Zapfen einiger Saaellioliliiinme, ivclclic wie bei der Cypresse, ans scliildrdrniigen Scbnp-
pen bestehen, nicht nnälinlich. Die Cliareen stellen sich durcb die Arten mit gestrcirtcm
Stengel und ivirtelfdrinig gestellten Aesten schon mehr als Ordiimigsverwandlc der Etinisc-
tccn dar. Hinsichllich des gegliederten hohlen Stengels nnd der Scheiden lassen sich die
Equisetccn seihst mit den Gräsern in Vergleichung stellen, bei welchen das sogenannte
lilatthäntclicn auf der Grcnic, wo das Blatt aus der Blattschcidc cnlspringt, als letzte Andeutung
der Scheidcnzähiie erscheint, die hier zur Elattcntwicllung gelangt sind. Auch
zeigt sich ihre Analogie in dein Daseyn von wirklichen Ring- und Spiralgcfässen, so wie
in den Quersehcideivänden der Gelenke, nnd wir können daher die Equisetccn als die den
Gräsern entsprechenden Gcinlde unter den Kryptogamen ansehen.
m
s MH
•' V vq-
3. A eu s s e r e Organe .
Der Theil der Equisetccn, welcher sich unter der Erde befindet mul der gewöhnlich
mit dem Namen der YV'urzel belegt wird, ivSt vielniebr ein sleugcHornngcr Stock (caudex).
Er ist im Aeusscrn dem Stengel sehr ähnlich, eckig oder gefurcht, gegliedert und an den
Gelenken mit Scheiden versehen; er hat aber stets eine braune oder schwarze Farbe, und
zuweilen (wie bei Equisetuni variegalam') eine glänzende Oberfläclie. Er schickt zwar
auch nach verschiedenen Seilen unterirdische Aeste (Stocklrlebe) aus (Fig. 5. Fig. 6. a, b.),
welche, wie die des Stengels, am Grunde der Scheiden entspringen: sie sieben aber nicht
in YY’iiieJn, sondern sind bald einzeln, bald gegenüberstebend, nnd mir da, wo der Stock
so nabe iniler der Oberfläche der Erde sieb befindet, dass die Stocklriebe über dieselbe
bervorkommen und in Stengel- oder Schafltriebe übergeben, bilden sie zuwollen einen unvollständigen
Wirtel um das Gelenke (Fig. 2, a.). Ausser diesen inilerirdiscben Aesten
entspringen aber aus jedem Gelenke meist wirteliÖrmig goslclllc YVnrzelznscrn, welche liald
einfach, bald mehr oder weniger unregclmässig zertbellt und häufig mit kurzen, zu einem
braunen Filze verwebten Zäserchen überzogen sind (Fig. 5.). Dieser filzartige Üeberzug
findet sieb zuweilen auch theilweise auf den Intcrnodien des Stockes selbst, nur dass die
Zäserchen daselbst kürzer und weniger In die Augen fallend sind (Fig. 6.).
Der Stock geht immer sehr tief unter die Erde und läuft gewolinlich sehr weit utilcr
derselben fort, wobei er sich durch die nach allen Seiten aiisgebendeii unlerirdlsclien Aeste
ausserordentlich weit verbreiten kann. Bei manchen Arten lliulet er sicli bis zu einer Tiefe
von vier und sechs Fass, und es sind Beispiele liekaniU, wo derselbe in kriechender Hicb-
lung.eine Länge von zwanzig bis dreisslg Schuhen erreichte. Der Ilanptslock liegt häufig
wagrecbt und sendet dann schief oder senkrecht aufsteigende Aesle aus, die, so lange sie
unter der Erde lileiben, ganz die Gestalt und den Ban des erstem lieibcballcn; sobald sic
aber an die Oberfläche der Erde gelangen, nehmen sic eine veränderte Beschaffenheit an,
indem sie unmittelbar in den oberirdischen Stamm übergehen.
t
■
'■ „ vU'i
■■
29
Atisser diesen unlerirdischcn Aesten findet sich noch eine elgcntliüiniiclie Art von Brutorganen
an dem Stocke vor. Dieses sind kuollcnfönnige Körper, welche glciclifalls am
Grunde der Scheiden aus den Gelenken entspringen (Flg. 6. c, d, e.) und bald für sich allein,
bald in Gösellscbaft eines Astes sieben. Sic kommen von der Dicke einer Erbse bis
zu der einer kleinen Haselnuss vor, haben eine elllpsoidisclie, seltner eine mehr kugelige
Gestalt, sind nach oben und nuten stark zusanmicngczogen und der Länge nach mehr oder
weniger dciilllcb gestreift. Ihre schwärzliche Oberhaut ist gleich den YVurzclzascrn mit einem
braunen Zascrfifze überzogen, der jedoch bei manchen nur theilweise zu bemerken ist.
Sie sitzen mit ihrem stark verdünnten untern Ende nur locker auf und lösen sich scbr
leicht von ihrem Auhcftungspunkle los. Auf ihrer Spitze sitzt ein kurzes, zerbrechliches,
gezähntes Krönchen (Fig. 7 .) , welches schcidenarlig die junge Knolle umgiebt, die sich
jedesmal oben aus der ällern entwickelt und anfangs als eine knospenartige Spitze erscheint
(Fig. 6, b.). Durcb das wiederholte Sprossen aus der Spitze eiilslclien häufig nicbrere
ähnliche Knollen, welche roscnkranzarllg z\isammciibängcu, aber sich eben so leicht von
einander trennen lassen, wie die ältesten von dem Stocke. Zuweilen ciilspringcn auch am
Grunde des scbeidcnarligen Krönchens YY'urzelzaseru, welche ganz nüt denen des Stockes
Übereinkommen (Fig. 6 , e.). Im jüng.ston Zustande haben diese Knollen eine welche, mehr
fleischige Beschaffciiheil, später werden sie aber ziemlich fest und zeigen bei dem Durcb-
scbneidon eine gleicbfürruige, weisse Masse (Fig. 8 .) , deren Geschmack dem der Erdmandeln
(Knollen von Cyperus esculentus) gleicbkomnit. In dieser wcisscn Masse lassen sich,
besonders wenn sie etwas eingclrocknct isl, dunklere kreisförmig gestellte Punkte erkennen.
Diese Knollen finden sich gewöhnlich erst in licträcbtlichcr 'J'iefc und mau muss oft mehrere
Fass tief graben, ehe sie zum Vorschein kommen. Auch kommen sie bei der einen
Pflanze bänfiger vor als bei der ändern. Wiewohl es wahrscbelnlicli ist, dass sie allen
Arien dieser Ordnung zukommen, so sind sic doch noch nicht von allen bekannt, und man
kennt bis jetzt mit Zuverlässigkeit die wahre Bcscbafrcnbelt derselben nur bei Eq. arvcnse
und sylvalicwn.
Sobald der gegliederte Stock oder vielmehr dessen Aesle über die Erde benorlreten,
bilden sie den eigentlichen Stengel (Fig. 5.). Dieser kommt bei den verschiedenen Arten
von der Länge einer Spanne bis zu der von drei Schuhen und darüber vor, und erreiebt
bei einigen ausländischen sogar eine noch weit bcdcntendere Höhe. Er ist meist aufrecht,
mehr oder weniger starr, nur in wenigen Fällen (wie bei Eq. ßuviatile Lin.'\ glatt, glänzend
und von wcisser Farbe, in den moisleu übrigen Fällen aber grün und durch starke
parallele Längsfurchen gerinnell. Die dadiircb entstehenden crbabcneii Streifen sind bei
zwei auf einander folgenden Gliedern abwechselnd gestellt, so dass jede.snial die erhabenen
Streifen des obern den Furchen des unteni Gliedes eiilsprecben (Fig. 9, b.); sie erscheinen
unter dem Y'crgrö.sserungsglasc mit einer Menge harter Zähncben besetzt (tig . 2 2.), welche
bald slumpflicb und kcrbarlig bei E. hyemale — bald spitz und sägeartig — bei E.
'.i X