
IV 35 o r X- e b e.
SOÍenfc^ enifí irab feícríící> cieftimrat mxt>, fcfeatb er ber ííaíur
i3egenüberíriíí: fo íji bie§ juná^fí ein beiDU^ííofeg ^mpftnben í^reé
i3e[e^íicí;eu imb üernímftigen SBaíteng; eö ífí bag ítillfd}»etgeubc
^Inerf'euueu einer i)öl;ercu Drbmuig, bie eben einem Seben, beui
©ebilbeíen uñe bem Unt^eíníbeíen, fogíeiá; ei;rfurcí}t abnotíjigt. SBrin^
gen unr unö aber bie ©efe^e jum 33ei»u§tfein, nad) iveíd^en bie
9íaíur üerfaíjríj tritt un§ aug ber fínníid}eu %oxm, bie img erfreut,
ber ©ebanf e entgegen: bann füíjíen nur uuá í}üljer, ebíer gefíimmt.
Unb je uiel}r mx einbringen in ben tieferen 3ufammenl}ang aEer
(grfd;einungen, je meí^r ber gefammte ©c^opfunggpían fíd) unferen
geifiigen Síiden entíjüUt: beflo náíjer fíií;íen mr uná bem Url;ebcr
aller SDinge, U)eíd)em at}níí(^ jn U)erben ja baá ©nb^ieí aííer unferer
S3ejirebungen fein [olí.
23on aKen erfd)einungen, n)eí^e uñé in ber í^atur entgegen^
treten, fíel;t un§ bie ^:pf[anjentt3elí am näd)ften. @ie befíeibet ben
«üben, ber uñé trägt; fíe liefert uñé unfere I>mí)tfad)íid;fte íTia^^
rung; mit il)x fd)nuítfen tt)ir bie Umgebung unferer Söo^ujiätten.
TO forgfamer, ítebenber -^anb werben bie ®ewäd)fe überaE ge^
pflegt; benn fíe reben eine bie üon 3ebem üerfianben wirb,
fíe gewaí^ren rei(í)íicí)en 2üí)n bem, ber tí^rer wartet. 3)emna^ ijí
bie 53ef(^áftigung mit ber ^fíanjenmeít fo aít wie baá SJienf^en^^
gefdjíe^t, unb bie Seíe^rung über biefeíbe ein 9fíed)t, auf t»eící)e§
3eber 5ínfpru^ ^at. SBie fteí)t eé aber oft mit btefer 33eíeí)rung
aug? SBenn irgenbwß, fo n U ^íer Sí^iEer's Qíuéfpruá) über bie
breí Hilter ber DZatur:
„SíeBen gaB t^r bie gafcel, bie ©c^uíe ^at fie entfeeíet,
©c^affenbeö SeBen aufs 5fteu' gieBt bie Berttunft ií)X pritá.'"
SBir befá;reíben ^fíanjen. Unfere @d}üíer lernen bie íeá)ni==
f(^en 5tuSbrücfe fennen, bereu bie Sotanif fic^ bebient; fte erfahren,
bie c^arafteriftifí^en SWerfmaíe einer ^fiauje fínb; fte befom^
men eine ißürfteEung üon ben wid}tigftett ípflanjenfamiíien, unb
wenn eé í)od} fommt, fo fd)üe^t fid) l)ieran uod; (Sinigeg über, ben
23au unb baé Seben ber q3f[anjen. 3u biefem ße^teren aber gelangt
immer nur ein febr fleiner S^eil unferer ©(^üler. Unb treten fte
nun mit bem gewonnenen SBiffen ^inaug in bie Statur, wie oft
brängt fid) t^nen bann bie 2Bat;r^eit beé ?luéfí)ru^eé auf:
SBorrebe. V
„SBeit bu liefeft in il^r, m^ bu feíBer in fie gefc^iieBen,
Seit bu in ®ruí)í)en für'S 5lug' tfere (ärfc^einungen rei^fi,
2)eine ©i^nüre gebogen auf i^rem unenblic^en geíbe,
S®äf;nft bu, e§ faffe bein ®eift a^nenb bie große 9fiatur?"
(E0 wei;t unö noä) etwaé ganj 5tnbereé aus ber Díatur ent^
gegen, alé waé wir gelernt; wir füllten, ba§ bie Summe üon fe
jelí;eiíen, bie wir im @ebäd;tni§ tragen, fo grog fie au^ fein mag,
immer ni^t baé @an^ ift. Unb boi^ möchten wir fo gern über
biefeé @anje uñé 0íed;enfd}aft geben. reid;t aber bie erl}altene
23elei)rung ni^t aué, benn
„2öag man nid^t toeiß, ba§ eBen Brauchte man,
Unb tuag man iuei^, fann man nic^t Brandan. / /
m fe^lt unferem Unterrid)i lei'ber ju oft bie Sejie^ung beé
(Einzelnen auf baé ©anje, bie (Erweiterung ber 5tuéfí(í)t, bie hinter
bem oorliegenben ©egenfiaube ber 23etracbtung bie ganje gülle
li^er erfc^etnungen a^nen lagt, bie bem @emüil)e «efriebigung,
ber ^Ijantafte 9ia^rung giebt unb ben ®ifer jum 2ßeiterforf(^en an^
regt. ®iefe Sejie^ung beé (Sinjelnen auf baé ®anje tritt uñé
aber in ber 9ìainr felbft fteté entgegen, unb um fo f^merjli^er
empfinben wir bie Sü(fe, mlä)t ein mangelhafter Unterrid}t in biefer
^infi^t gelaffen. 2Baé bleibt bem Sinjelnen bann weiter übrig,
alé ben ganzen 33orrath feineé SBíffené alé unnü^en »attafi über
33orb ju werfen, fid) bem ungetrübten, wenn au(^ unoerfianbenen
©enuB ber 9íatur oollftänbig l^injugeben unb fid) mit bem ^2tuéfpru(^
ju begnügen:
„®rau, íí)eurer greunb, ift aße Simeone,
Unb grün beö 8eBen§ goíbner iBaum."
3)ie Oben angebeutete 8ü(fe la§t fi($ inbe§ aHerbingé aué^
füEen, unb jwar i|i eé bie ^flanjengeogra:phte, wel^e ^ier
^wif^en ber erhaltenen Sele^rung unb bem f:päter ft(h fühlbar
ma^enben Sebürfnig oermittelnb eintritt. (Sie fa^t bie ^fianjen^^
beáe ber (Erbe alé ein ©anjeé auf. ©te h^bt biejenigen ©ewííí^fe
befonberé l)erüor, welche einer ©egenb ben ß^h^^rafter geben unb
f(^ilbert fie nach i^rer wie nach 33ejíeí)ungett
p einanber; fie beachtet ferner bie wi^tigjien (Eultur:pf[anjett, welche
ber 3?íenf(h über bie (Erbe oerbreitet unb bur^ welche er ben SSege^