
die cliitiesiscliPU Offiziere nnlimpn es sclir «hei, als der Kiisliindcr sie lütten
Hess, die iliiii zu Elircn sich prndiizirondo Oaiiklertvu|>i>e dnvoii zu ;
jngeii oder ivciiigsteim weiter weg zu plnciron. Die Vorstellungen finden ;
gewöhnlich bei Atendbeleuchtvnig, nn Festtagen nbci- nueh bei Tnge ;
stiitt! ich wenigstens hnbe sie oft genug gesehen und obwohl ieh von ;
dem was gesprochen wurde auch nicht eine Silbe verstarul, hatte ich ;
dennoch Stunden lang diese Kasporlinden und die dicht gedrängte Volk3-
lengc betrachten niügen, welche lichtliel n Begleitung
von einer Menge pausbackiger, bezopfter Kinder vor diesen
Sehaubühnen gaffte. Von Ooulissen oder Dekorationen ist nattirlicii keine
Spur zu finden; das Ganze ist ein plumpes hölzciiies Gerüst und die
Schauspieler haben kaum einige KubiUklnfter Baum, auf dem sie sicli
bewegen. Nach einer viertelstündigen Pause erscheinen in der Regel drei
bis vier Musikautcu, welche sich im llintcrgnnide niederkanern; ihnen
folgt derllauptakteur mit allerlei hlendendenn Flitter« erk behansen un.l
ganz gravitätisch einhersclireitend, »iihrcnd ci- mit beiden Annen nacii
allen Richtungen hin die I.nf't durchsügt. Erst deklninirt er eine Weile,
dann singt er, dann deklainirt er wieder und so gellt das (ibweeliseliid
fort, bis er entweder abgeht oder noch ein Zweiter iiinziiktinmit. I>ii rrauen
nie auftreten dürfen, so wcrdeu die Frauenrollen innner v<ni Kastraten
gegeben, wclche mit ihren glatten Gcsichtci-n und ihrem zarten
Hau derlei Parthien tiiuschend gut darstellen; wenn sie ihre feine gellende
Sti
donncn nufnchincn. Wahrhaft komisch
wenn in seiner Rolle enie Reise v<.
zwischen die FÜSBC. geht wie dicKntzc
unterdessen eine ganze Beschreibung
was er alles sehe u. s, w.; endlich weudi
t der
•koumi
külni
lesische Schauspieler,
•r nimmt daun den Stock
ti Brei beriini und brnmnit
ich hin, wo er jetzt reise,
ich wieder zum Publikum
:kgekehrt und niui «pielt er '
mit der Erkliinuig, er sei jetzt wieder
seine Rolle weiter. Soll er zur Thüre hinausgclicn, so wi
nur gesagt, ohne dass er sich wirklich von der Stelle
böchsteus mit der Hand eine Bewegung, als ob er ein Schloss öfTiien
würde. Dei Kasperl daif in kcinemStücke fehlen und erscheint gewölmlicli
dos glcichfails
in Gestalt eines Löw en, eines Tigers oder irgend eines andern wilden
Tliieres. Das beste an diesen Vorstellungen ist jedenfalls, dass «ic
kurz sind, und kaum über 15 bis 20 Minuten dauern. Das Publikum
zerstreut sich, nachdem es sich satt gelacht hat, olnio einen Heller zu
znlileii und es f^llt dem Schauspieler, der sich bescheiden hinter den
Vorhang zurückzieht gar nicht ein, \'on den Zuschauern eine liezahlimg
zu verlangen. Vielleicht stehen alle diese Schauspieler im Solde der Gemeinde,
oder gar des Staates, damit sie das Publikum uiientgeldlich
unterhalten.
Des Abends sieht Hong-Kong so verändert aus. als ob die Stadt
wiibrend der Ditmmennig vertauscht und nun eine ganz andere xviii'e.
Der liurojmer, der von seiner Iieimi>th aus gewohnt ist, des Abends jede
einzelne Lamjic, jede einzelne I'lanime in den Strassen zu unterscheiden,
weiss hier mitten unter den zahllosen bunten, chinesischen Lamjien in der
Tliat nicht, wohin ei zuerst die Blicke wen<loii soll. Der Fremde glaubt
im ersten Augenblicke, es werde irgend eiu festliches Ereigniss durch
eine nllgomeine Illumination gefeiert, denn ausser den unzähligen Lampen,
»-eiche vor den Kautiiiden schiuunem, sieht man nllentlialben in den
Strnsscn nichts als wandernde Fliiinmehen, denn jeder Cliiuese der nach
Sonnemnitergang sein IIuus verliest, mua» eine Lampe iii der ILmd tragen
oder vor sich hertragen lassen, und zwar eine solche, auf welclicr
aeiu Niime In grossoi Hucbstaben zu lesen ist.
An dem Abende, an welchem ich die Strassen durchschritt, war
s Spieliiaus stosscnde C'ehiiude am PrKobtigstei
idon kleine Büsten, welche chinesische
ISO, wie die ganze Fa^ode des Hauses mit
ren. Durch die ofrcuei) Fenster und Thü-
; aus bequem hineinsehen; das schienen
rsBinmolten Personen aucli n'cht gut zu
welche ihre mit glSiizenden Xadeln genommen
zwischen dem Gitfcrwork .«tiu
Gottheiten darstellten und eben
Blium iikranzen geselnnückt wa
ren konnte man von der Strasa<
die in den präeiitigen Siilen vc
wissen, besonders die Damen,
zu haben. Von don i5hei
dcrChinescn weiss ich so viel, da,
streng bewaclit werde
nicht leicht auf der Strasse zu sehen;
: Fl auen
bckom
liinlailuns nicht angelier
wie überall im Orient
ich voniehmi
Besuche abzustatten haben,
so lossen sie sieb in Sänften dahin tragen. In der Familie hcrracbt
eine übertrieben strenge Diszii)lin; das Kind ist dem Vater, der es sogar
veritaufen kami, blinden Gehorsam soimldig. Verkauft werden Übrigens
in der Regel nur die Mädchen; diese selbst worden von dem Handel gar
nicht verständigt, und sobald der Bräutigam nur mit den Eltern die
Sache ins Reine gebracht hat, kann er die Maid ohne Umstünde fortführen.
Daher geschieht es auch oft, dass Bräutigam und Braut einander
zuvor gar nie gescbeu haben; der Briiutigam hat jedocii das Recht, die
Braut, wenn sie ihm nicht gclUllt, dem Vater auf dem Halse zu las.en;
dann verliert er aber aucii allen Ausprucli auf den erlegten Kaufschilling,
der In keinem Falle zurückerstattet wird. Die Hochzeit wird mit einem
festlichen Zuge durch die Strassen, mit Musik, Schmaus und Schaut.
picl gc.foiert. Der reiche Chinese kann sich so viele Frauen und Coneubincn
halten, als Ihm seine Mittel gestatten. Seine himmlische Majestät
der Kaiser von (Jiiina, wählt sioli jedes .ralir eine ganze Legion von
Frauen. Es werden uSmlich an einem bestiiuniteu Tage sämmtlichc Mandarine
ntöohter, welche das zwölfte Jaiir bereits übeschritten liaben, nach
dem Palaste kommaudirt, und dort geht dann die Wahl vor sich. Die
Mädchen niederem Ranges — etwa fünftausend an der Zalil werden zum
Palastdienste verwendet und nur, wenn sie ein Kind zur Welt gebracht
haben, in da-s Innerste des Harems aufgenonunen.
Nach dem elnsthnmigeu Zeugnisse englischer Touristen sind
die Chinesinneu sehr gut gebaut unddie meisten derselben, was den Körperbau
anbelangt, wahrhaft tadellose Modelle zu nennen. Die Gesichter
sind oval und voll, das Haar gUinzend schwarz, die Haut fein und blendend
weiss, die Augen scliön geschnitten; daran lässt alch auch noch
bis znr Stande die ursprüngliche R.ce erkennen, deim wo sich diese mit
der mongolischen vermischte, da findet man nur breite Köpfe, feiste
Vollmondgesichter mid starke, gegen die grossen Ohren vorragende Bnckenkuc
11. Ein Ideal der Schönheit bei den Chi folgende
r wescntUchc Eigcnselmlten haben; gliüizend schw!
les feines Haar, nahe
' an eiuanderstollende kleine Augen, lange Niigel tti
den Fingern und eiso
nen winzig kleinen Fuss. Auf den letitern wird ei
hoher Werth gen
i legt, dass der Chinese immer bei ihm aiiniugt, w
er eine Schönheit
; beschreiben «iil, und selbst wenn er die Schönlie
irgend eines andern
; Gegenstandes schildort, findet er dafür keinen höh
Ausdruck, als „ein
< winzig kleiner Fuss" — und dann zeigt er mit st ra Iiiend er Mienoan seinen
; Fingern, wie einzig klein dieser Fuss sei, Auch Ich bekam eine solche
; Schönheit zu sehen; die Dame scbiiltc ihren Fuss aus einem ganzen Wu^t
: von Cmliüllungen aus, aber schon am Knöchel merkte man die Spuren
i des Zwanges, denn der Knochen w.ir durch das frühzeitige Zusammen-
I (iresson völlig verunstaltet worden, Der Fuss unserer Kehöiien war nicht
< länger als vier Zoll, die Zehen unter die Sohle gewachaen, wohin man
5 sie gleich in den ersten .Tahreii der Kindheit gczwiingt iiatte, Wer sich
< dieser wcrth\'ollen Schönheit rühmen kann, wickelt sich den Fuss bis an
> die Knie in allerlei Fetzwerk.Zu veiwan<lern ist es, liassdie (.'binesinnen
i auf diesen missgestaltoten Füssen demioch sein- geschickt gulien und so-
: gar tanzen oder vielmehr hüpfen können; ob sie aber, wenn sie einmal
J gefallen sind, auch schnell wieder aufzustehen vermögen, darüber weiss
; icli keinen Bescheid zu geben. Sie erlangen diese kleinun Füssc dadurch,
' dass iiiiien wie gesagt, gleich von Geburt au die Zehen unter die Sohle
; gezwängt und dann bis zum sechsten Jahre die ganzen Fü&se, bis hinauf
' an die Waden fest zusammen geschnürt werden; erst mit dem sechsten
< Jahre wird die Binde etwas lokorer gcm.icht, ilamit das Blut wieder Icicii-
; ter zirkuiiren und sie sich freier entwickeln könne, was bis dahin eine
< völlige Unmöglichkeit ist. Welch' furchtbare Qualen die armen Kleinen
\ ausstehen müssen, könnten uns nur jene Mütter «igen, welche sechs
<, Jahre lang das Weheklagen und Winseln ihrer gemarterten Kinder mit
] anhören. Der Fuss kann durch diese grausame Vorrichtung bis auf drei
• Zoll verkleinert werden.
; In Hong-Kong besuchte ich aneh eine sogenannte Opiumkneipe,
schmiickton Köpfe in dem Lichtmeerc wiegten, und möglichst mnlcrixch
Stellmigen einnahmen, um die ganze Fülle ihrer Reizeimvortheillinfteste
Liebte erscheinen zu lassen. Ich merkte aus Allem, dnss hier eine Uoc i
zeit gefeiert werde und bciracbfete <laher etwas
ganz neue Schausi.iel, Aber die (iäste m,;sRtci
denn einer deinelbcn kam heraus mid forderte
Tone nuf, einzutreten; nmn würde mich meinte c
und ich könne mieli gut unteriialten, da auch m<
nger .iieses für mich
mich iiemerkt linben.
denn man sprioiit und schreibt s<i viel über die wunderbaren Eigenschaften
: des 0|üums ; wer dasselbe geniesst, hcisst es. fühle sich allmälig in einen
; süssen, von den liolilichaten Traumen umgaukelten Scliiaf gewiegt und
wnlme dann in all' jener Seligkeit zu schwelgen, weloiie er wncliend erit
!rc Europäer gi'ladeii sehnt, abei
zu errciciien vermag. Von all' dem ist nur ."o viel wahr,