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108 (Suítuígetoád^fe.
Um ivät^renb bev 3ett, wo ber ißainu feine ^nici)ie tfagt, mit
9ial)vung m^djzn ju fein, ntaci;en bie ^nbianer ge^jfiaftette ©niBeit,
legen bie nod; nicl;t ganj reifen ^rnci^te :^ineitt imb Bebecfen fu mit
Raufen SSIättern unb ©teinen, fci§ fie in eine fauere @ä^rung
libergctgnncjen [tiib. 35on biefer ©Zaffe nimmt man nun taglie^ fo
i^iel aU man tranci;t, wicfelt Äinm))en, fo QXO^ ii^ie eine ganft in »Siätter
unb Bacft fie jmifcl;eu eri;i^ien ©teiuen. ©u ianu man fie Söoc^en lang
eri)aiten, unb felüft auf 9ieifen finb fie ein ganj guteg ^la^rungsi.
mittel.
©urei) bie Kultur finb Bei biefem Saume eine a)?enge m i m^
arten entftauben, weiche ber gorm ber gruci;t nacfe üerfcl;ieben finb,
t^eiig ©amenferne i;a1)eri, t^eilS uici;t. 5luper ben griM^ten tann man
auc^ ben ©tamm beg ®aume§ Bennien, ber ein ireirl^eg unb leid^teg
i}at. eg gieBt noci; jwei anbere Birten biefeä Saumeg, bie in
Dftinbien einl^eimifd; finb, unb i)on benen bie eine auc^ cuitiöirt mirb,
bod; ift i^r 9iufeen im 33ergleici; mit ber eten Befd}rieBenen $lrt nur
gering.
2 . ©er ^pifang ober bte Banane,
Musa paradisiaca.
3)ie qjifangftaube ift eigentlid) fein S3aum, benn bie gan^e ^fiau^e
bauert nid^t ükr jii^ei Sia^re. 2)er ©tengel wirb etwa 10—15 ^up,
mit ben unget^eureu S3Iättern, wenn fie aufgerichtet ftnb, 20 gnp Ijo^
unb :^at unten einen gup im iDurc^meffer. Ueberatt an feiner Okr^-
fiacre ift er mit ben Ueberreften yerborrter Slätter unb ©d;eiben Be^
fefet. ^oijig ift er bemnad; nid)t, fonbern er tefie:^t aus lauter um
einanber gerollten Rauten, jmifd}en benen uod; eine Befonbere fd)wami
mige ©uBfianj öoH großer Soccer fid) Befinbet. Ohm auf ber ©|)ifee
biefeö ©tengeiS eri^eBen fid; bie riefigen Siätter, bie gröpten, meldte
bie 9iatur auf^umeifen |at. ©elBft 8 — 10 fang unb 2 gup Breit,
ftei;en fie auf 2 gujj langen, oft armgbiden ©iatiftieien, fd;eibenartig
einanber umfdjliepenb, etwa ^u einem ^alBen ©ui^enb Beifammen.
^md) ii;re ebte, einfache, iängiid; runbe gorm, mit ganj regelmäßigen
ijarairelen 9iipi)en burd;jogen, fo wie burd; ii)r Ii4Ueg freunblic^eé
@rün, geBen fie ben tropifc^en Sanbfd)aften etwaa 3mponirenbe§, ^u.
mal wenn fie mit ben iei^t gefieberten ober fächerförmig auggeBreite^
ten ^aimenBiättern contraftiren. ?iug ber aJìitte biefeg SÌatterBùfc^eÌg
ragt ein mannaianger, üBer einen i^alBen gup bicfer ^oÌBen :^eri?or,
®ev 5)^ifaitg ober tic 53anane.
um weii^en etwa ein íDu^enb SSIüt^en^aufen öon weiptic^geiBer garBe
in regetmäfigen Quirlen fte^en. 9íotí), @eI6 unb SSfau wed;feín an
ben einzelnen mutljrn miteinanber aB. ©pater fangen bann bie
grüd;te ju 2 — 14 in 9 — 10 Quirlen um ben aBwärtS geBogenen
áíoíBen. ©ie finb wie eine @urfe geftaitet, aBer breifantig unb gelB.
iic^grütt gefärBt, i)on 1 guf «äuge unb Bio 3 Boti bicf. *)
©0 wie bie @räfer bem größten Z1)tiU ber me^r cuttioirten Sien,
fi^en bie tägliche ^ia^rung barBieten, fo fmb bie «ananen für ben
weniger cultiijirten 53ewoi;ner ber tropifd;en ©egenben eine ber ge.
wö^nlic|)fien unb jugleic^ na^ríjafteften gruc^te. ®er ©efc^macf ber
meiften Birten biefer grur^t ift üBrigenä Bei ben ^remben burd;au0
nid;t fo BelieBt, wie man nac^ ben Sefc^reiBungen ber 9ìeifenben er.
warten folite. 3u ber Síegeí wirb bie 5]]ifangfrud;t j)on ben ©uro.
|)äern unferen QBftarten Bei weitem nacBgefe^t. ^at man fic^ üBri.
geng erft einige 3eit baran gewöhnt, bann ftnbet man fie au^eror.
benttid) füfj unb wo^ifd^medenb. Siuc^ bie md\kn ©^ieiarten finb
etwag me^iig unb fd^meden füp unb feigenartig, weá^alB fie and;
wol)í inbianifc^e geigen genannt werben; anbere Birten bagegen fc^mef.
fen fäuerlic^ ober etwas ^erBe. Sie ©^ielarten biefer gruc^t finb in
ben »erfc^iebenen Säubern gewiß ja^IIoSj auf ben ^^iíip^inen allein
werben i^rer woí)í 70 geBaut, bie auc& alle mit eigenen 9iamen Be.
legt finb. Snbeffen ftnb Bis jefet wenigftenS fd;on 6—8 9L)iufa.3írten
fpftematifc^ Beftimmt, welche alle ijortrepc^e grüc|te íiefern unb ^u.
gleid; ein sjerfc^tiebenartigeS Jííima üeríangen.
200 bas 3Sateríanb ber ^ifangftaube ju fueren fei, oB in ber
aíten ober in ber neuen 2ÖeH attein, ober oB fie in Beiben urf^rüng.
iid) ju ^aufe war, baS läßt" fid; ptjar nic^t mit aBfoiuter ©ewiß^eit,
aBer boc^ mit großer Sa^rfc^einlidjfett nad;weifen. Musa paradisiaca'
ftammt jebenfalls aus Oftinbien, ijom guße bes ^imalapa.^eBirgeS;
in ben Söäibern öon ©epion wirb fte nod; je^t im wilben Buftanbe
angetroffen. O^ne ßweifel wirb fie aBer fc^on feit Sa^rtaufenben in
ber aíten Sei t allgemein angepflanzt unb feit einigen 3at)rí)unberten
aud; in Slfrifa unb Stmerifa. Sluf ben ©ubfeeinfeln fanb man bie
*) ®{e «ßtfangfiaube trügt natürlich uur einmal grüá^íe; tm Reifen Snbten
in Seit üon einem ciuf ben Unfein aber erft nac^ 15 - 18 sWonaten.
hierauf muß man fte nod^ einen ober einige mornk Rängen laffen, fo baß bis
im ijoiifiänbfgen aíeife tw^í jtoei ,5a^re »ergefjen. ®ie unteren grüt^te reifen
immer perft, unb öor i^rem @rf($etnen treiben bie ffiurjeín fc^on neue ©i^roffen,
fo boß biefe S3äume eigentíid^ gar feiner ^jiege bebürfen.