würde, geben muss. Die meisten Polypen sieht man mit eingezo- ^
genen Scheibenmündungen, einer ist von der gemeinsamen Basis (
losgerissen und schwimmt in schlängelnden Bewegungen umher.
Besonders merkwürdig ist nun, dass, wenn die Eier im Innern der i
einzelnen Polypen reif werden und ausgestossen sind, sie zwischen ^
die Stiele des Polypenstocks hereinfallen und dort sich entwickeln, S
so dass, indem sich nun diese neue Generation anheftet, die ab- (
welkende ältere Generation sogleich ersetzt wird. S
Fig. III. S
Obertheil eines einzelnen Polypen stärker vergrossert, um die S
Lage eines reifen Eies neben dem Magen zu zeigen, a Schlund- \
Öffnung, vor welcher die den durch punktirte Linien angedeuteten ^
Wasserwirbel mittelst ihrer Fimbrien erzeugende Scheibe befindlich. ^
b Magen. (Der Afterdarm ist bei dieser Lage durch den Magen ^
verdeckt) c Ei im Eierstock, d Anfang des Stiels, wo neben S
zarten Muskelfäden ein knotenähnliches Organ sichtbar wird. Ob S
vielleicht N e rv e n k n o te n .d a E h re n b erg dergleichen deutlich ^
bei Hydatina Senta gefunden hat. (
v : T V . v ' " / . . ' • j
B%. IV. !
Einzelnes ausgestossenes Ei, bestehend aus einem höchst zar- S
ten Chorion und eiweissstoffiger Punktmasse, welche sich zum Ein- ^
bryo gestaltet. i
" \ ' . ' ' V
F ig .V . I
Obertheil eines zusammengezogenen Polypen mit einwärts ge- S
faltetem Wimperkranze, a Stelle der Schlundöffnung, b Magen. ^
c noch nicht ganz reifes Ei im Eierstock, d Afterdarm, neben ^
welchem wahrscheinlich auch das Austreten der Eier erfolgt. ’S
.„F ig.,VI. j
Ein einzehier losgerissener und vergrossert im Umriss darge- l
stellter Polyp, von der Seite gesehen, wo der Afterdarm ausläuft ?
Fig. v n . |
Im Umriss dargestellter Polypenleib mit dem ES neben dem (
Darmkanal als Ansicht von der Rückseite der Figur V. {
j
Fig. vm.
Ein weiter entwickeltes stark vergrössertes Ei, in welchem der
Embryo bereits in seinen wesentlichen Theilen, d. i. Leibesanschwellung
a und Stiel b zu unterscheiden ist
Fig. IX. a und IX b.
Zwei künstlich geöffnete Eier, an welchen man das Hervor- S
quellen des Polypenkörpers aus dem Chorion bemerkt und (ein
Umstand, welcher mir besonders merkwürdig geschienen) bereits
bei a den wimpemden Faserkranz um die Mundöffnung beobachtet,
welcher die optische Täuschung hervorbringt, als liefe (in der
Richtung, welche die punktirten Rreise mit dem Pfeile angeben)
ein Rad mit grösser Schnelligkeit hier um. Eine Wahrnehmung,
welche abermals beweist, dass diese Oscillation Respirationsbewegung
sey und desshalb schon dem Fetus zukomme, in welchem an
Nahrungsaufnahme durch den Mund nicht zu denken ist, da hingegen
Athmungsbewegungen hier, wie uns die Beobachtungen über
Molluskenentwicklung zeigen werden, ganz in der Ordnung sind.
Fig. X—XVII.
Geben dem Beschauer eine Vorstellung von der Eierentwicklung
in den Federbuschpolypen. — Diese äusserst zierlichen Geschöpfe
scheinen aber im Allgemeinen eine dreifache Art der Fortpflanzung
zu haben. — 1) Sie pflanzen sich fort durch Sprossung
(wie schon von Rösel a. a. O. Bd. III. Tab. 73. Fig. 6. 7. 8. abgebildet
wurde) wo ganz pflanzenartig an einem Stengel Nebenäste
aus zarten Knospen hervortreiben. 2) Sie stossen Eier aus, deren
jedoch wieder zweierlei Formen Vorkommen. Erstens Eier mit fester
horniger brauner, etwas platt gedrückter Schale, welche in ihrer
Mitte eine Höhle mit gelblich durchscheinenden Wänden enthalten,
welche mit körniger embryonischer Masse gefüllt ist Zweitens
durchsichtige, mit wimpemden Fäserchen rundum besetzte Eier,
in welchen die Entwicklung des oder der Embryonen beobachtet
werden kann. Von der erstem Form gebe ich nun unter Fig. X.
eigene Beobachtungen, während man von der ändern Form die
sehr dankenswertlien und sorgfältigen Beobachtungen von F. I. F.
Meyen unter Fig. XI—XVII wiedergegeben findet. — Betrachten
wir jetzt diese Abbildungen im Einzelnen.
Fig. X.
stellt das Ende der Röhre eines einzelnen Federbuschpolypen dar,
und zwar von einer Art, welche ich Plumatella calcaria genannt
habe, weil sie in einem Kalkbruche im stellenden Wasser an Kalkstein
sitzend vorkam und ich sie von der an Steinen am Rande
unsrer Elbe vorkommenden, so wie, von der von Meyen beschriebenen
und in siebenden sumpfigem Wasser einheimischen Art wesentlich
verschieden vfand. Bekanntlich haben übrigens die Federbuschpolypen
das Schicksal gehabt, unter sehr verschiedenen Namen in
den Zoologien aufgeführt zu werden; sie sind als vollständige Tliiere
bald Plumatella, bald Tubularia, bald Alcyonella, bald Naisa
genannt worden, während ihre leeren Hüllen bald als Spongia lu-
eustris oder Tuplia lacustris beschrieben und ihre nackten Körper
als. Cristatella aufgeführt wurden. — Um nun bei Betrachtung
unsrer Abbildung eine richtige Vorstellung von dem Baue des Thie-
res zu erhalten, bemerke man Folgendes: — Der ganze Thierkör-
per bildet eigentlich eine Röhre, deren unterer Theil (bis p ) mehr
und mehr erhärtet und weiter unten (bei p ‘) anfängt, undurchsichtig
und braun zu werden. Der obere Theil (von p bis zum Munde
o) ist weich und kann sich in den unteren durch die Wirkung der
zarten Muskelbündel (g) zurückziehen. In diese Röhre, und mehr
nach oben,• hängt.der Darmkanal ziemlich frei herein, welcher aus
einem vom Monde absteigenden Oesophagus a, einem durch die
Cardia a' davon getrennten Magen b, und einem durch eine Einschnürung
abgesonderten und zur Seite des obern weichen Theiles
sich öffnenden Afterdarm c, besteht. — Der Mund endigt also den
obern weichen Körpertheil, welchen man Hals-Stück rfennen.könnte,
und ist von dem oscillirenden Fächerkranze, welcher Kiem.e und
Ergreifungsorgan zugleich ist, umgeben, kann aber so weit in den
härtem Körpertheil sich zurückziehen, dass der ganze Büschel der
Arme sich verbirgt. — In dem freien Raume nun zwischen äusserem
Haut-Cylinder und Darmcanal bemerkt man die jetzt zu beschreibenden
Eier, . nämlich ovale plattgedrückte mit hellerm Mittelfeld
versehene Körper von brauner Farbe (man sieht dergl. stärker ver-
grössert bei A und jB) welche, wenn sie mit einer Nadel zerbrochen
werden, eine körnige eiweissartige Substanz ergiessen (jB).
Diese Eier liegen übrigens, wenn sie völlig reif sind, nicht in einem
besondern Organ eingeschlossen, und ich habe sie mehrmals durch
innere Strömungen in der Flüssigkeit des allgemeinen Cylinders in
der Richtung der punktirten Linie im Kreise umgefuhrt werden sehen.
Sind sie jedoch noch unreif, wo sie kleiner, und je unreifer
um so durchsichtiger erscheinen, so findet man sie tiefer unten und
in einem häutigen Ovario in einer Reihe eingeschlossen. |S - Sehr
sonderbar ist es nun, dass man nirgends für diese Eier einen Ausgang
gewahret, .obwohl sie gewiss auch von lebenden Thieren ausgestossen
werden, da ich sie häufig über lebenden Polypen schwimmend
fand. Meyen .glaubt, dass sie blos aus den abgestorbenen Röhren
austreten, und wahr ist es, dass aus dergleichen alle.darin enthalt-
nen nach und nach hervorkommen, wobei ich jedoch gegen Meyen
bemerken muss, dass sie wirklich leichter als Wasser sind,, immer
oben aufschwimmen und also natürlich während der fauligten Zerstörung
weicher Theile austreten müssen. Noch sonderbarer aber
ist es, dass eine weitere Entwicklung dieser Eier noch nie zu beobachten
war, und es daher allerdings noch zweifelhaft bleibt, ob sie
als wirkliche Eier sich entwickeln, oder ob sie unfruchtbare Eier
genannt werden müssen. • Ich habe zum wenigsten dergleichen
Eier, nachdem sie einige Wochen im Wasser geschwommen hatten,
untersucht, geöffnet, und immer dieselbe Beschaffenheit derselben
gefunden, diess hinderte jedoch nicht, dass sie • vielleicht die Brut S verschwinden die Cilien sogleich, aber am ändern Ende bleiben sie
lur das nächste Jahr entwickelten. Dass dagegen auch in diesen ( noch in voller Integrität. In Figur XIV. sind die Polypen noch wei-
Polypen Eier gebildet werden, welche deutliche Embryonen enthal- ^ ter hervorgetreten, befinden sich aber noch immer in ihren Hüllen;
ten, beweisen die Beobachtungen, die ich nun mit des Beobach- ¡j Wer waren auch schon die Cilien an der sich zurückziehenden Eiters
eignen Worten mittheilen werde. S hülle ruhig geworden, und verschwanden allmählich. In Fig. XV
. X I— XVII.
S und XVI sind die Polypen noch weiter ansgekommen und treten
( selbst schon aus ihrer Hülle hervor; die Eihaut zieht sich immer mehr
\ und mein- zurück. In Fig. XVII. ist die vollkommenste Ausbildung
Eier der Älcyonella {Plumatella) stagnorum nach Meven*) \ degPolypen>. zu der sie Meyen zu verfolgen im Stande war, denn
in verscWedenen Entwicklungsstadien dargestellt. Er sah in dem V ¡n 2 _ 3mal 24 Stunden fielen sie, in'der Stube, jedesmal ab. Die
Wasser, worin sich die Polypen befanden, kleine weisse Bläschen, j ^ Darmkana]s hatte er Webei gleichfalls nicht beobachten
etwa von der Grösse eines Mohnsamens umherschwimmen, und'fand j ^ ^ ^ ^ x y u Wg auf d d ^ c k g e -
unter dem Mikroskop, dass sie Polypen-Embryonen entWelten. t ^ ^ hiebe. zugIelch eine bräuniiche Farbe angenommen,
Fig. XI stellt ein solches in lÖOmaliger Vergrösserung vor. . Die \ g{> ^ man glauben m8chte5 es biMe sich nun hieraus das Gehäuse
Hülle desselben {Chorion) ist im ganzen Umfange mit feinen Cilien j ^ Polypen. die Bildung der übrigen Polypen in einem solchen
umgeben**), welche durch ihre beständige Vibration das Ei in stä- S grQssen scheint durch Sprossung zu entstehen. Die ganze
ter Bewegung erhalten. Es findet nun in diesen Eiern die merk- j der p0lypen, von Fig. XI. bis Fig. XVII, kann man etwa
würdige Thatsache statt, die, so viel bekannt ist, bis jetzt ganz iso- i ^ ß ^ ? gtunden beobachten, dann scheint jedoch einiger Ruhe-
lirt dasteht, dass nämlich in einem jeden Eie dieser Polypen ursprünglich » sbmd einzutreten
2 Embryonen vorhanden sind, die sich auch mehr oder weniger zugleich S
entwickeln. Schon in den jüngsten Eiern, wenn sie im Wasser umher- ) F ‘g XVIII
schwimmen, kann man die beiden Polypenembryonen deutlich erken- i
nen. Von Fig. XI bis Flg. XVII. findet sich eine Reihe von Abbildun- j Ist bestimmt, die Erzeugung der Eithiere durch Sprossung an-
gen der verschiedenen Entwicklungsstufen, vom einfachen Eie bis zu den i schaulich zu machen. Ich habe dazu ein Exemplar von Hydra viridis
her vor gewachsenen Polypen. Wenn die Geburt der Polypen vor sich S (18mal natürl. Grösse) gewäldt, an welchem aus einer seitlichen Knos
geht, beginnt das Ei sich dann und wann zusammenzuziehen, es ^ pe ein junger Polyp .hervorgewachsen war, .welcher einige Tage spä-
wird hierdurch mehr elliptisch wie in Fig. XII. und die Polypen rük- \ ter ziemlich ausgewachsen ist und sich ablöst. — Man bemerke jedoch
ken allmählich gegen die Spitze des Eies. Nun bricht die Eihülle j hierbei noch, dass, von einem höhern Standpunkte betrachtet, Spros-
an dem einen Ende, nach dem sich die Polypen hingeschoben haben, S senbildung und Eiererzeugung immer dasselbe ist, denn d.e erste
auf, und die Polypen « und b, umschlossen von ihren Hüllen e und Sprosse ist■ Ei, und das was man gewöhnlich schlechthin E.
c ,- treten langsam hervor wie in Fig. XIII. abgebildet ist. - An dem \ nennt ist-Sprosse, w e l s c h nur in dem früheste« Zustande schon
Ende , wo die: Eihülle zum Hervortreten der Polypen aufreisst, ^ von seiner Bildungsstätte ablöst.
Z w e i t e T a f e l .
Auf dieser. Tafel sollen die wesentlich verschiedenen Arien der Entwicktag 'in den Weichthieren durch
einige Beispiele zur A n s c h a u u n g 'gebracht werden.
E r k lä r u n g d e r ein
F ig I a. bis I f . \
giebt einige aus einer grössem Arbeit von mir über die Entwick- ^
lung der Fluss- und Teichmuschebi ausgehobene Darstellungen, >
welche die Veränderung des Eies der Anodonta intermedia vom |
Ovario an bis zum reifen Fötus anschaulich machen. S
Fig. l a . j
reifes Ei aus dem Eierstocke, bestehend aus wasserhellem Chorion ^
und Eiweiss, und aus einer Dotterkugel von weissgelblicher Farbe S
mit einer hellen rundlichen Stelle, welche ich die Cicatricula ge- S
nannt habe. — Ganz in derselben Form findet man das Ei auch ^
noch, und zwar gewöhnlich in den letzten Tagen des Juli, wenn es ^
erst vor Kurzem in die Fächer der äussem Kiemenblätter eingetre- S
ten ist. {a natürliche Grösse.) )
.F ig . I b. 1 |
Ein dergleichen Ei, nachdem es etwa 8 Tage in dem Kiemen- \
fach gelegen hat, wo es zellig aufgeschwollen ist und bereits die (
meinen F ig u r en .
Andeutung der beiden Schalen trägt, zugleich an fä n g t reg el-
massig g le ic h iler D o tterk u g e l í e s So h u eck en etesHtch
um seine Are zu ro llen , welches, wie ich) ul der genannten
Arbeit ausführlicher zeigen werde, Ton dem durch die Respirationsorgane
erregten Wasserwirbel abhängt.
I 1 H
' Ein dergleichen E i. noch ä H 6 Tage später, wo die Andeutung
beider dreieckigen in Spitzen auslaufender Schalen noch
bestimmter, und der Embryo in anhaltender Rotation begrif-
fen ist.
Fig. I d.
‘ Ein dergleichen Ei wieder ohngefähr 8 Tage später, wo .die
Schalen schon deutlich-ausgebildet erscheinen und die Rotation
noch 'andauert.
*) Isis 1828 S. 1225. Naturgeschichte, der Polypen. „„ „Vcntlirli nls erstes Vorbild der Athemm
Biese, merkwürdige Verhalten, welche. Oii.sr auch an den Eiern der Meer.chwimnie beobachtete, t a n f s f 4ftamDg. ' - ... . . .it.* .1_ .1___ j!.on „noiiiiron.ipii Fnsem niedrigster Ureamsmen ueuie« u n