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Sleiigcl angclroffen; doch findet sic nicht hei allen in gleichen Grade statt. Bei Chara
hispida üherziohon sich alle Theile,'selbst die Früchte mit einer wcisslichcn körnigen
lUiide, doch so, dass man die Spiralwindungen überall noch deutlich erkennen kann, und
auf dom Querschnitte dos Stengels zeigt diese die äusseren Röhrchen cinhüllondc Kruste
bei dieser Art mehrere Lagen und erscheint von bedcnlcnder Dicke (Fig. 2 3 .); sie ist sogar
in den Zwischenräumen sichtbar, welche zwischen der Ccntralröhre und den Röhrchen
dos Umfangs befindlich sind. Auf den Früchten besteht sie hingegen nur aus einer einfachen
Lage von getrennten, flachen, eckigen Körnern, so dass sic hei oberflächlicher Betrachtung
durch das Mikroskop, nachdem die Früchte angefeuchtet worden, einer derben,
aus unregelmässigen Zellen gebildeten Haut ähnlich sieht (Fig. 33.). Nur die Kügelchen
bleiben jedesmal von diesem Ucberzugc frei. Boi Chara vulgaris Lin. erstreckt sich die
Inkrustation auch nicht so deutlich über die Früchte, und da die Körner den Stengel nicht
in so dicken Lagen überziehen, oh sie gleich sehr gedrängt neben einander liegen, so erhält
derselbe dadurch ein schönes slrickförmiges Ansehen (Lig. 2 6 .). Diese Rinde, welche
offenbar aus kohlcnsaurcm Kalk besteht, ist ein grosses Ilinderniss bei den mikroskopischen
Untersuchungen der damit überzogenen Pflanzen; wenn man diese aber einige Minuten
in verdünnte Salzsäure legt, so wird die umhüllende Kalkrinde unter Entweichung vieler
Liifthläschcn (der Kohlensäure) aufgclösst und die durchscheinenden röhrigen Theile
kommen zum Vorscheine (Flg. 25. 3 4 .), da dieselben, wenn die Säure wieder in Wasser
ahgespiilt wird, von dieser nicht merklich angegriffen werden.
Bel den Arien mit glattem Stengel wird diese Inkrustation seltner bemerkt oder findet
ln weit geringerem Grade statt und hei manchen, wie bei Ch. ßexilis_ L. und Ch.
hyalina Decand., kommt sie gar nicht vor. Merkwürdig ist es, dass sich bei einigen Arten,
wie bei Ch. coronata Ziz. und ändern, Inkrustationen finden, welche in ziemlich regelmässigen
Zwischenräumen mit nackten, grün durschschinimcrnden Stellen ahwechseln, wodurch
der Stengel und die Aeste ein knotiges Ansehen erhalten (Fig. 8.). Besonders diese
letzte Beobachtung bringt auf die Wrmulhung, dass jene Inkruslirung der Thedc nicht
von einer hlos zufälligen Anlagerung der etwa im Wasser aufgelössten Kalktheile herrühre,
sondern vielmehr durch die eigene Leheiisthäiigkcit der Pflanze gesetzlich bedingt werde.
Diese Vermuthung wird ferner dadurch noch wahrscheinlicher gemacht, dass man zuweilen
verschiedene Arten dieser Gewächse an demselben Standorte wachsend findet, von denen
die eine ganz mit der Kalkrinde überzogen isl, während bei den ändern nur eine knoten-
weise Inkrustation statt hat oder dieselbe ganz fehlt.
Von dieser Kalkrinde scheint die grosse Z.crhrechlichkcit der meisten Chareen, besonders
im getrockneten Zustande, herzurühren; denn diejenigen Arten, welche diesen Ueber-
zug nicht haben, besitzen im frischen Zustande einen weit biegsameren Stenge), und auch
hei den inkruslirlen Pflanzen mit gestreiftem Stengel lässt sich häufig die Ccntralröhre hcr-
ausziehen, welche alsdann, wegen der geringeren Inkrustation, weil zäher ist und nicht so
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Iciciil zcrbrlclit .nls die äussern PLÖlirchcn. Alle mit der Kruste Ijedeckicii Arten hängen
beim Trocknen dem P.spier g.nr nicht oder nur wenig :in, während die übrigen mehr oder
weniger fest auf demselben kleben.
Besonders merkwürdig sind die C'li.ircen durch die BeohacliHingcn über die Bewegung
des Saftes in den Röhren geworden. Ein Italiener, Namens COKTI, hat zuerst im Jahre
1774 diesen Umlauf der Salle in mehreren Charcen licobachlct. Später wurde die Beobachtung
von inchrcrcn aufmerksamen Bllanzciiforscheni, namentlich von Tiievikanus (B e it
r ä g e z u r P f la n z e n p h y s io lo g ic 1811. S. 9 1 .), ferner von ElNK, ScHULTZ, Etiuen-
EERG und endlich von AailCI und K.IULFUSS (a. a. 0 .) heslätigi.
Schon früher wurde der von AmiCI gemachlen Entdeckung gedacht *), dass die innere
Wand der Böhren mit änsserst feinen Slrcifen von an einander hängenden, grünen
Körnerchcn überzogen ist , W 'c lchc bald parallel mit der Achse gehen (Fig. 4 2 .) bald Spirallinien
hddcn (Flg. 4 3.). Es Irifl sieb nun immer, dass der Saft der Pflanze nach der
Riehlung dieser Streifen auf und absleigi, so dass, wenn (Fig. 4 2 .) der Saft auf der einen
Seite gerade aufsleigt, er auf der ändern sogleich wieder gerade hcrniiter gehl; wenn
er (Fig. 4 3 .) nach der oberen Spiralwindung schief aufsleigt, so geht er nach der untern
herab, so dass man die Slrönte zn gleicher Zeit in abwechselnden Zügen nach beiden
Seiten der Röhre gerichlct sieht. Zwischen den Bändern, nach welchen der Strom aiif-
und absteigt, ist immer eine Art leerer B.aum, in welchem keine Sircifcn sind nnd auch
keine Saftkiigclchcn .sich bewegen. AlllCt bemerkte, dass die Flüssigkeit in (ienjonigcn
Röhren immer weit schneller fliesst, in denen die Streifen deutlicher und näher zusaninien-
gerückt sind. Langsamer ist die Cirkulalion, wenn der Streifen weniger oder dieselben
unterbrochen sind; sie hört gänzlich auf, wonii die Streifen völlig desorgaulsirt sind.
Aus diesen Beobachtungen folgt augeiischciiihi.h, dass diese Streifen liauptsächHcli die Bewegung
der Flüssigkeit hesllmnicn.
Obgleich hei dom keimenden Pflänzclien diese Streifen in den untern farblosen Gliedern
gar nicht, in den obersten grün gcfärhlcn aber nur höchst midcullich zu erkennen
sind, so geht doch von ihrer ersten Entstehung au der Saftuiiilanf in denselben vor sich,
nnd ist sogar hei der Durchsichtigkeit des ganzen Pfliiiizchcns sehr in die Augen fallend.
Bei den Arten mit einem gedrehtem Stengel hat der Saflstrom schon in dem Kelmpflänz-
cheu eine spiralige Richtmig, ohngeachtct im Bane der Rohrcn-Memhranc noch keine Spur
von Spiralwiudungen wahrznnchmen ist. Am dculJichstcn lässt sich die wahre Natur des
Saflunilaiifcs beobachten, wenn inan ein Pflänzchen, dessen untere ungefäihlen Glieder noch
sehr verkürzt sind (Fig. 4 8 .) unter das Mikroskop bringt. Man sicht alsdann, wie der
Slroni, unter der oberen Scheidewand der Röhre hinweggchcnd, in spiraliger Richtung von
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Modena. Vol. 18. 1820- bekannt gemachten Bcobaclitiingen
findet sich in der Isis von Oken (1822. Heft. Ö. S . Ö65-).
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