Öffnet sich nach innen m it einem Längenspalt, ihre festen Wandungen fallen nach dem Oeffnen n icht zusammen. De r kleine
elliptische Pollen ist gekörnelt. Der freie Fruchtknoten is t vierfächerig, in jedem de r F ächer befinden sich 6— 8 hängende, umgewendete
Saamenknospen. Die ovale F ru ch t ist eine vierklappige, mit fast zwei Zoll langen, gelblichen, spitzen Stacheln besetzte
igelstachelige Kapsel, durch Verkümmerung vieler Saamen is t sie wenig- oder einsaamig, und dem entsprechend wenig- oder einfächerig;
sie öffnet sich fachspaltig und jede de r Klappen trä g t in de r Mitte einen leistenförmigen Theil de r Scheidewand, de r sich von
de r stehenbleibenden vierflügeligen Mittelsäule g etrennt ha t; die innere Oberfläche de r K apsel is t roth gefärbt. De r in jedem Fache
einzeln und aufrecht stehende elliptische Saame is t m it einer schwarzen, lederartigen Saamenhaut versehen; de r eiweifslose Keimling
b esteht aus zwei dicken, fleischigen Saamenlappen und einem zwischen ihnen eingeschlossenen, nach unten gerichteten Würzelchen.
Die vorliegende A rt ist zunächst verwandt mit de r S lo a n e a d e n t a t a Linn. (S. P l u m i e r i Aubl.), deren F rü ch te jedoch
(B u rm . plantae Plumer. t. 244) mit kürzeren Stacheln besetzt sind, deren Staubfäden sehr kurz und deren Blätter dicht und spitz
gezähnt sind. Nach D e O a n d o lle ’s Angabe weichen auch die Blätter de r A u b l e t ’schen Pflanze, die ih r Entdecker für identisch
mit de r S. d e n t a t a L. hielt, so sehr von de r B u rm a n n ’schen Abbildung de r S. d e n t a t a ab , dafs derselbe vermuthet, es möge
eine verschiedene A rt sein, indem ihr Band nicht so eng und spitz gezähnt, wie diese es da rste llt, sondern stumpf und buchtig
gezähnt, also d e r vorliegenden Species ähnlicher ist. Diese Mittheilung D e G a n d o lle ’s könnte vermuthen lassen, dafs schon
A u b l e t meine S. m u l t i f lo r a in Händen gehabt und sie n u r irrthümlicher Weise fü r die Linndische d e n t a t a hielt (dessenungeachtet
ih r einen neuen Namen gebend), wenn A u b l e t von seiner Pflanze nicht überdies angäbe, dafs deren Staubfaden aufserordent-
.lich kurz seien, während e r von de r F ru ch t n icht sag t, dafs sie von de r P l u m i e r ’schen Pflanze abweiche.
Diese beiden von D e C a n d o lle als S. d e n t a t a L. aufgeführten Formen sind daher von de r vorliegenden A rt verschieden
und vielleicht entsprechende Variationen der S. d e n t a t a , ähnlich wie sie auch bei der S. m u l t i f l o r a Vorkommen, wenn gleich hier
nicht so eng «ezähnt, wie die B u rm a n n ’sche Abbildung es darstellt. — Wegen de r häufig vorkommenden einsaamigen Früchte
und der nicht selten viertheiligen Griffel bildet diese S. m u l t i f lo r a ein Bindeglied zwischen den beiden Gattungen S lo a n e a Linn.
und D a s y n em a Schott, als welches Letztere sie fa st auch noch wegen de r 6 Saamenknospen in jedem Fruchtknotenfache angesehen
werden könnte, da bei D a s y n em a nur v ie r, bei S lo a n e a dagegen viele derselben in jedem F a che enthalten sein sollen. Das einzige
beständige ch'aracteristische Merkmal bliebe demnach für D a s y n em a die nicht zugespitzten Staubbeutel.
Taf. 116. Ein blähender Zweig der S lo a n e a m u lt if lo r a Erst, mit einem hintergelcgten ziemlich grofsen Blatte. 1. Eine Blnme,
deren Kelch geöffnet und ausgebreitet wurde nach dem Abfallen der Staubgefäße, 5mal vergr. Der Griffel ist hier zweitheilig. 1. a. Stellt
ein Pistill mit viertheiligem und 1. b. ein anderes mit ungetheiltem Griffel vor. 2. Eine der Länge nach durchschnittene Blume. 3. Querschnitt
des Fruchtknotens. 4. Eine Saamenknospc stärker vergrößert. 5. Staubgeiäße 5 mal vergrößert. 6. Eine geöffnete Kapsel in natürlicher
Größe. 7. Ein Saame desgl. 7. Ein Saamenlappen mit dem anhaftenden Würzolchcn.