Fig. XII.
Dasselbe Präparat von der Seite angesehen, um das Verhältniss
und die Verbindung der drei Zungen besser zu . zeigen, a Die
Zunge, welche fiberall mit kleinen runden und rauhen Hornplatten,
welche bei starker Vergrösserung in der Mitte vertieft und am Rande
mit aufgerichteten steifen Haaren besetzt sind, bedeckt ist; zwischen
diesen Hornplatten ragen die rundlichen Enden vieler gleichartiger,
gegen die Spitze der Zunge hin häufiger werdender Geschmackwärzchen
hervor, b Die drei grossen, im gleichseitigen Dreieck stehenden
Papillae vallatae. c Der Kehlkopf.; , d Die erste Unterzunge,
mit der folgenden, wie mit der Oberzunge durch ein Zungenbändchen
verbunden, e Die zw'eite Unterzunge, f Hautlappen
und Muskeln unter der Zunge.
F ig .X U l/
Die Zunge von Hapule auritus von unten in natürlicher Grösse;
sie ist auf ihrer Oberfläche überall mit rückwärtsgekehrlen, fast
schuppenartig übereinanderliegenden und am freien Rande mit vielen
Haaren besetzten Plättchen bedeckt, wozwischen kleine "runde Geschmackwärzchen
zerstreut sind; auf der Zungenwurzel finden 'sich
drei Papillae vallatae, von denen die hintere grösste etwas entfernter,
als die beiden vordern von 'einander, steht, a Die gewöhnliche
Zunge mit einer tiefen Rinne, b Die kleine Unterzunge, seitwärts
gezähnelt und vorn in zwei Spitzen auslaufend, sie ist durch
ein Bändchen mit der Oberzunge verbunden, in deren Rinne sie sich
zum Theil hineinlegen kann. Die feinen Ausfiihrungsgänge der Unterkiefer
und Unterzungen-Drüse öffnen sich in einer Reihe zwischen
beiden Zungen, c Die abgeschnittenen Muskeln unter der
Zunge.
Fig. XIV.
Dasselbe von der Seite angesehen, a Die eigentliche Zunge.
b Die Unterzunge, c Die Muskeln und Haut unter der Zunge, d
Der Kehlkopf.
Fig.. 3 ^ .
Die Spitze, der Zunge 'eines>iftännlieheu erwachsenen B rü llaffen,
Mi/cetes Juscus, von" unten angesehen und in natürlicher
Grösse, Die vom Kehldeckel an, gemessene, .fast vier Zoll lange
Zunge ist-mit einem bräunlichen dicketa' Epitheliüm bekleidet und
überall mit',rückwärtsgekehrlen ziemlich steifen Spitzen -oder. Haaren
besetzt ;:’zwischen letzteren stellen einzelne rundliche .Geschmackwärz-
chen, und an der Zungen wurzele, drei grosse ungewöhnlich weit von
einander : entfernte Papillae vallatae. im einem ziemlich' regelmüssi-
gen Dreieck. ; Unter der Zunge sieht man eine Unterzunge zwei
Linien lang $ in zwei Spitzen auslaufend und dadurch- den Uebergang
zu einer . Speichelfalte oder Speichelwarze bildend;: <:dass sie. schon
weicher als bei den vorigen Thieren ist, und zwei Ausfiilirungsgähge
der Unterzungendrüse enthält, während die hinteren AosfiihrUngs-
gänge dieser Drüse, so wie die der Unterkieferdrüse, sich mit einer
Reihe grösser Mündungen längs den Seitenrändern der Zunge fast
bis zur Wurzel hin endigen *).
Fig. XVI
y Sie stellt die Zunge eines erwachsenen Ursus longirostris von
j unten in natürlicher Grösse vor. a a Das vordere Ende der Zunge!
y bb Ein seitlicher Ausschnitt für den ersten Backzahn; das davor-
y liegende breitere Stück füllt-die Lücke zwischen diesem Zahne und
( dem Eckzahne, aus. c:c Lappen der Mundhaut neben der Zunge,
y d d d Die beiden auseinandergelegten Musculi genidglossi. eeeeee
| Der an der untern Seite der Zunge, gelegene, von fester:Zellstoffs^
( haut gebildete, Canal für die Zungens.ehne; er ¿ist aufgeschnitten und
| auseinandergezogen dargestellt, f g h i Die spiralförmige Zungen-
| sehne, oder .der sogenannte'.Tollwurm, Lyssa, der. seinem Gewebe
y nach zu dem', elastischen Systeme zu gehören scheint., f Deren vor-
| derer fast faserknorplige Theil. g Das vordere Ende desselben.! h
y Die Stelle, wo dies Organ dünner, weicher: und sehnenartig' wird:
| i Das hintere, zwischen beiden M. genioglossis fadenartig verlaü-
j fende Ende.
A c h t e und n e u n t e T a £ e-1.
Der Zweck dieser achten, und der folgenden Tafel ist, durch Abbildungen die in dieser KlassQ/solsehr-
verschiedenarligen Formen des M a g ens darzustellen, und mit den einfacheren und niederen anfangtml^
allmälige in Gestalt und Struktur vollkommener werdende Bildung dieses Organes zu zeigen. Eimge Bei?
spiele von der inneren Beschaffenheit des Darmes und von den so abweichenden Formen der Blinddärme v
machen den Beschluss.
E r k lä r u n g d e r e in z e ln e n F ig u ren /
stellt den Magen eines sehr grossen W allrosses, Trichecus Ros-
marus in sechsmaliger Verkleinerung vor; er war eingesalzen, wurde'
eingewässert, stark aufgeblasen und so abgebildet; durch senkrechte
Stellung, längliche Form und geringe Weite erinnert er an die, Magen
vieler Amphibien und Fische. Die Länge seiner Achse beträgt
ungefähr 3' und 4 " , — die seines grossen Bogens 4' und 3", die'
des kleinen 2', S“; der grösste Umfang aber 2', 4£". Die Wände
des Magens sind gleichmässig dick, fleischig und mit einer ziemlich
drüsenreichen Schleimhaut ausgekleidet, a Die dickwandige und ei-;
ner bedeutenden Erweiterung fähige Speiseröhre;, sie zeigt eine, starke
aus spiralförmigen Fasern gebildete Fleisclihaut, und an ihrem Ende
innerlich einen schmalen vorspringeqden Rand, als Abgränzung vom
Magen, von welchem, sie-sicl^ übrigens auch durch -ein.festeres, Epi-
thelium unterscheidet. , h Der Magen, wflcjier;in seinem , grösseren
Theile innerlich schwache,, unregelmässige, Falten zejgt. c.Eing
schwache Andeutupg. von, Blindsack. , d. Das umgebogene und verengere
auch faltenlose Pförtnerende des Magens. , e Die ringförmige
nur wenig vorspringende Pförtnerklappe, f Der Anfang des Zwölf-,
t. fingerdarmes.
) in ähnliches Rudiment von Unterzunge fand ich hei allen von mir untersuchten amerikanischen Men , nämlich hei einem Männchen und einem Weilic
en von yc es fuscus, bei Ateles Paniscus, sehr vielen Exemplaren von Cebus capucinus, robustusxi: 8! w. — ferner hei Catlillirix sefurea und cuprea
. * Hapale Joehus, und bei drei Exemplaren von H. penicillattis, Idaim -auch •Bei; JAüas Rosalia. Von den Affen der 'alteii Welt saiic
„ 61 | ’ zwar bei sraei Exemplaren von Lemur Mongoz und bei eifterii Slenops gracilis, hei welchem letzteren sie am stärksten und
. x®mP are P M doppelt ist; weder bei Semnopilhecus teucoprymnus mihi, noch hei den Vielen von mir untersuchten Meerkatzen und-Pavianen
konnte ich etwas Anderes als eine Speichelwarze oder eine Speichelfalte, wie beim Menschen, finden.
Fig. n.
Der Magen einer'alten männlichen g e s tre ifte n Hyäne in
halber Grösse, als Beispiel eines sehr einfachen der Kugelform sich
nähernden Magens, und zugleich bestimmt, die grosse Weite des
Schlundes und Magens bei den Räubthieren zu zeigen.' a Die weite
Speiseröhre, deren oberhalb mehr spiralförmig'laufende Muskelfasern,
am untern Ende' mehr gerade' Verläufen und strahlig in den
Magen übergehen. 6 Der obere' Magenmund, welcher innerlich die
Gränze zwischen Speiseröhre und Magen nur sehr schwach- andeutet.
c Der obere aufräUefad kurze Bogen des Magens. ¿D e r kaum
merkliche Blindsack.' V'Der ümgebogene Pförlnertheil. f Die erste
Spur einer Abschnuruiig des Magens’ iii eine linke und 'rechte Hälfte,
liier nur durch stärkei-e ^Entwicklung der'Muskelfasern angedeutet, g ,
Der Pförtner, der zieüilicli' driisenreich und mit einer ringförmigen
ziemlich vorspringenden Falte versehen ist. 7t’Der Zwölffingerdarm.
; ; "fc'fg: hi. '-t
ist der Magen eines V a ri, .Lepmr Macaco*), um die Hälfte verkleinert;
er ist geeignet, bei übrigens .einfachem Baue eine stärkere
Entwicklung des Blindsackes und deutlichere. Abtheilung des Magens
in eine linke und rechte Hälfte zu zeigen, a Die Speiseröhre, welche
fast ohne Grenze in den Magen übergeht, b Der Blindsack.
c Die durch starken Einschnitt des oberen Bogens bezeichnete Gränze
der beiden Magenhälften, d Der rechte stark umgebogene Magen-
theil. ,e Der Pförtner, durch zirkelförmige, stark vorspringende
Klappe eben so innerlich wie äusserlich scharf bezeichnet, f Der
weite, dünne und faltenlose Zwölffingerdarm.
Flg. IV.
Der Magen eine$ neug.ebornen. Bib ers, umgekehrt, in na-r
türlicher Grösse; ,er ist wegen stärkerer,, durch eine innere Falte
vervollkommneter,,Abtheilung; ¡n,.eipe .lipke und rechte.Hälfte, wegen
einer, klappenartigen Einrichtung.-,deraC.ardia1 und wegen, der.vielen,
an der Einmündung der Speiseröhre, gelegenen und .an .den Drüsenmagen
der Vögel erinnernden gyossen, -hier,, zur Erweichung des
trockenen Futters bestimmten Drüsen,: sehr merkwürdige a Die Speiseröhre,
innerlich mit vier, vorn, hinten, und zu beiden Seiten der
Länge nach .herablaufenden und stark, vorspringenden; Doppelfalten
bezeichnet.. Die .Kloppe des. obern Magenmundes, .aus vier bogenr
förmigen Abtheilungpn. bestehend,;..deren .bei. Erwachsenen .längere
und zuweilen doppelte Spitzen aufwärts gegen die Schliindfälten .gerichtet
sind; diese Klappe gränzt das weisse und glatte Epitheliüm
der Speiseröhre von der rötheren, dickeren und leichtgefalteten
Schleimhaut des Magens scharf ab. c c Die linke grössere Magenhälfte.
d D.ie rechte kleinere, umgebogene, gegen den Pförtner hin
allmälig dicker und muskulöser werdende Mageiihälfte.. .e. Eine in die
Magenhöhle von. oben herab weit liineinragendc qu.er.6 Falte,: welche
die beiden Mageuabtheilungen. scheidet; sie enthält selbst Muskelfasern,
wird aber, wie die' starke Umbiegung des rechten Magenthei-
les, hauptsächlich dadurch gebildet, dass, in dem kleinen Bogen des
Magens .starke Muskel- und Sehneu-Fasern verlaufen, welche den
Pförtner der Cardia nähern; ausserdem findet sich an der vordern
wie an der hintern Wand des Magens ein durch die Bauchfellhaut
durchscheinender, beim erwachsenen Biber wohl einen Zoll breiter,
dicker., und glänzender Sehnenstreifen, welcher, vom stark muskulösen
Pförtnerende entspringend, bogenförmig über die Einschnürungs-
stelie ¡des .Magens hinweg läuft , und sich als dickes Muskelband bis!
zur grpsseu, Drüse fortsetzt. Es darf wohl kaum erinnert werden^
dass die letztere Einrichtung, die sich in dieser Figur- nicht. angeben
liesseinige, Aelmliclikeit mit den Muskeln der körnerfressenden Vögel
hat. f Die ringförmige, stark vorspringende und drüsenreiche
*) Die Abbildung dieses seltenen Tliieres bei Btt f f on ist selir abweichend
und .scheint-nach einem Magen, bei welchem das kleine Netz
abgetrennt worden war,,augefertigt zu sein, daher die grössere Länge
lind niedere - Umbiegung desselben; auch scheint Bttffon ’s Exemplar
jünger gewesen' zu-sein, als das von mir zu Paris untersuchte-, welches,
nach der Grösse zu ürtheilen, viel älter gewesen war.
V Pförtnerklappe, g Der Darmanfang, h Die grosse und dicke Ma-
( gendrüse.- i Drei grössere, aus mehreren Fächern bestehende Drü-
j senöffnüngen; die Eingänge zu den einzelnen Drüsen liegen schräge
| und können bei zusammengezogenem Magen durch halbmondförmige
) Falten -verschlossen werden, kick Drei Gruppen kleinerer Drüsen-
| Öffnungen. ? Zwei durchsichtige und sehr dünne Stellen hart neben
( der Drüse; die' Magenwand besteht hier nur aus der serösen und
( innersten Haut, wälirend die mittleren felilen.
, •• : • . Fig. V.-. ' „
J Eih Stück des-'Magens von' einem -erwachsenen Biber in
t natürlicher Grösse; er ist-bestimmt; die Verschiedenheiten zwischen
j dein- alten und jungen; Thiere in Ansehung des oberen Magenmun-
j des-und -der grossen Drüüe zu zeigen. -’a-Die abgeschnittene Speise-
| röhre!.- 6- Der-obere- Magenmund niit den Längsfalten iii der Speise-
i rölirö. ’ c c c c c c Sechs' einzelne, zum Tlieil' wieder eingesclmittene
'! Hautlappen, welche in die Cardia liineinhängen; sie entsprechen den
5 Vier Längsfalten in der Speiseröhre, so dass die vordere lind hintere
i etwas stärkere Falte in zwei solcher Läppchen ausläuß ^ vielleicht ist
i dies jedoch nur individuelle Bildung, so wie die Verschiedenheiten,
) welche d d die grosse Schleimdrüse des Magens in Ansehung deren
i Oeffiiungen von der des Neugebornen zeigt.
{ Der Magen eines jungen Tangschwänzigen Sch u p p en -
I tliie re s, Manis tetradoctyla, in natürlicher Grösse; er zeigt die
j Abtheilung in eine’ linke nnd rechte Hälfte noch deutlicher als der
| Bibermägen, insofern der Winkel, den böide Hälften oben bilden,
j noch .spitzer, die innere auf dieser Stelle sitzende Falte noch stärker
| vorspringend, und obenein die innerste Magenhaut in beiden Abtheij
luiigen selir verschieden ist.' Sehr ausgezeichnet ist bei den Schupj
penthieren die ungemeine Dicke und Härtendes ÍPfortnertlieiles, weli
eher durch die Stärke und Röthe seiner Fleischliaut an den Magen
j der körnerfressenden Vögel mahnt a Die Speiseröhre, welche von
i dem Magen durch-eine-halbmondförmige Fälle innerlich scharf ab-
I gegriinzt ist.' b Die-linke dünnhäutige und durchsichtige Magen-
7 hälfte, c Die rechte"Magenhälfte, welche gegen den Pförtner liin
'( immer dicker und dunkler wird, d Der dünnhäutige faltenlose
( Zwölffingerdarm.
)
j - . E i gi VII.
j Zeigt in natürlicher Grösse den Magen eines jungen k u rzj
scliwänzigen Schuppenthiere's,, Manis penladactyla; er
| weicht in Gestalt von dem vorigén etwas ab,, was jedoch zufällig
{ sein kann. <t Die Speiseröhre, b Die linke dünnwandige- Magen-
( hälfte' im zusaipmengefallenen Zustände, c Die rechte Magenhälfte,
| welche ilirer dickén Wände wegen nicht zusammenfällt, d Der An-
| fäng des'Darines, e Eine grosse körnige Drüse, welche an dem
& grossen Eogen- beim Anfänge der rechten dickeren Magenhälfte ge-
: lagert ist; -sie liegt "zwischen der liier weggenommenen Muskelhaut
i nnd der Zellliaiit, besteht aus vielen härtlich anzufühlenden riindli-
y chen, wie Hirsekörner grossen, durch Zellgewebe verbundenen Läpp-
y clieu, ist länglich rund, etwa 5"' lang, 47// breit und etwas über
y eine Linie dick; sie öffnet sich nach Innen auf derselben. Stelle mit
y einer weilen aber sehr kurzen Mündung. Bei .dem freilich jüngeren
y Exemplare von Manis tetradactyla, das mir zu Gebote steht, ist
y diese übrigens an derselben Stellé liegende Drüse kaum halb so gross.
' ; ■ ■ I Fi«;, vm.
\ Stellt denselben Magen’äufgeschnitten und, um ilin glatt ausy
breiten.zu können, an seinem untern Rande zweimal eingekerbt vor;
y es ist diese Zeichnung bestimmtrj ’die merkwürdige innere Einrichtung
y des Magens der Schuppentbiere deutlich zu machen, a Die Spei-
y seröhre. b Die halbmondförmige, fast am obern Magenmunde be-
y findlichb :Klappe;-sie sitzt an der linken Seite der Cardia an, ist
*y mit ihrem c’oncaven Rande nach rechts gewandt, und ist wohl be^,
y stimmt, die vielleicht noch lebenden Insekten nicht in den' Schlund
y zurückkehren zu lassen, c ccc Der linke dünnwandige Magentheil;