SBenn bie leßte ©tunbe eines ERenfpen naßt, wirft man
eine Heu« 0t)er ein Slefc über ben Körper, ber in ßßenber ©tel*
lung, bie Kniee an baS Kinn peraufgejogeu, gepalten wirb,
bis ber leßte BebenSfunfe erlofpeu iß. Herauf gräbt man ein
©rab, gewßßnlip in einer Sießßürbe, feps guß tief unb unge*
fäpr brei guß breit; bie inneren SBänbe beffeibeti reibt man
mit einer gewiffen großen 3wiebel ein. «Run bringt man ben
Seipnam, beffen Haupt oerbeeft-iß, burp eine M biefem Bweefe
in bem Hanfe unb ber baffelbe umgebenben Umjäunung ange*'
brapte Deffnung unb läßt ipn in ßßenber ©teßung in baS
®rab pinab, wobei man feßr genau barauf aptet, baß baS ®e*
ßpt gegen «Rorben gewenbet iß. „3u güßen fegt man ©rbe
»on einem Slmetfenßaufen, unb mapt baS ben Körper Umge*
benbe «Rep etwas toefer. ©oß baS ®rab ¿ugefpüttet werben, fo
nimmt man bie ©rbe in ©palen, wäßrehb ¿wei ERänner in baS
®rab pinabßeigen, unb rings um ben Sobten bie ©rbe nieber*
treten, ¿ugleip aber aße SButjeln uub ©teine forgfältig aus*
lefen. 3ß baS ®rab bis an ben ERunb beS Sevßorbenen ¿uge*
füßt, fo wirft man einen «einen Slcacienjweig pinein, unb fegt ein
©tüP (Rafen oben neben ben Kopf. 3ß baS ®rab faß ganj
¿ugefpüttet, fo legt man ein neues ©tüP (Rafen unmittelbar auf
ben Kopf, oon bem ein Spetl über bie ©rbe ßerauSragt. 3ß
biefer Spei! ber ©eremonie beenbet, fo bilden'ßp ERänner unb
grauen unb raffen bie ßerumliegenbe lofe ©rbe pfammen, fo
baß ße ein Häufpen bilbet. Hierauf bringt man eine große
©pale SBaffer mit 3wiebclfaft, unb barin wafpen ERänner uub
SBeiber ipre Häube unb ben obern Sßeif iprer güße, wobei ße
rufen: „pula! pula!“ (b. p. «Regen! «Regen!) ©ine ältere grau,
maßrfpeittiip eine Serwanbte beS Serßorbenen, bringt bann
feine SBaffen (Sogen, «Pfeile, ©treitajt unb ©pieß) fowie »er*
fpiebenertei ©gmenförner »on ©arten* unb gelbfrüpten, Kno*
pen »on einem alten Dpfett u. f. w. ©nblip wenbet man
ßp nap bem ©rabe unb fpript: „Hier paß On aße
Oeine ©apen." Herauf nimmt man bie • ©apen wieber
mit fort unb gießt ©paten »oß SBaffer über baS ©rab;
bann .gießen ßp aße prücf, unb bie SBeiber ßngen in einer
traurigen Sonart, welpe ipren ©pmerj auSbrüPen foß,
9)o! «))o!"
„Oie Eliten glaubten, baß baS ©eßpt ber ©piegel ber ©eele
fei; bie «pppftognomen unferer 3eü ßnb einen ©pritt weiter ge*
gangen unb bepaupten, baß eine fpöne unb - in aßen Speilen .
»oßenbete gorm nipt mit einer ffüßlipen unb ttnoollforamenen
©eele befleibet fein tann." SBenn man bie inneren ©igenfpaf*
ten ber Setfuanen nap biefer (Regel beurtpeilen woßte, fo würbe
baS Urtpeil nipt unoortpeilpaft für fte auSfaßen, unb fene (Regel
wäre ganj riptig. Elber obwopl bie Setjuanen in mattper Hin*
ßpt ein wopl anSgerüßeter SRenfpenßamm ftnb, »erbergen ße
bop oft HitPerliß unter einem offenen unb würbeoollen Eleußetn.
SBie »eräptltp eine H<wblung aup fein mag, ße ßnb gan& p=
friebeit bamit , wenn ße nur ipren 3wecf baburp ■ erteipen.
„Oie Setjuanen ßnb »on ©parafter aufriptig unb freunbfpaft*
lip geßnnt; aber biefe ©eßnnung pat ipren ©runb nipt in
angeborenem SBoplwoßen, fonbern oielmepr in einer gewiffen ®ti=
fette unb in BebenSgeWoßnßeiten, bie ßp im Umgänge mit Ein*
bern gebitbet paben, unb burp ipre ©ewopnpeit p geporpen
bebingt ßnb." ©benfo wie bei ben meißen roßen Sölfern, beßeßt
ipre «ffolitif in gatfpßeit unb niebriger H«Uevltß, unb ipre
Kriegt ftnb bloße gtaubjüge, bie fte gegen fpwäpere Etapbarn
in'ber Elbßpt unternepmen, mit fo weni$ ©efapr für ftp felbß
als möglip Siep p ßefflen.
Sie ßnb anßerorbentlip rapfüptig; ciber wenn bie bclei=
bigte (Partei mit ©efpenten begütigt wirb, unb bie Seleibiger
ipr -Unrept cinfepen, fo tritt fpeinbare H«J«d)feit unb greunb*
fpaft an <Steße beS eingewurjeltßen HaffeS*