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402 • VII. ®ie arftifci&e ßone.
VII. ®íe arfíífc^e 3one.
3)iefe Bone «mfa§í bie Sanber jiüifc^en bem nßrbiic|eti g^olarí
freife unb bem 72» n . S r . ^kxí)n gehören ber n5rbííc^e íl^eil ber
© f a n b t n a ö i f ^ e n ^aíMnfel neBfí Sapplanb, bev ^Íoíbranb íjou
lanb «nb ©íMne n itnb ber beg ^efííanbeá öon ^forbameíífa neí)fí
mehreren Unfein. bev [üblichen ^aíbfugeí femit man feit
etwa 20 3a^ven bie i?öfienfinci;e be§ mut^maplic^en antaritifc^e«
^ o n t t n e n i g .
S í í í g e m e t t t e (y|)ara!íertj!tt
S t t f b e m euroí^aífc^eit Sínt^eit biefer 3one beträgt bie mittlere
J a h r e s t e m p e r a t u r tio^ l ^ e R., i n ben f ä l t e r e n ^ i ) e i i e n aber, nämiic^
in (Sibirien unb 9iorbamerifa [te'^t fíe gemiß weit unter bem ©efrier^
í>unfí. 3n biefer ßone erfci;etnt bie @renje ber Saumi)egetation,
meiere burc^ bie S3irfe, bem ^ter ijor:^errfc^enben Saume, gebilbet
iDirb. einige ^kbei^bljer, bie gicbte unb bie 3:anne, treten noc^
auf, aber nur i n Europa. íDie Söiefen werben ^ier feiten,- bafür er^
fcbeinen ungeheure ©treáen mit bürren §ied;ten unb Slioofen befíet^
bet, ober eine niebere ©trauc^Vegetation nberjie:§i ben SSoben. (Sbenfo
erfc^eint I^ier bie @renje alier Kultur beg SSobeng, bie wi r in Elften
unb Stmerifa ftettenweife fc^on in ber vorigen 3one gefunben :^aben.
S 3 e f o t t t » e v e (J^arafíertjíít
9 ? ö r b l i ^ e .^aibfugel.
A . ©uro^a*
3)en 6i)arafter beg Slerraing im nörblic^en ^^eil von ©fanbina^
»ien :^aben wir bereits in ber vorigen ßone iennen gelernt^ nur von
ber Sapplänbif^en «i^albinfel tft ^ier noc^ j u bemerfen, bap i^r
S o b e n in einem Gebirge von 2000' ^o^e eri)ebt, wetc^ieS bie ^ ü f t e
beS (giSmeerS begleitet. — 3 n Sejiei;ung auf bie ilimatifc^en Sßa^
^attniffe ift biefer norblic^fte ^í)eií von @uroi)a im SSergleic^ mit ben
beiben anbern kontinenten auperorbentlic^ bevorzugt, benn bie war^
men fübweftii^eu Suftftröme, weld;e über ben Sítíantifc^en Ocean bi s
in bie falte 3one vorbringen, erreicl;en feibft noc^ baS ^iorbcap, beffen
mittlere Sa'^reSwävme 0«,9 betragt, aifo noc§ über bem ©efrier^junfte
fte^t. 3 u Sitten unter 70» « r . taffen fic^ nocí; 4 Ja^reSjeiten unter.
fci;eiben. î)er S i n t e r tamxt 7 SKonate, vom October bis jum
mit einer mittleren Temperatur von — 4». ©ct^renb biefer ganzen
3eit fcí;íummert bie Vegetation voOftanbig. ®er gríi^íing befc^ränit
ftfX) auf ben aJZonat mai , beffen mittlere SÖärme + 4» beträgt. 3 n
biefer ßeit erwací;í bie SSegetation, wirb aber ^uftg jum ©tiUftaub
genöti^igt. J n ben brei (Sommermonaten beträgt bie mittlere SBärme
8». (§rft in biefer Ja^reSjeit waci)fen bie ^Pfianjen ununterbrochen
fort, weil vom Juni an baS Thermometer nic^t meí)r unter ben
frierpunft ftnftj aber fc^on ju @nbe beS 5iuguft bleicht baS Strien--
laub. 3)er (September ift ber ^ e r b f tmo n a t mit einer mittleren Tem.
peratur von 4»,5. Um biefe ßüt gelangen noch manche @ewäci)fe
jur 9îeife, unb mehrere Sluthen, beren ©ntwicfelung fich verfpätet h a t ,
fommen n o ^ j um Siufbruch. J m © a n j e n aber ift ber J^imniel trübe,'
fo ba^ m a n vom ïOîai bis (September burc^fchnittlid; hi^chftenS 40
heitere Tage jählt. ©omit iä^t ficf) biefe ©egenb mit ber Söoiienre.-
gion in ben Sllpen vergleichen. 3n bem fälteften aliónate, im J a n u a r ,
beträgt bas 9[>îanmum ber S ä r m e -t- 2», baS 9Jîinimum — 22» '
in bem wärmften 5»îonate bagegen, im Jul i , beträgt baS SKinimum
+ 2», b a s a ^ a ï imum + 19»,4. 3)iefe günftigen Sebingungen gel .
ten inbeffen nur a n ber SBeftinfte, weiter im Jnnern fchmiijt ber
Schnee oft erft in ber aJiitte beS Juni , unb am 18ten Stuguft tritt
fchon wieber (Schneefall ein. Siber noch mehr als bie ffiinterfäite
fürchtet ma n hier bie fchrecfiichen Suftwirbel, welche biefe ©egenben
oft heimfuchen. „93on 9îorben unb ^îorbweften ftür^en fie m i t Söuth
von ben ©ebirgen herab unb überfteigen in ihrer ©ewoitfamfeit jebe
Sefchreibung. 3l£feS íommt in Bewegung unb @rfchütterung, feinen
Saut îann man bei biefem ©etöfe unb (Saufen hören, feine menfch.
liehe ©timme fann ftch gegen ben © t ü rm erheben. J n ftummer
»Dartung fucht man fich mit hoppelten Kleibern unb gJeljwerf gegen
bie ^älte ^u verwahren, fein geuer brennt, unb mi t genauer 9îoth
ftehen bie jitternben Käufer feft auf ihrem gunbamente. Unb biefe
S t ü r m e bauern oft mehrere Tage hinter einanber.''*)
3)ie glora von 2tlten enthält nod) 384 2lrten, von benen aber
ivenigftens 100 nic^t bis ^ammer fef t gehen, ©ehr viele von bie.
fen ©ewächfen ha^en bie norbifchen ©egenben mit DJîitteleuropa ge.
*) 8. V.
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