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Die FruchllKeile kommen gewöhnlich schon hei sehr jungen Pflanzen zum Vorscheine,
wenn diese kaum einige Zoll hoch sind. Wenn man die Kügelchen, auch an den jüngsten
Aestchen, bevor diese sich wirtelarlig ansgebrcilet haben, untersucht, so haben sie
schon eine rothe Farbe und gehen bei dem Zerdrücken das schlüpfrige Fadenklümpchen
von sich, welches sich nur dadurch von dem in den ällern Kügelchen enthaltenen unterscheidet,
dass die gegliederten Fäden kürzer sind und daher die sie umgebende Schleimmasse
mein- vorherrscht, welche jedoch auch im reiferen Zustande nie ganz zu verschwinden
scheint. Die Früchte, welche immer später zum Vorscheine kommen und erst dann
bemerkt werden, wenn sieh die Quirlästchen schon mehr oder weniger ausgebreitet haben,
sind oft noch nicht zur Hälfte entwickelt, nachdem die Kügelchen schon ihre vollkommene
Grösse erreicht haben (Fig. 3.). Sie haben anfangs eine mehr längliche oder walzenförmige
Gestalt, aber schon in ihrer frühen Jugend sind die Spiralslreifen der Hülle, die
Zacken des Krönchens und die Spore als undurchsichtiger Mittelkörper zu erkennen. Nur
hei manchen Arten, z. B. hei Chara pulchella W a llr., sind die Zacken der Krone anfangs
sehr kui'z und treien erst später deutlich hervor, nachdem die ganze Jrucht mehr
ausgehildet ist. Ueber die Natur der Früchte bleibt uns kein Zweifel mehr übrig, nachdem
die Entwicklung des keimenden Pflänzchens aus den Sporen beobachtet worden ist.
Nicht so verhält es sich mit den Kügelchen, deren Bestimmung vor der Hand noch
sehr problematisch erscheint. Früher, wo man überall im Pflanzenreiche einen Gegensatz
der Geschlechter annehmen zn müssen glaubte, wurden die Kügelchen ohne Bedenken für
Anthereu ausgegehen, indem man den rothen körnigen Stoff auf der innei'n Kugclwand für
Pollen hielt. Aber ihr Bau, der von dem der Antheren ganz und gar abweicht, spricht
gegen diese Annahme, welche auch zu unserer Zelt von den Meisten verlassen wurde.
W allroth (annus botan. p, 170.) versichert, dass er aus den Kügelchen junge Pflänzchen
habe entstehen sehen, ohne jedoch über deren Entwicklungsari etwas Näheres mitzu-
theilen. Auch KaULFUSS (a. a. 0 . S. l7 .) vcrmutliet, dass junge Pflänzchen aus ihnen
sich entwickeln können, da sie nach seiner Meinung ganz die Natur der Knospen haben
und die ln .ihnen enthaltenen strahligen Röhrchen schon ein Aestchen mit sechstheiligem
Wirtel darslellen. W’lcwohl dieses nach dem Baue derselben nicht ganz unwahrscheinlich
ist, so lässt sich doch unmöglich mit Gewissheit etwas darüber angeben, bevor ihre Enl-
wicklungsweise selbst nachgewiesen ist. Auch hat man die gegliederten Faden, welche ausser
den Röhrchen das Innere der Kugeln ausfiillen, mit den Saftfäden der Laubmoose und
mit den hüsclielföinügcn Fäden in den Früchten der Tange verglichen; aber auch durch
diese Vergleichung wird nichts für die Kenntniss ihrer Function gewonnen, da wir über
den Zweck und die Beslininnmg jener Saftfäden selbst noch in Ungewissheit s.nd.
So wie die Kügelchen früher als die Sporenfrüchte erscheinen, so fallen sie auch noch
vor denselben ah und man findet sie daher nie an den unteren mit reifen Früchten besetzten
Aestchen. Sic platzen häufig vor dem Abfallen auf, wo dann zuweilen die dreieckigen
Hauplslücke, aus welchen die Hülle bestand, noch einige Zeit an einander hängen
bleiben (Fig. 31.). Bei der Bclrachluiig dieser Stücke unter dem Mikroskope crkorint man
deutlich, dass der rothe körnige Färhestoff nicht in den Zellen seihst enthalten ist, sondern,
die innere Kugclwand bekleidend, der den nach der Kugclhöhle gekehrten Zcllcn-
wändcn nur auflicgl; er löst sich theilweise ab, wenn man ein solches Stück längere Zeit
unter einem W'assertropfcii liegen lässt, wo sich die rothen Kornerchen in dem Wasser
zerstreuen; auch hei dem Eintrocknen der dreieckigen Stücke springt er endlich ah, so
dass die einzelnen Zellen slellciiweisc ganz durchsichtig erscheinen. Nachdem die Kügelchen
aufgcplalzt sind, sieht man auch häufig die einzelnen rothgcfarhlen Pcöhrchen mit ihrem
äusseren Ende noch auf dem Mittelpunkte der klappeiiarligen Stücke festsitzen (Fig.31,a.)
und dieses Leweisst augenscheinlich, dass dieselben im Cenirum der Kugel zusammen-
stosscn mussten, was sich auch schon aus der Vergleichung ihrer Länge mit dem Durchmesser
der Kugel ergicht, welcher gerade die doppelte Länge eines Pcohrchens beträgt.
Die Zahl der Klappen, in welche sich die Kugelhaut auilösl, soll, nach WalLROTUS
und KaulfUSS Beobachtung, drei bis vier seyn. Es finden sich aber auch sechs und hei
Chara hispida sogar acht solcher klappenartiger Stücke, und dieser Zahl der llauptslücke
scliciul auch jedesmal die Anzahl der in den Kugeln enthaltenen Röhrchen zu entsprechen.
Nach einiger Zeit löst sich die ganze Zellenhaut in ihre einzelnen keilförmigen Theile auf,
während der rothe Färhestoff verbleicht oder verschwindet. Wenn die Aestchen, woran
die Kügelchen sitzen, vertrocknen, so vei'hleichl ihre rothe Farbe und sie nehmen dann
eine weiss-gelbliche oder grüne Färbung an. Dann lassen sich auch die Röhrchen im Innern
derselben schwer erkennen, da sie ebenfalls farblos geworden sind *).
Eine auffallende Erscheinung ist die hoi manchen Charcen beständig vorkommende
Inkrustation der Theile. Besonders wird dieselbe hoi den Arten mit spiralig gcstroiflem
I Ich muss hier einer auffallenden Erscheinung ervvühn;n, die ich jedesmal b e i den fr
der C h a r a h i s p i d a wahrgenommen habe. S o oft ich dieselben mit ihrem noch anli
unter das Mikroskop brachte, bemerkte ich in dem letztem ein Gcwiiiimcl \’on unzählij
aus drei bis sechs kleinen dunklen Pünktchen zu besteh en , welch e durch (luerlinien, v
hiengcn. S ie zeigten eine beständig zitternde Bewegu ng, wobe i sich die einzelnen Pi
walzend um einander drehten und dadurch alle inöglic
blick wieder veränderten; zuweilen folgte noch ein ein
Schwänzchen der Hauptfigur nach. D iese sonderbaren
des Mikroskopcs noch so k le in , dass sic kaum durch die Zeichnung darzuslclle
Ob nun g leich in den Schleimfiidcn des Kügelchens die Queretrcifcn grüstcni
c s doch zu sehr man annchmcn w o llte; dass jene infusoti'
"geplatzten Kügelchen
n schleimigen Inhalte
Sie schienen
ziisamnicn-
iliren Slielchen
die sich jedoch jeden Augcn-
S tic lcbcn, wie ein hewegliches
itcr der stärksten Vergrössernng
r gewa g t s c y n , wenn i
jclreCeiicn und theilweise noch
s te ig e r t, die Fähigkeit der freiwilligen
w o vegetabilische Stoffe im Wasser verw
schleimige Inlialt der Kugeln angefangen
gegliederten Fäden zerstört wird und die
in dem Wasser, worin die aufgc
(iuerstrcifen se y en , welche
hätten. Es scheint
I in den Pflanzcnaufgüss
liinaiischen L eb en ge-
ir h ie r , w ie überall,
. . . , der Kall zu se y n , dass sich die Infusorien erst b ild e n , nachdem der
h a t, in Vcrderbniss Üherzugehcn, wodurch zugleich die Organisation der
! Üoerslrdfcn dm d ljc n .•dh'i.älig v e n d iw i.d c n . Später finden .ich mich
Kü goldien längere Z d t au fb cm h r t iverden, andere Arten von Inrnsorien
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