they fancy themselves and are considered by their fellows beautiful, and will sit for
hours with a small six-penny looking1 -glass admiring themselves with great delight.“
Der Grund dieser Liebhaberei schwarzer Völker, sich schwarz anzustreichen,
dürfte in dem Wunsche derselben zu suchen sein, der Natur sozusagen nachzuhelfen, um
entweder in den Augen des .anderen Geschlechts männlicher, d . . h. begehrenswerther,
schöner, oder in den Augen ihrer Feinde männlicher, d. h. gefährlicher, unheimlicher
zu erscheinen. Aus demselben Grunde finden wir bei gelben Völkern die gelbe Farbe,
bei Weissen die weisSe bevorzugt, welch letztere hier neben, der rothen allerdings
nur kosmetischen Zwecken dient.
Den Eindruck, den beispielsweise schwarz bemalte Osterinsulaner machten,
schildert K o t z e b u e 1 als „fürchterlich“ und B e e c h e y nennt sie „demon-like monsters',
painted entirely black“ .1 2 3
Aus dem oben Angeführten ergiebt sich, dass auch w e i s s als Körperfarbe hoch
geschätzt ist, bei den dunklen Völkern des Contrastes halber, bei den hellen, weil es
die natürliche Farbe erhöht. Schon H ero d o t berichtet von der Bemalung der Aethioper
im persischen Heere, die, wenn sie in den Streit zogen, die eine Hälfte des Leibes,
mit Kreide weiss, die andere mit Mennig, roth anstrichen.3 Sakalavenmädchen auf
Madagascar verzieren ihr dunkles Gesicht häufig mit weissen und gelben Tupfen und
Sternchen,4 gerade so wie sich Europäerinnen früher durch schwarze „mouches“ verschönerten;
ebenso die hellfarbnen Howamädchen, von denen S ib r e e schreibt: „The Höwa
women are also accustomed to put a plaster of white paste on the lips and face, which
when removed is supposed to enhance their charms by making them fairer and a spot
of dark colour is often put on the cheeks with the same intention. Howa girls are
also fond of staining their finger nails with the petals of red flowers5“..
Von den Americanem mögen die Californier6 oder die Omaha7 erwähnt werden,
zumal aber sind es die Australier, die sich dieser Farbe bei allen ihren Festen und
Tänzen sowohl wie auf dem Kriegspfade bedienen. Wir finden sie u. A. folgender-
maassen beschrieben: „some were painted with bands of white round their bodies and
limbs, like the stripes o f a zebra, others were dotted over with white spots, others
with regular white streaks from the hips to the feet, with extraordinary devices on the
breast and back.“ 8
In Asien hatte Verf. vielfach Gelegenheit, weiss Geschminkte bezw. Gefärbte zu
1 Entdeckungsreisen u. s. w. p. 114.
2 | c. 34.
3 Nach einer freundlichen Mittheilung von Herrn
Dr. Weinkauff in Cöln.
♦ Globus. 5 1 p. 182.
s 1. c. p. 210,
6 Bancroft. 1. c. p. 358.
7 Say bei James. Account o f an expedition ete.^
Philadelphia 1823.
8 Native tribes p. 26; 203; 242; XXXII; Dampier.
1.. e. p. 66; E llis W. Polynesian researches. London
1830. I. p. 24.
beobachten. Birmanische Mädchen oder siamesische Künstlerinnen betünchen sich, bis
sie' aussehen wie wandelnde Gypsabgüsse', und auch die eitle Japanerin freut sich .nicht
wenig über den Gegensatz, den die ||jckzackförmig im Nacken verlaufende weisse
Schminke mit der ,,cafe-au-lait'‘-farbigen Hautfarbe bildet; in Südindien sah Verf. sogar
weiss gepuderte, sonst pechrabenschwarze Dravidamädchen,- indess konnten diese Naturkinder
das Pudern hier von den allerdings phnehin schon bleichsüchtig genug aussehenden
Engländerinnen erlernt haben.
G e lb erfreut sich hauptsächlich bei gelben und gelbbraunen Rassen ziemlicher
Beliebtheit. Die Uord-‘ und Südamericaner bediente» und bedienen sich derselben-
S t e in e n spricht von einer „ekelhaften gelben Schminke“ , mit welcher der ganze Körper
einer Bakairf - Frau übermalt war,, ebenso die Centralamericaner und dife alten Mexi-
caner. „The unmarried women of Ghlilpanzingo used to daub their faces with a pounded-
yellow flower*“ . L ang^ oeff erzählt von den Markesanern: „Männer und Weiber salben
den Körper mit Gocosüiisäöi; welches sie mit verschiedenen gelbfärbenden Pflanzensäften
vermische»;: Diese gelbe Farbe erhöht;, . . die körperliche Schönheit.“ . Ebenso
hatten die Bewohner der Paumotu-Gruppe ein „gelbglänzendes Aussehen“ , weil g g mit
Gelbwurz und Cocosnussöl ihren Leib angestrichen hatten,6 nicht minder viele Mikro’-
nesier7.
In Asien, zumal in Siam und Birma sind Schauspielerinnen, Tänzerinnen u. dgl.
stark gelb bemalt, ^ebenso im Malayischen Archipel: Bei den Festen, die Manko
Negoro in Soerake'rta auf Java dem; Verf. zu Ehren veranstaltete, waren, ebenso wie
bei- dem; Sultan von Djokdjokerta, die hackten Oberkörper sämmtlicher als Tänzerinnen
verkleideten Knaben grell gelb angestrichen, ebenso wie d in i e r tanzenden Mädchen,
v° “ J | | n schon Raffles schreibt: „the face, nei^'fjpülder and arms Vishich remain
uncovered are tinged by a delicgte shade of yellow powder*“ .
B l a u e Farbe finden wir mit Vorlielj>e| von den Eingeborenen America’s, des
nördlichen sowohl wie desa||dlich^4, verwendet r'-fBie MännspersOnef) am Prinz Williams
Sund in Alaska bemalen sich im Gesicht mit hellrother, schwarzer und blauer oder blei-
ahnhcher Farbe“ ;,»' Gleiches berichtet Wilkes von den Sacramento-Indianern im südlichen
Oregon: „Their face was usually painted . . . with a blue-black substance“ . “ Blau
bemalen sich ferner die BlackfoötJndianer” , die Sioux u. s. w., die Mayas in Yukatan",
1 vgl. des Verf.: Ein Besuch beim Könige, von
Birma. Cöln 1882. p. 12. 2 Wuttke. 71. 77 (von den Sioux). 3 c- P. i 7° J vgl. auch Prinz Wied. II. 12.
4 Bancroft. 1. c. p. 623.
5 I c. I. p. 97.
6 Wuttke. 1. c. p. 70.
7 Meinicke. I. p. 40.
8 Raffles. T h. St. History o f Java. London 18 17 .1.
P- 341-
9 Cook-Forster. p. 85.
“ I. c. V. p. 259.
11 The „tau " cross is painted in blue upon the
breast . . . L ’Heureux. Journal o f the Anthropol. Institute
of Gt. Britain and Ireland. 1885. p. 303.
12 Bancroft. II. p. 697.