Die Sitte des Tätowirens war bei den Baluba eine allgemeine, ist aber jetzt nicht
mehr üblich (p. 52), so dass nur noch Leute älteren und mittleren Alters Träger der
verschiedenartigsten, kunstvoll ausgefuhrten Hautverzierungsmuster sind.
Man pflegte früher etwa im 12. Lebensjahre mit dem Tätowiren bei beiden Geschlechtern
zu beginnen, und zwar wurde zuerst die Stirn, dann das Gesicht, darauf nach
Ablauf einiger, Monate Brust, Unterleib bis zu den Genitalien — von den weiblichen
auch" die grossen L a b ia . — und schliesslich der noch übrige Theil des
Körpers mit Ausnahme der Hände, Füsse und der Rückseiten des Vorderarmes und
Unterschenkels tätowirt.
In die- mit einem kleinen Messer ausgefuhrten Schnittwunden wurde pulverisirte
-Holzkohle, mit Wasser gerieben, gebracht, um eine tiefere Sohwarzfärbung und so ein
schärferes Hervortreten und Abhevben der einzelnen Muster zu erzielen.“
Der Fetisch ist, wie die Baluba selbst, zur Hälfte roth, zur Hälfte schwarz bemalt
und präsentirt sich dadurch als ein ausgezeichnet.es Spezimen von „polychromirter Relief-
Tätowirung“ Die Narbenzeichnung über den Augen, dann der Wangen und zumal des
Halses dürfte zu der vollendetsten gehören, die heute noch in der Welt zu treffen ist.
Dr. Wolf versichert, dass dieselbe vollkommen naturgetreu dargestellt ist.
In der Rechten hält der Fetisch ein Schwert, in der Linken seinen Schild,
während das Haupt mit einem spitzen Helm bedeckt ist.
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