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vinia (Tab. IX. Fig. 10.) von bedeiiteiidcr Dicke. Am z.aitcsten ist sie bei den Sporen
von Isoetes-, deswegen lässt sich auch bei diesen .am leichtesten der anatomische Bau erkennen.
Wenn man nämlich die Sporen mit verdünnter Salzsäure übergiesst, so wird der
krustenartige weisse üeberzug derselben aufgelöst und die äussere glänzende, durchscheinende
Sporenhaut kommt zum Vorschein, welche gewöhnlich nach dieser Operation auf
einer Seite aufplatzt und durch die dabei entstellende Spalte den dunklen Kern in ihrem
Innern schon unter der Loupe erkennen lässt. Bei behutsamer Behandlung gelingt cs, vermittelst
eines feinen Instrumentes die Sporenhaut abzulösen, welche dann als eine gelbliche,
etwas derbe, gleichrörmige Membran, ohne erkennbaren zelligen Bau erscheint. Der dadurch
blosgelegle Kern ist gelbbräimlich; wird derselbe mit der Spitze des Messers berührt,
so platzt er auf und es zeigt sich, dass die bräunliche Farbe von der innern zarten
Simrcuhaut hcrrülirt, während der herausgetretene schleimig-körnige Inhalt eine inilchweisse
Farbe hat, dabei .aber etwas durchscheinend ist. Auch bei den übrigen Gattungen ist die
innere zarte Sporenhaut vorhanden, obgleich sie nicht so deutlich liervortritt, und bei allen
ohne Ausnahme sind die Sporen mit einer schleimig-körnigen Masse erfüllt (Tab VDL
Flg. 15. Fig. 42, C. — Tab. IX. Fig. 10.). Wenn man eine durchgesehniltcne Spore z. B.
von Sahinia unter einen Wassortropfen bringt, so sprüht dieselbe gewöhnlich ihren körnigen
Inhalt aus, der sich dann in Gestalt von grösscrn und kleinern Bläschen im Wasser
zerstreut. Von einem E u ib r y o n , welchen SPllESGEL in der Spore von Isoeies (E in -
ic it. in das S tud . der k r y p to g . Gew. S. 196. Tab. V. Fig. 41, g.) gesehen zu haben
vorgichl, ist jedoch keine Spur zu entdecken. Aus den Körncen, welche sich ausser den
Sporen hei Pilularia, Marsilea und Sahinia in den Früchten vorlinden, sieht man heim
Zerschneiden oder Zerdrücken gleichfalls eine äusserst feinkörnige Masse hervortreten (lab . VID.
Fig. 8, b. X .) und hei Isoetes lässt sich dieselbe schon von ansscn durch die durschschei-
nende Haut der staubfeinen Körnchen (Tab. IX. Fig. 39.) erkennen.
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5. Entwickelungs - und Lebensgeschichte.
Nicht von allen Rhizokarpcn ist dei- Hergang beim Keimen bekannt und nur über die
Entwickelung der jungen Pflanze aus den Sporen von Pilularia und Salvinia sind bis
jetzt Beobachtungen bekannt. B e r n h . VON JUSSIEU, welclier (Histoire de VAcad. roy.
des sciences, 1739. p. 248. Tab. 11.) die erste Nachricht über das Keimen der Sporen
von Pilularia mitlhcllte, giebt den Hergang dalici im Allgemeinen folgender Weise sehr
richtig an. Bei der Sporenreife treten, wenn die Pflanze im Wasser stchl, die vier Zacken
der äussern Fruchthülle aus einander, die innern Fächer trennen sich ebenfalls nach oben
von der äussern Hülle; dadurch entsteht eine Oeffnung fiir den Durchgang der Sporen,
das Wasser dringt ein, die Sporoiulccken schwellen an, nehmen einen grössern Raum ein,
drücken gegen einander, lösen sich von ihrem Anhcflungspunklc los, steigen in die Höhe
und treten aus den Fächern heiwor. Die Sporen verbreiten sich hierauf über die Wasserfläche,
keimen daselbst und erzeugen neue Pflanzen.
Die weitern Beobachtungen JUSSIEU’S, welche noch vor mehreren Jahren von DlTT-
MARSCH (vergl. K.AULFUSS Enum. fdicum p. 270.) bestätigt wurden, sind zwar im
Ganzen richtig, dabei aber doch nicht hinreichend, um einen deutlichen Ueberblick aller
Entwickeluiigsstufen der keimenden Spore bis zum Hervortreteii des Keirnpflänzchens zu gewähren
und besonders geben die beigefügten Abbildungen nur ein unklares Bild der dabei
stallfindendcn Erscheinungen. Ich theile daher die Resultate der von mir selbst im W inter
18-yog angestellten Keimversuche mit *).
Zuerst tritt am Grunde des kurzen Spitzchens die Sporenhaut in einen zersehlilzten
Rand ans einander, dessen Zäckchen schon an der reifen Spore (Fig. 12. 14.) angedcutet
sind. Aus der dadurch entstehenden runden Oeffnung tritt ein dunkelgrünes, kegelförmiges
Knöpfchen hervor (Fig. 25, a.). Dieses vergrössert sich, quillt über die Oeffnung hervor
und breitet sich rundum als ein dicker, grüner Wulst auf der Spitze der Spore ans, so
dass die erste Oeffnung ganz dadurch verdeckt wird. Sehr bald geht dieser Wulst oben
aus einander und ein zweites Knöpfchen kommt zum Vorschein, welches von der Seite gesehen
(Fig 25, b.) in vier weisse Zähnchen ausgelit, und von oben betrachtet auf seiner
kegelförmigen Spitze zwischen diesen Zähnchen eine kreuzförmige Vertiefung zeigt (Fig. 25, c.).
Es vergrössert sich zu einem ans dem gespaltenen VYulste hcrvorquellenden zelligen Gebilde,
welches anfangs eine stumpfe kegelförmige Gestalt annimmt (Fig. 25, d.), bei seiner
weitern Vergrössernng aber eine Theilung in zwei stumpfe Läppchen erkennen lässt (Fig. 26. a.).
Dieses secundäre Keimgclnlde hat ebenfalls eine dunkelgrüne Farbe, ist im Innern von
dunkelbraunen strahlig auslaufenden Streifen durchzogen und am Rande mehr oder weniger
durchscheinend.
Wenn m.in in diesem Zustande die keimende Spore durclischneidct, so erscheint dieselbe
(Fig. 2 6 , b.) noch mit ihrem krumigcn Inhalte von gelhlichwcisscr Farbe erfüllt.
Man sieht, wie das erste Keimwülstchen von dem zweiten gleichsam durchbohrt wird, welches
durch die auf dor Spitze der Spore entstandene Oeffnung mit dem Sporcninlialtc zn-
sammcnhängl. In der Milte des zweiten Kclmwülstchens erkennt man eine dunkel gefärbte
Stelle, die als der erste Knoten des Keirnpflänzchens zn betrachten ist, da sie die
ersten Gefässslreifchen nach den beiden Läppchen ausschickt, welche für die nun sich entwickelnden
Organe dos eigentlichen Pflänzchens bestimmt sind. Zuerst reisst nämlich das
nach oben gerichtete Läppchen, indem cs von dem aufwärts gekrümmten ersten Blättchen
der Keimpflanze diircbbohrl wird, und bleibt am Grunde dieses Blättchens als em hautis
• ) Ich muss bemerken, dass ich die reifen Friichte der P i l a l a r i a g lo b u U f e r i
brachte, wo sich schon nach 14 Tagen der Anfang des Keimens zeigte,
gehen bis zum ersten Mära.
in der Mitte Decembers unter Wasser
Die hier mitgetheilten Beobachtungen