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íanbfc&aftlic^en (Sfcarafíev berienigen Sanber aíücfftitt, beren @ef¿^{c|te
íe fc^reiku ivolleu. 33on befouberem :3]Ueret|e erfc^eiut bieg fíír bie
QSöIfer be'3 ?íííert^uma, bei beuen bag imitge Sínféítepen au bie 9íaíur
liberan entfc^iebeuev í;eíOovtníí aB bei ben SSölfeni fpáíeret
^unberte. ^iibefteu büvfíe feíbft für bie ©egenipart bng «er^alíui^
beá a)íeufrf}en jur qjflanjenroelí n i^t auper Sícfct ju laffen fein. iDíin--
befíená mu§ bie (Sulturgefc^ic^íe barauf ^iucffic^t nehmen, „ bap für
ben ?Jíenfcí;en eine ßtit eintritt, in melc^er er bie «anbfc^aft nic^t
blo^ aU ^intergrunb menfcblic^er ©riebniffe, fonbern alä ein fo innig
33erwanbtea betrachtet, bap er ftc^ anöfc^Iiepiic^ auf pe gurüágie^t *).
Unb roenn bei feiner erften (Sinmirfung auf bie dlatux jnnäc^ft baá
materielle Sntereffe überall in ben «orbergrnnb tritt, fo fann bei ftei^
genber geiftiger entiüicfeiung ber íOíoment nic^t augbieiben, mo er bie
9iatur nic^t nie^r alg eine bio§e Wienerin feiner ^ebürfniffe, fonbérn
atg eine greunbin betrachtet, ber er feine Siebe juroenbet. 5)ann lernt
er bie 9tatur öerfte^en, fni^t bag (Sigent^üinlic^e i^reg 2Öefeng mit
feinem ©eifte in (Sinfiang ju bringen unb wirft nur fo auf fte ein,
lüie eá i^r angemeffen ifi. 2Öo fie feiber feinen anberen aíá einen
profaifcC^en 6f)araiter i)at, ba lä^t er fte in ben ©ienft bei materieffen
Sebent treten j m fte aber an ftc^ fcbon einen iebenäüollereu, einen
iift^etifc^en (S^arafter annimmt, ba ijerfie^t er e§ auc^ i^re tbeale ©eite
j u erfaffen, ba geftaitet fic& unter feiner ^anb bie «anbfc|aft jum
'i]3arf, njte er überatt nur ba erfc^einen fann, iüo ber Särm ber ©^lac^^-
ten öerflungen ift unb bauernbe frieblici)e 93erpítniífe bie a)lenfchen
beglüden. Unb wenn ber SDhnfc^ ft(^ auc^ nie ber ^bt^menbigfeit
eníjieí)en fann, bie 9iatur für feine ßwecfe ju benufeen, fc wirb er eá
bo(| afg feine f^ßnere Siufgabe betrauten, i^r mit feiner orbnenben
^ a n b ju ^ülfe ju fommen, fte ju öerebeln unb ju uerflären.
^Jragen wir nun atn ©élup, in wie weit bie Se^rer ber 53oianif
unb ©eograp^ie geneigt fem werben, ben eben entwicfelten Sinfid^ten
bei i^rem Unterrichte ju folgen, fo werben wir auf eine gropere
ftimmung üon ©eiten ber 33otanifer rechnen bürfen, bie nic^t ©eogra.-
p^en ftnb, aU oon Seiten ber ©eograi^fen, bie nic^t jugleic^ 8ota^
nifer ftnb, ba ftc| bie noti)wenbigen geogra^j^ifc^en ^enntniffe leichter
erwerben laffen aig bie botanif^en. ^nbeffen wir wieber:hoIen e^-' 2)ie
iPfifinjengeograp^ie i^erlangt feinen großen Umfang botanifc^er Äennt.
* ) öratranef, ?lep^etif ber ^fianjenirelt,
lieber bte Q3ebeutiuuj ber 'iJ^tÍQnjeiigecgrapl^íe ¡c. 443
niffe; fie forbert weber ein ijollftonbigeg ^une^aben ber ílerminoíogie,
nocíí eine genaue 5?efanutfci;aft mit ber gefammten S^ftemfunbe. 3m
©cgentkii, fte bemüht fic^ ben wiffenfcbaftiicljen ?ípí)arat ber 53otanif
in ijereinfadien, inbem fie bie ^flanjenwel t nic^t alg eine Summe öon
(Sinjel^eiten, fonbern aU bie lebenbe ©ecfe ber ©rbe betrachtet. 3iu§er.'
bem aber gewährt bal ©tubium ber ^45fIansengeograp^ie einen folc^en
9ieij, ba^ man fie mit ^ec^t aU bie ^iüt^e ber «otanif betrachten
fann. a)a§ fíe aU fotc^e nic^t oi}nc günftigen (Sinfín^ ouf ben Unter,
rieht fein fann, liegt na^e. 2Benn eS erlaubt ift, baö ©tubimn ber
5?otantf mit bem ©^rachftubium ju s^ergieid^en, fo wirb man jugeben
müjfen, ba§ bie gioren mit i^ren 2)iagnofen unb íDemonftrationen
feinen anberen Söerth h^^i^en ein Serifen, unb ba§ bie ^anbbüc^er
ber ííerminoíogie unb Spftemfunbe nur auf ben Oiang einer ©ram^
matif Slnfpruch machen fonnen. 5iun lernt aber ítiemanb eine frembe
©^u-ache burc^ SBörterbücher unb ©rammatifen allein, fonbern eg be.
barf i)or aflen íDingen einer wohlgewähiten «ectüre, um i^n in ben
@eifi ber fremben ©i^rache einzuführen. íDag, wag bie Seetüre für
bag ©prad)fiubium, bag ift bie ^ii^flanjengeographie für bie Sotanif.
©ie fchlägt ung in bem großen 5?U(h ber 9iatur eine Seite nach ber
anbern auf unb lehrt ung in bemfelben lefenj aug ihr tritt ung bie
S o g i f unb bie q ioef i e ber 9iatur entgegen, unb wer mochte biefe
beiben Elemente entbehren!
3 e höher aber ben Söerth ber -ipflanjengeogra^hte alg 2Biffen.
fchaft anfchlagen, um befto mehr fehen wir ung öeranla^t auf jwei
f l i p p e n aufmerffam ju machest, an benen -ercentrifche 3iaturen bei -2ín=
wenbung berfelben auf ben Unterricht leicht fcl)eitern fönnen. 2öer ftch
mit einer SBiffenf^aft ihrem ganjen Umfange nach befannt gemacht,
burÄ feine Stellung aber auf eine befchranfte Sphäre angewiefen ift,
geroth leicht in @efahr, bie Sbeen, welche ihn eben erft ergriffen, gleich
a n ben m a m bringen ju woüen. ßg ift aber wohl ju erwägen, ba^
bag erheben ju allgemeinen Sbeen ohne grünbliche Äenntni^ beg
jelnen feinen äöerth hat,- unb eg wirb ein fc^wereg Unrecht an bem
©egenftanbe wie an ben Sernenben begangen, wenn man eg oerfu^t
fiatt ber 9iaturfunbe Siaturphilofophie ju treiben, ein folcheg
« e r f a h r e n beftraft ftch burch ben ©rfolg^ eg biibct citeie Schwäger,
aber feine eh^iJ^aitere. ^ie Schule bnrf eg nie aujjer ?(cht lafien, bai
bie elemente einer SSiffenfchaft auch elententarifch erlernt werben'müf^
fen, unb ber gewanbte Sehrer wirb bei bem flreugcn ^efthalten unb
e i n ü b e n beg unentbehrlichen Sehrftoffeg feinem Unterricht bennoch bic