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aber dadurch von denen der Pilularia, dass sie unler sich eine gleiche Grösse nnd eine
regelmässige Kugelgestalt haben und dass jedes einzelne Korn mit einer besondern gallertartigen
Hülle umgeben ist (Fig. 4 1 .), während bei der vorigen Gattung die Körner ln einer
gomcinschaillichen Gallerlmasse liegen. Die zarte Membran der iieutelchen ist zellig
(Fig. 4 0 ) .
Die durcbschnillcue Spore zeigt denselben schlcimigkörnigen Inhalt wie bei Pilularia
(Fig. 4 2 , C .) .
C. S a lv in ie . S a l v in i a . M i c h e l . (Tab. IX. Flg. 1.)
Die einzige inländische Art dieser Gattung hat einen runden weissllchen, schwach gestreiften,
steifhaarigen Stengel, welcher eine Länge von mehreren Zollen erreicht und sich
in verschiedene Haupt- und Nebenäste theilt. Die ganze Pflanze schxvimmt frei auf der
Oberfläche des Wassers. Nach oben entspringen aus dem Stengel und den Aesten in kleinen
Zwischenräumen auf kurzen Stielen gegenständige Blätter, wodurch die ganze Pflanze
das Ansehen eines mehrfach gefiederten Blattes erhält, indem durch die genäherten zweizeiligen
Blättchen die unter dem Wasser befindlichen Theile verdeckt werden.
Die einzelnen Blättchen, welche in der Jugend mit ihren Rändern einwärts gerollt
sind, haben eine ovale oder eirunde Gestalt, sind an ihrem Grunde schwach herzförmig
ausgescbnltlen und an der Spitze stumpf oder etwas eingedrückt. Ihre obere Fläche ist
lebhaft grün, die untere von matter, oft ins Röthllche ziehender Farbe. Von aussen lassen
sich keine Nerven und Adern auf denselben eikennen; nur längs der Mitte ist die
untere Blatlfläche kielarlig vorstehend, wodurch die obere Fläche iu der Mitte mit einer
seichten Längsfalte durchzogen erscheint. Diese Fläche ist mit einer Menge von Wärzchen
besetzt, die von der Mittelfalte nach beiden Seiten hin in parallelen schiefen Reihen liegen
und deren jedes auf seiner Spitze mit drei bis vier kurzen Borstchen besetzt ist (Fig. 14,15.).
Die untere Fläche ist glatt, aber durchaus mit steifen Haaren besetzt, die besonders längs
des Kieles sehr bemerkbar sind (Flg. 2 .). Im feuchten Zustande erscheint zwar die untere
Fläche unter der Loupe wie mit flachen, rundlichen Höckerchcn dicht überdeckt; wenn
man die Blätter aber etwas abtrocknen lässt, so ist nichts mehr davon zu sehen und es
scheint alsdann, als ob die ganze untere Fläche mit einem Gewebe aus regelmässigen sechsseitigen
Zellen überdeckt wäre (Flg. 1 6 .) , welche jedoch, wie wir später sehen werden,
dem innern Parenchym angehören. Die kurzen, etwas über dem Blattgrunde eingefügten
Blattstiele zeigen im Aeussern denselben Bau wie der Stengel und die Aeste.
Die schwimmenden Wurzelzascrn stehen büschelweise auf dem Ende einer kurzen
stielartigen Verlängerung, welche jedesmal unter einem Blätlerpaare entspringt und senkrecht
nach unten geht. Sie sind zwei bis drei Zoll lang, fadenförmig und ihrer ganzen
Länge nach dicht mit kurzen, haarfeinen, seidenartigen Zäserchen bekleidet, wodurch sie
ein federartiges Ansehen erhalten (Fig. 2,),
Zwischen den W^urzclzasorn sitzen auf demselben kurzen Hauptsliele die kugeligen,
etwas niedergedrückten Früchte in dichten Iläufclicn zu vier bis acht beisammen. Sie
haben eine bis anderthalb Linien im Durchnjesser, sind mit zehn bis zwölf erhabenen
Streifen bezeichnet, auf der eingedrückten Spitze mit einem kaum hemerkbaren Ilöckerchen
versehen und überall mit zerstreuten, abstehenden Haaren besetzt, welche im frischen Zustande
weisslich, nach dem Vei’trockncn aber braun erscheinen (Fig. 3, b.). Sie sind ein-
fäclierig und auf dem Horizontalschnitte (Fig. 5.) zeigt es sich, dass sie aus einer doppelten
Hülle bestehen, deren äusserst zarte Häute sich nicht überall berühren, sondern hohle,
röhrenförmige Räume zwischen sich lassen, wodurch die erwähnten crhaheucn Streifen auf
der Ausscnsclte entstehen. Auf dem Vertikalschnittc (Fig. 4 ). kommt im Innern ein Mit-
telsäulchcn zum Yoz'scheiii, welches aus dem fast unmorklichen Fruchtstielehen entspringt
und kaum bis zur Hälfte der Fruchthöhle reicht. Die Früchte springen nicht klappenartig
auf, sondern nach der Reife entsteht durch eine Art von Verwesung eine unregelmässige
Oeffnung in der Fruchthülle, worauf diese sieh allmälig in Fetzen ablöst und die Fructi-
ficatlonstheiie zum Vorschein kommen.
Diese sind, wie bei den beiden vorigen Gattungen, von zweifacher Art, aber nicht in
einer und derselben Fruchthülle eingeschlossen, sondern in verschiedenen Früchten vertheilt.
Bei jedem Fruchthäufchen befinden sich mehrere Früchte, welche eine Menge kleiner,
kugelrunder Körnchen enthalten (Fig. 4, b.), während nur eine, .seltener zwei mit Sporen
eiTüllte Früchte (Fig. 4, a.) in jedem Häufchen vorhanden sind. Die Körner haben
bald eine weisse, bald eine braune Farbe und sind vermittelst fadenförmiger und ästiger
Slielchen auf dem Mittelsäuichen befestigt (Fig. 11. 12. 13 ). Bei hinlänglicher Vergrösserung
erscheinen diese Fäden gegliedert, und im Innern der Glieder sieht man äusserst
feine Körnchen zersti-eut; auch ist deutlich zu erkennen, dass jedes einzelne jener in der
Fruchthülle enthaltenen Körner mit einer anliegenden, häutigen Decke umgeben Ist (Fig. 13.).
Die Sporen (Fig. 6. 7. 8 .), welche schon durch ihre bedeutendere Grösse und geringere
Anzahl von den Körnern abwcichen, unterscheiden sich noch besonders durch ihre
Elforni. Auch sie sind mit einer einfachen zeilig-häutigen Decke umgeben, die ihnen dicht
anliegt und sich nach unten in ein kurzes Stielchen zusammenzieht, vermittelst dessen sie
auf dem Mittelsäuichen festsitzen. Diese sackförmige, häutige Decke ist anfangs ungefärbt,
nimmt aber später eine bräunliche Farbe an. Sic lässt sich (Fig. 8.) abnehmen, worauf
die eingeschlossene Spore selbst (Fig. 9.) zum Vorschein kommt. Diese hat eine glatte
Oberfläche und eine weisse Farbe, ist an ihrem oberen Ende etwas verengert und mit einem
ganz kurzen höckerarllgcn Spitzchen versehen, so dass sic eine citronenälinliche Gestalt
erhält. Auch bei den Sporen der Salvinie wird man auf dem Durcbschnitle (Fig. 10.) unter
der dicken Sporenhaut einen zellig-körnigen Inhalt gewahr *).
D ie ausländischen Arten der Gattung Salvinia stimmen im Wesentlichen mit der hier gegebenen Beschreibu
ng überein und unterscheiden sich von unserer einheimischen A r t, ausser ihrer verschiedenen Grösse, be-
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