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des Blattes hclchrt uns aber, dass mir ein GefasslHindcl und folglich auch nur ein Nerve
durch das Blatt geht; wie ivir weiter unten hei Betrachtung des anatomischen Baues sehen
■werden. Bei manchen Arten sind die Blätter gekrümmt oder sichelförmig (Fig. 8 , a. h.
Fig. 17.) und bei den meisten in eine deutliche Spitze ausgehend, die zuweilen haarförmig
vorgezogen ist (Fig. 14.), so wie anch manchmal die Zahnspitzen sich wimperartig
verlängern (Flg. 18. 19.). Nur bei den Arten mit zweizeilig gestellten Blättern erscheinen
diese breiter und hier ist auch die Lage der Blätter in Bezug auf die Richtmig des Stengels
verlical. Dabei haben sie gewöhnlich eine schiefe oder lialbirtc Gestalt, so dass sie
an der Basis halbeiförmig oder halhherzförmig erscheinen (Fig. 10, a. b.).
Die meist ungcstleltcn Sporenfrüchte sitzen bei manchen Lykopodeen der ganzen Länge
nach in den Winkeln der Blätter (Fig. 1. Fig. 12, a. b ) , so dass sie durch diese zum
Theil verdeckt werden; hei ändern tragen die Aeste mir gegen die Spitze hin Früchte,
welche ebenfalls in den Winkeln der daselbst viel gedrängter stehenden Blätter sitzen
(Fig. 2, a.). Diese dicht bchlätterfeii Asigipfel nähern sich schon der Kätzclienform *),
welche jedoch erst dann deutlich hervortritt, wenn die Asthlättcr nach oben in anders gestaltete,
dachziegelartige üeckschnppen übergehen, die ausser der abweichenden Gestalt auch
noch eine andere Färbung zeigen (Fig. 3 bis 6. Fig. 11.). Hier tritt häufig der Fall ein,
dass der Rand dieser Blätter immer stärker gezähnt oder zerschlitzt erscheint, je höher sip
gegen die Friichte hinauf stehen, während sie zugleich an Breite zunehmeii, bis sie in den
Deckschuppen die grösste Breite und die stärksten Einschnitte des Randes erhalten (Fig. 9,
a. h. Fig. 14. 15. 16. Fig. 17. 18. 19.). In demselben Verhältnisse nehmen sic auch eine
mehr häutige BcschalTenlieit an.
Die Fruchtkälzchen stehen.immer auf der Spitze der Aeste und sind entweder auf-
sitzend (Fig. 3.), oder sie werden von eigenen gemeinschafilichen Fruchtstielen getragen,
welche in den meisten Fällen ein- oder mehreremale gabellg zertheilt sind (Fig. 4. 5. 6.).
Diese Fruchtstiele sind immer mit mehr oder weniger entfernt stehenden Blättchen besetzt,
welche den Uchergang von den Astblättern zu den Deckschuppen machen und daher in
Farbe und Consistenz den letztem nahe kommen (Fig. 15.).
Die Gestalt der kapsclartigen Früchte ist theils nierenformig (Fig. 22, a .— Fig. 25, a.)
theils v ie r k n ö p fig (Fig. 3 2 , a. h. — Flg. 3 6 , a. b.). Doch wechselt die Gestalt der
erstem von der fast herzförmigen hei Lycopod. annoiinuin (Fig. 21.) bis zur halbrunden
A m
») In den meisten systeinalisclicn Scliriflcn werden diese fnichttragcndcn Astgipfcl b e b l ä t t e r t e A c l i r c n { s p ic a c
f o l io s a e ) genannt. Da sich aber die Blätter derselben gewöhnlich nur durch einen etwas tiefer gczälinten Rand
von den übrigen Astblättcrn unterscheiden, so ist dieser Ausdruck hier eigentlich nicht anwendbar. Ueberhaupt
scheint der Name A e h r e für den Fruchtstand der Lykopodeen unpassend; denn unter Aehre versteht man b e i den
Phancrogainen einen Blüthenstand, bei welchem die Bcfnichtungsoi^auc mit Bliithendcckcn versehen sind. E s lässt
sich daher der Fruchtstand der Lykopodeen, in welchem die nackten Früchte blos hinter Dcckschuppcn stehen, weit
eher mit dem K ä t z c h e n {A m c n tum ) vergleichen, da in diesem ebenfalls hinter Dcckschuppcn die nackten Blü-
Ihentheile und später die Früchte siusen.
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und fast kreisrunden bei mehreren ausländischen Arten, z. )>. L. canaliculalum (Fig. 27.)
und X. cernuum (Fig. 28.), und selbst bis zur querovalen bei X. inundalum (Fig. 26, a.).
Beiderlei Früchte sind dabei cinfächcrig und öffnen sich fast bis auf ihren Grund In zwei
unvollständige Klappen, welche bei den vierknÖpfigen Früchten wieder drcilapplg sind
(Fig. 33, a. — Flg. 37, a.). Nur Lycop. inundalum und von den ausländischen Arten
X. cernuum und X. laterale machen hievon eine Ausnahme, indem ihre Früchte auf der
vordem Fläche in einer wagrechten Spalte aufspringen (Fig. 26, a.). Bel Lycop. canali-
culaium theilt sich hingegen der Rand der Klappen gewöhnlich in sechs kerbartige Läppchen
(Fig. 27.). Die Früchte der B e r n h a r d ie n , welche zwei - und dreiknöpfig sind,
haben eine den Knöpfen entsprechende Anzahl Fächer und springen ln eben so vielen unvollständigen
Klappen auf Uebrigens sind die Früchte der Lykopodeen aufsitzend, oder
doch nur mit einem ganz kurzen knopfartigen Stielchen in der durch die Kierenforai gebildeten
Bucht versehen (Flg. 22, a. — Fig. 25, a.), welches nur bei X. acerosum mehr
verlängert ist.
Den Inhalt der nicrcniornilgen Früchte bildet ein weissllcher, gelber oder orangcro-
iher Staub, welcher aus tefracidrischen Körnern mit gewölbter Grundfläche besteht. Diese
Körner sind bei den meisten Lykopodeen glatt (Flg. 23, a. b. — Fig. 25, c. — Fig. 26, b.),
doch bei einigen, z. B. bei Lycop. selaginoides und denticulatum, durch spitze Höckerchcn
gleichsam bestachelt, wo die Körner auch gewöhnlich zu vieren Zusammenhängen (Fig. 35, b.).
Dieses Xnsammenhängcn von je vier Körnern zu einer Art von sphärischem Tetraeder
scheint bei allen Lykopodeen vorzukommen, wie schon W A H L E N B E R G {Flor. suec. II.
p . 683. — Fl. lappon. p. 290.) und nach ihm K a u l f u s S (d a s W e s e n d e r Far-
r e n k r ä u t c r p. 21.) angenoinmcn haben. So sehen wir es noch ziemlich häufig in den
halbreifen Friichlen bei Lycop. helveticum (Fig. 31, L . ) , bei X . inundalum (Fig. 26, b.),
bei X. cernuum (Fig. 28, b.) u. v. a. Es lässt sich übrigens schon von der Gestalt der
einzelnen reifeii Körner auf ihre frühere Yerelnigiing zur Kugelform schliessen *).
Einen älmlicheu mehlartigen Inhalt finden wir in den mehiTächerigen Früchten der
Gattung nur dass die einzelnen Körner eine längliche Gestalt haben (Fig. 30, a.).
Dagegen enthalten die vierknöpfigcn Früchte der Lykopodeen nur drei bis vier grössere
weissliche oder gelbliche Sporen von kugelig-tetracdrischer i ’orm, welche oben mit drei erhabenen
Reifen versehen und ganz mit rauhen Ilöckerchen überdeckt (Fig. 34, a, b, c —
Flg. 38, a, b, c, d.) oder bicncnzcllcnarfigen nüt höckerigen Rändern umgränzten \erlie-
fungcn versehen sind (Fig. 38*, a.). Sie schon den Sporen von Isoetes ähnlich, unterscheiden
■sich jedoch von ihnen dadurch, dass die drei auf der Spitze zusanmicnslossenden
erhabenen Streifen nach den Seiten hin allmälig verlöschen, ohne auf einem vierten HanpU
’.V
*) Ueberhaupt ist d
der Folge sehen
i den Sporen der kryptogamischen Gewächse nicht so selten, und wir werden i
rn Fiunilicn die Sporen zu mehreren zusaimncngcballt Vorkommen.