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142 (5ultuvgc\üäc[)[e.
erft h m á ) bie Beiaunt, itnb ^om 12ten btá jum löten Sa'^r^^
i^uiibcrt gal) eá aná) im fübl{cí;fteu Sínpflansungen i)ou ßuh
ferrot)r. dUd) SXmenfa brael^ten cS bie iS:panter üdii beu canarifc^eu
Unfein iinb jii^ar eá ^eter s). Mirranga, ber e§ im 3aí)i'e
1506 nací) ©t. ©omtugo fuftrie. 33on I}ter gelangte eg nad) SuBa
nnb im loten 3aí)rí)nnbert anc^í nad; bem gefííanbe i)on ©nbamerifa.
3)er met)r regelmäßige Slntan l^egann in ööeftinbien erft 1520 nac^
ber (Sinfn^rnng be^S @cíai)ent)anbeíg, iuo e§ Baib fo \ ) k l 3 n d e r lie^
ferte, ba^ faft bie ganje iíísrige 2öelt bamit i^erfei}en mxht n íonnte,
unb ber ß^i^ertan in (Snro^a einging.
3 n m Slnban beä 3ncEerroi;rg ift eine mittlere ilemperatnr s^on
1 9 _ 2 0 ^ R. eiforberlid;, n^cBel eg am Beften gebeizt; inbeffen ftnben
fid) and; grof^e ßnderplantagen in ©egenben, beren mittlere ^empe^
ratnr nnr 15—16« R. teträgt, fo baß ber ßniturBejirf btefeS
it>äd)fe0 trteit über bie ilropengegenben "^inangge'^t. ©eibft in einigen
©egenben ©nbenro^a'S, mie j. in ©icilien, mirb noc^ je^t 3ncfer^
ro'^r mit SSort^eií geBant. (Sben fo Betreibt man ben Slntan biefer
^ f l a n j e anf jiemlii^ Betrcic^tlid^en ^^ö^en. aBai;renb berfeíbe ange^
fteilten ítemperatnrBered^nnngen jnfoíge in ben Xro^en fi^on U i 3000
auf^iJren müßte, finbet man i^n anf ben ©eBirgen m x
m t x m nnb (Solnmbien iioc^ anf 4000—6000 gnß ^o^e, ji^oBei in^
beffen jn Berncirid^tigen bleibt, baß anf mand;en ^oc^fiäc^en bnrc^
bag 3nrüdi)raIIen ber ©onnenftra^Ien öon ben SSergaB^cingen bie
^ifee Bebentenb i)erme^rt ivhb.
$Die 3lrt ber 8lnBanung be§ ift ^id;t überall biefelbe;
boc^ ii^irb eä an aííen Orten au§ ©tedlingen gebogen, bie fenfrei^t
ober magerec^t in bie (Srbe gelegt nnb nnr Ieid;t Bebedt ii?erben. 3n
1 4 ^agen etn?a fc^ießt ang Jebem knoten ein ©tengel anf, fo baß
man bie ^^flanjnngen Iid;ten mnß, w m x biefeiben jn bic^t fte^en.
(Srft in ßeit i)on einem Sa^re ift ber ©^af t fo groß, baß man ii;n
ft^neiben iann; bafür ^aíí bie einmalige ^^flanjung anc^ i)ieíe 3at;re
ang, ba ft^ iaí^xliá) au§ bem Sönr^elftode nene íírieBe entmideín.
3 f t bag Sanb frif(| urbar gemacht, nnb finb bie ^BitternngSüer^aitniffe
gnnftig, fo íann man auf biefe Sßeife 20 — 30 (Srnten befommen. 3n
Sßeftinbien fann man ba§ S^á^rro^^r üBer 40 ^ a^u anf einem gelbe
:pflanjen, mci^renb man in Oftinbien alle 3 3al;re bamit i^ec^feln mnß.
toerben i)erfd;iebene SSarietaten be§ ßnderro"^r§ geBant, nnb
ba mand;e berfelBen größere SSort^eile gen^a^ren, fo merben fte oft
i^on einer ©egenb nac^ ber anberen i^er^flanjt Slm ergieBigften ift
Budcrro^r. 143
ba§ oftinbifdje, inbem 200 ^fb. 3^lderro^r etii^a 100 5pfb. ©aft gelben,
it)orauä man 25^ ^fb. 0ioi)jucier geiioinnt. füße, faftige
Ttaxt ift i^orjnggiüeife in bem unteren Biattlofen 3:;i}eiie ber ^atme
enti}aiten, bie man aBfid;tIi(^ ntd;t jnr ®iüi:§e gelangen laßt, ßux
(Srntejeit fd)afft man bie aBgefd;niitenen .giaime in großen Sünbeln
in ^k ^ndmnixt)lif n)o fte jti?ifd)en bid}t anetnanberliegenben SÖal^en,
bnrd; n:)eld)e bie 9iegerfctai)en fte i;inbnrd;iaufen laffen, jerqnetfc^t
toerben. 2)en auggepreßten @aft leitet man burc^ Oiinnen in einen
^effel, 100 er etngefod;t unb abgefi^äumt luirb. 3)arauf m x h er mit
einer aug ^alfiDaffer unb Od;fenBInt Befte^enben Sauge i^erfefet, um
i^m bie ©äure ju nei)men, unb bann Bringt man i^u jnm ^rpftalli^
ftren, ii^oBei ber ni^t gerinnbare ^^eil, ber ©pru)), nad; unten aB^
fließt. iDer fo I^eraugfrpftadifirte Sio^juder ii^irb bann in (Suropa mit
Oc^fenBIut rafftnirt. — (Sg ift fo gut \vk ausgemalt, baß n^ir bag
^erfa'^ren, ben 3uder ju gewinnen, anö Snbien unb 6Bina erhalten
^aBen; benn in letzterem Sanbe ift bie Sereitunggart fcBon feit ben
äiteften Beiten ganj biefelBe.
3)er 3uder, n)eld;er fid; Bei ung aug einem Surugartifei faft
fc^on in ein SeBengBebürfniß i^eriDanbeit I;at, ift in ben tropifd;en
©egenben oft ein attgemeineg S^ia^runggmittel ^ie Sieger in ben
Buderpiantagen effen ben gen)onnenen 9io^juder, uoc^ häufiger aBer
tuerben bie reifen ^aime nur gefaut unb auggefogen, nad;bem [te
burd; Äod)en ein it)enig ern^eid;t it^orben. 3n Oiio be Janeiro, auf
ben ©anbioic^;=3nfeIn u. f. n). fiei;t man faft iebeg Jitnb mit einem
@tüd ^^^ ^ anb uml)erge^en. §-iuf biefe ffieife it)erben
Bebeutenbe 9}iaffen i?on ro^em Bitder i;)erBraud;t, unb auf bem SJiarfte
yon $J?ani[a erfc^einen tägiid; ganje @d;iffgiabungen 'ooU. B^i ^t^i/
ober ro^ gcgeffen fc^mäc^t ber ßuda'ixbxio^tn^ bie ®erbauung; er ift
bai;er, miemo^I aig 9ia^runggmittei in @eBrauc^, bod; nid;t aig fou
c^eg in empfehlen, X^iere, it)etd;e mit utd;ig Sinberem gefüttert ioer^
ben, Befommen @efc^ix)üre im SZagen unb fterben. SDie ?inii^enbung
beg B^^^^'^ ber t^ang^aitung unb in ber Slrjenei ift Befannt^ and;
n^erben eine ?Dienge geiftiger ©etranfe ti;eiig aug bem §erquetfd;ien
9iioI)re, tt)eiig aug ben Bei ber BuBereitung üBrig Bieibenben 9iüdfiän=^
ben gea^onnen. @omit ift biefe ^fianje eine Onelle beg Bebeutenbften
©riDerbeg für ganje 93oiferfd;afien. Snbeffen ioerben bte B^tder:^
®cr ®cvbvaucii in (Sngíanb ciKeín iturbe im Saläre 1850 auf na^e an
6,700,000 (5tr. angcf^íagcn, wolm inbeffen bie 2)idaffe mit einbegriffen n^ar.
Hamburger 9)iarftbevid)t. Sinij. 1850.