E i n l e i t u n g
zur Leh r e von der En twi cklungsge s chichte ' der Fo rme n des
Verdauungskanal s .
; D a s Thier, als T h& d e s mütterlichen ICörpers, als Ei entstehend, zeigt in der Höhle ...dieser . s e i ner
Urform einen-von jenem Iiöqier ilim mitgigebenen Vorrath von Eistoft, welcher mit dem Hamen des
Dotters bezeichnet "udrd.
2) Dieser D o S V is t erster Bildungsstofl zu der in seiner Umhüllnjig durch weitere Diffqrenzirung
u n d Faltungfhervortretenden Fortbildung,des Eies und Entwicklung eigeutliqher Thiergestalt — also erste
Nahrung. ■ ,
S) Die Höhle, welche diesen Dotter einschliesst, kann also mit Hecht - erste Nahrungshöhle Ver,-
dauungshöhle (da durch ihre VVand die Dottersubstanz assimilirt, verdaut wird) — ursprüngliche. Magenluilde
genannt w;crde.n.* ; V . v , . . . ..
4) Schon aus diesem Grande müssen sich bei der weitem DifferenZjrung 'der sich bildenden Thier-
"estalt die Gebilde zur Aufnahme der Nährungsstolfe (wie es-'auch die Entwicklungsgeschichte nachweist)
aus' dieser Drmageuhöhle entwickeln (worüber denn bereits im Sten Hefte dieser Erläuterungstafeln Meh-
res heigebracht ist). •
Anmerkung. Wem d d junge TMer imiiels Theilong oder Sprossung aus dem mütterlichen Thiere entsteht, so schnürt sich
ein Theil der Verdaunugshöhle des letzteren mit ab, um sich dann zur Verdanungshöhle des Jungen anszübilden. ■
5) Die weitere Gliederung des Verdauungskanals aus der Urmagenhöhle hängt ab von dem Grade
der Gliederung, welchen der Thierleib überhaupt erfährt,, je mannichfaltiger die letztere, um so mäiinichfaltiger
auch die entere. •'
6) Die vollkommene Gliederung des Thierleibes ist aber folgende:
I ■ H 6 Kopf. ■ n. Bnmpf. ,
a Nasengegend. - b Angengegend, c Ohrgegend. a Brust b Bauch, c Berken.
Dieser Gliederung angemessen ist die v o l l k o m m e n e -Gliederung des Darmkanals:
6 als KophbeU. ■ .. . » als Bumplthea.
oVümdhölde. " b Baclmnhühle. c Schhmdlräpf. o Speiserühre. S eigentliche Dauungshöhle. c Aßerdann.
Die .eigentliche Dauungshöhle aber als die. Stelle, welche allemal aus der Uimagephöhl'e zuerst hervor^
seht, theilt'- sich abermals und zwar mehrfälüg bis zur dreifachen Durchbildung ihrer Gegensätze folgentlermaassen:
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a Magen. b Dänndarm. c Dickdarm.
a Portio cardiaca. ß Leerdarm. a Blinddarm, ß Colon.
ß Portio pylorica. ____ _
a Zwölffingerdarm. y Krummdarm.
Utid seihst von dies'en Gliederungen 'sind die ddsf'Magens und Dickdarms noch Weiterer TheUnÜgen ß h j |
mdem-siclt liier mannichfaltige Erweiterungen und ’Abhänge bilden.
7) Die Bedeutung! dieste verschiedenen Gegenden des Verdauungskanals muss natürlich ‘ überall nach
den Gegensätzen, welche in jider organische^ Fortbildung und Ernährung'sieh*¿nssprebhen, bestimmt
werden Diese'Gegensätze sihditzhÜöchit aber im bildenden Leben Verdauung und Älhinung, und sie wiederholen
isich, in der: Sphäre 'der, Verdauung Selbst als Einsaugung: und Ausscheidung,?,.Die Aufnahme o r g ||
nhcher Stofe Wetzt indess voraus, d a s s - diei;eigene.Selbstständigkeit derselben vernichtet, ihr b e s o n d e r e s » )
ben ertödtet; sev-und so erlangt die A u s s c h e id « , welche an und für.sieh schon im Gegensätze -der-Aufnah-
me ’gefordert wird, .noch die besondere-Bedeutung,. Hie Ertödtung des -Indivd.dueHen|Hie:Vergiftnng der
zur Nahrung gewählten Körper zu vermitteln, eine Function, mit welcher sich dann- gern die Hülfsttuttel
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