Salt unb Har erwacht ber Storgen unb welch’ «in herrlicher
Storgen! Drunten int ©ieflanb beb ©afagit Wogt ein bicfer Stebel,
bahinter in Otorb erhebt fich h °t / a6er ber grofen Ghttfernung
wegen nur in mtbeutlichen Umriffen bab gange ^ochlanb oon Semien
alb unförmige Staffe, weiter rechtb babon bab- ißtateau toott Safta
unb bräber ber hche Stabfato ntit feinen Stahbarn; gang nahe bor
unb mablirt bab mauerartig abfallenbe §ochlanb bon SBabla weitere
Durchficht. Der Sattel bon 3tefab*motsa bilbet bie SBafferfcheibe
gwifchett ©afagte unb Dfchibba1); auf feiner nörblichen Seite ent*
fpringt ber ©ofh'Sahr2) (Süffetftuf), gräbt fich ein tiefeb ©hat
an ber fteilen Stmba Stegelie boräbereilenb unb ftrömt, gefpeift bon
Sffiilbbächen ohne 3aht, alb Soqa nach bem ©afagie. Dem Siib*
hang bon SUfabsmotsa entquillt ber Derq*3Bonb (trocfene gluf),
ber fiibwärtb burch ben Soteb in bie Dfchibba1) unb burch fie in
ben Saefchlo3) mänbet im Diftrift Slnfeta, ungefähr 18 Steilen bon
©fchaetfcheho4). Salb beränbert fich bie Scenerie, bichte Siebet*/
maffen fteigen aub ben engen Schluchten unb am ffirmament ballen
fich fh^arge Sßolfen gufammen.
Doch unfeteb Steibenb ift nicht hier! -fperr Senber geleitet
unb auf feiner neuen, giemlich breiten Strafe, am Säger feiner Sir*
beiter, einem förmlichen ©a!a*Dorf herüber; ber Sattel bon Stefab*
motsa Wirb breiter unb fchlieft fich, langfam anfteigenb, unterhalb
bem Dorf Stethanie*3l;lem5) an bie Sorberge beb jenfeitigen $>ot*
tanbeb an, bab SBabta heift unb gur förobing Safta gehört, bie hier
an bab eben bon unb burchreifte Segemeber (Schaflanb) grängt.
Dann wirb ber Sfab wieber fteiler unb fchlechter, man biegt in
einen fchmalen Saurathierweg unb gelangt burch fchbnen,. alten
DlibettWalb nach faft gWei unb ein halbftünbigem Söeg auf ben
Stanb beb genannten ißlateau bon SBabla, bann nach einer halben
') Dsida. 2) Gos-BaHer. 3) Beslo. 4) Tsetseho. 5) Metiianialeni,
<Stunbe nach bem Diftrift unb gleichnamigen Dorf Sebtt ober
¿.ebtt, beffen £öhe Wir auf 11,000 (fuf fchäfeen; bab §ottanb
hat Wieber guten Soben, rneifi fahle Sßiefenp^en, bagwifchen
namentlich gegen bie'gwhtäler hin Säfche bon Hypericum, Del*
bäume unb Celastrus. Der Schum1) beb nicht bebeutenben Starft*
flecfenb empfing unb freunbtich, bot unb Dbbach, Wab wir banfenb
abfchtugen, unb fanbte ein Schaf, £>onig, Sier unb Srob. Sont
Storbranb bon SBabla ift bie Slubfuht biel freier, alb bon Stefab*
moisa, namentlich auf bab weite, ©ieftanb gwifchett hier unb Se*
mien, nach Sinn Sufena, Dahana unb Sofota.
Unfern beb Dft*Slbfallb bon Segemeber erhebt fich aub bem
©hat ein fteiter Serg mit breiter, platter Dberfläche, ber mir Dua*
Ufa benannt würbe unb ber wahrfteintit ibentifch ift mit bem
Satibeta meiner SartemSlufnahme bom,3ahr 1853.
Slbenbb burchftreifte ich bie ©egettb um ben SübWeftranb bon
Sebtt unb lehrte mit giemlich reicher 3agbbeute gurücf, atb eben
Wieber ein fatter Stegen fich enttub. 3 t hatte ein Saar Weif*
rücüger Slbter (Aquila Yerreauxi) unb eine Slffenfamilie angetroffen,
teigtere gehört wahrfcheintich einer gang eigentümlichen, neuen Slrt
an, bie hier Steifte1) benannt wirb.
Stegub ©heobor hat in Sebtt, alb einem ftrategifch wichtigen
Sunft, auch ©etreibemagagine errieten unb gasreiche Siehheerben,
bie er ben ©ala abgenommen, bahin fchaffen laffen, eine Stace, bie
fich burch meift ftwargeb, eigentümlich fammtartigeb gell aubgeichnet.
11. Stärg.
3n Dft unb bann in Süboft geht eb über bie Hochebene, bie
oft giemlich fchntal ift, fo baf wir einige Stale gur Siechten unb gur
Sinfen ben Spalten unb Steilabfätten gang nahe fommen; bie ©egenb
ift Waffer* unb baumtob, hier unb ba geigen f it Sü fte bon Stofen,
Echinops, Celastrus, Hypericum unb oerfrüppetterWoira(Detbaum).
*) Sum. 2) Netso, b. h- ber SBetjje.