(len Spiralgcf.isscn geniciii. Durch die eigcnlhümlich gebildeten Sporeiifrücble und Kügelchen,
so wie durch den g.inzcn Lau der l'ilanze uiitcrscheiden sich die Charcen endlich zu
auffallend von allen ührigcn kryploganiischen Gewächsen, als dass man sie füglich einer ändern
Ordnung beizählen könnte. Sie müssen daher als eine eigene Ordnung gelten, welche,
als Bindeglied, die Anrclhung der Akolyledoiiecn an die Monokot) ledoneen vcrinittelt.
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3. A e u s s e r e O r g a n e .
Die Chiirecn haben keine eigcntlidic Hauptwurzcl, sondern der Stengel setzt sich bei
ihnen unmittelbar unter die Erde fori, wo dann (Eig. l7 .) die Gelenke zwischen den röh-
rigen Gliedern zu festen, kugeligen, etwas niedergedrückten Knoten anschwellen. Diese crb-
seiifdrmlgcn Knoten sind rundum mit einem Kranze von blasenartigen Wärzclien besetzt,
ans weichen eine Menge haarfeiner YVnrzelzäserchen hervorkommen. An den obersten
Knoten befinden sich gewöhnlich noch die Ueherreste von abgestorbenen Aestchen, und
selbst weiter nach unten steht unter den Wärzchen und mit diesen abwechselnd zuweilen
noch ein Wirtel verkümmerter Aestchen, die sich aber nach den untersten Knoten hin
allmälig verlieren. Die Röhren, aus welchen die tiefer liegenden Intcrnodien bestehen, werden
allmälig kürzer und dünner, so wie die Knoten selbst an Grösse abnehmen. Bei einer
starken Yergrösserung erscheinen die \S urzelzäserchen als durchsichtige, farblose, ungegliederte
Röiirchcn, welche an ihrem untern Ende in eine keulenförmige \ ei'dickung ausgehen,
und daselbst mit einem Büschel von noch feineren Zäserchen besetzt sind (Fig. 18.).
Nur die um die Knoten stehenden Zasern sind als wahre YY iirzeln zu betrachten, da die
Internodien im Wesentlichen ganz mit den Slcngelgliedern übcreiusllmmen. Der unterirdische
Theil der Charecn muss daher als S to ck (caiide.r) betrachtet werden.
Der Stengel der Chareen ändert bei den verschiedenen Arten sowohl nach dem Alter,
als nachdem niedrigeren oder höheren Wasserstande in seiner Grösse ab. Bei ansgebildclen
Pflanzen kommt er daher von der Länge einer Spanne bis zur Höhe von zwei Schuhen und darüber
vor. Ha sich derselbe immer unter dem YYasser befindet, so kann er, wenn dieses stillslc-
hend, in demselben aufrecht erhalten, ohngeachtct er im Verhältniss zu seiner Länge sehr dünne
und schlaff ist, indem bei den grössfen Arten sein Dui’chmcsscr kaum mehr als eine Lime
beträgt, bei den kleineren aber noch weit geringer erscheint. Die aufrechte Richtung des
Stengels wird noch besonders durch den sehr gedrängten Stand der Pflanzen möglich,
wobei eine die andere unterstützt. Im Umfange der Rasen, welche die Cliareen auf dem
Boden der Teiche bilden, so wie in sanflfliessendcn (iräben, sind sie daher aucli mehr
niedcrllcgcnd.
Bei dem Stengel lassen sich im Allgemeinen zweierlei Arien des Baues unterscheiden,
nach welchen sich auch die Verschiedenheit des ganzen Habitus der Pflanze richtet,
und die Chareen in zwei nalürllchc Ahtheiluiigen zerfallen. Bel der ersten Abtheilung
(Fig. 1 — 8 .) besteht die ganze Pflanze aus glatten, häutigen, durchscheinenden Röhren,
welche gliederartig über einander gestellt und an den Gelenken durch Querwände
geschlossen sind. Die Aestchen stehen hier zwar auch in einem Wirtel um die
Gelenke, sie sind aber nicht immer gegliedert und an den Gelenken mit Blättern
versehen (Fig. 5. 7 . ) , sondern gewöhnlich ungegliedert, blattlos und an der Spitze einfach
(Fig. 4 .) oder gabelspaltig (Fig. 1.). Die Fruchtthclle sitzen daher entweder
nackt, bald in den Astachseln, bald in dem WÜnkel der gabeligcn Astenden oder
so, dass sie von den Blättchen wie von Bractecn umgehen sind. Bei der ändern Abthei-
Inng erscheint der Stengel nebst den Aesten spiralförmig gestreift; bei näherer Betrachtung
zeigt cs sich aber, dass die Röhren der einzelnen Glieder rundum mit feineren, mehr
oder weniger spiralig laufenden Röhrchen umgeben sind, welche in Forai von erhabenen
Streifen die Ilauptröhrc, gleich einer äusseren, leicht ablösbaren Schale umschliessen
(F ig .2 5 .). Auf dem Querschnitte (Fig. 23. 2 4 .) lassen sich die Höhlungen dieser Röhrchen
doiillich erkennen. Um Glieder des Stengels und der Hauptäste zählt man bei den
verschiedenen Arten von sechs bis achtzehn und noch mehrere solcher RÖhi-chen; an den
Quirlästchen ist die Zahl derselben geringer, auch sind sie daselbst M'cniger in Spirallinien
gestellt und laufen mehr mit der Achse der Haupiröhre parallel (Fig. 1 0— 16). Auch
diese feineren Röhrchen zeigen in gewissen Zwischenräumen Querwände (Flg. 2 5 .), welche,
wenn sie, wie an den Aesten der chara pulchella Wallr. (Fig. 12. 1 3 .), in gleicher
Höhe liegen, diesen das Ansehen geben, als seyen sic mit blattlosen Gelenken zwischen
den beblätterten der Hauptröhre versehen. Bemcrkenswerlh ist es, dass die Röhrchen
des Stengels und der Acsie jedesmal r e c h ts gewunden sind, während die Windungen
der Fruchthülle stets n a ch d er L in k en aufwärts gehen. Die gewundenen Röhrchen
setzen sich auch über die unter der Erde befindlichen Intcrnodien fort, wo sie aber allmä-
lig abstcrben und sich lösen, so dass an den untersten Gliedern nur noch die Conlralrohre
sichtbar ist (Fig. 17.). Doch sieht man nicht selten unmittelbar über und unter den erbsenforniigen
Knoten noch die Reste dieser abgestorbenen Röhrchen.
Bei allen Arten der letzten und bei einigen der ersten Abtheilung sind die Aeste an
ihren Gelenken entweder ringsum oder nur auf der innern Seite mit borstenähnlichen Blättchen
besetzt, w'clche aus einfachen und ungegliederten Röhrchen bestehen und bald stumpf
(Fig. 1 4 .), bald mit einer durchsichtigen kurzen Stachelspitze (Fig. 12. 13. 15. 16.) versehen
sind. Eine solche Stachelspitze findet sich auch bei manchen Arten am Ende der Aeste
(Fig. 2 — 4. 1 2 .), und hei C/i. Broimit Gmeh (Fig. 5 .) und Ch. coronata Ziz. (Fig. 7.)
Stehen sogar mehrere auf den Astgipfeln; bei den gestreiften Aesten erstrecken sich jedoch
die äussern Röhrchen nie über diese Stachelspitzcn. Die Zahl der Blättchen ist verschieden:
sic steigt von vieren (Fig. 14) bis auf acht (Fig 11.) und mehrere. Sie haben entweder
eine gleiche Länge (Fig. 15.) oder, was häufiger der Fall ist, die auf der Innern
Seite der Aestchen sind länger und umgeben die Sporenfrüchte als Dcckblaltclien, von wel-
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