sind, zu bezeichnen. Hierher gehört erstens die Säule der Rücken-
• wirbelkörper von den des ersten Halswirbels + bis dem des ersten
Schwanzwirbels + + ; dann die Säule der Stemalwirbelkörper, welche
hier sämmtlich, mit Ausnahme des dem Schultetknochengürtel
entsprechenden Wirbelkörpers, d. i. des Schulterstemum (i), knorpelig
und ungetrennt sind. An der übrigen knorpeligen ungetlieil-
tcn SternalWirbelsäule ist merkwürdig, wie sie oben (als Brustrippensternum
1i) und unten (ab Bauch- und Beckensternum l)
sich zu breiten Platten ausdehnt, welches zum Verständniss anderer
Bildungen (z. B. des Bauchschildes der Schildkröten) wohl zu beachten
ist.
Fig. XL
Urwirbel ab Brustgliedmassengürtel vom gefleckten Agama
(,dgama mamiorata) nebst Stemalwirbeln (etwas vergrössert). A,
Brustknochen von vom. B , Schultergürtel von der Seite. Der
Schultergürtel zerfallt hier: in einfachen Rückentheil (Anhangsplatte
des Schulterblattes e ), in getheilte Sternaltheile, von denen Vor-
dcrtheil und Hintertheil zu unterscheiden; der Vordertheil (wahres
Schlüsselbein furcula) bt aus Einem Stück bestehend und gabelt
sich nach vom nochmals, so dass eine Oeffnung gebildet •wird; der
Hintertheil zerfallt in oberes Sternabtück (Schulterblatt e1) und unteres
Steraabtück (e" ß falsches Schlüsselbein, Os coracoideum)
welches eine Andeutung zur Zweitheilung in sich enthält und vom
in Knorpel übergeht, u, Oberarm, i, Schulterstemum. h h, oberes
breites Rippensteraum. h! unteres Rippenstemum. * *, untere
Sternaltheile der obem wahren Rippen.
Fig. XH.
A, Schulter- und Rippenstemum und B Urwirbel ab Brustgliedmassengürtel
von der Wacheidechse, Monitor scincus. (Beide
Figuren etwas weniges vergrössert.) A, Brustbein von vom. Bezeichnung
wie flg. XI. A. — B, Schulterknochen von der Seite.
Bezeichnungen wie Fig. XI. B , nur bt das Rudiment der Furcula
ungetheilt, das Os coracoideum hingegen dreigetheilt, und sein
Knorpelanhang gegen das Schulterstemum hin wieder verknöchert
Fig. XIII.
Rückenschild (theils halbe und tlieib zu Gliedmassengürteln geschlossene
Urwirbel des Rumpfs) von einer ganz jungen Carett-Schild-
kröte, Testudo (Ckelonia) imbricata. — Der Schultergürtel (A)
verhält sich mit Ausnahme der mangelnden Anhangsplatte des Schulterblattes
und der nach vom nicht verwachsenen Schlüsselbeine, fast
ganz wie bei der gehörnten Kröte und hat dieselben Bezeichnungen,
wie dort Fig. VIII. Der Beckenknochengürtel (B) verhält sich mit
Ausnahme des vom Sitzbein nicht getrennten Schambeins ganz wie beim
Krokodil (Fig. X.) und trägt dieselben Bezeichnungen. + ... + + bt
die Rückenwirbelkörpersäule. — Von Ur wirb ein als Rippen sind nur
die Rückentheile von neun Rippenpaaren entwickelt, welche, indem
sie innig mit den (jetzt noch knorpeligen) Platten des Hautskelets
(ip cp) verschmelzen, das Rückenschild bilden. Bei y ist die Anordnung
der liintersten und untersten Platten des Hautskelets (welche
eben nur, weil sie Hautskelet sind, hinterwärts wie vorwärts Gliedmassengürtel
des Nervenskelets einschliessen) besonders abgebildet.
Fig. XIV.
Bauchschild (Rudimente von Schulter- und Beckenstemum
durch Hautskeletplatten verbunden) von demselben Thiere, von
aussen gesehen so, dass * Kopfende ist Auch hier zeigt ach,
wie am Rücken, die Verbindung von Theilen des Nervenskelets
mit (hier noch knorpeligen und hörnernen) Platten des Hautskelets
y y. l ip Die sonst schwer verständliche Bildung des Bauchschildes
der Schildkröten wird nur dadurch klar, dass man die obere
Knochengrundlage i ab Rudimente eines in die Breite gezogenen
Schulterstemum (etwa wie Fig. VLB. i‘, oder Fig. X. i), die untere
Knochengrandlage l aber ab Rudimente eines in die Breite gezogenen
Beckenstemum (etwa wie Fig. X. 7) anerkennt, wobei denn
noch die Seitentlieile h h vielleicht den. Seitentheilen eines Rippenstemum
mit anhängenden Rudimenten von untern Stemalthei-
len der Rippen e" (etwa wie Fig. XL h h ) zu vergleichen wären,
y y , Platten des Hautskelets.
T a f e l V.
Diese Tafel schliesst sich genau an die vorhergehende an, indem sie'aus den Klassen der Vögel und
Säugethiere Beispiele von verschieden geformten tJrwirbeln des Rumpfes darstellt.'fc Hier, wie auf der
vorigen Tafel bei Fischen und Amphibien, zeigen sich die jjrwirbelbögen entweder als Hippen oder als
Knochengürtel, aus welchen die Gliedmassen 'hervorgehen (Schulter- und BeckenJmochengürtel). Fig. I bis VI
geben die Beispiele vep Brustrippen-und Schulterhnochengürteln aus Vögeln und Säugethieren. - Fig. VII bis
XH hingegen stellen verschiedene Modiücationen von Bauchrippen- und Beckenknochengiirteln dar.
Erklärung der
Fig. L
Urwirbel der Brust von einem jungen Fasan, ( Phasianus col-
chicus) ab Brustnppen und Schulterknochengürtel. + Rückenwir-
bcbäule. i h h h* h* Sternalwirbebäule. — Die Bildung der
Stemalwirbel bei den Vögeln hat das Eigenthümliche, dass der oberste
Steraalwirbel, welcher dem Schulterknochengürtel entspricht
und welchem ich desshalb den Namen S ch u lte rstem um gebe,
(beim Menschen der oberste, die Schlüsselbeine aufnehmende,' Theil
des Manubni stemi, ab ein keilförmiger Knochen zwischen die
getheilten Stemalwirbel, die zur Schliessung der Brustrippen bestimmt
sind, herein geschoben ist. Das, was abo beim Menschen
den untern Theil des Manubrii stemi und das Corpus stemi ausmacht
und was ich Brustste rnum nenne, weil in seinen Wirbeln
sich die Brustrippen schliessen, dieses bt hier durch den Keil
des Schulterstemum in zwei Seitenhälften aus einander getrieben;
e i n z e l n e n Fi g u r e n .
S eine Bildung, zu welcher sich schon bei vielen Amphibien die deut-
V lichste Vorbereitung zeigt, (vergleiche Taf. IV. Fig. XI und XII).
S Nur aus dieser Bildungswebe erklärt sich die Breite der Brustbein-
7 platte der Vögel, und junge Thiere sind vorzüglich geeignet, das
? Eigenthümliche dieser Bildung zu erkennen.
) 1° gegenwärtiger Abbildung zeigt i das keilförmige Schulter-
S stemum, mit seinem untern Domfortsatz ( Crista stemi). h h die
( beiden Seitenhälften des obem Bruststemalwirbeb. h * 7t* die bei-
7 den Seitenhälften des untem Bruststemalwirbeb. g g Brustrippen.
S g* untere Stemabtücke derselben. g * * obere Stcrnabtücke
i oder Rippenkörper, x x Rudimente von vordem Sternabtücken
7 unvollkommncr Oberbauchrippen, (zu vergleichen den vordem fal-
) sehen Rippen des Krokodib Taf. IV. Fig. X. 17" 18"). y Knor-
> pelmasse, welche die getrennten Stücke der Brustbeinplatte und
^ Rückenrudimente vereinigt und späterhin grössten Tlieib verknöchert
aa, bb, cc, Schulterknochengürtel oder Urwirbel für die
Brustgliedmasse, c, dessen oberer Stemaltheil (Schulterblatt), a b,
dessen unterer Stemaltheil, welcher sich hier wie bei den Amphibien,
theilt, a in Vorderstück (Gabelknochen oder wahres Schlüsselbein),
b in Hinterstück (falsches Schlüsselbein oder Os coracoideum),
u Anfang der Brustgliedmassen.
Fig. H.
Urwirbel ab Brustrippen und Schulterknochengürtel vom amerikanischen
Strauss (Bhea americana) von vom gezeichnet. + gg**>
g * , i, Jih, c, b, u u, wie in der vorigen Figur, g***, Rückentheile
der Brustrippen, a', Rudiment des Vorderstückes vom untem
Sternaltheile des Schulterknochengürtels (des Gabelknochens.) Ue-
brigens sind hier Schulterblatt, Gabelknochenrudiment und Os co-
racoideum zu einem Knochenstück verwachsen, eben so die verschiedenen
Stücke der Brustbeinplatte i, hh. An dem Schultersternum
fehlt übrigens hier die hervorspringende Crista, d. i. der untere
Domfortsatz dieses Stemalwirbelkörpers. Dieser Mangel sowohl,
ab die Verkümmerung des Gabelknochens und Schwäche
des Oberarmbeines deuten auf das, diesem Vogel eigene, Unvermögen
zum Fluge.
Fig. m.
Derselbe Thorax der Bhea americana von der linken Seite
gezeichnet. + +, h', b, c, i, h, ti, wie in der vorigen Flg. Eben so
g**, g * * * , nur sind die drei wahren Rippen mit 1 2 3 und die
obem zwei fabchen Rippen 1' 2' bezeichnet, z z z Anhangsplatten
der drei wahren Rippen (sie haben eigentlich die Bedeutung von
seitlichen parallelen Tertiarwirbeln dieser Urwirbel). y anhängender
Knorpel ab Rudiment eines Abdominabtemum (Processus
xyphoideus).
„F ig . iv .
Thorax vom Strauss (Struihio camelus) von der Vorderseite
gezeichnet. +, g***} g**, g*, c, a, b,uu, i, hh, y, wie in Fig. U
und IB. Das wahre Schlüsselbein oder furcula ist hier stärker ab
bei der Bhea entwickelt, welche letztere in dieser Hinsicht mehr
dem Krokodil glich, da im Gegentheil der Schulterknochengürtel
des Strauss es in dieser Hinsicht mehr der Bana cornuta Tàf. IV.
Flg. VBI. verglichen werden kann, x x Rudimente fabcher vorderer
Bauchrippen, wie oben Flg. I. x.
Fig. V.
Urwirbel als Brustrippen und Schult.erknochengürfel, von einem
jungen Gürtelthier (Däsypus nouemcinctus): + Untere, Habwirbel
und obere Rückenwirbel. 1 bb 6 die sechs wahren Rippen.
1' 2' 3' 4' 5' 6' die untem Sternaltheile oder Rippenknorpel dieser
Rippen. 7il 7i2 7(3 7t4 7t5 /t6 die den Rippen entsprechenden
Bruststemalwirbelkörper. * das einfache, knorpelige Schulterstèr-
num, welches sich bei den Säugethieren nirgends mehr zwischen
die Wirbelkörper des Bruststemum herein drängt, obwohl die obersten
I sus xyphoideus). a b ' c Schulterknochengürtel, a b1 untere Ster-
( nabtücke dieses Urwirbels. a Vorderstück (wahres Schlüsselbein,
7 furcula). b1 Rudiment des Hinterstücks (fabches Schlüsselbein,
> Processus coracoideus) . c oberes Sternabtück dieses Urwirbeb
oder Schulterblatt, (dieser Schulterknochengürtel bietet sonach das
gerade entgegengesetzte Bebpiel dar von dem Schulterknochengürtel
beiden Brustwirbelkörper durch ihre breite Form an die Brust- ?
beinplatten der Vögel uud Amphibien erinnern. ^ ^ ^ |V o n den 7
Schulterknochengürteln ist hier nur ein einfaches unteres Sternabtück, S
ab wahres Schlüsselbein oder furcuja a a , und ein einfacher obe- S
rer Rippentheil c c, Schulterblatt entwickelt, u u Oberarmbeine, t
Fig. VI. \
Urwirbel ab Brustrippen und Schulterknochengürtel vom Vam- i
pyr oder fliegenden Hund (Pteropus vulgaris) , von vom gezeich- (
net, in natürlicher Grösse. 1 2 3 4 5 6 7 die obem Stemabtücke )
oder Rippenkörper. 1' 2y 3' 4' 5* 6' V die untem Stemalstücke S
oder verknöcherten Ripperiknorpel. i Wirbelkörper dés Schulter- \
stemum, zu Einem Stück verwachsen mit dem ersten Wirbelkörper ?
des Bruststemum, h', (das Vorhandensein zweier Wirbelkörper in die- ?
sem Knochenstück bt angedeutet durch die doppelten vordem Dom- >
fortsätze *, ** , welche der Crista des Brustbeins der Vögel voll- V
kommen entsprechen). 7i2 7i3 7i4 7i5 A 6 Wirbelkörper des Brust- |
stemum, von denen der. unterste, zwei Rippen scliliessende, noch ç
bloss knorpelig bt. y Andeutung des Abdominabtemum (Procès- .
eines amerikanbehen Strausses Fig. B. Bl.; hier obliterirt das Os coracoideum
und bloss die furcula schliesst den Urwirbel, dort oblite-
, rirte die furcula und das Os coracoideum schliesst, so wie auch
| bei vielen Amphibien, allein den Urwirbelbogen.) + Untere Habwirbel
und Anfang der Rückenwirbel.
J Fig VH.
| Urwirbel ab Bauchrippen und Beckenknochengürtel von einem
^ jungen Fasan (Fasianus colcMcus), von vom in natürlicher Grösse ge-
V zeichnet. — 1 2 Oberbauchwirbel des Rückgratlis. 1 — 12 Kreuz-
\ wirbel des Rückgratlis, (welche eigentlich liier die Lendengegend mit
in sich einbegriffen haben). 1 bb 10 Schwanzwirbel. 1' 2' Rücken-
J und obere Sternaltheile von zwei obem Bauchrippen, ccf b a Urwir-
) belbogen der hintern Gliedmassen oder Beckenknochengürtel, c d
S oberes Sternabtück dieses Urwirbeb (Darmbein), bei den Vögeln im-
i mer von beträchtlicher Länge, da es sich, auf die zahlreichen Kreuz-
i wirbel bezieht, desshalb in c Vorderstück, cf Hinterstück einzutheilen.
' b a unteres Sternabtück dieses Urwirbels, ganz gleich dem untem Ster-
S nabtück des Schulterknochengürtels, zerfallend in Hinterstück & (Sitz-
i bein), entsprechend dem Os coracoideum und Vorderstück a(Scham-
| bein), entsprechend der furcula. Der Beckenknochengürtel der Vö-
| gelTegt sich in einer so schiefen Richtung nach hinten, dass er mit
S dem Rückgrath in einem äusserst spitzigen Winkel sich verbindet,
| woher es denn kommen muss, dass das Hinterstück vom untem
i Sternaltheile (Sitzbein) ganz nahe an den hintern Theil des obem
/ Sternalstücks und des Rückgraths selbst zu liegen kommt; die un-
> tem Stemabtücke sind übrigens hier, wie bei den meisten Vögeln,
> nach vom nicht zu einem geschlossenen Schambogen vereinigt.
| -Fig. VIII.
\ Urwirbel ab Bauchrippen und Beckenknochengürtel von einem
i amerikanischen Strauss (Bhea americana), verkleinert gezeichnet
) von vom. + Oberbaucliwirbel.^^ + Kreuzwirbel. + + + Schwanz-
) wirbel. 1 2 3 die drei untern fabchen oder 'Oberbauchrippen, c cf
S ab Beckenknochengürtel, die einzelnen Buchstaben wie in Fig. VB.
\ zu erklären. Merkwürdig bt vorzüglich di'e Bildung der untem
i Sternaltheile a b , von welchen das Hinterstück b b, aus dem bei
) Fig. VH. angeführten Grunde mit dem Hinterstück des obem Ster-
hallheib (Darmbein), ja selbst mit dem Ende der Wirbelsäule zusammen
fliesst, und sich dabei mit dem der entgegen gesetzten Seite
fast seiner ganzen Länge nach zu einer Sitzbeinfuge vereinigt.
t. t. Oberschenkelknochen. (Bei Struthio schliessen sich dagegen
die Schambeine, und die Sitzbeine bleiben getrennt.)
Flg. IX.
Derselbe Beckenknochengürtel des amerikanbehen Strausses
(Bhea americana) , etwas mehr verkleinert und von der Seite gezeichnet,
um die merkwürdige Verbindung der Sitzbeine mit den
Schwanzwirbeln zu zeigen, c c', b, a, t, + + +, haben dieselbe Bedeutung,
wie in der vorigen Figur. + + + + die sehr verkümmerten
Schwanzwirbel, welche zwischen Ende des Kreuzbeins, dem
Darmbein und dem anliegenden Sitzbein sich befinden.
Fig. X.
Knochenstück, welches bei den fischartigen Säugethieren (Ce-
tacca) als einziges Rudiment einer Hälfte des Beckenknochengür-
teb (Os irniöminatum) erscheint. Gegenwärtiges Stück ist das Rudiment
von dem rechten Os hmominatum vom Wallfischskelet des
berliner Museums (Balaena roslrata) und zwar nur ungefähr um
die Hälfte seiner Länge verkleinert o eigentlicher Knochenkern,
p knorpelige Umhüllung desselben.
Fig. XL
Urwirbel ab Beckenknochengürtel vom fliegenden Hund (Pte