uDiI R cuneifoîia beschrieb und abbîldele, später aber (4les H e ft p. XXXII.) mit dem
Namen Rot. pusilla belegte, giebt unsere Fig. 3. wieder.
Durch die keilfcirmige Gestalt der Blatter und durch die fächerartige, dicho-
tome Zcrtheilung der Blaltnerven nähern sich diese drei Arten am meisten der Gattung
Marsilea-, aber die längs dem Stengel zu 6 — 12 in Wirteln stehenden Blatter, so wie
dei* mit deutlichen Längsstreifen versehene Stengel (Fig. 2, a.) unterscheiden sie von unsern
Marsilien, welche nur vierzählige Blätter am Ende eines langen Blattstiels tragen und
deren Stengel glatt ist. Dieser bedeutende Unterschied in der Art des Wachsthums hatte
sicherlich auch eine Verschiedenheit im Bau der Früchte zur Folge, so dass die Rotularien
eine Gattung bildeten, die vielleicht mit Marsilea verwandt, aber doch sehr von dieser verschieden
war und aus mehreren deutlich unterschiedenen Arten bestand.
Diese Verwandtschaft der Rotularien mit den Marsilien wurde auch früher von S t ERN-
BERG {Mém. du. Mus. d ’hist. nat. Tom. V. p. 168.) zugegeben; dagegen finden wir sie
in seinem angeführten Werke (H e ft 4.) unter die Najaden versetzt, mit dem Zusatze, dass
sie im Bau ihrer Blätter den Marsilien, in der Form des Slengels aber der Hippuris maritima
oder H. vulgaris verwandt seyen. Welche voll diesen verschiedenen Annahmen die
richtigere sey, ist bei dem gänzlichen Mangel der Früchte nicht auszumittcJn, obgleich
nicht in Abrede zu stellen ist, dass die grosse Aehnlichkeit der Blaltform der fossilen Aj -
ten mit jener der Marsilien sehr für die erste Annahme spricht.
Die beiden Pllanzcnabdrücke, welche SteRNBERG (a. a. 0 . 4tes H e ft p. XXII
42 u. 55. — Tab. 50, Fig. 4. — Tab. 55. Fig. 4.) als Rotularla p o lyphy lla und R.
saxifragaefolia beschreibt und abbildet, sind freilich in ihrem ganzen Habitus von den
Marsilien sehr abweichend und könnten uns eher fur die letzte Annahme dieses Schriftstel-,
lers bestimmen. Es scheinen aber diese Arten auf gleiche Weise in ihrem verhältniss-
mässig riel dickem Stengel und in den tief zerschlitzten Blättern mit sehr schmalen spitzigen
Zacken, welchen (nach den Abbildungen zu urtheilen), die dicbotomen Nerven fehlen,
eine solche Verschiedenheit von den drei zuerst genannten Arten darzubieten, dass vorerst
noch die Frage entstehen könnte, ob sie denn wohl hierher gehören, oder nicht etwa einer
schon mehr von den Pihizokarpcn entfernten und den Najaden sich näher anschliessenden
Gattung angehört haben?
10. Literaturgeschichte.
Von dieser Familie scheint die Gattung Marsilea am frühesten bekannt gewesen zu
seyn; denn wir finden schon bei T iie o p u r a S T von Eresus (324 v. Chr.) eine Pllanze
unter dem Namen ‘Ksuy.x oder \syva angeführt, welche in dem orchomeiiischen See in Thessalien
vorkam, und die wahrscheinlich unsere Marsilea quadrifolia ist. Von den vaterländischen
Botanikern ist wohl TaberkaemONTANUS der erste gewesen, welcher (Neu
v o llk om m e n t lic h K r eu te rb u ch . 1588.) diese Pflanze als Lens palustris altera beschrieb
und abbildcte; aber schon vor ihm halte M a t t h i o l i dieselbe von CORTÜSI erhalten
und {Commentar. in Dioscor. 1544.) eine Beschreibung und Abbildung davon gegeben.
Mchav Salvinia finden wir die erste Nachricht bei Ca ESA LP INI {Le plantis. 1583.),
welcher sie irriger Weise für die des DiOSCORIDES hielt. Pilularia kommt
in der letzten Hälfte des siebcnzchntcn Jahrhunderts bei MORISON und PiAJUS unter
dem Namen Graminifolia palustris vor, und von Isoetes bat zuerst D i l l e n i u s (JHstor.
muscor. 1741.), welcher diese Gattung Calamaria nannte, zuverlässige Nachricht gegeben.
Ueber die Beschaffenheit und Bedeutung der Fructificationstheile der Rhizokarpcn waren
von jeher die Schriftsteller sehr verschiedener Meinung. B e r n i i . von J u s s i E U , welcher
{Hist, de VAcad. roy. des sciences, 1739 und 1740.) musterhafte Beschreibungen von
Pilularia globulifera und Marsilea quadrifolia gab, hielt die körnerhaltigen Beulelchen
in den Früchten derselben für Antheren und die Sporen für Pistille, indem er die auf denselben
befindliche Spitze bei der ersterß für die Narbe ansah. Er betrachtete demnach die
äussere Eruchthülle als einen gemeinschaftlichen Kelch und nahm an, dass jedes der innern
Fächer der Frucht eine Zwilterblüthe einschliesse. LiNNE {Genera p la n t) hielt die
Früchte fiir weibliche Theile, und suchte die männlichen Blüthen auf den Blättern oder zur
Seite derselben. Die meisten der spätem Schriftsteller folgten jedoch der Ansicht J U S S
I E U ’ S , indem sie die beiderlei Geschlechtsorgane als in der Fruchthülle selbst vorhanden
annahmcn.
Die verschiedenartigsten Ansichten wurden in dieser Hinsicht über Salvinia aufgesteÜL
M i c i i e l i {Nov. plant, genera. 1729.) hielt die Haare auf den Warzen der Blätter für
Staubgefässe. LiNNÉ war (a. a. 0 .) derselben Meinung, indem er die männlichen Blüthen
auf den Blättern sitzend angab und dieselben, als aus vier spiralig gedrehten, aufrechten
Antheren bestehend beschrieb. So folgten noch mehrere Botaniker jener Zeit dieser Ansicht,
bis G u e t t a r d die inländische Art dieser Gattung genauer untersuchte und {Mém.
de VAcad. de Paris, 1762.) beschrieb. Er nahm die kugeligen Körner für männliche
Theile und die Sporen für Pistille. N e c k e r widerspricht dieser Annahme {Acta Acad.
Theodoro-palaf. Tom. III. phys. p. 301. 1775.), so wie er auch (p. 298.) die Ansicht
M i C H E L I ’ S nnd LiNNÉ’S widerlegt; dessenungeachtet niniiiit er in den Charakter
.seiner Gattung Marsilaea (worunter er die Gattung Salvinia versteht), die Haare auf den
Blättern als männliche Theile auf, indem er (p. 296.) sagt; »pro mare plli 1res ad quatuor
arliculati, ab inilio versus apiccin incurviusculi, dein rectiusculi, ex papillis siiigulis
supremac foliorum paginac cgredlontcs,« und giebt die Früchte fiir weibliche Tlicilc aus.
H e d w i g , welcher an dem Grande der jungen Früchte etwas längere, gegliederte, para-
physenähnliche Haare, mit körnigem Inhalte zu entdecken glaubte, hielt diese {Theor. general.
1798. p. 106.) für Auiheren und beiderlei Fructificationstheile für weibliche Organe.
S p r e n g e l , welclier früher (Iriu le it. in d. Stud. d. krypt. Gew. 1804. S. 192.)