem Scheitel trägt
e r drei kurze Griffel, die in drei einfache, etwas zurückgebogene Narben enden. Die ovale Kapselfrucht is t d reiknöpfig, die stacheligen
Knöpfchen sind zweiklappig. Die kleinen Saamen sind fast cylindriseh; a u f dem Scheitel mit einem Schwammwülstchen versehen;
ihre schwarze Saamenschaale ist sehr fein grubig. Der gerade Keimling liegt in de r M ittellinie eines fleischig-öligen Eiweifses, das
stielrunde Würzelchen is t nach oben gewendet, seine blattartigen Saamenlappen liegen flach aneinander.
Diese Pflanze, die ich im Gebiete des Meta am östlichen Fufse des Gebirges von Bogota auffand, wurde von mir früher
als T r a g io p s i s beschrieben, da es mir entgangen w a r, dafs schon J u s s i e u die Tragia-Arten mit drei Kelchblättern in de r weiblichen
Blume von denjenigen mit fünfgliederigem Kelche als M i c r o s t a c h y s getrennt h a tte , eine Gattung, die wegen de r gestielten
männlichen Blumen in die Gruppe de r A c a ly p h e n Bartling’s gehört, von M a r t iu s , B a r t l i n g , E n d l i c h e r und L in d l c y jedoch
mit de r allerdings aufserordentlich nahe verwandten Gattung O n em id o s t a c h y s Mart, vereinigt, und wie de r Bau de r letzteren
e s ve rlangt, zu den H ip p o m a n e e n Bartling’s gebracht wurde, wo ich sie n ich t suchte. Es beweisen diese beiden Pflanzengattungen
mithin, die nahe Verwandtschaft de r Hippomaneen- und. A calypheen-Gruppe.
Die sehr ähnlichen Arten M ic r o s ta c h y s (T r a g ia V ahl) c o r n i c u l a t a Juss. (O n em id o s t a c h y s h e r b a c e a Mart. R e ise i. 206)
und M. b i c o r n i s Juss. haben nach J u s s i e u und V a h l an jedem de r drei Fruchtknöpfe n u r oben und unten zwei Stacheln, währen
d die F rü ch te de r M. f r u t i c u l o s a m. mit mehreren Stacheln besetzt sind; die Blätter de r ersteren sind nach V a h l ganzrandig.
Die M. (T r a g ia L .) O h am a e le a Juss. h a t linear-lanzettförmige Blätter und die M. m i c r a n t h a Bnth. und M. (O n em id o s ta c h y s
F . Didr.) d i t a s s o id e s haben behaarte Früchte.
Taf. CXVII. Ein blühender und fruchttragender Zweig der M ic r o s ta c h y s f r u t i c u lo s a Erst. 1. Ein kleiner Abschnitt eines Zweiges
mit Blüthenstand, Smal vcrgrölsert. 2. Eine männliche Blume ausgebreitet, 20mal vergr. 3. Pollen. 4. Eine Weibliche B lume, lOmal vcrgr.
5. Der Fruohtknoten quordurchschnitten. 6. Der Kelch dieser Blume ausgebroitet, ebenso wie 7. die beiden Deckblättchen mit etwas Rinde
des Stieles, im Zusammenhänge abgetrennt. 8. Die 5mal vergrößerte Frucht. 9. Eine geöffnete und gespaltene Klappe. 10. 11. und 13. Saamen.
13. Ein solcher längsdurchschnitten. 14. Ein anderer quordurchschnitten; alle 5 mal vergr.